FREE RENÉ:Kundgebung vor polnischer Botschaft

Jonny Cash 23.06.2006 23:51 Themen: Antifa Gender Repression
Heute versammelten sich, zwischen 15 und 17.30 Uhr, etwa 120 Menschen vor der polnischen Botschaft in der Lassenstr. in Berlin-Grunewald um für die Freilassung des in Warschau inhaftierten René und gegen Homophobie zu demonstrieren.
Trotz der abgelegenen Lage und der recht ungünstigen Uhrzeit fanden doch einige Menschen den Weg zur polnische Botschaft. In Redebeiträgen und auf Schildern und Transparenten wurde die Freilassung von René gefordert, der seit der „Gleichberechtigungsparade“ am 10.Juni in Warschau, dort inhaftiert ist. Außerdem wurde die Geschichte der CSD´s und die aktuelle Situation der Queer-Community in Osteuropa thematisiert. Auch die Situation in Deutschland wurde kritisch beleuchtet. Eine Vertreterin des transgenialen CSD, der Morgen ab 14 Uhr vom Frankfurter Tor in Berlin-Friedrichshain zum Heinrichplatz in Kreuzberg 36 ziehen wird, hielt genauso einen Redebeitrag, wie ein Aktivist, der unsere Forderungen nochmals auf polnisch formulierte. Des weiteren wurden Unterschriftenlisten verteilt, auf denen jede_r für die Freilassung von René eintreten kann. Dies könnt auch ihr auf der Internetseite www.queerberlin.tk tun.


Einer der Redebeiträge:

Osteuropa und der Christopher Street Day

1969 kam es in der New Yorker Christopher Street zu tagelangen Straßenschlachten zwischen Homosexuellen und der Polizei. Seitdem feiern Lesben und Schwule mit Demonstrationen und Paraden den "Christopher Street Liberation Day", abgekürzt CSD oder auch "Gay Pride". Die wohl größte dieser Paraden fand letztes Wochenende in Sao Paulo in Brasilien mit etwa 3 Millionen Teilnehmer_innen statt.


Doch nicht überall ist es relativ einfach zu diesem Zweck auf die Straße zu gehen.


Der Tiefpunkt: Belgrad 2001
Die osteuropäische Geschichte des Christopher Street Day ist gekennzeichnet von Verboten und Gewalt. Den Tiefpunkt stellt die Demonstration in Belgrad 2001 dar: nur einige Dutzend Homosexuelle standen plötzlich eintausend serbischen Nationalisten und Hooligans gegenüber. Vierzig Schwerverletzte waren die Folge - ein Schock, von dem sich die Queer-Community in Belgrad bis heute nicht erholt haben. Einen weiteren Versuch einer Demonstration hat dort bisher keine_r gewagt. Es steht schlecht um die Rechte so genannter sexueller Minderheiten in Osteuropa. Dem Ritual der Prügel für die wenigen, die sich öffentlich bekennen, sehen viele gleichgültig oder schadenfroh zu. Wenn es um die Rechte Homosexueller geht, dann gilt Demokratie als westlich importierte Diktatur der Mehrheit und eine Parade als Beleidigung der Religion.


Verletzte in Moskau
Erst vor zwei Wochen wurden einige hundert Lesben und Schwule in Moskau von einer Überzahl an GegendemonstrantInnen behindert und attackiert; die Polizei sah zu, wie Demonstranten krankenhausreif geprügelt wurden. Verletzt wurde unter anderem auch der deutsche Grünen-Politiker Volker Beck, was für eine relativ große mediale und internationale Öffentlichkeit sorgte. Nachdem die Moskauer CSD-Parade nicht genehmigt worden war, hatten Aktivist_innen eine stehende Demonstration vor dem Rathaus angemeldet. Die Szenerie war dann folgende: "Da waren orthodoxe Gläubige, die mit Ikonen und Kreuzen auf die Lesben und Schwulen zugegangen sind; da waren bärtige Männer, Nationalisten und Skinheads; und es waren Leute in Militär-Outfit. Eine wilde Mischung, die sich da versammelt und das Medieninteresse genutzt hat, um ihre homophoben Tiraden loszulassen. Eine Lesbe, die sich auch vor den Kameras und Mikrophonen artikluieren wollte, wurde sofort mit Bierdosen bespritzt und dann von der Polizei abgeführt."


