FFM : Hochmotiviert für freie Bildung

Anonymous 08.07.2006 01:19 Themen: Bildung
Am Donnerstag, dem 6.7.2006 fand in Frankfurt eine bundesweite Demonstration für "freie Bildung und gesicherte Arbeitsverhältnisse" statt, zu der mehrere Tausend Studierende kamen. Nach dem offiziellen Sternmarsch zur Alten Oper konnte der richtige Spaß ab 15 Uhr bei herrlichem Wetter und mit hochmotivierten Demonstranten beginnen. Ein detaillierter Bericht von der Autobahn und anderswo.
Sowohl hier auf Indymedia [1], [2] als auch in diversen anderen Medien wie der Online-Ausgabe des Spiegel [3] sind bereits Berichte zur Demonstration erschienen. Stellungnahmen liegen weiterhin von der Asta der Uni FFM [4] und natürlich der Polizei [5] vor. Trotzdem möchte ich hier meinen Eindruck als Teilnehmer der Demonstration schildern, da er teilweise erheblich von den anderen hier genannten Berichten abweicht und manche der Artikel vor dem eigentlichen Demoende veröffentlicht wurden und folglich den Gesamtablauf nicht vernünftig schildern.

Die Demonstration war als Stermarsch von drei Punkten (Campus Bockenheim - Uni FFM, Günthersburgpark - FH und Hauptbahnhof) aus mit Abschlusskundgebung an der Alten Oper organisiert. Offizielle Startzeit war 13 Uhr, um 15 Uhr sollte der Ort der Abschlusskundgebung erreicht sein. Da ich mir das von den letzten Demos gewohnte stundenlange Warten vor Beginn zumindest ein wenig ersparen wollte kam ich etwas verspätet am Campus Bockenheim an, wohl so gegen 13:30 Uhr - von Demo keine Spur. Diese war nämlich schon losgezogen, sollte aber nach Informationen einiger weiterer Personen, die sie suchten, bald wieder am Campus vorbeikommen. Also ging es der Demo entgegen, die wir auch nach kurzer Zeit Minuten trafen.
Wie sich wenig später herausstellte wollte der Demozug irgendwelche Schüler von einer Schule in Richtung Leipziger Strasse abholen. Nach Information einiger Leute, die von Anfang an bei der Demo dabeiwaren, schlug dieser Plan aber eher fehl, da an der Schule wohl niemand zur Demo hinzustieß. Was das sollte und warum die dort abzuholdenden Personen nicht selbst zum Treffpunkt kommen konnten war den befragten Demoteilnehmern nicht klar.

Nun ging es erneut am Campus vorbei und die allen Frankfurtern wohl gut bekannte Route zum Messeturm und von dort aus Richtung Hauptbahnhof. Dieser Demozug (der nur einer der 3 Teile des Sternmarsches war, wenn auch wohl der grösste) war größer als der jeder anderen Anti-Gebühren-Demo in FFM, an der ich teilgenommen habe. Schätzen ist schwer bei sowas und es kursieren bereits die verschiedensten Zahlen zwischen 3000 und 5500 Personen insgesamt, ich würde aber auf 3500 allein in diesem Zug tippen.

Der Versuch einiger Personen, direkt zum Hauptbahnhof zu gehen, wurde von der Masse der Demonstranten ignoriert und schlug daher schnell fehl, der Demozug bewegte sich nach Plan über die Mainzer Landstrasse in Richtung Alte Oper mit Zwischenkundgebung der IOF [6] vor der Deutschen Bank.
An der Alten Oper trafen wir auf einen uns aus Richtung Hauptwache entgegenkommenden Zug, dem sich unter anderem einige Personen angeschlossen hatten, die für mich sehr nach Mitgliedern der Rebel Clown Army [7] aussahen. Ansonsten gab's an durch Tranparente und Parolen auffälligen Organisationen noch die Kapitalismus-Reformierer von attac [8], Parteien wie die schon mehrmals aufgetauchten Fanenträger der "Linke/WASG" konnte ich diesmal nicht sehen, was aber nicht heissen muss, dass sie nicht da waren.

Aufgrund der Hitze zog sich der Grossteil der Demonstranten erstmal in den Schatten zurück und lauschte mehr oder weniger interessiert den mehr oder weniger interessanten Rednern. Besonders tat sich hier ein Gewerkschaftsvertreter (der hessische DGB-Chef Stefan Körzell?) hervor, der die Demo zu Beginn als einen "Kampf für die hessische Landesverfassung" (da in dieser Studiengebühren verboten seien) interpretiert sehen wollte.

