Proteste gegen Naziaufmarsch in Bad Nenndorf
Deutlich mehr als 500 Menschen setzten auf Antifa-Demo ihre politische Haltung durch. Wirkungslose Kriminalisierungsversuche der Polizei im Vorfeld. Etwa 150 Nazis konnten auf einer Wegstrecke von ein paar hundert Metern von 1000 Polizisten beschützt werden.
Trotz der im Vorfeld praktizierten psychologischen Kriegsführung der Polizei gegen „linke“ GegendemonstrantInnen beteiligten sich deutlich mehr als 500 Menschen an der „linken“ Antifa-Demo. Neben dem großen Teil an autonomen AntifaschistInnen nahmen auch trotz Ferien viele SchülerInnen und Einwohner daran teil. Zu Beginn wurden die Zuganreisenden mit schikanösen Taschenkontrollen überzogen. Die Demo setzte sich gegen 11:30 Uhr in Bewegung und blieb bis zum Schluss total friedlich. Somit schlugen die diversen Kriminalisierungsversuche von Polizei und Bürgermeisterin fehl. Auf der Demo wurden einige Redebeiträge über Nationalismus, NS-Verherrlichung und über die konstruierte Bedrohung von „links“ in Bad Nenndorf gehalten. Für musikalische Unterstützung sorgte das Reimheit-Team aus Braunschweig mit HipHop der feinsten politischen Sorte für die nötige Stimmung. Im vorderen Teil der Demo gingen die TeilnehmerInnen geschlossen in Transparenten und größtenteils in Ketten. Der Endkundgebungsort der Mitten auf der Kurhausstraße war, wurde durch Hamburger Gitter abgesperrt, womit kein Durchkommen in Richtung Naziaufmarsch möglich war.
Nachdem die Antifa-Demo aufgelöst wurde begaben sich die bürgerlichen TeilnehmerInnen auf das durch ein breites Bündnis organisiertes Kulturfest im Kurpark. Denjenigen, die sich nicht mit einem Friede-Freude-Eierkuchen-Fest zufrieden gaben, versuchten an die Naziroute heranzukommen, was insgesamt wohl mehrere hundert Menschen taten. Auf unterschiedlichste Arten übermittelten sie den Nazis ihre Abscheu. Neben an den Absperrung stehenden AntifaschistInnen, die hörbar klar machten, was sie von den Nazis hielten soll es auch zu direkten Aktionen gekommen sein, als von einem Privatgrundstück Obst und Flaschen auf die Nazis geflogen sein soll. Der Aufmarsch der etwa 150 Nazis konnte ansonsten von den 1000 eingesetzten Polizisten auf der rund 1000 Meter kurzen Route logischerweise einfach abgeschirmt werden.
Die AntifaschistInnen in der Region gehen auf jeden Fall gestärkt durch die Proteste in Bad Nenndorf hervor und werden weiterhin entschlossenen Widerstand organisieren. Falls die Nazis in Bad Nenndorf wieder aufmarschieren wollen, werden sicherlich noch mehr Menschen sensibilisiert dafür sein, um den Nazis nicht die Straße zu überlassen! Für uns gilt auch nach wie vor: NAZIS STOPPEN! DEN NATIONALEN STOLZ ANGREIFEN!
Nachdem die Antifa-Demo aufgelöst wurde begaben sich die bürgerlichen TeilnehmerInnen auf das durch ein breites Bündnis organisiertes Kulturfest im Kurpark. Denjenigen, die sich nicht mit einem Friede-Freude-Eierkuchen-Fest zufrieden gaben, versuchten an die Naziroute heranzukommen, was insgesamt wohl mehrere hundert Menschen taten. Auf unterschiedlichste Arten übermittelten sie den Nazis ihre Abscheu. Neben an den Absperrung stehenden AntifaschistInnen, die hörbar klar machten, was sie von den Nazis hielten soll es auch zu direkten Aktionen gekommen sein, als von einem Privatgrundstück Obst und Flaschen auf die Nazis geflogen sein soll. Der Aufmarsch der etwa 150 Nazis konnte ansonsten von den 1000 eingesetzten Polizisten auf der rund 1000 Meter kurzen Route logischerweise einfach abgeschirmt werden.
