Husum: Kletteraktion geg drohende Abschiebung

AG gegen Abschiebung 14.06.2006 02:39 Themen: Antirassismus
Von Kletteraktionen am Rathausturm in Husum/Nordsee, Transpis, die das Naziproblem lösen und einer drohenden Abschiebung in den Kongo, Gegenaktivitäten und einer bevorstehenden Demonstration
Husum Nordsee: Kletteraktion gegen drohende Abschiebung

Am Wochenende montierten kletterbewanderte Aktivistis am Husumer Rathausturm ein Transparent. Auf diesem stand der Slogan: „kein mensch ist illegal!“ Erst am Montag wurde das Transpi entfernt. Der Rathausturm liegt mitten in der Touristenflaniermeile und ist weithin sichtbar. Zudem war Spitzenwetter.


Nebenbei hätte die Transparentaktion fast das Nazi-Problem in Husum gelöst: Gegen Sonntag Nachmittag bemühten sich Marc Tenten und Susanne G. (beide Kameradschaft NF) vergeblich, das ihnen unangenehme Transparent zu entfernen. Ohne jegliche Absicherung kletterten beide auf dem Turm umher, ohne allerdings das Transparent zu erreichen. Nachdem viele das verrenkungsreiche Schauspiel verfolgten, betätigten sich zwei Streifenpolizisten als Spielverderber, indem sie eine Personenkontrolle bei den beiden Nazis durchführten.

Offensichtlich steht die Kletter-Aktion in Zusammenhang mit einer bevorstehenden Abschiebung einer in Husum lebenden Familie in den Kongo. Die Eheleute werden seit 11, bzw. 7 Jahren in D-Land geduldet, der dreijährige Sohn ist in Husum geboren. Ihr Fall wurde letzte Woche von der Härtefallkommission in Kiel mit „Raus!“ beantwortet.
Um gegen die Entscheidung, das ganze Asylrecht und für Bewegungsfreiheit für alle zu protestieren findet am Donnerstag, den 15.6.06 um 17:00 Uhr auf dem Marktplatz in Husum eine Demonstration statt. Organisiert wird die Demo von Freunden und Bekannten und anderen Menschen, die sich für das Bleiberecht der Familie einsetzen wollen.

Abgesehen von der Frage, ob nicht allein der Wille der Familie, in Deutschland zu bleiben, dafür ausreichen sollte, bringt die bevorstehende Abschiebung große Probleme mit sich:
- Die Frau kommt aus Rhuanda, der Mann aus Kongo. Beide Länder sind stark verfeindet, ein Krieg droht nach der Wahl.
- Die Sicherheitslage im Kongo wird von der deutschen Regierung so eingeschätzt, dass Bundeswehrsoldaten zur Sicherung in das Land geschickt werden sollen. Abgeschoben kann offensichtlich nach Einschätzung der Verantwortlichen trotzdem werden.
- Im Kongo herrschen prekäre gesundheitliche Zustande, Krankheiten und Seuchen stehen auf der Tagesordnung, Kindersoldaten sind keine Seltenheit

Trotzdem ist die Familie von akuter Abschiebung bedroht, gegen die am Donnerstag, den 15.6.06 um 17 Uhr eine Demonstration auf dem Husumer Marktplatz stattfinden wird. Berichte werden folgen.

Bleiberecht für alle!
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großes Lob — max

Sehr Interessant — Das Auge

na super! — ...