Hier endete die angemeldete Demo gegen 15 Uhr und der Spass begann. Mit dem Ende des letzten Redebeitrages ging es lautstark auf die Strasse und in sportlichem Tempo in Richtung Campus Westend und von dort aus in den Grüneburgpark zischen Campus Westend und Biocampus. Auf diesem Abschnitt fanden sich einige Mülltonnen und auch ein Glascontainer in der Waagerechten auf der Fahrbahn wieder, brennen sah ich aber an der Demospitze nichts. Wie üblich bei Laufeinlagen zog sich der Demozug recht weit auseinander, zum Verbleib des Endes und somit der Anzahl der Leute kann ich also nichts sagen. Der erste Hubschrauber tauchte auf und entdeckte uns spätestens beim Laufen über die offenen Wiesen des Grüneburgparks, an dessen Ausgängen in Richtung A66-Zubringer sich bereits einige behelmte grüne Personen unter den Bäumen herumdrückten. Also wurde nach alternativen Ausgängen gesucht und Bekanntschaft mit einer aufgrund der Übermacht der Demonstranten eher passiv agierenden Reitereinheit der Bullen (2 oder 3 Pferde) gemacht. Diese wurden erst halbherzig angegangen und dann zugunsten der Fussgängerbrücke ignoriert. Auf der anderen Seite ging es nach rechts, jetzt nur noch wenige Meter vom Autobahnzubringer getrennt. Also ging es durch's Gebüsch die Böschung runter und auf die Abfahrt und im Laufschritt auf der Fahrbahn in Richtung Autobahn.

Wie schon vorher von der Brücke aus ersichtlich ging dort verkehrstechnisch bereits gar nichts mehr, allerdings waren auf der anderen Fahrspuhr nicht wenige behelmte Bullen zu sehen, die sofort losliefen um uns den Weg nach vorne abzuschneiden. Beim Zusammentreffen wurden die schon vorher geschwungen Schlagstöcke recht wahllos eingesetzt, so das schnell Panik ausbrach. Das war offensichtlich das Ziel der Polizei, denn die blieb nun nicht stehen um eine Kette zu bilden sondern lief brüllend und knüppelschwingend hinter den fliehenden Demonstranten her, dabei wurde weitergeknüppelt. Geschlagen wurde jeder, obwohl ich zwischendruch einen Anführer der Bullen "Nur auf die Vermummten!" rufen hörte. Wenige Meter neben mir wurde eine sichtlich verängstigte Studentin mit gelbem Studi-T-Shirt, die zwischen zwei Autos nicht weg konnte, geschlagen. Rucksäcke schützten manche vor schwereren Verletzungen, Sztudenten flohen in Autos.

Die Bullen drängten uns dann schnell an die Leitplanke und bauten einen Kessel auf, konnten diesen aber noch nicht schliessen und einigen Demonstranten gelang die Flucht über die Leitplanke und durch Brennesseln und Dornen die Böschung hinauf. Auf halber Strecke die Böschung rauf hörte ich eine Durchsage der Polizei, die den festgesetzten Studierenden ihre Festnahme mitteilte. Durch das Gestrüpp liess sich die Anzahl nicht näher schätzen, es waren aber mindestens 100 Personen, eventuell auch erheblich mehr (ich konnte nur einen Teil sehen und nicht beurteilen, wie weit sich die Gruppe noch nach links erstreckte).

Während der gesamten Aktion auf der Autobahn und auch der restlichen Demo sah ich keinen Stein, keine Flasche oder sonst irgendetwas ausser Parolen in Richtung Polizei fliegen. Auch brennende Mülltonnen oder ähnliches habe ich selber an der Demospitze nicht gesehen, allerdings wurde mir im Nachhinein davon berichtet, dass es sie weiter hinten gab.

Auf dem Rückzug in Richtung Grüneburgpark passierten wir erneut die mittlerweile von Polizeieinheiten bewachte Fussgängerbrücke und wurden (in diese Richtung) durchgelassen Alternative Wege hätten eh bestaden. Auf der anderen Seite befanden sich viele Demonstranten - anscheinend der etwas langsamere Rest der Demo - die nicht mehr über die Brücke gekommen waren. Mit diesen vereint wurde die Anwesenheit eines zweiten Polizeihelikopters bemerkt und beschlossen, sich zur Unterstützung der Gefangenen in Richtung Polizeipräsidium an der Ecke Miguelallee/Adickesallee zu begeben. Dort kamen wir nach etwas verplanter Route auch an, erwartungsgemäß waren Bullen da ;-).

