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Prostest in Frankfurt - Richtung Sackgasse?

Michel & Dani 07.07.2006 02:49
Protestaktion am 06.07.2006 in Frankfurt.
Alles begann mit einem friedlichen und gut organisierten Sternmarsch durch die Frankfurter City.
Endlich eine gute Basis um den Unmut gegen die geplanten Studiengebühren kollektiv von Seiten der Studenten, Schüler (bald Studenten?), Lehrern und Gewerkschaften publik zu machen.
Gute Ideen waren am Start ("das Köpfen der Sozialpolitik" von der FH Ffm), Clown und Wasserbomben....super Stimmung. Sogar auf der grünen Gegenseite.
Bis zum Abschluss auf dem Opernplatz. Hätte man an diesem Punkt aufgehört wäre die Publizierungen der Presse sowas von positiv gewesen, dass auch die Damen und Herren in Wiesbaden ihre Pläne überdenken müßten.

Aber dann dieser Absturz ins Radikale. Hallo, gibt es den immer noch Leute da draussen, die wirklich glauben Ärger mit der Polizei interessiert den Koch. Parolen wie: "Wir wollen den Koch und das System finanziell schädigen" haben wir mehrfach gehört. Was denkt ihr eigentlich wen solche Aktion wie brennende Mülltonnen, umbekippte Flaschencontainer und rausgerissene Strassenschilder finanziell schädigen?!
Natürlich den gemeinen Bürger, der für seine paar Kröten hart schuftet.
Oder ist da jemand der meint, Onkel MP Koch zückt seine Brieftasche und zahl dem Müller, Meier, Schulze nen neuen Mülleimer.
Die Kosten, die der Stadt Frankfurt entstehen werden doch wieder nur vom kleinen Mann bezahlt. Steuererhöhung auf der einen Seite, Sparmaßnahmen auf der sozialen Seite. Ein Schnitt ins eigene Fleisch!!!

"Die Wirtschaft soll bluten", um Protest zu zeigen. Wofür studiert ihr eigentlich? Will hier irgendjemand nach seinem Studium auf einen Selbstversorgerbauerhof ziehen? Oder wollt ihr doch in einem Unternehmen dieser Wirtschaft arbeiten?
Das Geld, dass jetzt bezahlt werden muß, egal ob von Seiten der Landesregierung oder von Unternehmen fällt doch auf uns alle zurück. Denkt mal darüber nach.

Wir brauchen Protest, der positiv auf die Masse wirkt. Mit den Gewerkschaften im Rücken, den Eltern (die für die Studi-Gebührenm blechen müssen), den Lehrern und den ganzen Bürgern die für freie Bildung sind darf man es sich nicht verscherzen. Noch ist diese Masse an Menschen so groß, dass man sogar ein Volksbegehren durchbringen kann. Dann hat Corts verschissen.
Aber das was sich heute geleistet wurde, war nix. Denkt ihr da stehen die alle noch hinter uns???

Und was wird hier eigentlich als geheult, die Bullen hätten so hart durchgegriffen?! Die Festgenommen wurden eingesperrt, weil man ihnen Landfriedensbruch, gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr und sie Menschen (ja, auch Polizisten gehören zur Gattung Homo Sapiens) verletzt haben. Ich hab derzeit ein wenig das Gefühl, dass es heute schick ist diese Straftaten zu begehen (wenn ihr´s nicht glaubt, dann fragt mal die Juristen), aber diese Dinge bei anderen (z.B. Faschos oder Bullen) anprangert werden bis zum geht nicht mehr. Doppelmoral???

Frage: Warum soll man nicht auf die Autobahn rennen?
Dem Koch, der Wirtschaft oder dem Staat schadet das doch nicht (siehe oben). Aber wenn erstmal einer plattgefahrer wurde, dann geht die Schreierei wieder los. Letztlich gehn diese Aktionen doch nur dem normalen Autofahrer (Bürger) auf die Nerven. Und das ist absolut kontraproduktiv!!! Wir brauchen doch alle die Bürger um den Druck nach Oben aufrecht zu halten.

Ach, und noch was, mit der Bierflasche in der Hand (wie´n Penner vom Wasserhäuschen) für Bildung demonstrieren sieht einfach scheiße aus.

