Naziaufmarsch in Friedrichshafen 15.07

chezstaline 16.06.2006 13:08 Themen: Antifa
Stand der gegenwärtigen Infos und Hintergrundrecherchen zum erneuten Aufmarsch des "Freien Widerstand Süd" in Friedrichshafen am 15.07.06
Wie es sicherlich schon einige von euch mitbekommen haben, ruft der "Freie Widerstand Süd" nach dem Aufmarsch im Oktober 2005 erneut zu einer Demonstration in Friedrichshafen auf. Nach Angabe des Friedrichshafener "Südkuriers" vom 14.05.06 ist die Anmeldung bei der Stadt FN eingegangen (siehe  http://www.suedkurier.de/lokales/friedrichshafen/art1063,2076717.html).

Wir haben in diesem Artikel den aktuellen Stand an wesentlichen Fakten zusammengetragen und verweisen diejenigen, die sich gerne genauer über die jeweiligen Hintergründe informieren wollen, auf diverse Websites mit Zusatzinfos.

Diesmal mobilisiert der "Freie Widerstand Süd" zusammen mit der NPD-Jugendorganisation JN (Junge Nationale) und daher rechnen wir mit einem grossen Aufgebot an Neonazis aus verschiedenen Spektren der Szene. Den Demoaufruf der Nasen findet ihr auf der aufwendig gestalteten Mobiliserungswebsite unter fw-sued.de

Da die Stadt Friedrichshafen unter Oberbürgermeister Büchlmeier wiederum nicht die Courage hat, den Aufmarsch zu verbieten, gehen wir davon aus, dass die Nazis im Juli erneut durch Friedrichshafen marschieren werden.

Es sind dies erneut die Kreise um die sogen. "Autonomen nationalen Sozialisten" um den Münchner Hayo Klettendörfer, verschiedene "freie Kameradschaften" aus Süddeutschland und NPD Umfeld. Hintergrundinfos zu den "Autonomen Sozialisten", zu freien Kameradschaften etc. findet ihr unter:  http://lexikon.idgr.de/k/k_a/kameradschaften/kameradschaften.php

Daneben werden auch zahlreiche Angehörige der rechtsextremen Szene rund um den Bodensee, aus Oberschwaben und aus dem Allgäu erwartet.

Die rechte Szene hat in den letzten Jahren auch am Bodensee deutlich an Aufwind gewonnen. Wir erinnern uns:

- Am 08.10.2005 marschierten 200 Neonazis aus dem Umfeld des "Freien Widerstand Süd" durch Friedrichshafen. Zahlreiche antifaschistische Proteste und vielfältige Aktionen haben den Aufmarsch zwar nicht verhindert, aber ihn immerhin erheblich erschweren können. Die antifaschistischen Aktivitäten, Deomberichte und verschiedene Presseartikel könnt ihr unter  http://nazis-versenken.de.tk/ nachlesen.

- An der Doppel Neonazi-Demo am 03.12.2005 in Rastatt und Karlsruhe nahmen auch Leute aus der Bodenseeregion und aus Oberschwaben teil.

- Vor der diesjährigen Gedenkveranstaltung am 13. Mai 2006 wurde der Gedenkstein auf dem KZ-Friedhof Birnau von Neonazis besprüht.

- Am 20.05. 2006 fand eine weitere, sehr kurzfristig angemeldete Kundgebung der "Nationalen Sozialisten" in Friedrichshafen statt, die von Stadtseite am liebsten unter den Teppich gekehrt worden wäre und bei der immerhin 20-30 GegendemonstrantInnen ihren Unmut artikulierten. Wir gehen davon aus, dass diese von Neonaziseite misslungene Kundgebung ein Grund für die erneute Mobilisierung am 15.07.ist. Bericht und Bilder findet ihr hier:  http://de.indymedia.org/2006/05/147711.shtml

Ein weiterer Grund für diesen Mobilisierungstermin sehen wir in der angekündigeten linken Demo gegen Repression am 15.07.2006 in Stuttgart, zu der baden-württembergweit von Antifa-Gruppen moblilisiert wird. Die Mobilisierung im Netz findet ihr unter  http://stoprepression.blogsport.de/ Möglicherweise rechnen die Nasen am 15.07.2006 mit einer geringeren antifaschistischen Gegenwehr in Friedrichshafen.

Neben einem Aufmarsch sind auch wieder Redebeiträge von führenden bundesdeutschen Neonazikadern in Friedrichshafen vorgesehen. Dazu zählen:

- Hayo Klettenhofer aus München, Anmelder des Aufmarsches in Friedrichshafen und Redner, war ebenfalls führendes Mitglied der „Kameradschaft Süd“. Er trat bei zahllosen rechtsextremen Demonstrationen als Anmelder, Versammlungsleiter und Redner auf. Er zählt zu den führenden Köpfen der "Autonomen Nationalisten".

