Proteste gegen Naziaufmarsch in Bad Nenndorf

Antifaschistisches Aktionsbündnis Deister 30.07.2006 14:38 Themen: Antifa
Deutlich mehr als 500 Menschen setzten auf Antifa-Demo ihre politische Haltung durch. Wirkungslose Kriminalisierungsversuche der Polizei im Vorfeld. Etwa 150 Nazis konnten auf einer Wegstrecke von ein paar hundert Metern von 1000 Polizisten beschützt werden.
Trotz der im Vorfeld praktizierten psychologischen Kriegsführung der Polizei gegen „linke“ GegendemonstrantInnen beteiligten sich deutlich mehr als 500 Menschen an der „linken“ Antifa-Demo. Neben dem großen Teil an autonomen AntifaschistInnen nahmen auch trotz Ferien viele SchülerInnen und Einwohner daran teil. Zu Beginn wurden die Zuganreisenden mit schikanösen Taschenkontrollen überzogen. Die Demo setzte sich gegen 11:30 Uhr in Bewegung und blieb bis zum Schluss total friedlich. Somit schlugen die diversen Kriminalisierungsversuche von Polizei und Bürgermeisterin fehl. Auf der Demo wurden einige Redebeiträge über Nationalismus, NS-Verherrlichung und über die konstruierte Bedrohung von „links“ in Bad Nenndorf gehalten. Für musikalische Unterstützung sorgte das Reimheit-Team aus Braunschweig mit HipHop der feinsten politischen Sorte für die nötige Stimmung. Im vorderen Teil der Demo gingen die TeilnehmerInnen geschlossen in Transparenten und größtenteils in Ketten. Der Endkundgebungsort der Mitten auf der Kurhausstraße war, wurde durch Hamburger Gitter abgesperrt, womit kein Durchkommen in Richtung Naziaufmarsch möglich war.

Nachdem die Antifa-Demo aufgelöst wurde begaben sich die bürgerlichen TeilnehmerInnen auf das durch ein breites Bündnis organisiertes Kulturfest im Kurpark. Denjenigen, die sich nicht mit einem Friede-Freude-Eierkuchen-Fest zufrieden gaben, versuchten an die Naziroute heranzukommen, was insgesamt wohl mehrere hundert Menschen taten. Auf unterschiedlichste Arten übermittelten sie den Nazis ihre Abscheu. Neben an den Absperrung stehenden AntifaschistInnen, die hörbar klar machten, was sie von den Nazis hielten soll es auch zu direkten Aktionen gekommen sein, als von einem Privatgrundstück Obst und Flaschen auf die Nazis geflogen sein soll. Der Aufmarsch der etwa 150 Nazis konnte ansonsten von den 1000 eingesetzten Polizisten auf der rund 1000 Meter kurzen Route logischerweise einfach abgeschirmt werden.

Die AntifaschistInnen in der Region gehen auf jeden Fall gestärkt durch die Proteste in Bad Nenndorf hervor und werden weiterhin entschlossenen Widerstand organisieren. Falls die Nazis in Bad Nenndorf wieder aufmarschieren wollen, werden sicherlich noch mehr Menschen sensibilisiert dafür sein, um den Nazis nicht die Straße zu überlassen! Für uns gilt auch nach wie vor: NAZIS STOPPEN! DEN NATIONALEN STOLZ ANGREIFEN!
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Ergänzungen

Redebeitrag der Redical [M]

[M]-Rockerin 30.07.2006 - 16:27
Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,
wieder einmal wollen Neonazis durch Bad Nenndorf marschieren. Unser Ziel muss es heute sein, ihnen den Raum zur Verbreitung ihrer verbrecherischen Ideologie zu nehmen.
Damit ist es jedoch nicht getan. Vielmehr muss es stets darum gehen, für eine Gesellschaft einzutreten, die keinen Nährboden mehr für faschistisches Gedankengut bietet, und dazu ist es auch nötig, jegliche Form von Nation und Nationalismus zu kritisieren.