Das da draußen ist kein Kindergarten mehr. Wir wollen was bewegen, aber dann richtig.

Kleiner Haken noch in Richtung der Brüder und Schwestern der Antifa:
Antiquiertes Denken bringt uns nicht weiter. Und wenn ihr euch mit Bullen schwarten wollt, dann macht eure eigenen Demos.Danke

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Ergänzungen

komentar (keine Ergänzung)

jan 07.07.2006 - 03:18
Von verletzten Polizisten habe ich nichts mitbekommen! Demonstranten mit gesichtsverletzungen und tränenden Augen habe ich jedoch einige gesehen, als wir uns nach der Autobahn-Aktion wieder sammelten.
Vielleicht solltet ihr nicht einseitig über das Medienecho eure Meinung bilden, denn bei den Aktionen wart ihr wohl kaum dabei, sondern euch mal zur Repressions-politik der Polizei gedanken machen. Sie benutzt, und das nicht seit kurzem, gewaltsame und willkürliche Übergiffe um die Bewegung zu spalten und in die Gewalt zu zwingen. Dies bedarf einer Analyse!

Die Rede von Leuchtspurmunition...

blabla 07.07.2006 - 04:45
...ist zwar auch im Polizeipresseportal, aber das ist trotzdem totaler Blödsinn.
Leuchtspurmunition ist scharfe munition, und die kam hier ja wohl kaum zum Einsatz.

Üble Verleumdung

haha 07.07.2006 - 05:15
Polizeiartikel löschen, hier wird offensichtlich die Polizeigewalt umgekehrt und Täter zu Opfern gemacht. Mann oh mann , ihr zwei wart wohl auf einer anderen Demo. Ich glaub ihr beide seit die einzigen die Flaschen, Steine oder sonst was gesehen haben wollt die angeblich geworfen wurden. Ich hab Menschen die am Boden lagen gesehen und die noch einem mit dem Schlagstock abbekommen haben. Selbst die Tagesschau online , der HR und was weiss ich wer noch berichten von der Polizeibrutalität, ihr beide(wahrscheinlich du Provokateur) wollt spalten und nutzt dazu falsche Tatsachen, das ist ganz mies und der Artikel könnte so in der BILD erscheinen, von wegen ihr wollt doch in dem Wirtschaftsystem arbeiten, scheisse will ich, das System beutet so viele Menschen aus, auf das System kotze ich, das Sytem hat heute 5 meiner Bekannten geschlagen , getreten, verhaftet, entwürdigt und warum? Ja warum, es gab kein warum. Schade das Indy nicht mitloggt und man so rausbekommen kann wer ihr seid. Widerlich , sucht euch andere Foren wo ihr euren Quatsch posten könnt, oder wie wäre es mit der Naziseite infoportal24.

Ach ja

nochmal ich 07.07.2006 - 05:18
200 Festnahmen bei einem verletzen Polizist?? Wenn es den überhaupt gegeben hat, wenn Indy ein links-alternatives Portal sein will dann gehört der Artikel sofort gelöscht oder ich verzichte in Zukunft darauf meine Artikel hier zu posten, gute Nacht.

Löschen

ich wäre 07.07.2006 - 07:36
auch für eine Löschung, da um die 220 Leute auf der Autobahn verhaftet wurden, da ist es völlig unangebracht von Gewalt der Studis zu sprechen,ist doch eher ziviler Ugehorsam und ne gute Aktion dazu. Ich hab keine Steine oder Flaschen fliegen gesehen, nur Gummiknüppel und Pfefferspry.

