Rieger plant Immobilienkauf in Delmenhorst

(muss ausgefüllt werden) 31.07.2006 17:43 Themen: Antifa Antirassismus
Jürgen Rieger plant in Delmenhorst das Stadthotel zusammen mit der Delmeburg und der Delmehalle zu kaufen. Die Verhandlungen sollen bereits laufen.
Wie am Wochenende in der Umsonstzeitung "Delmenhorster Zeitung" zu lesen war, plant Jürgen Rieger über die Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation Ltd. den Gebäudekomplex in Delmenhorst zu kaufen.

Nun hat scheinbar auch einer andere Delmenhorster Zeitung, das "Delmenhorster Kreisblatt" diese Informationen bekommen und schreibt heute folgendes:

Entsetzen über mögliche Pläne für Neonazi-Zentrum

Die rechtsextreme Wilhelm-Tietjen-Stiftung bekundet Interesse am Stadtpark-Hotel




Der Blick von der Marienkirche zeigt die idyllische Lage des Hotels am Stadtpark mitten im Grünen am Rande der Graftanlagen. Hotelbesitzer Günter Mergel hat offenbar kein Problem damit, die Immobilie an den Hamburger Rechtsanwalt und Multifunktionär der rechtsextremen Szene, Jürgen Rieger, zu verkaufen. Rieger könnte hier über die Wilhelm-Tietjen Stiftung ein Schulungszentrum für Neonazis errichten. Links das Protestschreiben, mit dem Mergel bereits im April 2004 die zeitweise Schließung des Hotels wegen der Spannungen mit den Schaustellern begründete. Im Juni 2005 schloss er das Hotel dann endgültig aus wirtschaftlichen Gründen. FOTOs: dk-Archiv/HorstSchilling/Andreas Nistler
Politiker fürchten, dass der Komplex an den Graftanlagen zu einem zweiten Heisenhof werden könnte. Das Verdener Anwesen hatten die Neonazis 2005 räumen müssen.
Delmenhorst (szy). Mit Entsetzen und Sorge reagierten Kommunalpolitiker am Wochenende, nachdem bekannt geworden war, dass die rechtsextreme Wilhelm-Tietjen-Stiftung zwecks Einrichtung eines Schulungszentrums Interesse am zum Verkauf stehenden Hotel am Stadtparkt bekundet habe. Erste Sondierungsgespräche zwischen dem Hamburger Rechtsanwalt und Multifunktionär der rechtsextremen Szene, Jürgen Rieger, und dem Eigentümer der Immobilie, Günter Mergel, seien bereits geführt worden, hieß es.
„Erschreckend“, so die erste Reaktion von Manfred Bosak. Jetzt gelte es, schnell zu handeln, um das Schlimmste abzuwenden. Für heute kündigte Bosak Gespräche mit der Verwaltung an, um gemeinsam nach möglichen Lösungen wie etwa eingeschränkte Nutzungsrechte zu suchen, um einen Einzug der Neonazis in die Stadt zu verhindern. Entsetzt zeigte sich auch der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Kurt Freimuth. Sowohl von den politischen Inhalten als auch von den Auswirkungen auf das Image der Stadt sei ein rechtes Schulungszentrum undenkbar. Freimuth setzt angesichts des Widerstandes gegen die Pläne auf die beteiligten Banken. „Ich hoffe, dass diese nicht nur aufs Geld, sondern auch auf etwaige Vertragspartner schauen.“ Die Möglichkeiten politischer Einflussnahme stuft der Unionspolitiker als eher gering ein. So könne ausgeschlossen werden, dass die Stadt auf das seinerzeit von Hotelier Günter Mergel gemachte Angebot, das Hotel für 3,4 Millionen Euro zu kaufen, eingehe. Nicht zuletzt angesichts der desolaten Haushaltslage und mit Blick auf den Zeitwert der Immobilie, der bei 1,5 Millionen Euro liege, würde ein derartiger Schritt unverzüglich die Kommunalaufsicht auf den Plan rufen. Gleichwohl müsse schnell reagiert werden.
FDP-Fraktionschef Uwe Dähne, den die Nachricht in seinem österreichischen Urlaubsort erreichte, kündigt an, dass die Liberalen alles erdenklich Mögliche unternehmen und „alle Register ziehen werden“, um die Umsetzung möglicher Pläne abzuwenden. Außerdem rief er dazu auf, den Neonazis schon im Vorfeld mit Widerstand zu begegnen. „Die führen nichts Gutes im Schilde“, so Dähne. Das habe sich auch in Verden gezeigt, wo Jürgen Rieger im vergangenen Jahr den Heisenhof aufgrund einer vom Landkreis ausgesprochenen und vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg bestätigten Anordnung hatte räumen müssen. Für die Politik sieht der FDP-Fraktionsvorsitzende Einflussnahmemöglichkeiten, wenn es um Nutzungs- oder bauordnungsrechtliche Fragen gehe.