Ein verbreiteter Irrtum lautet, es gäbe eine harmlose Form der Liebe zur Nation, und die Nazis würden mit ihrem Deutschlandfimmel etwas ganz anderes meinen. Tatsächlich jedoch sind sie die logische Konsequenz des Phänomens namens Vaterlandsliebe. Denn das Konstrukt "Nation" bedeutet immer auch den Ausschluss derjenigen, die nicht dazugezählt werden; während die Nazis dabei allein das Kriterium der Abstammung geleten lassen, kann der moderne Standortnationalismus mit ein bisschen Zuwanderung durchaus leben - sofern die Zugewanderten die gesetzten Qualitätsmaßstäbe erfüllen und sich kapitalistisch verwerten lassen. Wer den Kriterien allerdings nicht entspricht, soll am besten nicht nur Deutschland, sondern am besten ganz Europa gar nicht erst betreten - was mit sich bringt, dass jedes Jahr Tausende unerwünschter Hungerleider an den abgeschotteten EU-Außengrenzen zu Tode kommen.
Aber auch wer das zweifelhafte Privilieg genießt, der deutschen Nation anzugehören oder zumindest von ihr geduldet zu werden, hat nicht unbedingt Grund, darüber glücklich zu sein. Staatlich verwaltetet Verarmungsprozesse, rassistische Sondergesetze, die fortschreitende Entwicklung hin zu einer Überwachungs- und Disziplinargesellschaft und als Zugabe auch noch Horst Köhlers pathologisches Dauergrinsen machen es Tag für Tag unerträglicher, in diesem Land zu leben.
Absurderweise jedoch wird nicht erst seit der Fußball-WM mehr Liebe zu ebenjender Nation, die all dies zu verantworten hat, als Wundermittel gegen die offenbar schlechte Stimmung im Land gepriesen. Die gesellschaftlichen Widersprüche sollen überdeckt werden durch ein großes schwarzrotgelbes "Wir", das allem übergestülpt wird, was nicht rechtzeitig auswandert. "Wir" sind immerhin Vizevizefußballweltmeister, "Wir" alle sollen plötzlich Deutschland sein, und die Bild-Zeitung fordert, dass "Wir" uns jetzt alle duzen sollen - "Selber Arschloch!" wäre da die konsequente Antwort.

Auch wenn dies vereinnahmende "Wir" nicht der erste Schritt zur nationalsozialistischen Ideologie der "Volksgemeinschaft" wäre, ließe sich dem Zwangskollektiv Nation nichts Gutes abgewinnen. Wenn die deutschlandfarbige Massenhysterie, die während der Fußball-WM durch die Straßen tobte, allen Ernstes als "unverkrampfter Patriotismus" bezeichnet wird, braucht man den unrelaxten Nationalismus der Nazis wirklich nicht mehr kennenzulernen. Und wer es nötig hat, seine Identität an einer meißt doch eher zufällig zustandegekommenen Staatsangehörigkeit festzumachen, scheint auch nicht allzuviel von sich selbst und dem eigenen Freundeskreis zu halten. Dafür wird er oder sie umso eher bereit sein, im Namen von Standort und Nation auf Weihnachtsgeld oder Zahnersatz zu verzichten, und nicht selten, für erlittene Ungerechtigkeiten dann eben diejenigen verantwortlich zu machen, die nicht zum nationalen Kollektiv gezählt werden. Dass bei so etwas dann eben auch waschechte Nazis herauskommen, kann wirklich nicht verwundern.

Deshalb kann Antifaschismus sich nicht darauf beschränken, offen auftretende Nazis auf allen Ebenen und mit allen Mitteln entgegenzutreten, so wichtig dies leider auch weiterhin ist. Antifaschismus muss auch heißen, den wieder Salongfähig gewordenen Nationalismus in all seinen Formen grundsätzlich zu kritisieren und anzugreifen.
In diesem Sinne:
Nation wegrocken!- Nie wieder Deutschland!

Gelungene Demo

dasd 30.07.2006 - 16:33
Die Demonstration war auf jeden FAll gelungen. Nur schade das die Leute sich nach der Demo so verstreut hatten und somit die Teilnehmerzahl die nah an die Nazikundgebung herankam eher gering war.
Außerdem fande ich es auch schade das das Kulturfest von der Bürgerlichen Seite eher mäßig besucht worden war, was aber immer noch besser war, als die Beteiligung der Nenndorfer Bürger an den vorrangegangenen Demonstrationen.

Ein weiterer Kritikpunkt war die Abschlussrede eines Antifaschisten auf dem Kulturfest zwischen 19 und 20 Uhr. Der Redebeitrag war sehr gut und hätte vielleicht einige Leute zum denken motiviert, wäre er früher gekommen. Den zu dem Zeitpunkt befanden sich kaum mehr als 20 Menschen beim Kulturfest, von denen die meisten sowieso der Meinung des Antifaschisten waren. Wäre dieser Redebeitrag vor oder nach der ersten Alternativen Band gekommen, hätte man ein weitaus größeres Publikum angesprochen.