Daher wurde ein Schlenker und der Weg hinter einem Gebäude entlang benutzt, um die Bullenkette zu umgehen. Die Bullen waren hier ziemlich gereizt und es ging wegwn Stress vor dem Präsidium die Miguelallee entlang und nach einer Pause an der Deutschen Bibliothek dann ab in Richtung Innenstadt, nach einigen Strassen aber wieder auf anderem Weg zurück zum Polizeipräsidium. Da ich hier um ca 18 Uhr die Demo verließ, entstammen die restlichen Angaben den persönlichen Befragungen von Personen, die weiter anwesend waren.

Es ging also wieder nach Norden in Richtung Präsidium, dort wurde sich nach einiger Zeit zuerst vor dem Präsidium, nach kurzer Zeit aber auf der Kreuzung Miguelallee/Adickesallee niedergelassen. Der Polizei passte das gar nicht (denn diese Kreuzung ist für den Autobahnzubringer und Frankfurts Verkehr recht wichtig), sie lockte erst mit Getränken (keine Scherz, trotzdem lustig!) und "Communicator"-Truppen, später zeigte sie ein anderes Gesicht. Nach diversen Räumungsdrohungen der Polizei und beginnenden internen Diskussionen über das Für-und-wieder des Kreuzungsblockierens leitete der vor den Wasserwerfern eintreffende Regen die freiwillige Räumung ein. Zuvor aber wurden nochmal die netten Jungs vom BFE der Polizei (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit) von der Leine gelassen und durften, passend zur Durchfahrt eines Krankenwagens, ein bisschen knüppeln und verhaften. Der Einsatz des BFE im Rahmen einer friedlichen Studentendemo stellt hierbei sicherlich eine weitere Eskalation von Seiten der Polizei dar. Nach Kesselbildung um die Kreuzung mit U-Bahn-Eingang im Kessel (Berlin-Style) lösste sich der Grossteil der verbliebenden Demonstranten gegen 20 Uhr auf.

Über die Berichte von am Präsidium campenden Personen kann ich nichts sagen. Nach Polizeiangaben kam es zu 231 Festnahmen.

Einige Persönliche Einschätzungen zur Demo :
- unspektakuläre offizielle Route
- sehr viele bunte Teilnehmer
- eher mässige Redebeiträge
- sehr motivierte Demonstranten, vor allem nach der Abschusskundgebung
- am Ende des Demozuges fehlte es, man ahnt es schon, an Laufbereitschaft. Die Verhaftungen auf der Autobahn hätten bei Anwesenheit von mehr Leuten eventuell verhindert werden können. Auch später am Polizeipräsidium konnte die Demo unnötigerweise von den Bulen in zwei Teile getrennt werden. Für kleine Gruppen wird es schneller brenzlig.
- "Kommunikatoren" der Bullen waren sehr penetrant, zeigen aber, dass die Bullen hier alle Mittel ausschöpfen mussten
- gute Medienpräsenz, wie üblich weniger gute (aber nicht ganz schlechte) Darstellung der Protestinhalte durch Massenmedien
- gute Unterstützung (Hupkonzerte, Wasserreichungen am Strassenrand) durch Bevölkerung, danke dafür!
- um auch mal über's Wetter zu reden : super Wetter ;-)

Also : weiter so, kommt alle zur nächsten bundesweiten Demo in Frankfurt! Regierung wegrocken!


[1] Indymedia : Solidemo Frankfurt /M.
 http://de.indymedia.org/2006/07/151667.shtml
[2] Indymedia : Demo gegen Studiengebühren in Frankfurt
 http://de.indymedia.org/2006/07/151632.shtml
[3] Spiegel : Demo gegen Studiengebühren eskaliert
 http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,425464,00.html
[4] Artikel des AStA der Uni FFM
 http://www.asta.uni-frankfurt.de/aktuell/_node/show/189677.html
[5] Polizeipräsident Dr. Thiel verurteilt Autobahn-Blockaden und Gewalt gegen Polizeibeamte im Anschluss an friedliche Demonstration
 http://www.polizei.hessen.de/internetzentral/broker.jsp?uTem=bff71055-bb1d-50f1-2860-72700266cb59&uCon=64c5031b-6219-4c01-7288-b5edad490cfa&uBasVariantCon=ed83d448-9a76-4e11-8a5b-28e46ce02000
[6] IOF - Initiative Ordensleute für den Frieden (Achtung : Homepage durch Java-Zwang verkackt)
 http://people.freenet.de/IOF/
[7] Rebel Clown Army
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Ergänzungen