Die AntifaschistInnen in der Region gehen auf jeden Fall gestärkt durch die Proteste in Bad Nenndorf hervor und werden weiterhin entschlossenen Widerstand organisieren. Falls die Nazis in Bad Nenndorf wieder aufmarschieren wollen, werden sicherlich noch mehr Menschen sensibilisiert dafür sein, um den Nazis nicht die Straße zu überlassen! Für uns gilt auch nach wie vor: NAZIS STOPPEN! DEN NATIONALEN STOLZ ANGREIFEN!
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Redebeitrag der Redical [M]
wieder einmal wollen Neonazis durch Bad Nenndorf marschieren. Unser Ziel muss es heute sein, ihnen den Raum zur Verbreitung ihrer verbrecherischen Ideologie zu nehmen.
Damit ist es jedoch nicht getan. Vielmehr muss es stets darum gehen, für eine Gesellschaft einzutreten, die keinen Nährboden mehr für faschistisches Gedankengut bietet, und dazu ist es auch nötig, jegliche Form von Nation und Nationalismus zu kritisieren.
Ein verbreiteter Irrtum lautet, es gäbe eine harmlose Form der Liebe zur Nation, und die Nazis würden mit ihrem Deutschlandfimmel etwas ganz anderes meinen. Tatsächlich jedoch sind sie die logische Konsequenz des Phänomens namens Vaterlandsliebe. Denn das Konstrukt "Nation" bedeutet immer auch den Ausschluss derjenigen, die nicht dazugezählt werden; während die Nazis dabei allein das Kriterium der Abstammung geleten lassen, kann der moderne Standortnationalismus mit ein bisschen Zuwanderung durchaus leben - sofern die Zugewanderten die gesetzten Qualitätsmaßstäbe erfüllen und sich kapitalistisch verwerten lassen. Wer den Kriterien allerdings nicht entspricht, soll am besten nicht nur Deutschland, sondern am besten ganz Europa gar nicht erst betreten - was mit sich bringt, dass jedes Jahr Tausende unerwünschter Hungerleider an den abgeschotteten EU-Außengrenzen zu Tode kommen.
Aber auch wer das zweifelhafte Privilieg genießt, der deutschen Nation anzugehören oder zumindest von ihr geduldet zu werden, hat nicht unbedingt Grund, darüber glücklich zu sein. Staatlich verwaltetet Verarmungsprozesse, rassistische Sondergesetze, die fortschreitende Entwicklung hin zu einer Überwachungs- und Disziplinargesellschaft und als Zugabe auch noch Horst Köhlers pathologisches Dauergrinsen machen es Tag für Tag unerträglicher, in diesem Land zu leben.
Absurderweise jedoch wird nicht erst seit der Fußball-WM mehr Liebe zu ebenjender Nation, die all dies zu verantworten hat, als Wundermittel gegen die offenbar schlechte Stimmung im Land gepriesen. Die gesellschaftlichen Widersprüche sollen überdeckt werden durch ein großes schwarzrotgelbes "Wir", das allem übergestülpt wird, was nicht rechtzeitig auswandert. "Wir" sind immerhin Vizevizefußballweltmeister, "Wir" alle sollen plötzlich Deutschland sein, und die Bild-Zeitung fordert, dass "Wir" uns jetzt alle duzen sollen - "Selber Arschloch!" wäre da die konsequente Antwort.