Aber ansonsten war die Demonstration ein voller Erfolg und für die Nazis war der Tag in Bad Nenndorf ein reinfall.

Eine Frage noch: Es ging abends das Gerücht rum das 30 - 60 Nazis, durch Stadthagen gelaufen sein sollen und dort Stress gemacht hätten, nachdem sie in LIndhorts gefeiert haben. Weiß irgendwer was da dran ist?

Zum BürgerInnenfest

Indyzuspammer 30.07.2006 - 17:30
das Publik am BürgerInnenfest war ziemlich gemischt.
Von bürgerlichen AktivistInnen bis pöbelnde dummdeutschen Idioten (z.B. mit eingefärbten Schwarz-Rot-Gold in den Haaren), die dann Antifas angepöbelt haben...

@ Indyzuspammer

Schnitzeljagd 30.07.2006 - 17:58
Auf dem Fest waren in der Tat komische People, es sind auch einzelne Nazis in zivil dort gewesen. Dass Deutschlandprolls irgendwelche Leute hätten anmachen können, davon waren wir gestern aber weit entfernt. Das Fest war wohl mit ca. 200-300 Leuten eher schlecht besucht, als dann die Demo kam, waren die Antifas locker in der Überzahl. Die vereinzelten Idioten würde ich nicht überbewerten, außerdem wusste jeder was einem auf diesem Fest erwartet, also nicht meckern! In anderen Städten dürfen die Antifas gar nicht erst auf solche Feste! Wieviel Leute wurden denn gestern überhaupt verhaftet? Davon stand hier bislang nocht nichts.

ndr

ak-47 30.07.2006 - 19:52
hab den ndr-beitrag gesehn. war leider sehr kurz. ein videoausschnitt von unserer demo und einer davon, wie wir mit 60 leuten in dieser seitenstraße auf die nazidemo zugehen, während wir "nie wieder deutschland" rufen

Fotoergänzung

club maqte 30.07.2006 - 20:28
Pigs haben Pferde eingesetzt.

Fotoergänzung 2

club mateq 30.07.2006 - 20:31
ACAB

NDR

kennich 30.07.2006 - 20:34
Kann den mal jemand online stellen, den NDR-Beitrag.

Fotoergänzung 3

club mateq 30.07.2006 - 20:36
Eines der Coppferde trat einem Demonstranten zuvor auf dem Fuß. Dieser musste von den Sanis später behandelt werden.

Fotoergänzung 4

club mateq 30.07.2006 - 20:39
Nahaufnahme der beiden Tiere.

Achtung Flugblattaktionen der Faschos

freebse 30.07.2006 - 20:49
Die fuer den Aufmarsch zustaendigen Nazis aus SHG wollen (siehe einschlaegige Webseiten) in den naechsten Tagen die Bevoelkerung in Bad Nenndorf und Umgebung nochmals in einer Flugblattaktion aufklaeren. In wie weit diese durchgefuehrt wird bleibt deren Geheimnis. Also achtet auf Dreckspost in euren Briefkaesten.

Nachdem sie ihrer Ansicht nach einige "interessierte Buerger" nicht erreichen konnten, da diese - nach ihren Aussagen - an dem mistigen verhunzten Aufmarsch nicht teilnehmen konnten "informieren".

Auch gegen diese Verdrehung der Geschichte muss man vorgehen. Nun kann man die Faschos leider nicht - oder nur aus Zufall - daran hindern ihre Scheisse in einer Nacht und Nebel Aktion unter die Leute zu bringen, sollte man zumindest danach mit einer Aktion dieses wieder richtigstellen.

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Heute haben ich und einige Genossen noch Faschoaufkleber auf den Bahnhoefen in der Umgebung "wieder eingesammelt". Auch hier hatten die Faschos schon einen Tag vorher mit dem Bekleben dieser Orte begonnen.

mag

Festnahme

dsagh 30.07.2006 - 20:50
Soweit ich weiß, wurde mind. eine Person festgenommen.
Sie soll wohl gegen das Versammlungs und Vermummungsgesetz oder so verstoßen haben (habe ich so jedenfalls gehört)
Die Person wurde zwischen neun udn zehn am Bad Nenndorfer Bahnhof festgenommen und war spät am nachmittag wieder frei.
Wie es genau passiert ist oder ob noch andere Leute festgenommen wurden ist mir nicht bekannt.

bitte

lala 30.07.2006 - 21:30
wir wolen den ndr-bericht!!! ham das natürlich im fernsehen alles verpasst und der ndr will verdammt viel kohle fürn mittschnitt auf dvd ham. hat das vielleicht irgendwer augenommen? könnte hier ja mal reingestellt werden.

