J14 Kundgebungen in Solidarität mit Kashipur

Kashipursolidarität 16.07.2006 12:24 Themen: G8 Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Am globalen Aktionstag (14. Juli) fanden in Solidarität mit dem Widerstand in Kashipur(Indien) gegen den geplanten Bauxitabbau durch Alcan Kundgebungen in Berlin, Mannheim und Heidelberg statt. Kashipur ist ein Beispiel dafür, wie die globalen "Riesen" andere Lebensweisen zerstören.
Am Freitag Morgen fanden im Rahmen des globalen Aktionstages verschiedene Aktionen von der Kashipursolidarität in Heidelberg, Mannheim und Berlin statt. In Mannheim protestierten rund 20 Leute vor dem Aluminiumkonzern Alcan. Mit Trommeln und Transparenten zogen sie vor den Konzern, und ziemlich bald begannen heftige Diskussionen zwischen Angestellten, die zunächst nur aus einem Fenster schauten, dann aber herauskamen und sich den Protestierenden stellten. Nach anfänglicher Skepsis und konfrontativer Diskussion zeigten sich die Mitarbeiter des Konzerns bereit, den Protestierenden zuzuhören. Des weiteren wurden ca. 700 Unterschriften gegen den Bauxitabbbau in Kashipur übergeben. Es wurden Forderungen von Seiten der Protestierenden gestellt, den Abbau in Kashipur durch Alcan zu stoppen. Gleichzeitig bekundeten sie ihre Solidarität mit dem Widerstand der Betroffenen in Indien. Daraufhin zogen sich die Angestellten zurück. Eine Person von Alcan filmte die Protestierenden während des Gesprächs. Auch nach Aufforderung, dies zu unterlassen, hörte er nicht auf.

Eine weitere Protestaktion fand vor der Deutschen Bank in Mannheim statt (die Deutsche Bank besitzt Anteile an der Aktiengesellschaft Alcan in Höhe von 275 Mio Euro ). Nachdem die Protestierenden ein Plakat an der Bank angebracht und Flyer verteilt hatten, kam ziemlich schnell Polizei, die sogleich deren Personalien aufnahm und mit Platzverweis drohten. Viele der vorbei laufenden Passanten zeigten sich jedoch sehr interessiert an den Inhalten des Protestes.

In der Deutschen Bank in Heidelberg versammelten sich erneut ca. 20 Protestierende und schmissen sich aus Protest vor den unverantwortlichen Investitionen der Bank wie tot auf den Boden. Die Kunden reagierten verwundert, die Bankangestellten panisch. Sie drohten mit der Polizei versuchten die Protestierenden daran zu hindern, Flyer zu verteilen.

Kurzer Bericht aus Berlin: „Auch in Berlin fand eine Wanderkundgebung in Solidarität mit den Adivasis in Kashipur statt. Zuerst protestierten wir vor der Filiale der "Deutschen Bank" in der Berliner Prestigemeile Unter den Linden. Wir hatten Infowände aufgebaut, trommelten und verteilten Flugblätter an interessierte PassantInnen. Anschließend sind wir einige hundert Meter weiter vor die russische Botschaft gezogen, wo eine Kundgebung anlässlich des G8 Gipfels in St Petersburg stattfand. Da wir bewusst den Globalen Aktionstag zu dem G8 Gipfel als Protesttag für unsere Aktionen ausgewählt hatten, war es uns wichtig auch hier zu protestieren. Anschließend zogen wir noch einmal weiter vor die Novelis Filiale in Berlin Tegel. Novelis ist eine Tochterfirma von Alcan. Auch hier protestierten wir einige Zeit.“

Warum die Aktion vor Alcan und der Deutschen Bank?
In Deutschland gibt es eine Kampagne in Solidarität mit dem Widerstand in Kashipur. Weitere Infos unter www.kashipur.info
Alcan (Canadischer Aluminiumkonzern) und Hindalco (Indischer Konzern) planen in Kashipur (Orissa, Indien) den Abbau von Bauxit für die äußerst energieaufwendige Herstellung von Aluminium. Dieser Abbau und die Weiterverarbeitung von Bauxit bedeuten die Vertreibung der Adivasis (indigene Bevölkerung), die Zerstörung ihrer Lebensweise, sowie die Verschmutzung, Zerstörung und Ausbeutung der Berge, Wälder, Flüsse dieser Gegend. Schon seit 13 Jahren kämpfen die Adivasis gegen diese Planungen und sind der Manipulation, Repression und dem Terror von Seiten des Staates und der Konzerne ausgesetzt. In Deutschland gibt es viele Fabriken und Büros von Alcan, und die Deutsche Bank besitzt Anteile in Höhe von 275 Euro an der Aktiengesellschaft Alcan. Kashipur ist ein Beispiel dafür, wie die globalen "Riesen" andere Lebensweisen zerstören.
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