@Mods: Bitte, Bitte, Bitte, ihr wart doch sicherlich auch mal Studenten lol

kommentar

müller&meier 07.07.2006 - 16:45
ich persönlich habe noch nie mitbekommen, dass überhaupt jemand jemals eine mülltonne gekauft hat. die werden in der regel von der stadt gestellt (und ersetzt). wenn am opernplatz alles vorbei gewesen wäre, dann wäre das presseecho wesentlich geringer ausgefallen und es wäre nicht zu einem tagesschaubericht gekommen, es würde nicht von "neuen dimensionen des protests" gesprochen. einzig unangenehm ist das so viele leute eingefahren sind. aber wenn dafür über 4 stunden die autobahn dicht ist, dann fahr ich gerne nochmal ein.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

jaja

... 07.07.2006 - 03:05
Wenn es nicht zur Eskalation gekommen wäre, wäre die heutige Demonstration nicht einmal in der Presse erschienen. Wenn du meinst das Kuschelaktionen mehr bringen als ein wenig militanter Druck (d.h. jetzt nicht Mollis oder Steine) dann denke mal ein paar Jahre zurück and den letzten Unistreik, da hat es nämlich absolut nichts gebracht. Damals war zwar die Presse voll mit Lob für die Studis und sogar die Politiker fanden das alles total lustig und süss wenn Studis in Wasser sprangen (Bildung geht baden) usw., aber im Endeffekt war das Resultat mehr als dürftig, es gab nämlich nicht mal eins.

...

... 07.07.2006 - 03:36
ich war weder in Frankfurt noch weiß ich von welchem Streik genau " jaja
... 07.07.2006 02:05" spricht (wahrscheinlich etwas in hessen??), aber ähnlich sah es an unserer Uni auch vor ein paar Jahren aus. Das Semester lag fast komplett still jeden Tag sogar mehrere bunte Aktionen es hat nichts und gar nichts gebracht.
Und warum?
- weil Politiker sich nicht mit tagesgeschehen wie "bildung geht baden" interessieren
- weil landespolitiker keine regionalpresse lesen (nur in diese kommen solche aktionen)
- weil selbst die unileitung wegsehen kann, denn der unibetrieb läuft weiterhin tadellos (und was studis in ihrer freizeit tun ist der leitung doch egal)
- weil sich mit bildungabbaukritik alleine zu beschäftigen zu kurz gegriffen ist und man so niemals ein gutes gegenkonzept aufstellen kann, was man sich eigentlich vorstellt (und wenn die studis nicht über ihren tellerrand blicken wer dann?)


Ich halte von aktiver gewalt reichlich wenig.
Aber man muß sich auch bewust sein, dass auch normale demos immer ein akt der (passiven) gewalt sind und immer auch in aktive gewalt umschlagen können.
Wenn man was erreichen will dann muß man 1. zu unübersehbaren strategien wechseln, wie z.b. große besetzungen mit mehreren hundert leuten und vielen unterstützern(warum dies aber eine autobahn sein soll ich mir unklar), oder die blockade des normalen hochschulbetriebes (ob lehre, vorschung oder verwaltung ist abzuwegen und hat jeweils vor und nachteile) bzw. landesverwaltung

2. gerade studenten müssen sich mit der gesamten gesellschaft beschäftigen (wer sonst als erstes?) und eine kritik darf nicht an den unitoren beendet sein. Ausserdem sollte man versuchen nicht bei einer reinen kritik/protest zu bleiben sondern gegenkonzepte aufzustellen wie man sich uni/gesellschaft vorstellt (nicht nur hole phrasen sondern mit inhalt gefüllt).

Pressearbeit

Michel & Dani 07.07.2006 - 03:38
Ich weiß nicht ob du´s mitbekommen hast, aber von Beginn der Demo waren zwei Kamerateams (HR und SAT1) dabei, plus eine ganze Menge von Fotografen etc.
Besonders an spielfreien Tagen wie gestern sind sämtliche Medien doch auf solche Aktionen scharf.
Bislang wurde noch von jeder Demo ausführlich berichtet. Natürlich darf wieder dahingestellt sein, in welcher politischen Ausrichtung es verkauft wird (BILD oder Frankfurter Rundschau).

Und Steine, Flaschen sind geflogen. Und ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob Leuchtspurmunition auf Menschen nicht genauso scheiße ist, wie Molis.

Und wie sieht den jetzt die Presse aus? "Randalierende Studenten", "Hunderte von Festnahmen" "Autobahnblockade" "stundenlange Staus auf der A66" und so weiter.
Ich kann mir schon vorstellen, welche Parolen morgen wieder vom Bildzeitungslesenden Normalbürger (ist ja leider so) für Frasen kommen: "faules Studentenpack", "die sollen lieber schaffen gehen", "wenn die Zeit für Randale haben, können die ja auch für ihr Studium schaffen gehen".
Super! Genau diese Unterstützung brauchen wir.(Achtung:ironisch gemeint).