@freebse

egal 30.07.2006 - 21:57
und was willste da machen wenn dir die schaumburger neonazis beim verteilen ihrer scheisse über den weg laufen? das werden dann sicherlich nicht nur 2-3 leute sein...und wie die sich in solchen für ihre verhältnisse "stressituationen" bewerkstelligen ist denke ich ausreichend bekannt!!!

also bitte keine falschen aufrufe, versucht dann zunächst erstmal ein paar leute zu mobilisieren und rauszufinden wieviel nasen unterwegs sind!

Artikel von Rechereche West

Herr Voragend 31.07.2006 - 14:01
Recherche West hat auch einen Artikel zum Naziaufmarsch in Bad Nenndorf veröffentlicht. Bis auf die etwas zu hoch gegriffenen Teilnehmerzahlen ist der Artikel auf jeden Fall lesenswert:  http://de.indymedia.org/2006/07/153568.shtml

Redebeitrag der Antifa Hameln-Pyrmont

Hamelner 31.07.2006 - 18:41
Solidarische Grüße von der Antifaschistischen Aktion Hameln-Pyrmont an alle Menschen, die hier und heute Widerstand gegen den Naziaufmarsch leisten! Wir freuen uns, dass ihr hier seid. Zeigt den Nazis, was ihr von Ihnen haltet, je lauter und deutlicher, umso besser!

Wir unterstützen diese Demonstration, weil sich heute in Bad Nenndorf Neonazis versammeln, die auch Hameln als ihr Aktionsgebiet ansehen. Aber nicht nur deshalb sind wir hier. Egal wo Nazis demonstrieren und egal wofür - es ist immer unsere Pflicht, dagegen zu halten! Das sind wir den Millionen im Nationalsozialismus ermordeten Menschen schuldig, darunter 6 Millionen Jüdinnen und Juden in den Vernichtungslagern. Und das sind wir den über 100 Mensch schuldig, die in den letzen 10 Jahren in Deutschland von Neonazis ermordet wurden.

Egal ob die Neonazis aus vermeintlich gerechtfertigten Gründen gegen Krieg und Sozialabbau demonstrieren, oder ob sie wie heute eine ganz deutliche Verbindung zum Nazi-Regime zeigen, wir halten dagegen, wir demonstrieren gegen Nazis, unabhängig von ihrem aktuellen Motto.

Trotzdem wollen wir auf ihren heutigen "Trauermarsch" genauer eingehen, da ihre Scheinheiligkeit hier besonders deutlich wird. Sie wollen heute u.a. gegen Folter demonstrieren, aber haben in Schaumburg 2002 selbst schon einen Schüler entführt und mit einem Basenballschläger misshandelt, solange bis der Baseballschläger zerbrochen ist! Sie wollen gegen Mord demonstrieren, aber in ihren Reihen laufen selbst Todschläger mit!

Zugegebenermaßen geht es ihnen aber auch nur auf den ersten Blick darum. Viel wichtiger ist ihnen die Verdrehung der geschichtlichen Tatsachen. So werden aus Kriegsverbrechern, wie dem General der Waffen-SS Oswald Pohl, auf einmal Opfer. Sie wollen sinngemäß vermitteln "so schlimm waren die Deutschen damals doch gar nicht und die Alliierten waren ja genau so". Könnten sie diese Relativierung der Geschichte durchsetzen, hätten sie endlich eine Legitimation für ihre menschenverachtende Propaganda. Aber so weit werden wir es nicht kommen lassen! Wir werden uns jedem Geschichtsrevisionismus entschieden entgegen stellen! Auch darum sind wir heute hier.

Das zweite Motto dieser antifaschistischen Demonstration lautet "den Nationalen Stolz angreifen". Dieses Motto können wir ebenfalls voll unterstützen. Nicht nur weil Nationalstolz im Allgemeinen angreifbar ist, verhindert er doch ein solidarisches Miteinader aller Menschen auf dieser Welt. Sondern auch, weil wir insbesondere den nationalen Stolz der Deutschen für angreifbar halten. Wieso soll mensch auf ein Land stolz sein, das es auch über 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg noch immer nicht geschafft hat, alle Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter angemessen zu entschädigen? Wieso soll mensch stolz auf ein Land sein, in dem es no-go-areas für Menschen mit einer anderen als der weißen Hautfarbe gibt? Wieso soll mensch stolz sein auf ein Land, dessen Staatsbürgerschaftsrecht auf einer Blut- und Boden-Ideologie aus dem vorletzten Jahrhundert beruht und in dem Menschen, die hier geboren werden, aufwachsen und zur Schule gehen, immer noch abwertend als Ausländer bezeichnet werden?

