Nürnberg: deutsch-national für Israel
Anlässlich des heutigen Spieles Iran-Mexiko in Nürnberg im Rahmen der WM riefen diverse konservative und israelsolidarsiche Gruppen zu einer Kundgebung gegen den Iran auf.
Heute um 15:00 Uhr traf sich am Nürnberger Jakobsplatz ein kurioses Spektrum. "Honestly-Concerned" rief gemeinsam mit der CSU zu einer Kundgebung pro Israel und gegen den Iran auf. Den Aufruf unterstützen u.a. die Redaktion Bahamas, die prozionistische Linke Frankfurt, Henryk M. Broder, die Springer-Redakteure Thomas von der Osten-Sacken und Hannes Stein (Autor von "Endlich Nichtdenker!", Matthias Küntzel und viele weitere Gruppen und Einzelpersonen aus dem konservativen und/oder israelsolidarischen Spektrum. Als Redner sollten u.a. der bayerische Innenminister Günther Beckstein, Claudia Roth und die neue Zentralratsvorsitzende Charlotte Knobloch fungieren.
Auf dem Kundgebungsplatz bot sich ein interessantes Bild: Israel- und Deutschlandfahnen wurden geschwungen, viele Israel-Fahnenträger hatten furchtbare Deutschlandhüte auf. An alle ankommenden wurden Israel-Papp- Sonnehüte und Fähnchen verteilt. Besonders auffallend war eine Horde fundamentalistischer Christen, die Israel als gelobtes Land betrachten, das nicht von der Anwesenheit "ungläubiger" Moslems befleckt werden darf. Daneben war auch eine Gruppe Jubelperser anwesend, die von der Presse als "Exil-Iraner" bezeichnet wurden. Dabei handelte es sich um monarchistische Anhänger des Massenmörder-Schah-Regimes, die ihre Begeisterung für den gestürzten Tyrannen mit dessen Fahnen kund taten. Die Gruppen aus dem selbsternannten "antideutschen" Spektrum waren von den CSU-Anhängern und anderen Deutschnationalen im Auftritt nicht zu unterscheiden. Parolen gab es keine, stattdessen sorgten die Redner auf der Bühne für Stimmung und wurden beklatscht und bejubelt.
Charlotte Knobloch war schon im Vorfeld negativ aufgefallen, als sie zunächst die rassistische Gewalt im Osten Deutschlands verharmloste, und statt dessen mehr Patriotismus einforderte, um danach Ahmadinedschad als "den neuen Hitler" zu bezeichnen.
In diesem Tenor stand dann auch die Veranstaltung in Nürnberg. Die deutsche Schuld wird auf Araber und Muslime abgewälzt, und das so gewonnene neue "reine" Gewissen ist die Rechtfertigung für nationalistische Formierung und rassistische Gewalt. Nachdem der Holocaust in den Nahen Osten ausgewandert ist, können deutsche endlich wieder vermeintliche Artfremde jagen, ohne sich als Nazis beschimpfen zu lassen. Die Nazis des 21. Jahrhunderts sind in dieser Diktion die Araber, und man selbst steht im Krieg endlich auf der richtigen Seite – auf der der Sieger, der Anti-Hitler-Koalition.
Alle Redner strickten fleißig mit an dieser Ideologie und wurden dafür eifrig beklatscht. So auch Michel Friedmann, der Ahmadinedschad als den "Hitler des 21. Jahrhunderts" bezeichnete. Abschiebe-Weltmeister Günther Beckstein dagegen hielt sich seltsamerweise eher im Zaum, obwohl er sich unter Massen blau-weißer Fahnen sichtlich wohl fühlte. Nur sein Schlussstatement war der Anlass für einige Schenkelklopfer. So ergriff er nach Friedmann nocheinmal kurz das Wort und dankte ihm dafür, dass Friedmann das ausgesprochen habe, was er (Beckstein) als Deutscher so nicht sagen dürfe. Gegen diese primitiven antisemitischen Stereotype gab es keinerlei Protest, sondern wieder nur Jubel. Wenigstens unterliess der christliche Fundamentalist diesmal die Drohung, im Falle eines Anschlages gegen die iranische Fußball-Mannschaft, alles dem Iran selbst in die Schuhe schieben zu wollen.
