Polizeikessel in Düsseldorf bei Antifademo

Bibi Bissig 03.06.2006 14:28 Themen: Antifa
Seit geraumer Zeit werden etliche Antifaschisten in einem Polizeikessel in der Oststrasse festgehalten.
Die Polizei geht mit extremer Gewalt gegen die Demonstranten vor.Es wurde Tränengas,Pfefferspray eingesetzt und etliche Leute wurden niedergeknüppelt! Ich bin nur aus dem Kessel raus weil ein netter Geschäftsmann mich durch seinen Laden liess. Währenddessen sind die Nazis ( ca. 150-200 )nicht sehr weit gekommen.Sie stehen zur Zeit noch in der Nähe des Bahnhofs.Laut Polizei dürfen die Faschos erst weiter wenn die "Sache an der Oststrasse erledigt " ist!
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Ergänzungen

Radio WDR

Radio 03.06.2006 - 15:15
Ausschreitungen bei Demonstration
Bei einer Kundgebung von rund 3.000 Menschen gegen Rechtsextremismus ist es am Samstag in Düsseldorf zu Ausschreitungen gekommen. Mehrere der Demonstranten warfen mit Steinen und Flaschen auf Polizisten. Die Beamten hätten daraufhin rund 200 Leute umringt und „festgesetzt“, berichtete ein Polizeisprecher. Ein Polizist wurde verletzt.

Insgesamt waren mehr als 1.000 Polizeikräfte im Einsatz, um ein Aufeinandertreffen der rechten und linken Szene zu verhindern. Zu den Demonstrationen hatten unter anderen der Verband der Verfolgten des Nationalsozialismus sowie Kirchen, Gewerkschaften und Parteien aufgerufen.

Bislang drei Blockaden auf der Route

vor Ort 03.06.2006 - 16:02
Die Nazis wurden un werden durch Blockaden auf der Friedrich-Ebertstr, auf der Oststr/Klosterstraße und bis jetzt (15 Uhr) auf der Oststr/Tonhallenstr aufgehalten.

Der Kessel auf der Bismarckstr existiert noch, dort gingen Polizeibeamte brutal gegen Kinder und Jugendliche vor, einige Leichtverletzte . Die Düsseldorfer Polizei verweigerte teilweise verschiedenen AnwältInnen den Kontakt zu den Eingekesselten.

An der antifaschistischen Demo un den Aktionen beteiligen sich selbst nach Angaben der bürgerlichen Presse 3000 Leute. An der abseits gelegenen Show-Veranstaltung lediglich 1100.

Bislang ist zu konstatieren, daß nur durch Polizeigewalt der Naziaufmarsch möglich wurde - und das selbst diese Gewalt bislang nicht ausreicht, um die Nazis laufen zu lassen. Bislang stehen die Nazis noch !!


nasen ziehen weiter

beaobachter 03.06.2006 - 17:05
höre gerade die nasen ziehen gut gelaunt weiter und haben schon fast ihr ganzes programm abgespult.. konnten wohl fast den ganzen weg laufen ... gab nur eine abkürzung der route... mist.. 2000 hatten die wohl weniger spaß.

update

vor ort 03.06.2006 - 17:10
Eine weitere Blockade im Bereich Karlstr stoppte die Nazis erneut, wurde aber von Polizeikräften geräumt. Immer noch versuchen viele Hundert NazigegnerInnen, den barunen Aufmarsch zu behindern.

Gleichzeitig nimmt die Polizei wahllos fest und verletzt ettliche Menschen. Der Kessel auf der Bismarckstr existiert immer noch, die Menschen drin weigern sich, ihre Personalien der Polizei zu geben - warum auch ?

Das könnte noch ein langer Abend für Düsseldorf werden. Freiheit für die Festgenommenen !!! Haltet euch bereit, zum Polizeipräsidium zu kommen.

update2

vor ort 03.06.2006 - 17:54
Die meisten Nazis verlassen die Stadt - vorwiegend Richtung Ruhrgebiet und Ratingen, Mönchengladbach. Der Kessel Bismarckstr hat es geschafft, OHNE Personalienfeststellung rauszukommen (also die, die sich standhaft geweigert haben, ihre Personalien abzugeben).
Immer noch werden 50 AntifaschistInnen im Polizeipräsidium am Jürgensplatz festgehalten. Erste Proteste finden dort bereit statt, kommt vorbei :-)

Für ALLE Festgenommenen gilt: Meldet euch beim Antifa-KOK (www.antifa-kok.de), wenn ihr Post von der Polizei bekommt. Geht NICHT zur Polizei, sondern meldet euch, ihr bekommt anwaltliche Unterstützung!!

update3

vor ort 03.06.2006 - 18:50
100-150 Leute verlangen vor dem Polizeipräsidium die Freilassung der Festgenommenen. Polizei prügelt hinein. Vermittlungsversuche von Abgeordneten bislang vergeblich, Polizei agiert aggressiv, macht Jagd auf die Leute.