Für uns als Antifaschistinnen und Antifaschisten zählen andere Werte. Wir wollen ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen, unabhängig von ihrer Nationalität, Hautfarbe, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung.

Erreichen können wir das nur, wenn wir das jetzige System überwinden, welches nur auf Profitmaximierung und Konkurrenz gebaut ist! Und erst dann kann auch der Faschismus ein für alle Mal besiegt werden.

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Kapitalismus abschaffen!


---
Unter der angegebenen URL ist auch eine Einschätzung zum Naziaufmarsch am 29.07.06 aus Sicht der Antifaschistischen Aktion Hameln-Pyrmont nachzulesen.

Clownsarmy war ne schöne Aktion

gfds 31.07.2006 - 20:11
Also ich fand die Clowns super. Sie haben nicht nur für ein bisschen Abwechslung in der DEmo gesorgt, sondern haben meiner Meinung anhc auch das Öffentlichkeitsbild der DEmo bei einigen Bürgern verbessert, da durch sie die DEmo etwas lockerer und nicht ganz so aggressiv (schwarzer Block) rüberkam.
Ich denke das die Clowns Aktion fortgesetzt werden sollte, da so etwas einfach bei normalen Bürgern (den meisten) gut ankommt.

Wen die Clowns stören der kann sie ja ignorieren ( ist auf jeden fall leichter as zb Bullen zu ignorieren) ; )
Außerdem reicht es ja vollkommen aus das die Clowns nur während des offiziellen Teils der DEmo in erscheinung treten. DAnach gehört die ganze Aufmerksamkeit wieder dem schwarzen Block

Redebeitrag der Antifaschistischen Aktion Han

Antifaschistische Aktion Hannover [AAH] 31.07.2006 - 20:22
Ich begrüße euch im Namen der Antifaschistischen Aktion Hannover auf der
Demo gegen den Naziaufmarsch hier in Bad Nenndorf. Wir freuen uns, daß so
viele Menschen gegen Neonazis und die Verdrehung der Geschichte aktiv
werden wollen. Die Teilnahme an so einer Demo ist immer gut und wichtig!

Denn was geht eigentlich ab in Schaumburg?

Früher hießen die organisierten Neonazis „Kameradschaft Weserbergland“. Nach einigen Namenswechseln wurden die „Kameraden“ in den Strukturen der NPD und JN aktiv. Aber der Name spielt keine Rolle.
Sie können weitestgehend ungestört im Landkreis auftreten und ihre Nazipropaganda unter die Leute bringen.
Im Mai diesen Jahres wurde ein Konzert mit dem Motto „Rock gegen Rechts“ in Auetal durch die örtliche Bürgermeisterin verboten. Dieser Vorfall schaffte es sogar in die überregionale Presse und zeigt, daß Aktivitäten gegen Neonazis immer noch jede Menge Steine in den Weg gelegt werden.

Dabei sind genau die bitter nötig!

In diesem Klima können sich Neonazis ungestört vernetzen und ihre eigene
Position stärken. Sie stellen so eine permanente Bedrohung für alle dar, die nicht in ihr rassistisches und dumpfdeutsches Weltbild passen. Ob das nun Menschen mit migrantischem Hintergrund sind oder Linke und alternative Jugendliche, die sich nicht einfach mit den Neonazis abfinden wollen.
Lasst diese Gegendemonstration nur den Anfang sein, denn es gibt viele Möglichkeiten den Neonazis in die Suppe zu spucken: Ihre Aufkleber abreißen, ihre CDs einsammeln und entsorgen. Auf die PolitikerInnen, Stadtverwaltungen und Parlamente können wir uns nicht verlassen. Die haben schon lange den Kopf in den Sand gesteckt.

Neonazis sind für uns der offensichtlichste Teil der rassistischen
Realität hier in der Bundesrepublik. Was heißt das genau?

MigrantInnen und Flüchtlinge erhoffen sich mit der Einreise in die BRD die Chance auf ein Leben ohne Hunger, Verfolgung und Krieg oder ganz schlicht ein besseres Leben. Durch Gesetze werden sie zu "Menschen zweiter Klasse" gemacht. Sie dürfen nicht arbeiten, ihre Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt und das wenige Geld, das sie erhalten wird zum Teil in Wertgutscheinen ausgegeben.