Auch wenn dies vereinnahmende "Wir" nicht der erste Schritt zur nationalsozialistischen Ideologie der "Volksgemeinschaft" wäre, ließe sich dem Zwangskollektiv Nation nichts Gutes abgewinnen. Wenn die deutschlandfarbige Massenhysterie, die während der Fußball-WM durch die Straßen tobte, allen Ernstes als "unverkrampfter Patriotismus" bezeichnet wird, braucht man den unrelaxten Nationalismus der Nazis wirklich nicht mehr kennenzulernen. Und wer es nötig hat, seine Identität an einer meißt doch eher zufällig zustandegekommenen Staatsangehörigkeit festzumachen, scheint auch nicht allzuviel von sich selbst und dem eigenen Freundeskreis zu halten. Dafür wird er oder sie umso eher bereit sein, im Namen von Standort und Nation auf Weihnachtsgeld oder Zahnersatz zu verzichten, und nicht selten, für erlittene Ungerechtigkeiten dann eben diejenigen verantwortlich zu machen, die nicht zum nationalen Kollektiv gezählt werden. Dass bei so etwas dann eben auch waschechte Nazis herauskommen, kann wirklich nicht verwundern.
Deshalb kann Antifaschismus sich nicht darauf beschränken, offen auftretende Nazis auf allen Ebenen und mit allen Mitteln entgegenzutreten, so wichtig dies leider auch weiterhin ist. Antifaschismus muss auch heißen, den wieder Salongfähig gewordenen Nationalismus in all seinen Formen grundsätzlich zu kritisieren und anzugreifen.
In diesem Sinne:
Nation wegrocken!- Nie wieder Deutschland!
Gelungene Demo
Außerdem fande ich es auch schade das das Kulturfest von der Bürgerlichen Seite eher mäßig besucht worden war, was aber immer noch besser war, als die Beteiligung der Nenndorfer Bürger an den vorrangegangenen Demonstrationen.
Ein weiterer Kritikpunkt war die Abschlussrede eines Antifaschisten auf dem Kulturfest zwischen 19 und 20 Uhr. Der Redebeitrag war sehr gut und hätte vielleicht einige Leute zum denken motiviert, wäre er früher gekommen. Den zu dem Zeitpunkt befanden sich kaum mehr als 20 Menschen beim Kulturfest, von denen die meisten sowieso der Meinung des Antifaschisten waren. Wäre dieser Redebeitrag vor oder nach der ersten Alternativen Band gekommen, hätte man ein weitaus größeres Publikum angesprochen.
Aber ansonsten war die Demonstration ein voller Erfolg und für die Nazis war der Tag in Bad Nenndorf ein reinfall.
Eine Frage noch: Es ging abends das Gerücht rum das 30 - 60 Nazis, durch Stadthagen gelaufen sein sollen und dort Stress gemacht hätten, nachdem sie in LIndhorts gefeiert haben. Weiß irgendwer was da dran ist?
Zum BürgerInnenfest
Von bürgerlichen AktivistInnen bis pöbelnde dummdeutschen Idioten (z.B. mit eingefärbten Schwarz-Rot-Gold in den Haaren), die dann Antifas angepöbelt haben...
@ Indyzuspammer
ndr
Fotoergänzung
Fotoergänzung 2
NDR
Fotoergänzung 3
Fotoergänzung 4
Achtung Flugblattaktionen der Faschos
Nachdem sie ihrer Ansicht nach einige "interessierte Buerger" nicht erreichen konnten, da diese - nach ihren Aussagen - an dem mistigen verhunzten Aufmarsch nicht teilnehmen konnten "informieren".
Auch gegen diese Verdrehung der Geschichte muss man vorgehen. Nun kann man die Faschos leider nicht - oder nur aus Zufall - daran hindern ihre Scheisse in einer Nacht und Nebel Aktion unter die Leute zu bringen, sollte man zumindest danach mit einer Aktion dieses wieder richtigstellen.
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Heute haben ich und einige Genossen noch Faschoaufkleber auf den Bahnhoefen in der Umgebung "wieder eingesammelt". Auch hier hatten die Faschos schon einen Tag vorher mit dem Bekleben dieser Orte begonnen.
mag
Festnahme
Sie soll wohl gegen das Versammlungs und Vermummungsgesetz oder so verstoßen haben (habe ich so jedenfalls gehört)
Die Person wurde zwischen neun udn zehn am Bad Nenndorfer Bahnhof festgenommen und war spät am nachmittag wieder frei.