Polizei belügt Landtagsabgeordnete, es seien nur 15 Personen festgenommen worden. Richtig ist, daß mehr als 50 Leute festgenommen worden sind, davon über 40 beim EA namentlich bekannte. Unter anderem wurde ein 14-jähriges Mädchen festgenommen...

Um 18 Uhr gibts ne Pressekonferenz!

bibi 03.06.2006 - 18:50
Um 18.00 Uhr gibt Polizeipräsident Schenkelberg mit dem leitenden Polizeidirektor Höhbusch eine Presskonferenz, auf der das polizeiliche Vorgehen erklärt werden soll .Die Pressekonferent findet im Polizeipräsidium,Jürgensplatz 5-7 ,Raum 1097 statt.

Kessel beendet

Ex-Eingekesselter 03.06.2006 - 19:36
Der Kessel ist inzwischen aufgelöst. Es wurde stundenlang seitens der Polizei die Alternative geboten, dort zu bleiben oder nach Personalienfeststellung+Foto (+Platzverweis, zumindest wurde dies anfangs erwähnt) zu gehen, jedoch war die Schlange sehr langsam (ich würde schätzen, dass es eine halbe bis eine ganze Stunde gedauert hat, bis man durchkam, was aber nur eine Schätzung ist, da ich mich nicht anstellte. Nach meiner Beobachtung kam es _nach_ der Kesselbildung zu vereinzelten Gewaltausbrüchen und der Kessel war keine Reaktion, wie es die Polizei anscheinend der Presse gegenüber darstellt, zumindest nicht auf irgendwelche Wurfgeschosse oder sonst etwas erkennbares.
Nach Auflösung des Kessel war es ohne Personalienfeststellung und Foto möglich, zu gehen. Als Begründung für das Festhalten wurde Gefahrenabwehr (wegen befürchteten Übergriffe auf Nazidemos), sowie dass dort Straftaten begangen worden seien (Landfriedensbruch) angegeben.
Nach meiner Schätzung hat der Kessel 5-6 Stunden gedauert.
Von der Demonstration hat die Polizei Videoaufzeichnungen angefertigt.

Flaschen als Auslösung der Kesslung?

Manuh 03.06.2006 - 20:42
Ich hab beobachtet wie 2 Glasflaschen auf Polizisten geworfen wurden und danach die Bulln angefangen haben den Kessel zu bilden, aber 100% sicher das der Auslöser für die Kesselung die Flaschen waren bin ich mir nicht.

Hilfe durch Fahrschule

B. 03.06.2006 - 21:08
Freundliche Mitarbeiter einer Fahrschule verhalfen etwa 50-100 Antifaschisten aus dem Polizeikessel zu entfliehen, indem sie diese durch ihre Räumlichkeiten über den Hinterausgang an dem Polizeikessel vorbei schleusten

update4

vor ort 03.06.2006 - 21:17
Langsam werden die Gefangenen freigelassen. Vermutlich müssen zwei jüngere Menschen die Nacht im Polizeipräsidium verbringen. AnwältInnen kümmern sich vor Ort.

Die Polizei behauptet zwei verletzte Polizisten zu haben, ob das wahr ist, ist unklar. Klar ist jedoch, daß die Polizei bei der Zahl der festgenommenen lügt: Sie spricht von insgesamt 49 Festgenommenen, dem EA liegen weit mehr Namen vor.