Vor der FIFA Weltmeisterschaft, ihr wisst schon „zu Gast bei Freunden“ und so, machte der Afrikarat mit einer Pressemitteilung auf No Go Areas für „Menschen mit sichtbar afrikanischer Herkunft“ aufmerksam. Hier sei das Risiko, Opfer von rassistischen Gewalttaten zu werden, besonders hoch.
Diese Warnung wurde von dem ehemaligen Regierungssprecher Uwe-Karsten
Heye aufgegriffen und erlangte zusätzliches Medienresonanz. Heye relativierte seine Aussage zwar später, doch das Problem von rassistischer Hegemonie in Teilen der ostdeutschen Bundesländer wurde deshalb noch nicht gelöst. Diese „No Go Areas“ werden dabei jedoch nicht nur durch Nazis sondern auch durch einen rassistischen Konsens in der Gesellschaft ermöglicht.
So zum Beispiel waren nicht nur die Nazis im Osten nach dem WM Spiel Italien gegen Deutschland an rassistischen Pöbeleien gegen Fans der italienischen Mannschaft beteiligt sondern auch der Durchschnitts-Deutsche.

Das ist Deutschland und da haben wir keinen Bock drauf!

Im Verdrehen von Tatsachen waren die Nazis schon immer recht gut. So lassen sie es sich nicht nehmen wie heute etwa die Deutsche zu Opfern der Alliierten zu stilisieren. Dabei sind sich die Nazis auch nicht zu blöd den SS General Oswald Pohl, dem die „Generalinspektion Konzentrationslagerwesen“ zugewiesen wurde, als „unschuldigen Deutschen“ hinzustellen und die Verdrehung von Tätern zu Opfern so zu perfektionieren.
Doch wir wollen auch auf ein Thema eingehen, dass unserer Meinung nach
nicht genug behandelt wird. Wir als revolutionäre Antifaschistinnen und
Antifaschisten wollen den Kapitalismus kritisieren und überwinden.
Doch „Kapitalismuskritik“ ist seit neustem auch wieder ein Thema für Nazis wie die selbsternannten „autonomen Nationalisten“ zu denen sich die Kameradschaft Weserbergland zählte. Dem bei Nazis im Trend liegendem Thema wird sich in einer offen antisemitisch und völkischen Weise genähert.
Unternehmen werden in „gut“ und „böse“ unterteilt. Als „gut“ werden hier die produktiven und standortgebundenen Unternehmen eingeordnet. Diese „schaffenden“ Unternehmen stellen die Nazis dem „raffenden“ Kapital z.B. den Banken gegenüber, welche standortungebunden und international seien.
Während erstere sichtbar produzieren, scheint sich der Besitz der Banken
durch Zauberkraft zu vermehren. Das war und ist Nazis unheimlich, sodass sie für diesen verkürzten Antikapitalismus eine Projektionsfläche brauchten, welche heute wie damals Jüdinnen und Juden waren. Ihre Antwort „Volksgemeinschaft“, in der alles äußere als feindlich wahrgenommen wird, bedeutete in der NS-Zeit die systematische Vernichtung von über sechs Millionen Menschen.
Dabei wird das kapitalistische Weltgeschehen nicht durch Marionettenspieler aus dem Hintergrund gesteuert. Kapitalismus wird tagtäglich wieder reproduziert. Das werden wir hier und heute auch nicht ändern können, doch müssen wir es immer im Gedächtnis behalten, wenn wir gegen Nazis auf die Straße gehen: Das Verhindern von Naziaufmärschen ist nicht mehr als Symptombekämpfung. Es ist ein erster Schritt!
Unser Kampf richtet sich gegen die verschiedenen Unterdrückungsmechanismen, die in der Bundesrepublik an der Tagesordnung sind.
Antisemitismus in Form von verkürzter Kapitalismuskritik ist nur eine davon.

