Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Termin, ein Aufruf, die Einladung zu einer Veranstaltung oder die Ankündigung einer Aktion reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein möglichst umfassendes Infoportal incl. Terminkalender anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Das Veröffentlichen von Terminen, Aufrufen und Einladungen gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen, warum sich Indymedia nicht zum Veröffentlichen von Terminen eignet, findest Du hier.    Bitte nutze stattdessen die verlinkten Terminkalender-Seiten.

Solidarität mit Israel! Vorabenddemo FfM

gegenantisemitismus 11.06.2006 23:21
Solidarität mit Israel! Deutschland das Existenzrecht entziehen!
Kurzaufruf zur Demo am 16.06. 18 Uhr Merianplatz (U4) FfM
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad bezeichnet den Holocaust als „Mythos“ und ruft zur Vernichtung Israels auf. Unterdessen planen Nazis anlässlich des WM-Spiels Iran – Portugal am 17. Juni einen Aufmarsch unter dem Motto „Präsident Ahmadinedschad – Zu Gast bei Freunden“. Wir wollen das unsägliche Treiben dieser antisemitischen Allianz stören und laden daher zu einer Demonstration gegen Antisemitismus jeglicher Provenienz und die deutschen Zustände ein.


Im Gefolge der Revolution von 1979 wurde der Iran zu einem autokratisch regierten Gottesstaat umgebaut, der repressiv gegen Frauen und dissidente Bevölkerungsteile vorgeht. Innerhalb der islamischen Welt beanspruchen die iranischen Mullahs seitdem eine Avantgarderolle bei der Verbreitung ihrer antisemitischen Ideologie und rufen zu einem globalen Krieg gegen Israel auf. Erst vor dem Hintergrund der atomaren Aufrüstung des Iran sowie der wiederholten Holocaustleugnung seitens Mahmud Ahmadinedschads setzte nun in Europa eine Debatte über die Zustände im Iran ein. Obwohl noch unklar ist, ob Ahmadinedschad zur WM nach Deutschland reisen wird, verspricht Innenminister Schäuble, ihm ein „guter Gastgeber“ zu sein – so offenherzig werden Holocaustleugner selten begrüßt. Die präventive Gastfreundschaft ist nicht ohne die engen ökonomischen Verflechtungen beider Länder zu verstehen – Deutschland ist der größte Handelspartner des Iran. So stammt etwa der Fuhrpark der iranischen Sittenpolizei aus der BRD.

Bereits in den 1940er Jahren führten ideologische Überschneidungen zu praktischer Kooperation von NationalsozialistInnen und IslamistInnen. In dieser Tradition stehend fordern die Freien Nationalisten Rhein/Main in ihrem Demonstrationsaufruf die kollektive Fraternisierung mit dem iranischen Regime, jedoch nicht ohne gleichzeitig in rassistischer Manier gegen die „Masseneinwanderung und die Zersetzung des deutschen Volkes“ zu hetzen. Die IslamistInnen sind ihnen dann als strategische Partner willkommen, wenn sie sich zum völkischen Kollektiv im Kampf gegen eine von ihnen halluzinierte jüdische Weltverschwörung formieren. Dem antisemitischen Wahn entsprechend vermuten die Nazis diesen „Kulturfeind“ nicht nur in Israel, sondern als Strippenzieher hinter allen scheinbaren Übeln der Moderne, so auch in der „Stadt der Börse und der Banken, dem Jerusalem am Main“ – gemeint ist Frankfurt.

Hinter der durchsichtigen Fassade zivilgesellschaftlicher Empörung über den Radau-Antisemitismus der Nazis und IslamistInnen tut sich in Deutschland ein breit angelegter anti-semitischer Konsens auf. Laut der 2005 erschienen Heitmeyer-Studie ärgern sich 68% der Bevölkerung darüber, „dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden“ und ebenso viele befinden: „Israel führt einen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser“. Die Deutschen, die sich spätestens seit 1989 als Aufarbeitungsweltmeister insze-nieren, sehen sich nun in der moralisch erhabenen Position, den jüdischen Staat als Täter von heute anzugreifen. Israel, das Jüdinnen und Juden auf politischem und militärischem Wege Sicherheit zu garantieren versucht, muss darum unsere volle Solidarität gelten. Anstatt wie die meisten Deutschen offen den Bestand Israels zu negieren oder paternalistisch ein Existenzrecht des jüdischen Staates einzuräumen, wenden wir uns gegen Deutschland, das Land der TäterInnen, dem wir angesichts seiner Verbrechen das Existenzrecht absprechen.



Weitere Termine:

Do. 15.06.: Vortrag von Andrei Markovits: Amerika, dich hasst sich´s besser - Antiamerikanismus und Antisemitismus
in Europa. 20 Uhr - Café Kurzschlusz [Kleiststr. 5, FH]

Do 15.06.: Vortrag von Stephan Grigat: Israelsolidarität und Kritik der politischen Ökonomie. 20 Uhr - HavannaAcht Marburg.

Sa. 17.06.: Aktuelle Infos zum Naziaufmarsch:  http://antifa.frankfurt.org

Sa. 17.06.: Kundgebung gegen das iranische Regime: 14 Uhr
Opernplatz [mehr:  http://www.honestly-concerned.org]
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

ööhm — falls...

@ööhm — idiot