Neonazi an der PH Heidelberg

teilnehmerin 16.06.2006 14:20 Themen: Antifa
Am Montag den 12. Juni wurde an der PH (Pädagogische Hochschule) in Heidelberg mit Susanne Graf ein Mitglied der neonazistischen Kameradschaft Bergstraße (KSB) geoutet, die dort auf Grundschullehramt studiert. Ein Erlebnisbericht.
Dieser Bericht basiert auf Erzählungen von Kommilitoninnen, die am Montag mit Susanne Graf zusammen in einer Veranstaltung bei Prof. Kilian saßen (14-16Uhr, 3. Stock, Neue PH), und dem was ich selbst mibekommen habe.

Während erwähnter Veranstaltung gingen plötzlich die Türen des Raums auf und unbekannte Personen warfen Flugblätter in den Saal, auf denen Susanne Graf als Mitglied der neonazistischen Kameradschaft Bergstraße geoutet wird. Die beiden auf dem Flugblatt abgebildeten Fotos zeigen Susanne Graf deutlich erkennbar auf einem Neonaziaufmarsch. Auch der Text des Flugblatts und die Reaktionen der Betroffen unterstreichen die Autentizität der Tatsachen. So rannte Susanne Graf anschließend völlig verzweifelt über ihre Entlarvung in der PH rum und versuchte die rumliegenden und aufgehängten Flugblätter aufzusammeln. Das im Flugblatt dokumentierte Zitat von Susanne Graf aus dem Hack des Rhein-Neckar-Forums lässt einen wirklich erschrecken. Dort ist von der "Erhaltung und Förderung der weißen Rasse", der "Rückführung aller Fremdrassigen" und der abwertung anderer "Rassen" die Rede, die Susanne als Lehrerin gerne vornehmen möchte. Ich habe die Zitate im Hack des Rhein-Neckar Forums nachgeschaut und sie stimmen wirklich und sind ihr eindeutig zuortenbar. Dort äußert sie auch die wohl berechtigte Angst an der PH erkannt zu werden und ein Berufsverbot zu bekommen. Hoffen wir, dass ihre Befürchtung eintritt.

Anbei eine Abschrift des Outing-Flugblatts und Fotos davon:

Susanne Graf: Neonazi an der PH Heidelberg

Susanne Graf ist Mitglied der neonazistischen "Kameradschaft Bergstraße" (KSB). Sie studiert seit 2004 Grund- und Hauptschulpädagogik an der PH Heidelberg in den Fächern Deutsch, Geographie und Geschichte. Sie wohnt gemeinsam mit dem bekannten Neonazi Mirko Proft (ebenfals KSB) in Neckar-Steinach. Als organisierte Naziaktivistin ist Susanne Graf regelmäßig an regionalen sowie überregionalen Neonaziaufmärschen und konzerten beteiligt.

Hier nur zwei Beispiele:
- am 13. August 2004 auf dem Neonaziaufmarsch in Reichenbach (siehe Fotos auf Flugblatt)
- am 19. März 2005 auf dem Neonazikonzert im Rheinauhafen Mannheim, welches von der Polizei aufgelöst wurde.

Susanne pflegt enge Kontakte zu bundesweit bekannten Nazi-Kadern wie z.B. René Rodriguez Teufer. Im Online-Forum des neonazistischen "Aktionsbüro Rhein-Neckar", welches als Koordinationsplattform der regionalen Neonaziszene dient, bedauerte Susanne, dass sie ihre politische Gesinnung an der PH Heidelberg nicht öffentlich kundtun kann. Dies tat sie im Forum dafür umso deutlicher:

"Es ist wohl selbstverständlich, dass die Erhaltung und Förderung der weißen Rasse an erster Stelle steht. Da wir aber leider noch nicht an der Macht sind [...] kann von einer Rückführung aller Fremdrassigen im Moment noch keine Rede sein. Aus diesem Grund halte ich die Differenzierung der Rassen in den Klassen als eine Möglichkeit, fast sogar die einzige, unsere Kinder zu einem Nationalgefühl zu bewegen. Leider ist es in der Schule nicht möglich, manche Rassen abzuwerten, dann ist die Lehrerin nämlich ihren Job los und kann gar nichts mehr erreichen, solange es keine nationalen Schulen gibt." (Susanne Graf, 09.09.2005)
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Ergänzungen