Wie es genau passiert ist oder ob noch andere Leute festgenommen wurden ist mir nicht bekannt.
bitte
@freebse
also bitte keine falschen aufrufe, versucht dann zunächst erstmal ein paar leute zu mobilisieren und rauszufinden wieviel nasen unterwegs sind!
Artikel von Rechereche West
Redebeitrag der Antifa Hameln-Pyrmont
Wir unterstützen diese Demonstration, weil sich heute in Bad Nenndorf Neonazis versammeln, die auch Hameln als ihr Aktionsgebiet ansehen. Aber nicht nur deshalb sind wir hier. Egal wo Nazis demonstrieren und egal wofür - es ist immer unsere Pflicht, dagegen zu halten! Das sind wir den Millionen im Nationalsozialismus ermordeten Menschen schuldig, darunter 6 Millionen Jüdinnen und Juden in den Vernichtungslagern. Und das sind wir den über 100 Mensch schuldig, die in den letzen 10 Jahren in Deutschland von Neonazis ermordet wurden.
Egal ob die Neonazis aus vermeintlich gerechtfertigten Gründen gegen Krieg und Sozialabbau demonstrieren, oder ob sie wie heute eine ganz deutliche Verbindung zum Nazi-Regime zeigen, wir halten dagegen, wir demonstrieren gegen Nazis, unabhängig von ihrem aktuellen Motto.
Trotzdem wollen wir auf ihren heutigen "Trauermarsch" genauer eingehen, da ihre Scheinheiligkeit hier besonders deutlich wird. Sie wollen heute u.a. gegen Folter demonstrieren, aber haben in Schaumburg 2002 selbst schon einen Schüler entführt und mit einem Basenballschläger misshandelt, solange bis der Baseballschläger zerbrochen ist! Sie wollen gegen Mord demonstrieren, aber in ihren Reihen laufen selbst Todschläger mit!
Zugegebenermaßen geht es ihnen aber auch nur auf den ersten Blick darum. Viel wichtiger ist ihnen die Verdrehung der geschichtlichen Tatsachen. So werden aus Kriegsverbrechern, wie dem General der Waffen-SS Oswald Pohl, auf einmal Opfer. Sie wollen sinngemäß vermitteln "so schlimm waren die Deutschen damals doch gar nicht und die Alliierten waren ja genau so". Könnten sie diese Relativierung der Geschichte durchsetzen, hätten sie endlich eine Legitimation für ihre menschenverachtende Propaganda. Aber so weit werden wir es nicht kommen lassen! Wir werden uns jedem Geschichtsrevisionismus entschieden entgegen stellen! Auch darum sind wir heute hier.
Das zweite Motto dieser antifaschistischen Demonstration lautet "den Nationalen Stolz angreifen". Dieses Motto können wir ebenfalls voll unterstützen. Nicht nur weil Nationalstolz im Allgemeinen angreifbar ist, verhindert er doch ein solidarisches Miteinader aller Menschen auf dieser Welt. Sondern auch, weil wir insbesondere den nationalen Stolz der Deutschen für angreifbar halten. Wieso soll mensch auf ein Land stolz sein, das es auch über 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg noch immer nicht geschafft hat, alle Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter angemessen zu entschädigen? Wieso soll mensch stolz auf ein Land sein, in dem es no-go-areas für Menschen mit einer anderen als der weißen Hautfarbe gibt? Wieso soll mensch stolz sein auf ein Land, dessen Staatsbürgerschaftsrecht auf einer Blut- und Boden-Ideologie aus dem vorletzten Jahrhundert beruht und in dem Menschen, die hier geboren werden, aufwachsen und zur Schule gehen, immer noch abwertend als Ausländer bezeichnet werden?
Für uns als Antifaschistinnen und Antifaschisten zählen andere Werte. Wir wollen ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen, unabhängig von ihrer Nationalität, Hautfarbe, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung.
Erreichen können wir das nur, wenn wir das jetzige System überwinden, welches nur auf Profitmaximierung und Konkurrenz gebaut ist! Und erst dann kann auch der Faschismus ein für alle Mal besiegt werden.
Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Kapitalismus abschaffen!
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Unter der angegebenen URL ist auch eine Einschätzung zum Naziaufmarsch am 29.07.06 aus Sicht der Antifaschistischen Aktion Hameln-Pyrmont nachzulesen.
Clownsarmy war ne schöne Aktion
Ich denke das die Clowns Aktion fortgesetzt werden sollte, da so etwas einfach bei normalen Bürgern (den meisten) gut ankommt.
Wen die Clowns stören der kann sie ja ignorieren ( ist auf jeden fall leichter as zb Bullen zu ignorieren) ; )
Außerdem reicht es ja vollkommen aus das die Clowns nur während des offiziellen Teils der DEmo in erscheinung treten. DAnach gehört die ganze Aufmerksamkeit wieder dem schwarzen Block
Redebeitrag der Antifaschistischen Aktion Han
Demo gegen den Naziaufmarsch hier in Bad Nenndorf. Wir freuen uns, daß so
viele Menschen gegen Neonazis und die Verdrehung der Geschichte aktiv
werden wollen. Die Teilnahme an so einer Demo ist immer gut und wichtig!
Denn was geht eigentlich ab in Schaumburg?
Früher hießen die organisierten Neonazis „Kameradschaft Weserbergland“. Nach einigen Namenswechseln wurden die „Kameraden“ in den Strukturen der NPD und JN aktiv. Aber der Name spielt keine Rolle.
Sie können weitestgehend ungestört im Landkreis auftreten und ihre Nazipropaganda unter die Leute bringen.
Im Mai diesen Jahres wurde ein Konzert mit dem Motto „Rock gegen Rechts“ in Auetal durch die örtliche Bürgermeisterin verboten. Dieser Vorfall schaffte es sogar in die überregionale Presse und zeigt, daß Aktivitäten gegen Neonazis immer noch jede Menge Steine in den Weg gelegt werden.
Dabei sind genau die bitter nötig!
In diesem Klima können sich Neonazis ungestört vernetzen und ihre eigene
Position stärken. Sie stellen so eine permanente Bedrohung für alle dar, die nicht in ihr rassistisches und dumpfdeutsches Weltbild passen. Ob das nun Menschen mit migrantischem Hintergrund sind oder Linke und alternative Jugendliche, die sich nicht einfach mit den Neonazis abfinden wollen.
Lasst diese Gegendemonstration nur den Anfang sein, denn es gibt viele Möglichkeiten den Neonazis in die Suppe zu spucken: Ihre Aufkleber abreißen, ihre CDs einsammeln und entsorgen. Auf die PolitikerInnen, Stadtverwaltungen und Parlamente können wir uns nicht verlassen. Die haben schon lange den Kopf in den Sand gesteckt.
Neonazis sind für uns der offensichtlichste Teil der rassistischen
Realität hier in der Bundesrepublik. Was heißt das genau?
MigrantInnen und Flüchtlinge erhoffen sich mit der Einreise in die BRD die Chance auf ein Leben ohne Hunger, Verfolgung und Krieg oder ganz schlicht ein besseres Leben. Durch Gesetze werden sie zu "Menschen zweiter Klasse" gemacht. Sie dürfen nicht arbeiten, ihre Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt und das wenige Geld, das sie erhalten wird zum Teil in Wertgutscheinen ausgegeben.
Vor der FIFA Weltmeisterschaft, ihr wisst schon „zu Gast bei Freunden“ und so, machte der Afrikarat mit einer Pressemitteilung auf No Go Areas für „Menschen mit sichtbar afrikanischer Herkunft“ aufmerksam. Hier sei das Risiko, Opfer von rassistischen Gewalttaten zu werden, besonders hoch.
Diese Warnung wurde von dem ehemaligen Regierungssprecher Uwe-Karsten
Heye aufgegriffen und erlangte zusätzliches Medienresonanz. Heye relativierte seine Aussage zwar später, doch das Problem von rassistischer Hegemonie in Teilen der ostdeutschen Bundesländer wurde deshalb noch nicht gelöst. Diese „No Go Areas“ werden dabei jedoch nicht nur durch Nazis sondern auch durch einen rassistischen Konsens in der Gesellschaft ermöglicht.
