Cham: Das gute Deutschland gegen Rechts

changing weather 08.06.2006 11:19 Themen: Antifa
Am Samstag, den 03. Juni, fand am Marktplatz in Cham eine große Kundgebung gegen "Extremismus" statt. An der von Stadt und Landkreis Cham initiierten Kundgebung nahmen laut dem Veranstalter Günther Lommer 6500 bis 7000 BesucherInnen teil.
In dem zweistündigem Programm der Kundgebung wurden durch musikalische Beiträge unterteilt Redebeiträge von verschiedenen Personengruppen gehalten. Neben den Parteien CSU, SPD und den Grünen, dem Bürgermeister, dem Landrat und einem kirchlichen Vertreter waren auch die Lagergemeinschaft Dachau, als auch ein Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft auf dem Podium vertreten. Nicht erwünscht war die örtliche Linkspartei.

Nach Darstellung der CSU-Politiker haben "die radikalen Kräfte" aufgrund dem hohen Mass an innerer Sicherheit keine Chance. Bereits vor der Veranstaltung betonte der NPD-Pressesprecher Günter Kursawe im Hinblick auf die vage Formulierung "gegen Extremismus": "Wir von der NPD fühlen uns nicht angesprochen." Parteiübergreifend war mensch sich einig, dass der "braune Ungeist" bereits von Cham abgewendet sei, es aber notwendig sei auch im Alltag immer wachsam zu sein.

Der Kreisobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Alois Hiebl, wurde ähnlich wie der Redner der Lagergemeinschaft Dachau als Person angekündigt, die "einen ganz besonderen Bezug" zum Nationalsozialismus hätte. Hiebl formulierte ausführlich wie wichtig es sei sich für die "liebenswerte Heimat" zu engagieren und friedlich "ohne Rache und Rassenhass" zu leben. Seiner Ansicht nach hätten "gerade Menschen aus anderen Nationen und Rassen durch Nationalsozialismus und Kommunismus endloses Leid bis hin zum Tod erleiden müssen".

Der Redebeitrag wurde durch das Lied "Deutschland" der Gruppe "Amnestie" abgerundet. Der Refrain lautete "Du lebst in Deutschland - und habt alles was Ihr braucht - macht was draus". Auch von "Leuten meiner Spezies" war die Rede.

Der Schriftsteller Grill knüpfte an mit einem kurzem Redebeitrag den er mit einem Wortspiel von Ernst Jandl schloss: "lichtung / manche meinen / lechts und rinks / kann man nicht velwechsern / werch ein illtum ".

Der letzte Redebeitrag wurde von zwei Studentinnen gestaltet, die sich dagegen wehren wollen, dass "ihre Heimatstadt" durch Negatives bekannt wird. Daher stellen sie sich "gegen Extremismus jeglicher Art". Die Kampagne mit dem Titel "Du bist Deutschland" sei ungenau, es müsse heißen "Wir alle sind Deutschland, auch der Türke im Imbiss um die Ecke".

Die rechtliche Besitzlage wegen der Halle in der Badstraße ist derweil noch nicht geklärt. Um so näher der 17.Juni jedoch rückt, desto enger wird das Zeitfenster für die NPD ihren geplanten "Bayerntag" zu organisieren. Für die Hauptattraktion der Veranstaltung - "Prussian Blue" aus Kalifornien - wurde mit "Asynja" bereits Ersatz gefunden. Die schwedische NS-Folk-Band "Asynja" stammt aus dem Umfeld des verbotenen "Blood and Honour"- Netzwerkes.

Solange der "NPD-Bayerntag" in Cham nicht definitiv geplatzt ist halten wir an der Mobilisierung dorthin fest. Es existieren zwar Anmeldungen für NPD Kundgebungen in Regensburg und Schwandorf, jedoch sind diese unserer Meinung nach nur relevant, sollte der Bayerntag ins Wasser fallen.