Berufsverbot?

egal 16.06.2006 - 19:12
natürlich ist indy kein diskussionsforum.

allerdings muss die frage gestellt werden, ob ein berufsverbot tatsächlich das richtige mittel, bzw. eine sinvolle politische forderung ist.
nachdem totaliaristsche vorstellungen, die bei der verhängung von berufsverboten die geistige grundlage bilden, käme für das land baden-würtemmberg wahrscheinlich nicht nur die geoutete lehramtsstudentin für ein entsprechendes verfahren in betracht, sondern - wie der fall des genossen Michael Csaszkóczy gezeigt hat - im selben atemzug auch diejenigen, die über die aktivitäten von susanne graf aufklären. diese stützen sich ja auf informationen, die sie - nach auffassung des gesetzgebers, bzw. der regierung und verwaltung - nur aus militanten und extremistischen kreisen erhalten haben können. so oder so ähnlich werden sachverhalte konstuiert, weitergesponnen und durch die penible staatliche überwachung mit unzähligen indizien i.d.R. unterfüttert.

die politische forderung muss also möglicherweise anders lauten:
- susanne graf darf von keiner schule angestellt werden, weil sie pädagogisch nachweislich ungeeignet ist
- evtl. sollte sie von der ph exmatrikuliert werden, weil die mangelnde pädagogische eignung ja schon abzusehen ist, auch wenn sich dies nicht unmittelbar in noten ausdrückt.
- kurt tucholsky hatte recht - küsst die faschisten wo ihr sie trefft. das gilt auch für faschistinnen. graf erscheint in ihrem handeln politisch reflektiert und sehr bewusst, sie pflegt entsprechende kontakte, so dass von einem gefestigtem weltbild ausgegangen werden muss. zugleich äußert sie die absicht auch in gremienv oder an der hochschule aktiv zu werden. es gilt disen und vergleichbare fälle weiter zu beobachten und "am ball zu bleiben", um eine karriere, wie sie beispielsweise hartenfels (AStA uni köln) oder von webenau (sprecherrat fh augsburg) in studentischen und bürgerlichen gefilden eingeschlagen haben, im keime zu ersticken. dazu ist es notwendig auf allen verfügbaren politischen ebenen mit den bewährten mitteln zu agieren.

mal bei der GEW angefragt?

Normalo 17.06.2006 - 13:54
schönes Outing...

haben die Herausgeber schonmal dran gedacht bei der regionalen GEW - Gruppe anzufragen?! Auch wenn nich jeder ein Freund der Gewerkschaften ist, so haben die doch immer gute Seilschaften und Beziehungen, um sowas auch mal an eine etwas größere Glocke zu hängen... gitb doch sicherlich irgendwelche GEW-Zeitungen oder -Foren oder ähnliches, wo das angesprochen werden kann und das ganze mal ne größere Dimension bekommt... oder???

Nur als Anregung...

Abwägung

Ghana 17.06.2006 - 20:08
Wenn die Zielperson charakterlich schwach ist, eine Möglichkeit der Isolierung. Wenn der Betreffende weiß was er will und Unterstützung als wehrhaftes Opfer findet, schlecht. An meiner Schule hatten wir einen linksradikalen Lehrer der eindeutig politisch benotete. Das konnte er solange tun, bis er auf einen traf der von Vertrauenslehrer/Tutor über Direktor bis zur Schulaufsichtsbehörde im Verbund mit ca. 15 anderen Schülern die wegen Äußerungen, Abzeichen oder Hemdaufdrucken von dem Lehrer verfolgt wurden, Lärm macht. Jetzt hockt der Lehrer straffversetzt und mucksmäuschenstill in einer anderen Schule herum und der Schüler konnte von Mitschülern bis zu Lehrern agitieren.

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GUTE AKTION !!! — S.Freud(e)

qwer — asda

kindergartenaktion — dennis

@HH — LOL

Weida so! — Mona Lisa

Die Aktion war super — no nazis

@egal — egal²

Outing ist der größte mist — Revoluzzer Deutschlands

Berufsverbot 2 — sri lanka

Gleiches Maß??? — Neutral