So zum Beispiel waren nicht nur die Nazis im Osten nach dem WM Spiel Italien gegen Deutschland an rassistischen Pöbeleien gegen Fans der italienischen Mannschaft beteiligt sondern auch der Durchschnitts-Deutsche.
Das ist Deutschland und da haben wir keinen Bock drauf!
Im Verdrehen von Tatsachen waren die Nazis schon immer recht gut. So lassen sie es sich nicht nehmen wie heute etwa die Deutsche zu Opfern der Alliierten zu stilisieren. Dabei sind sich die Nazis auch nicht zu blöd den SS General Oswald Pohl, dem die „Generalinspektion Konzentrationslagerwesen“ zugewiesen wurde, als „unschuldigen Deutschen“ hinzustellen und die Verdrehung von Tätern zu Opfern so zu perfektionieren.
Doch wir wollen auch auf ein Thema eingehen, dass unserer Meinung nach
nicht genug behandelt wird. Wir als revolutionäre Antifaschistinnen und
Antifaschisten wollen den Kapitalismus kritisieren und überwinden.
Doch „Kapitalismuskritik“ ist seit neustem auch wieder ein Thema für Nazis wie die selbsternannten „autonomen Nationalisten“ zu denen sich die Kameradschaft Weserbergland zählte. Dem bei Nazis im Trend liegendem Thema wird sich in einer offen antisemitisch und völkischen Weise genähert.
Unternehmen werden in „gut“ und „böse“ unterteilt. Als „gut“ werden hier die produktiven und standortgebundenen Unternehmen eingeordnet. Diese „schaffenden“ Unternehmen stellen die Nazis dem „raffenden“ Kapital z.B. den Banken gegenüber, welche standortungebunden und international seien.
Während erstere sichtbar produzieren, scheint sich der Besitz der Banken
durch Zauberkraft zu vermehren. Das war und ist Nazis unheimlich, sodass sie für diesen verkürzten Antikapitalismus eine Projektionsfläche brauchten, welche heute wie damals Jüdinnen und Juden waren. Ihre Antwort „Volksgemeinschaft“, in der alles äußere als feindlich wahrgenommen wird, bedeutete in der NS-Zeit die systematische Vernichtung von über sechs Millionen Menschen.
Dabei wird das kapitalistische Weltgeschehen nicht durch Marionettenspieler aus dem Hintergrund gesteuert. Kapitalismus wird tagtäglich wieder reproduziert. Das werden wir hier und heute auch nicht ändern können, doch müssen wir es immer im Gedächtnis behalten, wenn wir gegen Nazis auf die Straße gehen: Das Verhindern von Naziaufmärschen ist nicht mehr als Symptombekämpfung. Es ist ein erster Schritt!
Unser Kampf richtet sich gegen die verschiedenen Unterdrückungsmechanismen, die in der Bundesrepublik an der Tagesordnung sind.
Antisemitismus in Form von verkürzter Kapitalismuskritik ist nur eine davon.
In einer solidarischen Gesellschaft haben Faschisten definitiv keinen Platz und ihren Parolen wird der Nährboden entzogen sein!
Ich möchte diesen Redebeitrag mit einem Auszug aus dem Schwur von Buchenwald beenden:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Fangt am besten heute damit an:
Für den Aufbau antifaschistischer Strukturen und eine kraftvolle Demo!
Gegen Nazis, Staat und Kapitalismus!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Im wiki sind die Nazis — wikiantifa!
Sorry, hier nochmal der richtige Text — Wikiantifa
Clownhasser — Alerta
Zu Clownhasser — Weisse Lilie
LÖSCHUNG VON POSTS — redzag!
Warum — der Rückzug?
INDIVIDUALITÄT UND TOLLERANZ — antifert
@antifert — verständnislos
Warum man sich dann umdrehte.... — antifa
Rdebeitrag der AAH&Musik — Hoss