Totenstille - Der Libanon in Berlin

Khalil Gibran 30.07.2006 16:28 Themen: Militarismus Weltweit
Am vergangenen Donnerstag, den 27. Juli 2006 hat eine Gruppe Berliner KünstlerInnen mit einer eindrucksvollen Aktion auf Israels Krieg gegen den Libanon aufmerksam gemacht.
An verschiedenen belebten Plätzen in Berlin wurde das Alltagsleben unterbrochen:

Keine Großdemonstration, keine übliche Kundgebung, sondern ein stilles Innehalten und Zeit zum Nachdenken.

Auf den Plätzen lagen zahlreiche Menschen mit der Fahne des Libanon bedeckt. Sie symbolisieren die vielen Toten durch die israelischen Bombardierungen der vergangenen 2 Wochen:

Kein Gegenrechnen, kein Aufrechnen, sondern eine Vergegenwärtigung des Krieges im Libanon.

Heute wurde bekannt, daß die libanesische Ortschaft Qana durch die israelische Luftwaffe bombardiert und über 60 Menschen, darunter zahlreiche Kinder, getötet wurden.

Der Arabische Verband ruft heute am Sonntag, den 30. Juli um 17.00 Uhr zu einer spontanen Mahnwache an der Gedächtniskirche auf.

Brechen wir das Schweigen – jetzt – bevor es zu spät ist.
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Ergänzungen

video: pro israel demo

chronist 30.07.2006 - 17:49
Etwa 1000 Symphatisanten der israelischen Politik marschieren am Freitag (28.07.2006) durch das westliche Zentrum von Berlin. Am Rande kommt es mit Libanesen und Palestinensern zu Diskussionen. Friedliche Gegendemonstranten werden von der Polizei abgedrängt, ihre Personalien notiert. Bei der Abschlusskundgebung am Wittenbergplatz spricht Michel Friedmann. Nach zwei Stunden löst sich der Aufzug auf.

Ein Video von der Demo (5 min) gibt es hier:
 http://www.interpool.tv/

@..

Antifa 30.07.2006 - 18:03
sehr entlarvend, ich dachte offiziell wird der Krieg immer noch gegen die Hizbollah geführt und nicht gegen die libanesische Bevölkerung...toller Abwehrkampf.

Keine Solidarität mit Israel

Antifa 30.07.2006 - 18:04
Danke für die sehr gute Aktion.

Schweigen für die Opfer des israelischen Angriffkrieges, dessen rechtes Militär heute schon wieder 37 unschuldige Kinder umgebracht hat.












@max

Moritz 30.07.2006 - 18:12
Sehr witzig, hast du dich schonmal mit der Situation im Libanon befasst? Vom zustande kommen der Situation mal abgesehen, ist das ne ziemlich dämliche Frage, wenn in dem Moment wo die libanesische Armee gerade stark genug geworden ist, diese von der israelischen Armee bombardiert wird. Mal abgesehen davon, dass die israelische Armee es selbst nach inzwischen wochenlangen Bombardierungen nicht hinbekommt, gegen die Hizbollah vorzugehen, und im Gegenteil noch erreicht, dass die jetzt als Helden im Kampf gegen Israel da steht.

Die

israelische 30.07.2006 - 19:35
Luftwaffe zerstörte heute in Kana, im Süden Libanons ein Haus, wobei mehr als 50 Zivilisten, darunter 22 Kinder ums Leben kamen. Bereits am 18. April 1996 wurde in Kana ein Gebäudekomplex der UN vom israelischen Militär bombardiert, in dem 800 libanesische Flüchtlinge untergebracht waren. 106 von ihnen starben bei dem Angriff.

heute

in 30.07.2006 - 20:04
Kana

18.April 1996

in 30.07.2006 - 20:06
Kana

Bilder von Qana

hg 30.07.2006 - 20:17

Kunstblog

azadi 30.07.2006 - 21:19
Vielen Dank für diese Aktion!

Im Libanon selber sind auch Künstler aktiv. Der Zeichner Mazen Kerbaj lädt täglich neue Werke hoch. Eindrucksvoll und selbst in dieser hoffnungslosesten Lage noch Humorvoll gemacht.

sein Blog:  http://mazenkerblog.blogspot.com/

gegen einseitige informationszugänge

xxx 31.07.2006 - 00:38
Israels Reaktion auf Kana

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem

Schon seit drei Tagen greift Israel das Dorf Kana im Südlibanon an. Insgesamt 110 Luftangriffe auf Kana wurden seit Kriegsausbruch vor fast drei Wochen gezählt. Der israelische Militärsprecher behauptet, dass die Luftwaffe zehn Raketenwerfer mitten in Kana angegriffen habe und dutzende weitere rund um das Dorf.