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wlq 08.07.2006 - 01:51
vor allem vor dem polizeipräsidium waren massenhaft zivi-bullen anwesend, die teils leicht erkennbar, teils recht gut getarnt waren. beispielsweise trugen in einer gruppe von 4 zivis einer mehrere piercings und ein eat the rich-shirt, später wurde noch ein zivi mit schieß doch bulle-hemd gesichtet. es empfiehlt sich die zivis entweder mit einem pappschild und der aufschrift zivi zu outen oder sich einfach so über sie zu unterhalten, dass sie bemerken dass sie entdeckt sind da sie daraufhin in der regel die demo verlassen. besonders wichtig ist das da die zivis nicht nur beobachtungsposten sind sondern zum einen gezielt demonstrierende anquatschen und versuchen an infos zu gelangen, zum anderen sich auch vor dem präsidium an den schlägereien gegen wehrlose studis beteiligt haben.

zu den auf der demo vertretenen inhalten:
leider dominierten neben den üblichen lustig,lustig-schilderchen die dämlichen sekten von sav, sdaj, wasg, attac, jusos etc. linksradikale inhalte waren kaum erkennbar. dem sollte in zukunft wenigstens mit flugblättern, die demo-intern verteilt werden, abgeholfen werden. tiefpunkt der demo war wohl die kundgebung mit den iof/ordensleuten für den frieden, die sich in ihrer agitation gegen die deutsche bank inhaltlich in die lange tradition christlicher zinskritik - und damit des antijudaismus - stellen. einziger höhepunkt war die vor leider nur knapp 100 leuten gehaltene rede gegen die deutschen zustände und den wm-nationalismus.

zur Füßgängerbrücke

jan 08.07.2006 - 04:16
Eine kleine Ergänzung zur taktik der Polizei an der Füßgägerbrücke.
Ich war gut 70 m hinter der Spitze der Demo und sah gut 30 Bullen auf die Fußgängerbrücke zumaschieren. Sie beieilten sich nicht sonderlich sondern warteten bis gut die Hälfte der Demonstranten auf der Brücke waren. Dann machten sie wohl dicht und auf der engen Brücke brach fast Panik aus, dass auch vorne dicht gemacht sei. So gelang es den Bullen die Demo zu teilen.
Perfide finde ich das die Bullen so eine recht begrenzte Guppe auf die Autobahn liessen um diese um so mehr anzugreifen. Auf so etwas muss in Zuunft geachtet werden!

Stimmt so nicht ganz

Teilnehmer 08.07.2006 - 14:06
Dieser Aussage kann ich nicht zustimmen:

"eher passiv agierenden Reitereinheit der Bullen (2 oder 3 Pferde) gemacht"

Gerade auch die Reiter waren sehr agressiv! Obwohl ich mit einem anderen Teilnehmer in den DOrnen festhing und dies auch einem Bullen versuchte deutlich zu machen, wurde versucht uns mit einem Pferd "wegzurammen".
Also ich mir später die Dienstnummer des Bullen holen wollte, sollten mir sofort Personalien abgenommen und ich festgenommen werden. Wieder wurde mir von zwei Bullen per Pferden gedroht, indem sie mich total mit ihnen bedrängten und in ein Gebüsch drückten.
Pferde haben auf Demos echt nix zu suchen!

Und noch eine Ergänzung zu den Zivibullen:
Als wir mit einer eher kleineren Gruppe in der Nähe des Zubringers im Wald waren und uns der Weg abgesperrt wurde, outeten sich plötzlich zwei Zivibullen, indem sie Leute herumschubsten und schlugen! Die Bullen kamen ihnen sofort zur Hilfe, als sie von den Demonstranten bedroht wurden...

@ wlq: Zivibullen Festnahme

fee fighter 08.07.2006 - 15:44
Also, am Rande der Demo kam es auch zu Verhaftungen von DemontrantInnen durch Zivi Bullen!!!
Mir wurde berichtet, dass zwei Zivi Bullen in der Nähe des IG Farben Campus einen Demonstranten im Polizeigriff abgeführt und in ihr Auto verfrachtet haben. Auf Ansprache von anderen Demonstrierenden wurden sie irgendwann gezwungen ihre Polizeimarken zu zeigen. Da insgesamt aber zu wenig Leute da waren war eine Verhinderung der Verhaftung leider nicht möglich.
Ihr, die ihr das beobachtet habt, könnt ihr noch mal nen Bericht posten, Beschreibung der Zivi Bullen abgeben und das Autokennzeichen posten? Das wurde doch von euch aufgeschrieben, oder?