Wurde den mit dieser Taktik denn bislang was erreicht? Das bestätigt doch nur Koch und Konsorten.

Leider muß ich dir Recht geben, was den Verweis auf die Demos vor ein paar Jahren angeht. Das waren Blümchen-Demos.
Jetzt ist, unserer Meinung ein wenig mehr Köpfchen und Phantasie gefragt.
Und das sollte man doch von Studenten erwarten können. Nicht Festgefahren in alten Schematas, so wie die da oben. Auf politischer Schiene wiederholt sich doch alles; von den Armen nehmen und sich selbst den Säckel voll machen.

Wie armseelig die Nazis doch sind

... 07.07.2006 - 10:23
Echt armseelig, wie sich die Bullen im Nachhinein Geschichten ausdenken müssen, um ihre Gewaltexesse (zuviele Drogen genommen?) zu begründen. Bullen haben nicht mal das Selbstbewusstsein, zu ihren Taten zu stehen. Kleine, wiederwärtige und wertlose Bastarde, diese Nazis.

verkehrte Welt

- 07.07.2006 - 13:17
"Wir brauchen doch alle die Bürger um den Druck nach Oben aufrecht zu halten." Der erste Schritt hierzu wäre vielleicht erstmal diese zum anhalten und verlassen ihrer Autos zu bewegen ["Letztlich gehn diese Aktionen doch nur dem normalen Autofahrer (Bürger) auf die Nerven."].

"(wie´n Penner vom Wasserhäuschen)" Von solchem "Dreck" hättet ihr die Stadt bestimmt gern gesäubert, nicht?

"Erklärungen" haben bei euch scheinbar keinen Sinn und Beschimpfungen können meine Wut nach 9,5 Stunden Knast, die mit diesem Artikel garniert werden, nicht einmal ansatzweise Ausdruck verleihen!

"Will hier irgendjemand nach seinem Studium auf einen Selbstversorgerbauerhof ziehen?" Freiheit von warenförmigen Zwängen wäre schon ganz nett und in einer Stadt mit lauter Michel&Dani's wird es das niemals geben.

"Tätliche Angriffe" auf Polizisten habe ich gestern gar nicht, wie auch in meiner bisherigen "Demokarriere" nur eine Hand voll gesehen. Bei diesem (alltäglichen) Gewaltpotenzial in grün überlegen sich auch Autonome zweimal, ob sie ihre Wut nicht erst einmal für sich behalten.

Smash the Show

JohnnyVolldepp 07.07.2006 - 13:22
hey, mal ehrlich: Wenn sich eins inzwischen doch gezeigt haben sollte, dann doch, das man einfach nichts, nichts, nichts auf die Meinung des deutschen Bürgers (oder auch der deutschen Bürgerin) geben sollte. Bis ich denen tief genug in den Arsch gekrochen bin, das die für mein Anliegen Verständnis haben, hab ich mich so verdreht das von dem was ich wollte nicht mehr viel übrig ist. Auf das "Volk" zu setzen, ist grade in Deutschland keine Taktik die zum Erfolg führen kann: Den bornierten deutschen Bürger, der sowieso was gegen Studenten haben, wird man nicht überzeugen, ehrlich gesagt will ich das auch garnicht. Die Kosten für eine politische Entscheidung, wie die zur Einführung von Studiengebühren, in die Höhe zu treiben, das heisst durchaus auch materiell, ist daher das sinnvollste was man tun kann. Ständig auf die Meinung der BILD Zeitung zu gucken wird uns nicht weiter bringen.

Hallo?

antifa 07.07.2006 - 16:32
``Bis zum Abschluss auf dem Opernplatz. Hätte man an diesem Punkt aufgehört wäre die Publizierungen der Presse sowas von positiv gewesen, dass auch die Damen und Herren in Wiesbaden ihre Pläne überdenken müßten.``

Sorry aber wo lebst denn ?
Denk mal an Frankreich