Nach der Kundgebung strömte die Menge relativ schnell auseinander, um zu Hause nachzusehen, ob auch noch die Deutschlandfahnen gerade im Fenster hängen.
Auf dem Kundgebungsplatz bot sich ein interessantes Bild: Israel- und Deutschlandfahnen wurden geschwungen, viele Israel-Fahnenträger hatten furchtbare Deutschlandhüte auf. An alle ankommenden wurden Israel-Papp- Sonnehüte und Fähnchen verteilt. Besonders auffallend war eine Horde fundamentalistischer Christen, die Israel als gelobtes Land betrachten, das nicht von der Anwesenheit "ungläubiger" Moslems befleckt werden darf. Daneben war auch eine Gruppe Jubelperser anwesend, die von der Presse als "Exil-Iraner" bezeichnet wurden. Dabei handelte es sich um monarchistische Anhänger des Massenmörder-Schah-Regimes, die ihre Begeisterung für den gestürzten Tyrannen mit dessen Fahnen kund taten. Die Gruppen aus dem selbsternannten "antideutschen" Spektrum waren von den CSU-Anhängern und anderen Deutschnationalen im Auftritt nicht zu unterscheiden. Parolen gab es keine, stattdessen sorgten die Redner auf der Bühne für Stimmung und wurden beklatscht und bejubelt.
Charlotte Knobloch war schon im Vorfeld negativ aufgefallen, als sie zunächst die rassistische Gewalt im Osten Deutschlands verharmloste, und statt dessen mehr Patriotismus einforderte, um danach Ahmadinedschad als "den neuen Hitler" zu bezeichnen.
In diesem Tenor stand dann auch die Veranstaltung in Nürnberg. Die deutsche Schuld wird auf Araber und Muslime abgewälzt, und das so gewonnene neue "reine" Gewissen ist die Rechtfertigung für nationalistische Formierung und rassistische Gewalt. Nachdem der Holocaust in den Nahen Osten ausgewandert ist, können deutsche endlich wieder vermeintliche Artfremde jagen, ohne sich als Nazis beschimpfen zu lassen. Die Nazis des 21. Jahrhunderts sind in dieser Diktion die Araber, und man selbst steht im Krieg endlich auf der richtigen Seite – auf der der Sieger, der Anti-Hitler-Koalition.
Alle Redner strickten fleißig mit an dieser Ideologie und wurden dafür eifrig beklatscht. So auch Michel Friedmann, der Ahmadinedschad als den "Hitler des 21. Jahrhunderts" bezeichnete. Abschiebe-Weltmeister Günther Beckstein dagegen hielt sich seltsamerweise eher im Zaum, obwohl er sich unter Massen blau-weißer Fahnen sichtlich wohl fühlte. Nur sein Schlussstatement war der Anlass für einige Schenkelklopfer. So ergriff er nach Friedmann nocheinmal kurz das Wort und dankte ihm dafür, dass Friedmann das ausgesprochen habe, was er (Beckstein) als Deutscher so nicht sagen dürfe. Gegen diese primitiven antisemitischen Stereotype gab es keinerlei Protest, sondern wieder nur Jubel. Wenigstens unterliess der christliche Fundamentalist diesmal die Drohung, im Falle eines Anschlages gegen die iranische Fußball-Mannschaft, alles dem Iran selbst in die Schuhe schieben zu wollen.
Nach der Kundgebung strömte die Menge relativ schnell auseinander, um zu Hause nachzusehen, ob auch noch die Deutschlandfahnen gerade im Fenster hängen.
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Ergänzungen
Beckstein
deutsch national/ patriotische Dokumente
Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden über rechte Gewalt und die
Untätigkeit der Politik
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/24.05.2006/2552743.asp
JUNGE FREIHEIT 42/00 13. Oktober 2000 S. 3 IM GESPRÄCH
"Für ein ungestörtes Verhältnis"
Charlotte Knobloch über die Verklemmtheit zwischen Juden und Nicht-Juden und den notwendigen Weg in die Normalisierung Moritz Schwarz
www.jf-archiv.de/archiv00/420yy09.htm
Rafael Seligmann
Musterjude und Musterdeutscher,
räumt mit der neudeutschen Bescheidenheit auf
http://www.henryk-broder.de/html/schm_seligmann2.html
Der "deutsch-jüdische Patriot und Historiker Michael Wolffsohn gibt sich
gerne national. Sein Prinzip vorauseilende Anpassung.