Ordnungshüter in Zivil

k.a. 08.07.2006 - 16:40
Schon der sehr überschaubare Demozug aus dem Nordend/FH wurde von massig Zivis begleitet, die dem Zug auf den Trottoirs rechts und links folgten.
Auf der Glauburgstraße etwa rechts eine größere Gruppe Männer (4-5), links zwei Personen (blonde Frau mit weißem Polo, stämmiger Typ mit seitlich abrasierten Haaren und schwarzem Polo). Verwunderlicherweise waren sie wenig an ihrer Tarnung interessiert, unter anderem hantierte einer mit einem Handfunkgerät. (Taktik?) An der Oper sammelten sie sich (mit Blick auf den Opernbau) links, nahe der Straße (Anlagenring). Hier auffällig: ein grandios getranter Schwarzhaariger mit Offspring T-Shirt (lol). Am Polizeipräsidium waren verschiedene der Beschriebenen in einer Hofeinfahrt an der Eschersheimer anzutreffen. Falls Euch diese Leute aufgefallen sind, Augen auf beim nächsten Mal!

bla bla

bla bla 08.07.2006 - 17:01
Kann dem Hauptbericht, abgesehen von der Reiterbullensache, nur zustimmen, da wir uns anscheinend die ganze Zeit in unmittelbarer nähe befanden.

Ich habe nur ein paar kleine Ergänzungen:

Reiterbullen: Meiner Meinung nach waren diese sogar recht aktiv und versuchten mit ihren Pferden und SChlagstockeinsatz den Demonstranten den Weg zu versprerren

Zivis: Kurz nach verlassen des Opernplatzes wurde bereits der erste Zivi geoutet ( ca. 1,85 braune Haarem, braun gebrannt, beige 3/4 Hose, schwarzes Shirt, Umhängetasche)

Nach der Autobahn: Als die Bullenblockade kurz vor dem Polizeirevier durcbrochen wurde, kam es auch hier zu massiven Gewalteinsatz seitens der Polizei. Demonstranten wurden gewürgt, mit Schlagstöcken malträtiert und zu Boden gerissen. Das ganze wurde anscheinend von einem Zivi koordiniert, der mit Funkgerät auf der nahen Fußgängerbrücke stand (evtl sollte mensch auf sowas bei der nächsten Demo achten)

Taktik

Inhaftierter 09.07.2006 - 18:32
Wichtig, dass wir beim nächsten mal ale auf der autobahn bleiben.
Es kann nicht sein, dass einige wieder weglaufen und dabei "Hoch die internationale SOlidarität" rufen...
Auch wenn ich die persönliche Motivation verstehe, keine Anzeige haben zu wollen, wenn wir genug sind, passiert nichts.
Ich selbst will Lehrer werden und muss auch aufpassen dass ich ein halbwegs sauberes Führungszeugnis habe, aber deswegen muss ich ja nicht kuschen..
Es gibt zwar ne Anzeige, aber zu 99% keine Verurteilung, also passiert im Führungszeugnis gar nichts.
Wir haben die Polizei total überlastet, stellt euch mal vor es wären doppelt soviele verhaftet worden....
Mir hat jemand erzählt, der im Präsidium auf dem Weg zum Klo war, dass es heftige Diskussionen bei den "Freunden und Helfern" selbst gab, die völlig überfordert waren.
Also mehr Solidarität, wir sind viele, und wenn wir das auch zeigen, können die gar nichts machen.

Noch was: Die Stimmung in den Sammelkäfigen war klasse, wir haben sie sechs stunden und länger in einen Partyknast verwandelt. So muss das sein. Nur nicht einschüchtern lassen. Singen bis die Stimme versagt, Trommeln gegen die Metalldecke und immer wieder rufen "Wir werdens wieder tun!"
Hätte nie gedacht, dass es so lustig ist, inhaftiert zu sein.

Das sollte auch mal ein bisschen in den Mittelpunkt gestellt werden. Schlagstockschläge heilen, ich kann meinen Arm auch schon wieder bewegen.
Aber die optimistische Stimmung bleibt!!!
Und: Ja ich werd es wieder tun,

Solidarische Grüße

Vorladungen

Baldvorgeladener 10.07.2006 - 18:18
Zu Vorladungen der Polizei muss man nicht hingehen!!!
Ignoeriert ihr Schreiben einfach. Alles andere kommt später oder (wie in den meisten Fällen) garnicht.

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