Blutiges Ende in Bukarest
Der Gay Pride in der rumänischen Hauptstadt Bukarest fand am 9. Juni diesen Jahres ein gewaltsames Ende: rund tausend Gegendemonstranten - größtenteils Anhänger der Rumänisch orthodoxen Kirche - gingen gewaltsam gegen den friedlichen CSD vor. Zwar wurde die rund 500 Paradenteilnehmer_innen teilweise von der Polizei geschützt, doch die protestierenden Konservativen konnten nach Raufereien durchbrechen und auf die Teilnerhmer_innen der Parade einprügeln. Der CSD musste vorzeitig abgebrochen werden. Erst durch den Einsatz von Tränengas konnte die Polizei den gewaltbereiten Mob wieder zurückdrängen und einige der Angreifer festnehmen. Bei dem Vorfall wurden etwa zehn Leute verletzt. Der rumänische Bischof Ciprian Campineau hatte im Vorfeld angekündigt, dass er die Parade für "einen Verstoß gegen die Moral und einen Greuel gegen die Familien" halte. Unter den Schaulustigen, die die Straßen säumten und die Parade mit Eiern und Flaschen bewarfen, waren auch Nonnen und Priester zu finden. Eine Gegenveranstaltung der so genannten "Neuen Rechten" (Noua Dreapta) hatte nur wenige Stunden zuvor stattgefunden. Mehrere hundert Vertreter dieser nationalistisch-orthodoxen Organisation beschimpften Schwule und Lesben als "Schande für das rumänische Volk". Im letzten Jahr noch hatte die Stadt den ersten CSD in Bukarest untersagt; allerdings hatte dann der rumänische Präsident das Verbot wieder aufgehoben.


Botschafter flieht aus Estland
Der niederländische Botschafter in Estland gab ebenfalls Anfang Juni seinen Posten auf, weil sein Ehemann wiederholt in den Straßen der Hauptstadt Tallinn beschimpft und bedroht wurde. Hans Glaubitz wurde auf eigenen Wunsch in das niederländische Konsulat in Montréal versetzt, so ein Sprecher des Außenministeriums in Den Haag. Glaubitz' Partner, ein dunkelhäutiger Kubaner, war letztes Jahr von einer estnischen Wochenzeitung geoutet worden. In einer Reportage berichtet das niederländische "Handelsblatt", dass auch andere farbige Botschaftsangehörige bedroht wurden. Glaubitz sagte dem Blatt, dass die "estnische Gesellschaft zwei Männer nicht als Paar anerkennt, insbesondere wenn einer von ihnen schwarz ist".


Aber...
Aber es muß auch vor Verallgemeinerungen gewarnt werden: nicht überall in Osteuropa regiert derart offene Homophobie. Es hängt mit der allgemeinpolitischen Entwicklung zusammen. In Budapest zum Beispiel gibt es seit mindestens neun Jahren eine CSD-Parade, die erfolgreich ist. In Laibach in Slowenien hat es vor zwanzig Jahren zum ersten Mal das Magnus-Festival gegeben, und die Parade läuft seit vielen Jahren ohne Probleme. Und angesichts relativierender Äußerungen von Unions-Politikern nach dem Überfall auf Beck in Moskau, muß auch hier im ach so zivilisierten Deutschland selbst auf höherer Ebene zumindest von Verständnis für die gewalttätigen CSD-GegnerInnen gesprochen werden.
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Ergänzungen

mehr: artikel auf

indy: 24.06.2006 - 00:22
René nach CSD noch immer in Haft: Aktuelles
von RDL Freiburg - 23.06.2006 12:03:
 http://germany.indymedia.org/2006/06/150826.shtml