Ein Essay von H.M.Broder über den "Vorzeigejuden der deutschen
Rechtsradikalen"(Ignatz Bubis), "der letzte Stahlhelmjude",
"Flakhelfer der Reaktion": Diener vieler Herren
http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr48.htm
Anti-Iran-Demo auch in Leipzig
Unterstützt wird die Demo, laut Presseberichten auch vom vorbestraften CDU-Mitglied Michel Friedmann, der Ahmadinedschad bei Einreise nach Deutschland wegen Volksverhetzung und Leugnung des Holocaust anzeigen will.
nicht gegen Iran
die demo war nicht gegen den Iran sondern auschließlich gege seine politische Führung.... das nur mal so nebenher....
zitate aus dem aufruf
Titel:
"Keine Gastfreundschaft für Volksverhetzer!
Solidarität mit Israel – gegen Ahmadinedjad und seine deutschen Neonazi-Freunde"
Gegner:
"Keine Gastfreundschaft für einen Mann, der zusammen mit dem Mullah-Regime verantwortlich ist für Menschenrechtsverletzungen, Gewalt, Unterdrückung und die Armut der Bevölkerung im Iran."
Rassistisch?
"Wir sind solidarisch mit den Iranerinnen und Iranern, die unter dem Regime leiden oder ins Exil flüchten mussten"
leider steckt man nicht immer drin, wer sich an aufrufen so beteiligt, und dass unbedingt beckstein reden musste, finde ich auch sehr ärgerlich. ein linke, die aber ganz selbstverständlich mit grünen, spd, gewerkschaften und kirchen zusammenarbeitet, sollte sich fragen, warum sie gegen jüdische funktionäre wie friedmann und knobloch hetzen muss. und das zu den erstunterzeichnern leute wie wahied wahdat-hagh gehören, finde ich ganz großartig (kein royalist, übrigens, sondern ein sozial-liberaler intellektueller) was soll die diffamierung solcher leute als "jubelperser"?
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
(muss ausgefüllt werden) — blub
... — ...
***lol** — werwilleswissen
Völkische Nationalisten — HAHA
Tja, — antinational
AntiD und Antiimp - beides Nazikommunisten — Stänkerfritze
harhar — brause
Ich finds gut — Solidarität mit Israelis
@ Andreas Baader — max
Rechte scheiße — antifa
passt doch mit den fahnen — dm
... — ...
voll daneben!!! — antifa
Israel Südafrika, Großbritannien USA — Peter G.
auweia — subwave
Seid besonnen, man kann über alles reden. — für den menschen
erschreckend — mahner
@subwave — Geschockter
Israel und Iran sind sich nicht unähnlich — AD-Fan
bildunterschriften aus der idiotenhölle — VeggieSchnitzelfreundInnenFromHell
plötzlich auftauchende bürgers — rück-mahner
@geschockter — mig29
"Antifaschismus" der Antideutschen — nur mal ein weiteres Beispiel
antids+csu — martin
@ Teil — (muss ausgefüllt werden)
naja — _-_-_-_-_-_-
@(anti)deutsche — bch
@naja — btch
Antifaschismus — ms
@subwave — Exiliraner
Wenn die deutsche Linke schreibt — Benjamin Blümchen for IDF
abgründe... — anarchist
hast du jemals überlegt... — bernadette
wäre euch etwa lieber... — geschichtsbwusst
Wen interessieren... — gelangweilt
Was regt Ihr Euch alle so auf ? — Timmy
Zensur, Zensur! — egal
16.06. ffm — hate germany
@egal — dr.med
hallo? — antifa
Ziel der Veranstaltung — jona
mich stört — (muss ausgefüllt werden)
REDAKTION!!!! REDAKTION!!!! REDAKTION!!! — das darf doch nicht wahr sein
hört hört — anoj
@carl column" — Da fehlt was aus dem Aufruf
ferien nur auf den bahamas — nicht zivilisiert
lol — lol
holla — ...
Differenzierter — N.N.
Jubelperser — anti-schah
Antifa heißt... — leo
Wo war die Antifa? — Antifaschist
Ein Meer in Schwarz-Rot-Gold — Lustikus (TM)
Beobachtungs Kommando der AAZ-Bayern — AAZ-Bayern
@ leo — tofu djihad