Demobericht 02.06.2006 Kick-it-Tour Berlin

Roland Ionas Bialke 04.06.2006 19:45 Themen: Repression
Zum 02.06.2006 rief das Bündnis "Kick-it Berlin" zu einer Demonstration am Berliner Potsdamer Platz auf. Die Demonstration richtete sich gegen die Einschränkung von Grundrechten.
Sicherheitswahn und rechtswidrige Auflagen bei Demonstrationen wurden kritisiert, ebenso wie die Repression gegen linken und kapitalarme Menschen im Zuge der Fussballweltmeisterschaft der Männer.

Von dem Potsdamer Platz ging es zum Brandenburger Tor, durch Nebenstrassen zur Strasse Unter Den Linden. Dann die Französische Strasse entlang, und wieder zurück zum Potsdamer Platz.

Es waren etwa 200 (maximal 300) Demonstranten dort. Die üblichen Auflagen wurden wurden durch Polizisten unterschiedlichst vollzogen. Jedoch blieb die Demonstration von allen Seiten friedlich. Nur einmal ärgerten einige Clowns einige Pigs indem sie vor ihnen etwas faxen machten...

Die ganze Demonstration war mit guten Aktionen gespickt. Zuerst wurde nahe der Friedrichstrasse einge Überwachungskameras aufgebaut, die dann mit beschrifteten Tennisbällen zerstört werden durften. Da einige Polizisten sch vor Bällem füchteten wurde die Demonstration dort ziemlich lange aufgehalten. Doch die Pigs blieben extrem friedlich. Danach ging es zu Coke in der Französischen Strasse. Dort wurde erstmal der ganze Dosenmüll entsorgt. Einige Polizisten sollen dann auch ihre Zuneigung zur braunen Sosse gezeigt haben.

Später durften die Demonstranten auch etwas Street-Fussball spielen. Seltsamerweise war der Fussball ziemlch aufgebläht. Vielleicht eine kleine Anspielung auf den Fussballgeist-über-alles!?

Die Reichen und Touristen, also das Umfeld in dieser Gegend, äusserte sich zumeist abfällig über die Demonstranten. "Die gehören doch in einen Steinbruch!" konnte ich aufschnappen, nachdem von der Demonstration her Hatz4-Kritik gekommen war.

Zu bemerken war auch, dass einige Polizisten illegal die Demonstranten abfilmten. Trotzdem waren, wie auch einen Tag später, extrem wenige Polizisten in der Sichtweite der Demonstranten. Und das Obwohl auch heikle Punkte, wie das Bundessozialministeriun, das Holokaustmahnmal, die Bannmeile und Luxusgeschäfte, in der Nähe der Demonstration waren.

Fazit: Lustige Demonstration mit guten Inhalten, siehe Homepages, nur leider nicht sehr kämpferisch. Auch mehr Demonstranten, auch aus dem Arbeiter- und Arbeitslosenspektrum, wären fördernd gewesen.

Einige Fotos von der Demonstration findet Ihr unter:  http://de.pg.photos.yahoo.com/ph/roland_bialke/album?.dir=/eb83re2


Die Homepage der Veranstalter:  http://www.kickit-berlin.de/

Andere relevante Homepages:

 http://www.vorrundenaus.de/
 http://www.aktive-fans.de/
 http://www.kickcontrol.de.vu/
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Ergänzungen

massive bullenpräsenz

ingo 05.06.2006 - 14:57
ich war während der gesamten domonstration dabei und konnte mir ein gutes bild der demo machen.besonders "unter den linden" und in der "friedrichstaße" war massivste bullenpräsenz vorhanden.hab sogar gehört,dass 5 einsatzhundertschaften eingesetzt waren.(wohl eher zur kriminalisierung der demo als alles andere)
alles in allem ne interessante demo mit netten aktionen und großer medienwirksamkeit, allerdings zu ruhig (hätten mehr parolen gerufen werden können) und zu wenig leute.
und nochwas: wenn wir schneller laufen wollen dann machen wir das auch und passen uns nicht der geschwindigkeit der bullenkette vorm fronttransparent an! einfach mal links überholen oder mal nen sprint einlegen um die kette zu durchbrechen... no risk no fun!!!
mensch darf sich einfach nicht so einschüchtern lassen!
beste grüße
der sommer fägt gerade erst an,und bald auch die wm,deren verlauf wohl hoffentlich mit zahlreichen aktionen begleitet wird

Leiter der Versammlungsbehörde anwesend

Teilnehmer 05.06.2006 - 20:13
Der Chef der Versammlungsbehörde (früher treffend ordnungsbehördlicher Staatsschutz genannt) Herr Hass, ist samt 4 KollegInnen während der ganzen KickIt-Tour auf dem Bürgersteig mitgelaufen. Mir ist das Äußere von Hass von der Fotoberichterstattung über den "Agenturschluß" bei den Arbeitsämtern vor 1 1/2 Jahren bekannt.
Er ist ca. 50 jahre alt und trägt einen grauen, herumgezogenen Schnauzbart.
Die Anwesenheit dieses Herrn dürfte zumindest mit der Grund dafür sein, daß die Bereitschaftspolizei, deren Führer ihn sicher auch vom Gesicht her kennen, penibel auf die Einhaltung der Auflagen ebendieser Versammlungsbehörde achtete, aber nicht zuschlug, wie einen Tag später geschehen.
Hass ist als rechter Sozialdemokrat einzuschätzen . Er schaut öfters auf Demonstrationen vorbei, die in dem Sinne politisch relevant sind, daß sie einen neuen Abschnitt von Protest oder Widerstand markieren. So kann er z.B. abschätzen, wie mit weiteren Protesten mit WM- Bezug behördlicherseits umgegangenwerden kann.

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