protestcamp gegen schwerindustrie in island

tchill 28.07.2006 22:55 Themen: Weltweit Ökologie
bericht vom internationalen protestcamp gegen den Bau des groessten Staudammes europas und die aluminium schwerindustri fuer die er gebaut wird.
Protest gegen massive Klimazerstörung in Island

Island,eine der letzten großen Ausdehnung noch existierender Wildnis in Westeuropa ist bedroht. Multinationale Konzerne, in Teilhaberschaft mit der Isländische Regierung, wollen großräumig Schwerindustrie in die triste aber wunderschoene Landschaft, fuer die das Land so berühmt ist bauen. Geschützte Bereiche und international geschützte Vegetation werden davon direkt beeinflußt. Island erhielt infolge des Kyoto Protokolls Sondervergütungungen und zieht damit Multinationale Konzerne weltweit an preiswerte Energie in iseland zu nutzen.

Der aktuelle Plan sieht vor fast alle grossen Abfluesse der grossen Gletscher islands zu stauen, um hydroelektrisch energie zu erzeugen; Energie die für die produktion von Aluminium durch Multinationale Konzerne wie die US Firma ALCOA - ein Konzern der nicht das erste mal auffaellt sich keinen deut um die Umwelt zu scheren.
Der erste Damm, bei Karahnjukar, wird am 1. September diesen Jahres fertiggestellt, er wird 57 quadratkilometer Land fluten und zerstört ein zerbrechliches Oekosystem von grossartiger Schönheit und grossem wissenschaftlichem Wert. Alcoas ehrgeiziges Projekt berührt einen aktiven Vulkan, und wird auf einem seismisch instabilen Gebiet errichtet.

Zur Zeit wird versucht, diese unmittelbar drohende Klimakatastrophe zu verhindern, eine ständig zunehmende Zahl der isländischen und internationalen gegner, von Musikern wie Björk und Sigur Ròs unterstuetzt, haben ein Protestlager in der naehe des Dammes errichtet.
Am Samstag, den 22. Juli fand die erste grosse Protestaktion gegen dieses Projekt statt, ein Protestmarsch von ueber 200 menschen ging von der stelle zu der der enstehende Stausee reichen wird zum Staudamm. Der Marsch dauerte 8 stunden was einem die dimension des Projektes klar macht, hier entsteht der groesste Staudamm europas.
Am 26. gingen 40 Aktivisten zur großen Baustelle in der Eyjabakkar Senke, um eine wichtige Kreuzung zur Baustelle zu blockieren . Der Schutz dieser Senke war vor sechs Jahren mit 45 000 Unterschriften und unter europäischen Druck erreicht worden, jetzt ist sie wieder teil des Projekts.

Die Islaendische Regierung versucht unter den Typischen Argumenten fuer den Bau der Staudaemme und die Aluminiumindusrie zu werben. Auch in einem Land in dem die Arbeitslosenrate unter 2 % liegt wird dieses Argument genutzt um oekologische einwaende zum verstummen zu bringen, dabei sind die Arbeiter zu 80 % auslaender beschaeftigt von einer italienischen firma.
Während Europa langsam und zoergerloich versucht Klimabeschädigungen einzudaemmen, öffnet Island die Schleusentoren zu einer der Umweltschaedlichsten Industrie die es gibt Aluminium Zerstoerrungen mit irreversiblem und verheerende Konsequenzen sind zu erwarten.
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Ergänzungen

hab´ bißchen was mitgekriegt

egal 14.08.2006 - 03:12
... aber eben nur ein bißchen: hatte Ferien in Island und bekam mit, dass diese Demo (und offenbar auch polizeiliches Verhalten, obwohl es wohl gerade mal 600 Polizisten auf der ganzen großen Insel gibt) in allen isländischen Blättern großes Thema war, konnte aber nur raten, warum. Unser reiseführer erzählte uns von dem durchaus unter der Bevölkerung umstrittenen Projekt: mehrere Flußläufe sollen u.a. stadtnah angestaut werden, dort befürchtet man z.B. Staubwinde bei einer gewissen Austrocknung der Seen - und Lavastaub macht weiß Gott keinen Spaß... Warum Island? Strom kann dort (noch?) so billig produziert werden, dass es die Transportkosten von Rohstoffen (u.a. Bauxit aus Australien) und Aluminium aus und in alle Welt allemal aufwiegt. Island hat keine wirkliche Protestkultur (sonst gäbs da wohl Indymedia) und es ist in dem dünnstbesiedelten Land Europas (nicht mal 400 000 EW, von denen fast die Hälfte im Großraum Reykjavik lebt, bei einer Fläche von mehr als Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zusammen!) auch nicht leicht, was zu mobilisieren und zu erreichen, ganz abgesehen davon, dass ein Haufen Leute zwei Jobs haben, um einen gewissen Lebensstandard überhaupt zu erreichen! In sofern ist "Boah..." ziemlich unqualifiziert!

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