- Klaus-Jürgen Menzel, (als Redner eingeplant) geboren 1940, war Mitglied der NPD, der Grünen, der ÖDP, der Reps und seit 2002 wieder der NPD, für die er derzeit im sächsischen Landtag sitzt. Zusätzlich ist er
ein Mitglied der Intressengemeinschaft für die Wiedervereinigung Deutschlands (IWG) einem Bündnis verschiedener faschistischer, revanchistischer Gruppierungen. Menzel zitiert gerne öffentlich Hitler, träumt laut von einem Deutschland in den Grenzen von 1914 und ist der Meinung, dass „unsere Wehrmacht in der Zeit bis1945 bewiesen [hat], dass wir noch echte Kinder Odins sind“.

- Alexander Neidlein, (als Redner eingeplant) bewegt sich seit Jahren im Umfeld des Rechtsterrorismus. Zu Beginn der 90er Jahre kämpfte er als Söldner für die kroatischen Faschisten in Bosnien, 1993 beging er einen
Raubüberfall auf ein Postamt in Lübeck, um sich in Südafrika der rechten Terrorgruppe um Horst Klenz anzuschliessen .Nach seiner Festnahme und Abschiebung in die BRD engagierte er sich in der NPD bzw. deren
Jugendorganisation JN und wurde am 24. April 2005 zum Vorsitzenden der JN gewählt.

Detaillierte Infos und Quellenangaben zu den einzelnen Personen findet ihr im Netz in geeigneten Rechtsextremismuslexika wie dem Informationsdienst gegen Rechtsextremismus unter  http://www.idgr.de

Es wird also höchste Zeit, rund um den See erneut aktiv gegen den geplanten Naziaufmarsch in Friedrichshafen zu werden und gemeinsam nach Strategien zu suchen, die den Aufmarsch verhindern können!

Desaster reloaded: Nasen versenken Part II- Den Neonaziaufmarsch am 15.07. zum Desaster werden lassen!
Keinen Fußbreit den Faschisten!


Aktuelle Infos rund um den Naziaufmarsch in Friedrichshafen unter  http://nazis-versenken.de.tk/

Kontakt:nasen-versenken2 at web.de
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Ergänzungen

Schwäbische Zeitung Online

doku.dl.am 17.06.2006 - 15:59
Rechte marschieren am 15. Juli auf

FRIEDRICHSHAFEN - Früher als erwartet machen Rechtsextreme ihre Drohung wahr und kommen am 15. Juli erneut nach Friedrichshafen. Das Bündnis Pro B 31 hat seine für diesen Tag geplante Großdemonstration ebenso abgesagt wie die Bürgergarde ihren Aufmarsch in den Uferanlagen. Oberbürgermeister Josef Büchelmeier ruft zu friedlichen Gegenaktionen auf.

Von unserem Redakteur Anton Fuchsloch

Die Demonstration werde wohl nicht zu verhindern sein, sagte Büchelmeier in einem Pressegespräch am Mittwoch. Am 9. Juni sei beim Amt für öffentliche Ordnung ein Fax eingegangen, in dem eine rechtsgerichtete Gruppe den Aufzug mit Kundgebung beantragt hatte. Offenbar handelt es sich um dieselbe Gruppierung mit dem Namen "Freier Widerstand Süd" (FW-Süd), die bereits am 8. Oktober 2005 und am 20. Mai 2006 Kundgebungen in Friedrichshafen abgehalten hat.

Da Letztere für die Rechtsextremen ein Schuss in den Ofen war, haben sie tags drauf schon angekündigt, wiederzukommen. Der Vorwand ist der gleiche geblieben: "Schluss mit Repressalien, Überwachung und Verboten! Für Meinungs- und Demonstrationsfreiheit!" Unter diesem Motto kündigt das "Bündnis für Meinungsfreiräume" die Veranstaltung am 15. Juli um 13 Uhr an. Als Redner werden der NPD-Landtagsabgeordnete aus Sachsen, Klaus-Jürgen Menzel, Hayo Klettenhofer (FW-Süd) und Alexander Neidlein (Junge Nationale Baden-Württemberg) genannt.
Rechte marschieren am 15. Juli auf

FRIEDRICHSHAFEN - Früher als erwartet machen Rechtsextreme ihre Drohung wahr und kommen am 15. Juli erneut nach Friedrichshafen. Das Bündnis Pro B 31 hat seine für diesen Tag geplante Großdemonstration ebenso abgesagt wie die Bürgergarde ihren Aufmarsch in den Uferanlagen. Oberbürgermeister Josef Büchelmeier ruft zu friedlichen Gegenaktionen auf.

Die Demonstration werde wohl nicht zu verhindern sein, sagte Büchelmeier in einem Pressegespräch am Mittwoch. Am 9. Juni sei beim Amt für öffentliche Ordnung ein Fax eingegangen, in dem eine rechtsgerichtete Gruppe den Aufzug mit Kundgebung beantragt hatte. Offenbar handelt es sich um dieselbe Gruppierung mit dem Namen "Freier Widerstand Süd" (FW-Süd), die bereits am 8. Oktober 2005 und am 20. Mai 2006 Kundgebungen in Friedrichshafen abgehalten hat.