Aktuelle Entwicklungen zur Mobilisierung gibt es dann auf der homepage.
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Ergänzungen

Cham?

antifa 08.06.2006 - 13:44
Ist ein Nazinest in der Oberpfalz/Bayern.
 http://de.wikipedia.org/wiki/Cham_%28Oberpfalz%29

In Cham wird selbst die CSU zur Antifa

taz 08.06.2006 - 15:26
Die NPD stößt in Ostbayern auf Widerstand: An Pfingsten demonstrieren 7.000 Menschen gegen die rechtsradikale Partei, die einen Supermarkt und eine Disko kaufen möchte. Auch der Stadtrat versucht Umbau in NPD-Schulungszentrum zu verhindern

VON MAURITIUS MUCH


Cham wehrt sich gegen die NPD. Am Samstag demonstrierten 7.000 Bürger in der ostbayerischen Stadt gegen die rechtsradikale Partei. Die will dort einen ehemaligen Supermarkt und eine frühere Diskothek kaufen und den Gebäudekomplex in ein Veranstaltungs- und Schulungszentrum der Partei umwandeln. Um dies zu verhindern, hat sich der Chamer Stadtrat ein Vorkaufsrecht auf die Immobilie im Stadtzentrum gesichert.

Am Samstag versammelten sich nach Polizeiangaben etwa 7.000 Demonstranten auf dem Marktplatz. Dort riefen Politiker, Pfarrer und Schülersprecher die Bürger zum Kampf gegen Rechtsextremismus auf. Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) begrüßte das Engagement: "Glücklich dieses Cham, dass es so zusammen aufsteht", sagte Goppel auf der Veranstaltung. Auch der zweite Bürgermeister von Cham und Organisator der Kundgebung, Günther Lommer (CSU), freute sich, dass 7.000 Teilnehmer zu der Demo im 17.000-Einwohner-Städtchen kamen. Damit hätten die Bürger eindrucksvoll gezeigt, dass sie die NPD in Cham nicht wollten, sagte Lommer der taz.

Die Demonstration ist ein Teil der Strategie, mit der die Stadt den Verkauf des Gebäudekomplexes an die NPD verhindern will. Der Stadtrat hat sich zudem das Vorkaufsrecht auf die Immobilie gesichert. Bis das Gebäude in den Besitz der Stadt übergehen kann, dürfte jedoch noch einige Zeit vergehen. Umstritten ist, wer das Gebäude bis dahin nutzen darf. "Wir haben auch einen gültigen Mietvertrag bis Ende Oktober", sagt Lommer. Damit will man sichergehen, dass die NPD in dem Gebäude keine Parteiveranstaltungen abhalten könne.

Ein Problem ist aber, dass die NPD ebenfalls einen Mietvertrag für das Haus besitzt - für einen Tag: Für den 17. Juni, an dem die Partei einen "NPD-Bayerntag" mit einem Auftritt ihres Bundeschefs Udo Voigt und bis zu 800 Besuchern veranstalten will. Nun muss das Verwaltungsgericht klären, wer in dem ehemaligen Supermarkt und der früheren Disko das Mietrecht hat.

Die Stadtratsparteien und die Chamer Bürger fürchten, dass ihre Stadt durch ein NPD-Schulungszentrum zu einem Mekka für Rechtsextreme werden könnte. "Wir wollen kein zweites Wunsiedel werden", sagt Lommer. In der nordostbayerischen Stadt ist der Stellvertreter Adolf Hitlers, Rudolf Hess, begraben. An dessen Todestag im August pilgern jedes Jahr viele Rechtsextreme an sein Grab. 2004 kamen 4.700 Hess-Verehrer nach Wunsiedel.

Der Würzburger NPD-Chef Uwe Meenen ist die treibende Kraft hinter der Absicht der Partei, die Immobilie in Cham zu kaufen. Meenen hatte schon im vergangenen Jahr in der oberpfälzischen Kleinstadt Grafenwöhr eine Tennishalle gekauft. Dort wollte er ein landesweites Parteizentrum einrichten. Allerdings nahm die Stadt Grafenwöhr ihr Vorkaufsrecht wahr und schnappte Meenen die Halle weg. Gleiches könnte der NPD jetzt auch in Cham passieren.

taz vom 6.6.2006, S. 6, 98 Z. (TAZ-Bericht)

unkenntlich

muss ausgefüllt werden 08.06.2006 - 16:45
könnte man mal die personen unkenntlich machen?
die würden sich sicher freuen.

am 10.juni.2006 alle nach gelsenkirchen

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