Interview zur Festnahme von Rene beim CSD Warschau
von RDL Freiburg - 19.06.2006 22:57:
 http://germany.indymedia.org/2006/06/150553.shtml

René noch immer in Warschau in Haft.
von queerberlin - 19.06.2006 15:33:
 http://germany.indymedia.org/2006/06/150507.shtml

taz und so

antifa 24.06.2006 - 00:34
da das heute öfter thema war: es gibt außer rené KEINE weiteren gefangenen im zusammenhang mit der parade in warschau.

und heute in der taz:

Nach der Demo in den Knast
Ein Berliner Teilnehmer der "Gleichheitsparade" sitzt seit fast zwei Wochen in Warschau in U-Haft
TAZ 23.06.2006

Seit dem 10. Juni sitzt der Berliner Antifaschist René K. in Warschau in Untersuchungshaft. An diesem Tag haben sich zur Unterstützung der Schwulen und Lesben in Polen Tausende an der so genannten Gleichheitsparade beteiligt - auch aus Deutschland. Neben VertreterInnen von Homosexuellenverbänden, Grünen und SPD hatten antifaschistische Gruppen nach Warschau mobilisiert. Im Vorfeld hatten polnischen Neonazis gedroht, die Parade anzugreifen.

Tatsächlich provozierten rechte Gruppen und katholische FundamentalistInnen immer wieder die Gleichheitsparade. Am Rande der Abschlusskundgebung gab es eine Rangelei zwischen TeilnehmerInnen der Parade und GegendemonstrantInnen. Anschließend nahm die Polizei mehrere Personen fest, darunter den 22-jährigen René K. Ihm wird Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen, weil er sich gegen seine Festnahme gewehrt habe. AugenzeugInnen sagten der taz, dass die Festnahmen wahllos gewesen seien.

Mittlerweile hat ein Berliner Solidaritätskomitee heftige Vorwürfe gegen die polnische Justiz erhoben. Der Festgenommene sei ohne anwaltlichen Beistand dem Haftrichter vorgeführt worden; dieser habe eine dreimonatige Untersuchungshaft angeordnet. Erst neun Tage nach seiner Inhaftierung habe er das erste Mal mit seinem Anwalt sprechen können. Auch ein Dolmetscher sei ihm bisher verweigert worden. Der Sprecher des Solidaritätskomitees kritisierte auch das "mangelnde Engagement der deutschen Behörden". So habe noch am Abend der Festnahme ein Mitorganisator der Parade die deutsche Botschaft in Warschau informiert, sei aber auf wenig Interesse gestoßen, weil er kein Angehöriger des Inhaftierten sei. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin wies die Kritik zurück: Man habe sofort einen Besuchsantrag gestellt. Ein Botschaftsmitarbeiter konnte René K. am 20. Juni besuchen.

Die Solidaritätsgruppe setzt weiter auf politischen Druck. Sie ruft für heute um 15 Uhr zu einer Protestkundgebung vor der polnischen Botschaft in der Lassenstraße (S-Bahnhof Grunewald) auf. Peter Nowak

Informationen über weitere Aktionen demnächst auf: www.queerberlin.tk

quelle:  http://www.taz.de/pt/2006/06/23/a0261.1/text

"Polen hat kein Monopol auf Homophobie"

noch ein Redebeitrag: 24.06.2006 - 00:43
Liebe Freundinnen und Freunde,

der Anlass unserer heutigen Kundgebung ist die Gleichheitsparade in Warschau, auf der ein Antifaschist festgenommen wurde, weil er gegen Homophobie in Polen demonstrieren wollte. Im Folgenden soll es aber auch einmal um die andere Seite gehen, nämlich um die Homophobie in Polens Nachbarland Deutschland.

Nicht wenige der aus Bundesrepublik angereisten Gäste, die aus Solidarität an der polnischen Parade teilnahmen, trugen staatstragende Symbole wie das Wappen der Europäischen Union oder das Logo einer der beiden Regierungsparteien. Sogar eine Deutschlandfahne soll gesichtet worden sein. Damit aber droht der Protest auf eine nationalistische Ebene verschoben zu werden: die DemonstrantInnen erscheinen als Botschafter ihres Landes, die den Polen mitteilen, dass es so jedenfalls nicht geht.