Da Letztere für die Rechtsextremen ein Schuss in den Ofen war, haben sie tags drauf schon angekündigt, wiederzukommen. Der Vorwand ist der gleiche geblieben: "Schluss mit Repressalien, Überwachung und Verboten! Für Meinungs- und Demonstrationsfreiheit!" Unter diesem Motto kündigt das "Bündnis für Meinungsfreiräume" die Veranstaltung am 15. Juli um 13 Uhr an. Als Redner werden der NPD-Landtagsabgeordnete aus Sachsen, Klaus-Jürgen Menzel, Hayo Klettenhofer (FW-Süd) und Alexander Neidlein (Junge Nationale Baden-Württemberg) genannt.

Oberbürgermeister Josef Büchelmeier setzt diesmal nicht mehr auf Ignorieren der rechten Szene, sondern ruft zu friedlichen Aktionen aller Demokraten auf. "Wir werden gegenüber denjenigen, die Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit auf ihre Fahnen geschrieben haben, unsere ablehnende Haltung deutlich machen", erklärt Büchelmeier. Am Dienstag habe er sich mit Vertretern der Bürgergarde, des Bündnisses für Toleranz und Demokratie - Gegen Extremismus sowie des Bündnisses Pro B 31 getroffen. Dabei habe man sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Die Demo der Bundesstraßenbefürworter wer-de verschoben und der Tag der Bürgergarde fällt aus - mal wieder, nachdem er schon am 8. Oktober vergangenen Jahres wegen der Rechten abgesagt wurde. Stattdessen soll es "einen Schulterschluss aller Beteiligten durch Aktionen gegen jede Form von Extremismus" geben.

Der Gemeinderat werde in seiner Sitzung am 19. Juni auf jeden Fall eine Resolution gegen Extremismus verabschieden. Der vom "Bündnis für Toleranz und Demokratie" gefertigte Entwurf liegt bereits vor. Er orientiert sich an den Ergebnissen des Bürgergesprächs vom 2. Juni.

Noch sei nicht entschieden, ob und mit welchen Auflagen die Kundgebung stattfinden dürfe. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das einen Aufmarsch der NPD anlässlich der Eröffnung der WM in Gelsenkirchen für rechtmäßig erklärt hatte, räumen Fachleute einem Verbot in Friedrichshafen keine Chancen ein. Offene Fragen wo, wie und mit welchen Auflagen die Demonstration am 15. Juli stattfinden kann, werden bei einem so genannten Kooperationsgespräch zwischen der Stadtverwaltung und dem Veranstalter besprochen. Dass es diesmal nicht so harmlos abgehen könnte wie vor einem Monat, befürchten alle Beteiligten. Sowohl die extremen Rechten als auch die extremen Linken haben Zeit und machen im Internet gewaltig mobil. Kommentar}

"Nicht schon wieder", lautete am Mittwoch allenthalben der Seufzer. Die extremen Rechten nehmen neuen Anlauf auf Friedrichshafen. Für Meinungsfreiheit wollen sie demonstrieren - als ob sie von ihrer Linie abweichende Meinungen je dulden würden. Fadenscheiniger geht"s nicht.

Rechte sorgen nur für Ärger

Von Anton Fuchsloch

Die Neonazis schert es einen Dreck, dass sie in Friedrichshafen nicht willkommen sind. Am 8. Oktober 2005 und mehr noch am 20. Mai 2006 müsste ihnen klar geworden sein, dass sie mit ihren Parolen hier nicht landen können. Offenbar wollen sie das gar nicht, sondern sind auf Konfrontation aus. Die linke Antifa lässt sich dazu nicht zwei Mal bitten. Aufs Provozieren und Draufhauen verstehen sich beide gleichermaßen gut, argumentieren und überzeugen ist ihre Sache nicht. Warum die Behörden derartige als Kundgebung getarnte Schlachten nicht von vornherein verbieten oder in eine Einöde im Hinterland verbannen können, verstehe wer will. Ärgerlich für alle Friedrichshafener ist es, dass wegen eines Haufens auswärtiger Neonazis gleich zwei Großveranstaltungen gestrichen wurden und stattdessen am 15. Juli die ganze Stadt voraussichtlich in Belagerungszustand versetzt wird.


(Stand: 16.06.2006 00:16)

 http://www.szon.de/lokales/konstanz/region/200606160153.html

no faschos in

friedrichshafen 28.06.2006 - 18:37
So also zu den unterstützern der fascho demo. Da sind mir 3 gruppierungen auf der nasen seite aufgefallen die irgendwie etwas unbekannt sind.

Autonome Nationalisten Rhein/Main
Freie Nationalisten Cham
Kameradschaft Schaffhausen

Das es sich bei den "Autonomen" Nasen rhein/main nicht um Wölls leute handeln kann,liegt definitiv daran,das er 100 pro als redner auftreten würde. Die "Freien Nasen Cham" scheinen wohl auch hier erstmalig in erscheinung zu treten und von einer "Kameradschaft Schaffhausen" habe ich persönlich auch nochnie was gehört.Hat da jemand mehr infos dazu? Weiss einer wo die Nasen vor haben entlang zu laufen?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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VivA Zapata — X-Ray