Interview: Polizei stürmt Studi- Feier in FFM

RDL 22.06.2006 13:39 Themen: Bildung Repression
Gestern Nacht stürmten mehrere hundert Demo- Polizisten das Studenten- Cafe KOZ, in dem zu diesem Zeitpunkt eine Soliparty stattfand. Die Studierendenproteste in FFM haben mit der Polizeiaktion ein völlig neues Eskalationsniveau erreicht.
Anmod.:

In Hessen rumort es. Denn anders als an vielen anderen Universitäten scheinen sich hier die Studierenden heftig gegen die geplante Einführung von Studiengebühren zur wehr zu setzen. Bereits in der vergangenen Woche machte ein Polizeisprecher deutlich, dass man während der WM das nicht mehr tolerieren wolle. und diese Drohung machte die Frankfurter Polizei nun spätestens gestern auch wahr. Mit mehreren hundert Einsatzkräften stürmte sie eine Studierenden- Party, fast 50 menschen wurden daraufhin in Haft genommen. Der Vorwurf der Polizei lautet: Man habe ihre Einsatzkräfte von der Party aus mit Flaschen angegriffen. Ganz ausschließen lässt sich das zwar nicht, meint Anja, Aktivistin der Studierendenproteste. Eine Rechtfertigung, die für ein derartiges Vorgehen der Polizei, die habe es allerdings zu keinem Zeitpunkt gegeben.


Ab.: Soweit Anja zur aktuellen Situation rund um die Frankfurter Studierenden- Proteste.
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Ergänzungen

crosspost

alo 22.06.2006 - 14:33
Hier mal eine Meldung der "bürgerlichen" presse,woran die unterschiedlicher Sichtweise deutlich wird:

Polizei löst Studentendemo auf

Auf dem Gelände der Frankfurter Universität sind bei einem Studentenprotest in der Nacht zum Donnerstag 47 Personen festgenommen worden. Zuvor hatten die Demonstranten ein Studenten-Café auf dem Uni-Campus Bockenheim besetzt. Es seien Mülleimer angezündet und Fensterscheiben eingeworfen worden, teilte die Polizei mit. Ob es sich bei den Festgenommenen ausschließlich um Studierende handelt, die gegen die Einführung von Studiengebühren in Hessen protestieren wollten, sei unklar. Mittlerweile seien alle wieder auf freiem Fuß.

Als die Beamten auf dem Uni-Gelände eintrafen, warfen Unbekannte Flaschen nach ihnen und verschanzten sich in dem Café. Nach einem gescheiterten Vermittlungsversuch des AStA-Vorsitzenden öffnete die Polizei die Tür des Cafés gewaltsam.

Mit gezielten Blockaden von Schienen und Straßen hatten protestierende Studenten am Mittwoch anlässlich des WM-Spiels Niederlande-Argentinien in Frankfurt den Verkehr in weiten Teilen der Innenstadt vorübergehend lahm gelegt. Die Polizei nahm 18 Studierende am Bahnhof und an einem Autobahnzubringer an der Messe fest.

Quelle:

 http://www.n-tv.de/681233.html

Evtl. sollten Leute aus Frankfurt auch mal an diese Medien treten und ihre Version zu dem Vorfall zum besten geben.(Gegendarstellung)

Viele Medien kopieren einfach dpa Meldungen und forschen nicht selbst nach.

Damit können viele Menschen die eben nicht ständig bei Indy vorbeschauen auch mal die andere Seite der Medaille bestaunen...:-)

Grüsse und viel Glück in Frankfurt


am 28.6: Bundesweiter Aktionstag

- 22.06.2006 - 15:41
am 28.6 gibtsn bundesweiten aktionstag gegen studiengebühren in Hamburg :


Aufruf zum Aktionstag für gebührenfreie Bildung am 28.6.06

Gebührenfreie Bildung für Alle!

Die Einführung von Studiengebühren läuft in vielen Bundesländern auf Hochtouren. In Hamburg soll am 28. Juni in zweiter Lesung ein entsprechendes Gesetz von der Bürgerschaft beschlossen werden, in anderen Bundesländern gibt es bereits Gebührengesetze und in Hessen seit Mai einen Gesetzentwurf.

Immer mehr Studierende sind nicht länger bereit, die Gebührenpläne einfach durchkommen zu lassen. Wo auch immer die GebührenbefürworterInnen zuschlagen - überall stoßen sie auf Widerstand. In den letzten zwei Jahren ist bundesweit eine Bewegung entstanden, die lautstark fordert: Gebührenfreie Bildung für Alle!