Zahlreiche natürliche Höhlen in der hügeligen Landschaft von Kana bieten den Kämpfern der Hisbollah und ihren Raketenwerfern guten Schutz. Die Raketenwerfer seien teilweise in oder auf Wohnhäusern aufgestellt worden. Von Kana aus seien Raketen auf Kirjat Schmone und Städte im Westen Galiläas abgeschossen worden. Weiter sagte der Militärsprecher, dass die Zivilbevölkerung schon vor Tagen mehrfach aufgefordert worden sei, das Dorf zu verlassen.

Am Sonntag Morgen um 7:30 Uhr habe die Luftwaffe den Abschuss von Raketensalven auf Israel ausgemacht. Tatsächlich explodierten über vierzig Katjuscharaketen im Norden Israels. In der Kreuzfahrerstadt Akko erhielten mehrere Wohnhäuser Volltreffer. Es entstand erheblicher Sachschaden aber nur ein leicht Verletzter. Nach Angaben israelischer Militärs hätten die Piloten den Raketenwerfer in Kana unmittelbar nach dem Abschuss von Katjuschas ausgemacht und gesehen, wie Männer von der Abschussrampe in eines der Häuser rannten, um Schutz vor dem erwarteten israelischen Luftangriff zu suchen. Gemäß israelischer Einschätzung glaubten sie wohl, dass den Piloten die Anwesenheit der Flüchtlinge in jenem dreistöckigen Haus bekannt gewesen sei und dass sie davor zurückschrecken würden, es zu bombardieren.

Doch angeblich wussten die Piloten nichts von den Flüchtlingen und jagten eine Rakete in das unverputzte Haus. Unter den Trümmern starben mindestens 60 Menschen. Arabische Fernsehsender wie Al-Jesira zeigten am Morgen live-Bilder aus dem Haus. Besonders die toten Kinder wurden in Nahaufnahme in alle Welt ausgestrahlt. "Israel verfolgt keine Politik, Zivilisten gezielt zu treffen. Die Bevölkerung wurde mehrfach aufgerufen, diese Region zu verlassen und sich von Kämpfern und Stellungen der Hisbollah fernzuhalten", sagte Premierminister Ehud Olmert zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung.

In der offiziellen schriftlichen Erklärung des Militärsprechers heißt es weiter: "Die Verantwortung für jegliche zivile Opfer trägt allein die Hisbollah. Sie hat die bewohnten Gegenden des Libanon in eine Kriegsfront verwandelt, indem sie aus zivilen Wohngebieten heraus Raketen abschießt."

Der linke Abgeordnete Avschalom Sivan bedauerte "das Unglück von Kana", sagte aber: "Mir sind Tote im Libanon lieber als Tote in Israel. Die libanesische Bevölkerung war rechtzeitig gewarnt. Mir ist unverständlich, warum die Flüchtlinge geblieben sind, obgleich sie von der Gefahr wussten." Ein arabischer Knessetabgeordneter redete von einem erneuten "Kana-Massaker". "Israel ist der fremde Eroberer im Libanon, genauso wie im Gazastreifen. Israel hat da nichts zu suchen und deshalb trägt allein Israel die Verantwortung für diesen Massenmord."

Tourismusminister Isaak Herzog beschuldigte die Hisbollah, die Zivilbevölkerung als Geisel in den angegriffenen Dörfern festzuhalten. "Wir haben geheimdienstliche Informationen, wonach ein Raketenwerfer in dem Haus stand, in dessen Keller die Flüchtlinge Schutz gesucht hatten." Herzog dränge darauf, die "Beweise" dafür so schnell wie möglich zu veröffentlichen.

wer hat die bilder eingestellt

stephan 31.07.2006 - 23:31
ich weiß jetzt nicht, wer die bilder vor dem einstellen mal geprüft hat, aber zumindest das unterste kann nicht von besagtem luftangriff auf kana stammen, das hab ich schon vor einer woche auf der website fromisraeltolebanon.com gesehen.

Opfer...

XfatchrisX 01.08.2006 - 18:08
Unglaublich wieviel antiisraelische Gruetze hier gepostet wird.
Jemand behauptet, es waere kein Problem zivile Opfer zu vermeiden, folglich seien also alle Zivilisten absichtlich getoetet worden. Aha, bist Du Kampfpilot oder Militaerexperte? Komischerweise geht es immer nur um die zivilen Opfer bei den Libanesen, kein Wort davon,das die Islamisten ihre Raketen auch durchaus mal auf Badestraende feuern.
Auch kein Wort davon, das die Hisbollah ganz gerne mal Waffen und "Kaempfer" in Moscheen oder Wohnhaeusern oder in fuer die Infrastruktur wichtigen Gebaeuden unterbringt. Die opfern knallhart ihr eigenes Volk, damit nachher wieder alle auf die israelische Armee schimpfen. Und dann kommen so Genies hier auf die Idee, diese ganze Propaganda unreflektiert nachzuplappern. Nicht vergessen das die Hisbollah diesen Konflikt begonnen hat.

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