In einer solidarischen Gesellschaft haben Faschisten definitiv keinen Platz und ihren Parolen wird der Nährboden entzogen sein!
Ich möchte diesen Redebeitrag mit einem Auszug aus dem Schwur von Buchenwald beenden:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Fangt am besten heute damit an:
Für den Aufbau antifaschistischer Strukturen und eine kraftvolle Demo!
Gegen Nazis, Staat und Kapitalismus!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Im wiki sind die Nazis

wikiantifa! 30.07.2006 - 19:56
auf  http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Nenndorf sind die Nazis gerade fleißg dabei unbemerkt die Geschichte zu verdrehen!
Der Bereich zum Britischen Gefängnis wird von den Nazis mit ihrem Geschichtsrevisionsmus zugespammt!
Helft mit im Edit-War! Bringen wir die Leute von Wikipedia dazu, den Artikel zu sperren!
Es ist zwar nur ne kleine Aktion, aber doch ein Betrag gegen Geschichtsrevisionsmus.
dauert auch nicht lange!
Einfach den Text hier  http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bad_Nenndorf&action=edit§ion=5 einfügen:


"==Britische Militärgefängnis Bad Nenndorf==
Ende 2005 berichtet die englische Tageszeitung [[Guardian]] aus einem erst 65 Jahre nach Kriegsende zur Veröffentlichung freigegebenen [[Scotland Yard]]-Bericht über ein von 1945 bis 1947 in Bad Nenndorf betriebenes [[Internierungslager]].[ http://www.guardian.co.uk/germany/article/0,,1745662,00.html Der Guardian berichtete 2005 über Hungerfolter and deutschen Kommunisten.] In diesem waren 372 Männer und 44 Frauen, allesamt Deutsche, inhaftiert, verhört und zumindest zum Teil von britischen Truppen systematisch misshandelt und teilweise zu Tode gefoltert worden. [ http://www.ndrtv.de/panorama/data/panorama_060420_bad_nenndorf.pdf Die Briten ließen in Bad Nenndorf die Inhaftierten bis zum Skelett hungern] Ursprüngliches Ziel des Lagers war die Inhaftierung von Nazis und anderen Machern und Profiteuren des NS-Regimes. Der wohl bekannteste Häftling in Bad Nenndorf war SS-General [[Oswald Pohl]], der "Generalinspektor Konzentrationswesen war und damit einer der Hauptverbrecher der Shoa.
Allerdings habe laut Guardian das Britische Militär bereits Ende 1946 das Interesse an Nazis verloren, sondern im aufziehenden Kalten Krieg den Fokus auf KommunistInnen gelegt. So wurden vermeintliche SpionInnen des KGB in Bad Nenndorf verhört. Laut Ian Coban geriet dabei sogar mindestens ein deutscher Jude, der Buchenwald überlebt hat, in das Folterlager der Briten. [ http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID2247368,00.html Ein Bericht des NDR über die Nachforschungen Ian Cobans]
Die im Guardian beschriebenen Verbrechen sind nicht, wie es die Nazis der "Nationale Offensive Schaumburg" versuchen darzustellen, ein Beispiel von allierten Kriegsverbrechen, sondern ein Beispiel für das schnelle Ende der Entnazifizierung und der Etablierung alter Eliten in der BRD.
"


Nazis angreifen, immer, überall, mit allen Mittel!
Antifa heißt Angriff!

Sorry, hier nochmal der richtige Text

Wikiantifa 30.07.2006 - 20:00
==Britische Militärgefängnis Bad Nenndorf==
Ende 2005 berichtet die englische Tageszeitung [[Guardian]] aus einem erst 65 Jahre nach Kriegsende zur Veröffentlichung freigegebenen [[Scotland Yard]]-Bericht über ein von 1945 bis 1947 in Bad Nenndorf betriebenes [[Internierungslager]].[ http://www.guardian.co.uk/germany/article/0,,1745662,00.html Der Guardian berichtete 2005 über Hungerfolter and deutschen Kommunisten.] In diesem waren 372 Männer und 44 Frauen, allesamt Deutsche, inhaftiert, verhört und zumindest zum Teil von britischen Truppen systematisch misshandelt und teilweise zu Tode gefoltert worden. [ http://www.ndrtv.de/panorama/data/panorama_060420_bad_nenndorf.pdf Die Briten ließen in Bad Nenndorf die Inhaftierten bis zum Skelett hungern] Ursprüngliches Ziel des Lagers war die Inhaftierung von Nazis und anderen Machern und Profiteuren des NS-Regimes. Der wohl bekannteste Häftling in Bad Nenndorf war SS-General [[Oswald Pohl]], der "Generalinspektor Konzentrationswesen war und damit einer der Hauptverbrecher der Shoa.
Allerdings habe laut Guardian das Britische Militär bereits Ende 1946 das Interesse an Nazis verloren, sondern im aufziehenden Kalten Krieg den Fokus auf KommunistInnen gelegt. So wurden vermeintliche SpionInnen des KGB in Bad Nenndorf verhört. Laut Ian Coban geriet dabei sogar mindestens ein deutscher Jude, der Buchenwald überlebt hat, in das Gefängnis der Britischen Armee. [ http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID2247368,00.html Ein Bericht des NDR über die Nachforschungen Ian Cobans]
Die im Guardian beschriebenen Verbrechen sind nicht, wie es die Nazis der "Nationale Offensive Schaumburg" versuchen darzustellen, ein Beispiel von allierten Kriegsverbrechen, sondern ein Beispiel für das schnelle Ende der Entnazifizierung und der Etablierung alter Eliten in der BRD.