Nach dem erfolgreichen Kampf unserer französischen KommilitonInnen gegen das CPE* kam es in den letzten Wochen zu einer neuen Welle von Studierendenprotesten: In Hessen gingen tausende Studierende auf die Straße und blockierten Autobahnen und Bahnhöfe, in Nordrhein-Westfalen sprengten Studierende Hochschulsenatssitzungen, in denen die Gebührensatzungen beschlossen werden sollten, in Hamburg wurde erneut das Hauptgebäude der Universität besetzt und der Hauptbahnhof blockiert.

Es geht um mehr als 500 Euro!

Nicht nur sind allgemeine Studiengebühren in aller Regel zusätzlich zu den bereits jetzt zu zahlenden Semesterbeiträgen bzw. „Verwaltungs“-Gebühren. Das Hessische Gebührenmodell zeigt bereits an, wohin die Reise auch anderswo gehen soll: Dort sollen Master-Studierende und AusländerInnen ganze 1500 Euro zahlen.

Wir lehnen Studiengebühren in jeder Form ab, weil sie die soziale Ausgrenzung im Bildungssystem massiv verschärfen. Wer keine reichen Eltern hat, wird nach dem Studium auf einem riesigen Schuldenberg sitzen. Und die Zeiten sind längst vorbei, in denen ein Studienabschluss Garant für einen „guten“ Job war. Längst dominieren in vielen Tätigkeitsfeldern von AkademikerInnen prekäre (schlechtbezahlte, ungesicherte) Arbeitsverhältnisse.

Unser Kampf für ein gebührenfreies Studium richtet sich deshalb auch gegen andere Angriffe auf unsere Lebensbedingungen. Studiengebühren, Hartz 4, Lohnkürzungen und Arbeitszeitverlängerung sind nur verschiedene Elemente einer Politik, die für immer mehr Menschen Verarmung bedeutet, und in der eine immer kleinere Minderheit am Wohlstand teilhaben kann.

Studiengebühren sind neben den neuen BA/MA-Studiengängen und der Umstrukturierung der Verwaltungen (und der damit verbundenen Entdemokratisierung) ein zentraler Eckpunkt bei der marktorientierten Umstrukturierung der Hochschulen. Wir sollen schnell studieren, nur noch das lernen, was von der Wirtschaft gebraucht wird, und die Kosten dafür auch noch selber tragen.

Diese Abwälzung der Kosten auf die einzelnen gibt es nicht nur an den Hochschulen: Ob Büchergeld oder Kitagebühren- überall werden wir zunehmend zu Kasse gebeten. Wir fordern: Eine solide Finanzierung des Bildungssystems! Geld ist genug da. Statt Steuervergünstigungen für Reiche Umverteilung der gesellschaftlichen Reichtümer von oben nach unten!

If the Kids are united they will never be divided!

Eine breite Mehrheit der Studierenden lehnt Gebühren in jeder Form ab. Allerdings sind die Vorstellungen darüber, wieviel wir erreichen können und mit welchen Mitteln genauso unterschiedlich, wie die Gründe warum wir Gebühren ablehnen. Aber wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen! Unsere Proteste können nur erfolgreich sein, wenn sie vielfältig sind. Ob Bahnhofsblockade oder Straßentheater - entscheidend ist, dass wir uns wehren!

Am 28. Juni finden in Hamburg und Wiesbaden überregionale Demonstrationen gegen Gebühren statt. Lasst uns unseren Widerstand ausweiten und zeigen, dass wir mehr sind als nur Humankapital.

Studiengebühren stoppen – Gemeinsam gegen Bildungs- und Sozialabbau!
*Gesetz zur Abschaffung des Kündigungsschutzes bei Menschen unter 26 Jahren


Demo ab 14.00 Campus, andere Aktionen den ganzen Tag, in der ganzen Stadt.
hört FSK, informiert euch!

Hessen-Soli aus Freiburg

UStA PH Freiburg 23.06.2006 - 17:03
Solidarische Grüße von der PH Freiburg an die ProtestlerInnen in Hessen.
Wir sehen uns in Wiesbaden und Frankfurt!!!
Rock'n Roll!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Logik — gerade Kurve

... — ...

allez allez — smash

Es geht immer weiter... — Autonom@ntifA