Diese Arroganz ist völlig unangebracht, wenn man sich die deutschen Zustände anschaut. Sicher, der berüchtigte Paragraph 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, ist 1994, vor zwölf Jahren, gefallen. Es gibt heute offen lesbische und schwule PolitikerInnen sowie Parteien, die für ein Antidiskriminierungsgesetz werben. Von da betrachtet erscheint die Homophobie der polnischen Regierung wie ein Relikt aus anderen Zeiten – eines, das im modernen Europa keinen Platz mehr hätte. Aber ist das die ganze Wahrheit?

Wir möchten hier kurz einen Hilferuf zitieren, den unlängst ein Schwulenreferat an einer deutschen Uni erhielt. Darin schreibt ein Jugendlicher:

„Ich würde mich gern so schnell wie möglich bei meinen Eltern outen, aber ich habe Angst, dass sie mich rausschmeißen! Meine Mutter hat leider was gegen Schwule, das tut mir am meisten weh! […] Ich hatte leider auch viel Stress wegen dieser Sache auf der Schule. Ich wurde jeden Tag Schwuchtel genannt. Das führte später dazu, dass ich angefangen habe, mich zu hassen. Ich habe alles Mögliche versucht, um zu sterben. Ein Jahr lang habe ich versucht, meine Pulsadern aufzuschlitzen. Hat leider nicht funktioniert, jetzt habe ich viele Narben auf meinem Arm. Später habe ich versucht zu verhungern. Ich hab wochenlang gar nichts gegessen. […] Ich will endlich leben, wie ich will. Ich möchte gern ein Vorbild sein für die Kinder, die anders sind. Deswegen brauche ich eure Hilfe.“

Ist das nur ein Ausnahme? Handelt es sich um einen Fall von Alarmismus? – Schön wäre es! Betrachtet man sich eine Studie der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport aus dem Jahr 1999, liegt die Suizidversuchsrate unter Berliner lesbisch-schwulen Jugendlichen bei sage und schreibe 18%. Als Hauptgrund für einen Selbstmordversuch wird dabei „Einsamkeit“ genannt.

Vielleicht werden jetzt einige abwinken und darauf aufmerksam machen, dass es sich um ein Überbleibsel aus grauer Vorzeit handle, das mit dem allgemeinen Fortschritt allmählich verschwinden werde. Aber ist dem wirklich so? Das Hamburger Institut für Sexualforschung hat eine Längsschnittstudie über das Sexualverhalten deutscher Jugendlicher durchgeführt. Das Ergebnis ist verblüffend. 1969 gaben 18% der männlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 an, gleichgeschlechtliche sexuelle Erfahrungen gemacht zu haben. 20 Jahre später waren es nur noch zwei Prozent. Der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch erklärt diese rasante Entwicklung mit dem Satz: „Seitdem die Homosexualität als eine eigene Sexualform öffentlich verhandelt wird, kommt die Befürchtung der Jungen hinzu, womöglich als ‘Schwuler’ angesehen zu werden.“

Michel Foucault beschrieb diese Entwicklung bereits in den 70er Jahren als Verschiebung der Machttechnologien vom Gesetz zur Norm. Es ist wahr, dass der deutsche Staat Homosexuelle nicht mehr offen diskriminiert, verfolgt und unterdrückt. Und doch ist die deutsche Gesellschaft in ihren Sortierungsleistungen und ihrer Überwachungsmoral heute gewalttätiger denn je. In den Schulen hält der stetig ausgestreute Verdacht, jemand sei womöglich „schwul“, die Mehrheit der Jugendlichen effektiver auf Kurs, als jedes repressive Gesetz es könnte. Von daher ist Skepsis geboten, wenn Deutsche mit der paternalistischen Haltung nach Warschau reisen, endlich auch die Polen an „unseren Errungenschaften“ teilhaben zu lassen.