Clownhasser

Alerta 30.07.2006 - 22:05
Nie Wieder Deutschland und Nie wieder Clowns auf einer Demo,sowas bescheuertes und nerviges!

Zu Clownhasser

Weisse Lilie 30.07.2006 - 23:25
Vorab, weiß nicht, ob das hier jetzt erlaubt ist...aber auch nicht,wo ich es sonst posten soll. Ich fand die Clowns klasse. Und sie passten sehr gut.Die Aussagen waren sehr deutlich.

LÖSCHUNG VON POSTS

redzag! 30.07.2006 - 23:55
hallo, ich schrieb vorhin einen kommentar, bezüglich der festnahme eines spinners, der meinte, dass man auf demonstrationen scharfe pistolen mitnehmen müsse. dieser befindet sich mittlerweile in untersuchungshaft, da die direktorin des stadthäger amtsgerichtes die u-haft befürwortet hatte.


warum wird dieser post gelöscht, wenn geschriebenes sich so zugetragen hat. anwesende müssten neben meiner person und meines bekannten auch zeugen des geschehens gewesen sein.

fakten bleiben fakten auch wenn die mods der meinung sind, dass durch vertuschen die geschehnisses verändert werden können!


zu den anderen: ihr zankt euch hier rum, ob clown gut oder schlecht auf ner demo sind.... mir is nen clown lieber als einer der da mitm ballermann rumrennt... zudem möchte ich mal wissen,was betreffende person damit gemacht hätte, wenn sie nicht festgenommen worden wäre...

Warum

der Rückzug? 31.07.2006 - 02:53
Kann mir mal jmd erklären, warum es an der ersten Barierre bei den Bullen zu nem Rückzug kam? Nie war die Situation besser durchzubrechen, d standen nur wenige Bullen....und dann der Rückzug. Unverständlich sowas, dabei hätte man hier ein wirkungavolles Zeichen setzten können...

P.S. so langsam vergeht mir die Lust an Protesten bei Naziaufmärschen, dass hatte nichts mit der o.g. Situation zu tun, sondern an dem unverhältnismäßigen Polizeieinsatz....Polizei, deine Repression zeigt leider Wirkung! Doch nicht mehr lange dann....

INDIVIDUALITÄT UND TOLLERANZ

antifert 31.07.2006 - 13:38
Hallo,

mir fällt immer wider auf das eineige "antifas" immer wieder nur versuchen hier ihren eigenen kopf durchzusetze, nur ihre eigenen Idee für richtig halte, doch ich denke man sollte auchtollerant anderer sein, denn schließlich hat man doch ein gemeinsames ziel.

die faschos kriegen das immer gebacken, aber der Antifaschist muss alles erst ewig lang aus"diskutieren". ich will nich sagen das alle so dumm hinter anderen hinterherlaufen sollen, aber sone ständige diskusion is doch nich grade förderlich für den zusammen halt, man mus auch ma über den tellerand schaun können un nich immer in seinen eigenen idee stecken bleiben!

!NEVER CONFORM | ALWAYS RESIST!

@antifert

verständnislos 31.07.2006 - 14:19
was? hä? bitte nochmal, aber dann mit inhalt und verständlich.

Warum man sich dann umdrehte....

antifa 31.07.2006 - 14:38
Als wir an die Barri der Bullen kamen und die Pferdestaffel dahinter stand war es viel zu riskant durchzubrechen.Stattdessen dahcte man sich so zu tun als wenn man aufs Kulturfest will und dann in kelinerern gruppen anzugreifen und sich dann zu verbünden an der Naziroute.Was bei einigen dann auch ohne Probleme klappte.Wir wären sonst nie auf 2 Meter abstand zu den Nazis gekommen.Red Power

Rdebeitrag der AAH&Musik

Hoss 31.07.2006 - 20:56
Hi
kann mal jemand den Redebeitrag der AAH veröffentlichen der war richtig gut und kann vllt mal wer sagen von wem das Lied war vor dem Atari Teenage Riot song?
Danke