Nach dem Heisenhof wäre dieses dann im Raum Bremen ein weiteres großes Anwesen das Jürgen Rieger besitzt.

Das Hotel hatte früher folgendes zu bieten:

Bierstube, Terrasse, Parkplatz, Garagen, Schwimmbad, Sauna, Lift, Radio, Kegelbahnen, Tagungsräume

Zimmerausstattung:
Bad, Dusche, WC, Telefon, Radio und TV, Minibar


Es beseitzt übrigends über 200 Betten!!!



Dann zum Tagungszentrum Delmeburg/Delmehalle:

An den Graften 1-3
Telefon (04221) 9 63 20
Fax (04221) 96 32 32
Anz. Tagungsräume 8
qm 70-1000
Personen 40-1100


Dies wäre ein optimaler austragungsort für Konzerte und weiteres.
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Ergänzungen

noch was zur Lage

Der Satellit 01.08.2006 - 01:37
Bitte anklicken:

 http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&q=delmenhorst&ie=UTF8&t=h&om=0&ll=53.047357,8.625947&spn=0.001464,0.005359

Das Hotel liegt genau in der Bildmitte. Was Rieger sich wohl dabei denkt... ist doch nicht so schön abgelegen wie Heisendorf 13 ... da bleibt kein Schritt unbemerkt. Vielleicht garnicht so schlecht: Nazi auf dem Präsentierteller. Und im Herbst/Winter erst, wenn die Bäume keine Blätter mehr tragen, wirds richtig hübsch.

Lasst es ihn ruhig kaufen, bevor er was - für seine Zwecke - Besseres findet.

Für die, die diese Luftbild-Karten noch nicht kennen: mit Mauszeiger drauf, gedrückt halten und Maus verschieben: schon kann mensch "verreisen".

have fun
Der Satellit

Das schreibt der NDR

antifa 01.08.2006 - 02:02
Neonazis wollen Basis in Delmenhorst aufbauen

Neonazis um den Hamburger Anwalt Jürgen Rieger versuchen, in Delmenhorst Fuß zu fassen. Das berichtete NDR 1 Niedersachsen am Montag. Den Angaben zufolge wollen die Rechtsextremen das Hotel gegenüber dem Rathaus zu einem Schulungszentrum machen. "Es wäre ein Albtraum, wenn das Hotel wirklich an die Wilhelm-Tietjen-Stiftung verkauft würde" sagte Stadtsprecher Timo Frers. Nun prüfe die Stadtverwaltung, wie der Verkauf möglicherweise noch gestoppt werden kann. "Wir werden alles unternehmen, was rechtlich möglich ist", so Frers. Es sei aber zu befürchten, dass es schwierig werden könnte, den Verkauf noch zu verhindern.

Zuvor hatten die Neonazis versucht, auf dem Heisenhof in Dörverden bei Verden eine Basis aufzubauen. Die Bürger dort hatten aber dagegen Front gemacht.
Verkaufsverhandlungen mit Stadtverwaltung gescheitert

Der jetzige Besitzer des Stadtpark-Hotels in Delmenhorst will auch an Neonazis verkaufen. "Ich verkaufe an jeden, der mir einen anständigen Preis bezahlt", sagte der Hotelier im Gespräch mit NDR 1 Niedersachsen. Er habe in den vergangenen 14 Monaten vergeblich versucht, den Komplex loszuwerden. Er fühle sich außerdem von der Delmenhorster Stadtverwaltung im Stich gelassen. Diese hatte zwischenzeitlich versucht, das Hotel zu erwerben, um dort Teile der Verwaltung unterzubringen. Doch habe man sich mit dem Verkäufer nicht auf einen angemessenen Preis einigen könne, so Stadtsprecher Frers.

 http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID2904846,00.html

Zur Lage

Felix 03.08.2006 - 03:34

Das Gebäude liegt zwar ziemlich offen, ist also kaum mit Zäunen oder Sichtschutz abzuschirmen, aber auch extrem zentral. Jeweils ca. 500 m von der größten Polizeizentrale und der Hauptfeuerwache entfernt. Gegenüber dem Rathaus, neben dem Amtsgericht und am zentralen Marktplatz. Gute Möglichkeiten für Gegendemonstrationen, aber wenn die da erstmal drin sind, kriegt man sie nie wieder weg und sie haben einen dauerhaften Ausgangspunkt für ihre Arbeit in einer Stadt mit einem hohen Ausländeranteil. Eine wirkliche starke organisierte Linke gibt es in Delmenhorst faktisch nicht und die Antifa aus Bremen oder Oldenburg kann ja nicht rund um die Uhr sondern nur temporär da sein. Für die Rechten keine schlechte Basis. Vor allem deswegen weil wegen der Hotelnutzung auch bürokratischen Hürden der Verwaltung wie beim Heisehof deutlich schwerer zu realisieren sind.

Delmenhorst, da kommt was auf Dich zu...

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