Statt also mit EU-, SPD- und anderen staatstragenden Symbolen herumzuwedeln, um belehrend darauf zu verweisen, wie weit wir in Westeuropa bereits seien, sollten wir uns daran erinnern, dass es sich trotz der im Einzelnen recht unterschiedlichen Voraussetzungen um einen gemeinsamen Kampf handelt; dass das, was uns aufhält, auch das ist, was den andern aufhält. Diese Einsicht könnte auch so machen rassistischen Tendenzen in der Lesben- und Schwulenbewegung vorbeugen, etwa der Beschuldigung von – wie es in den Kriminalberichten heißt – „Südländern“ und „Osteuropäern“, die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte durch ihre pure Anwesenheit in Deutschland zu gefährden. Und das ausgerechnet in einer Gesellschaft, in der sich zwei Drittel der Männer laut einer EMNID-Umfrage eher oder sehr negativ über Homosexualität äußern und vier Fünftel Probleme mit einem eigenen lesbischen oder schwulen Kind hätten.

Wenn wir aber die kolonialistische Überlegenheitspose gegenüber unserem Nachbarland aufgeben, dann bedeutet das auch zuzugestehen, dass wir von dort einiges lernen könnten. Es ist nämlich keineswegs so, dass sich unsere Freunde in Warschau in einer Krise befänden und bei uns um Nachhilfe ersuchen müssten. Es ist vielmehr umgekehrt so, dass sich die deutsche Lesben- und Schwulenbewegung in eine Sackgasse hineinmanövriert hat und seit der Homo-Ehe-Debatte überhaupt nicht mehr weiß, was sie eigentlich fordern soll. Die Parade in Warschau ist deshalb für viele ein willkommener Anlass, überhaupt wieder aktiv zu werden. Unter Umständen lohnt jedoch ein Blick auf die politischen Differenzen.

So heißt die Warschauer Parade nicht etwa „CSD“ oder „Lesben- und Schwulenparade“, wie es in deutschen Medien kolportiert wurde, sondern Gleichheitsparade. Und ihre AktivistInnen organisieren sich auch nicht in einem „Lesben- und Schwulenverband“, sondern in der „Kampagne gegen Homophobie“. Die polnische Bewegung handelt also nicht auf der Basis einer Identität, sondern aufgrund gemeinsamer politischer Ziele und der Definition dessen, was es zu bekämpfen gilt. Daher nahmen an der diesjährigen Parade auch zahlreiche polnische sowie deutsche AntifaschistInnen teil. Die Opposition gegen Neonazis und RechtsnationalistInnen, die den aggressivsten Flügel im homophoben Teil der polnischen Bevölkerung bilden, erkannten sie mit gutem Recht als ihre eigene Sache.

Umgekehrt sollten aber auch Lesben und Schwule erkennen, dass der Kampf gegen Homophobie nur erfolgreich sein kann, wenn er sich mit anderen progressiven Anliegen verbindet, etwa der Opposition gegen Nationalismus und, wie im Fall Polens, der schleichenden Klerikalisierung des Landes.

René K., für dessen Freilassung wir heute demonstrieren, hat diese Notwendigkeit begriffen. Als Antifaschist, der gegen Homophobie auf die Straße ging, hat er es verdient, dass Lesben- und Schwulengruppen diese Geste jetzt erwidern. Daher lautet die Aufforderung an alle, die gegen Homophobie kämpfen möchten, sich in den kommenden Wochen mit René K. zu solidarisieren.

Smash Homophobia! Free René!

- Quelle:  http://x-berg.de/2006/06/23/polen-hat-kein-monopol-auf-homophobie/

-Studie:
 http://www.senbjs.berlin.de/familie/gleichgeschlechtliche_lebensweisen/veroeffentlichungen/sie_liebt_sie/auswertung_5.asp

-Suizidversuchsrate:
 http://www.hosilinz.at/materialien/m_0104_suizid.html#studien

-Volkmar Sigusch:
 http://www.bvvp.de/artikel/jugendsex.html

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