Forderungen der Tübinger SchlossbesetzerInnen

Im Anschluss der studentischen Protest – Vollversammlung gegen Studiengebühren am 6.7. 2006 wurde das Schloss Hohentübingen von ca. 300 Studierenden, SchülerInnen und AktivistInnen besetzt.
Die Besetzung dauert bis auf Weiteres an.
Mit der Besetzung wollen wir gegen die Ökonomisierung der Bildung protestieren und unsere Solidarität mit anderen Protestaktionen gegen Sozial- und Bildungsabbau zeigen.
Unsere Forderungen im Konkreten an die Universitätsleitung Tübingen sind:

- Eine öffentliche Distanzierung von den bereits beschlossenen Studiengebühren und deren Boykott durch die Universität
- Eine Stellungnahme gegen die Umstrukturierung des Hochschulwesens nach ökonomischen Verwertungskriterien, und damit einhergehendem Leistungs- und Effizienzdruck (z.B.: Stellenstreichungen, Umstellung auf Bachelor/Master)
- Ein öffentlicher Aufruf zum Protest gegen Studiengebühren
- Öffentliches Eintreten für die Demokratisierung der Hochschule und die Neubildung verfasster Studierendenschaften
- Garantierte Straffreiheit für alle BesetzerInnen


Desweiteren stellen wir im Rahmen unserer Besetzung weitere Forderungen an die Universität Tübingen:

- Ermöglichung eines barrierefreien Studierens durch die Anpassung der universitären Einrichtungen an die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung
- Aufhebung des Hausverbots an universitären Gebäuden bzw. der Neuen Aula für die beiden „Tortenwerfer“
- Rückgabe des „Clubhauses“ in studentische Selbstverwaltung
- Umsetzung der Senatsbeschlüsse bezüglich des Verbots des „Farbentragens“ an der hiesigen Universität
- Einberufung einer unabhängigen HistorikerInnenkommission zur Erforschung der Universitätsgeschichte bezüglich der Verflechtungen in die deutsche Kolonialgeschichte, denen während des Nationalsozialismus und deren Kontinuitäten
- Solidaritätserklärung mit der LU 15 und Aufforderung an das Studentenwerk, die Räumungsklage zurückzunehmen und dem Verkauf an die BewohnerInnen zuzustimmen

Unsere Forderungen an das Land Baden-Württemberg:

- Rücknahme des bereits beschlossenen Gesetzes zur Einführung von Studiengebühren
- Einführung verfasster Studierendenschaften im Rahmen einer weitergehenden Demokratisierung des Hochschulwesens
- Einführung eines Schulsystems, das Chancengleichheit und tatsächliche Mitbestimmung garantiert

Unsere Forderung an die Bundesregierung:

- Neuverhandlung des Hochschulrahmengesetzes



Außerdem möchten wir sowohl die Universität Tübingen, als auch das Land Baden-Württemberg darauf hinweisen, dass wir uns den Freiraum im Schloss Hohentübingen für Selbstorganisierung und weitere politische Arbeit so lange nehmen, bis das Gesetz zur Einführung von Studiengebühren zurückgenommen wird.

Die BesetzerInnen


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Ein Treffen mit dem Rektor der UNiversität, Eberhard Schaich und seines Kanzlers Rothfuss wurde so eben von ihnen wieder abgesagt, bzw. verweigert, nachdem sie auf unsere Forderung, sich auf neutralem Terrain zu treffen, nicht eingehen wollten... schade aber auch ;-)