Die Auflösung der antifaschistischen Demo durch den Veranstalter erfolgte, weil die Polizei absprachewidrig mit Kamerawagen und behelmten Polizisten in die Demo ging, ohne daß ein Anlaß dafür bestand. Bereits vor dem Einbiegen der Demo auf den genehmigten Zugweg Bismarckstraße hatte die Polizei den Plan und die Mittel (Absperrgitter), die Demo auf der Bismarckstraße einzukesseln. Ursache dafür war die ernorm hohe Beteiligung an der Demonstration - die Polizei hatte mit 400-500 teilnehmern gerechtne, es waren aber (nach Presseangaben!) rund 3000 Leute da. Angesichts des Kesselvorhabens der Polizei hat der Anmelder entschieden, die Demo NICHT in den Kessel laufen zu lassen.

Die Polizei ging von Anfang an, ohne irgendwelche Flaschenwürfe, gewalttätig gegen junge und alte Demoteilnehmer vor. Sie verfolgte das Ziel, die Nazidemo um jeden Preis durchzusetzen. Ohne Polizeieinsatz hätte es heute keinen Naziaufmarsch in Düsseldorf gegeben !

Die Polizei sucht jetzt Rechtfertigung für ihr Vorgehen und wird mit Sicherheit weitere Lügen über "Gewalt" (die es entweder nicht gegeben hat oder die sie absichtlich herbeiprovoziert hat) präsentieren.

Weitere Infos folgen.



rechtfertigung der polizei

geschlagener 03.06.2006 - 21:59
also der herr eiling, mit dem vorgesetzten namens breuch oder brauch (aus der moenchengladbacher hundertschaft)- der meinte sie braeuchten keine rechtfertigungen- "wir duerfen zur gewalt greifen-ihr aber nich" -ein kollege von ihm sah das wohl genauso-und nahm mich zuvor in nen schwitzkasten -zerrte mich in ne ecke und kloppte so rein ausversehen noch n paarmal druff! -klar-mit so einem wie mir kann man`s ja machen- so als staatsvertreter! -und da denk ich mir...ach -tschuldige-mein kopp tut weh!

LÜGE

Zoidberg 03.06.2006 - 22:02
In den Medien wird es so dargestellt,dass es zum Kessel kam nachdem Flaschen und Steine geworfen wurden. Das stimmt nicht !!!
Als die antifaschistische Demonstration auf die Kreuzung von Oststraße und Bismarckstarße zukam, wurde der Zug getrennt und ca.400 Antifaschisten welche sich am Anfang des Zug aufhielten, wurden eingekesselt. Daraufhin kam es zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.Die Polizei hat bewusst die Auseinandersetzungen provoziert um die linke Demonstration zu stoppen.
Währrend die Nazis marschieren konnten, wurde der linke Protest gestoppt und einige hundert Antifaschisten wurden unter menschenunwürdigen Bedingungen mehrere Stunden festgehalten.

update5

vor ort 03.06.2006 - 22:22
Nach jetzigem Stand sind nur noch drei Leute im Polizeipräsidium. Anwältin vor Ort. Die 14jährige Festgenommene ist ERST JETZT (21:20 Uhr) freigelassen worden - bereits vor Stunden hatte die Polizei gelogen (auch gegenüber Abgeordneten), daß keine Minderjährigen mehr im Präsidium seien.

festnahmen

bergisch land 03.06.2006 - 23:02
info: gerade kam im heute journal das 49 leute festgenommen wurden.

bemerkenswert ist das 200 fans von fortuna düsseldorf an der antifademo teilgenommen haben. was hier ein wenig untergeht ist die information, dass beim letzten spieltag der regionalliga beim spiel zwischen fortuna düsseldorf und holstein kiel von seiten der düseldorfer ultras massiv für die antifademo geworben wurde und die nord (standort der ultras) nazifrei "gemacht" wurde.

gruss aus solingen nach düsseldorf!

Machtdemonstration der Polizei

ju 03.06.2006 - 23:02
Was der Grund des Kessels auf der Bismarckstraße war ist scheinbar nach wie vor rätselhaft. Die Demo lief unvorbereitet in den von der Polizei wohl geplanten Kessel, dieser wurde dann schnell dicht gemacht, dann gab es für die Demonstranten kaum mehr ein Rauskommen - außer man zeigte sich bereit seine Personalien aufnehmen zu lassen und einen Platzverweiß für den Innenstadtbereich zu kassieren (wofür???). Auf Anfrage, weshalb man nun schon stundenlang dort festgehalten wurde, kamen seitens der Polizei u.a. Aussagen wie "mitgefangen, mitgehangen."

Als Grund für die lange Wartezeit für diejenigen, die den Kessel verlassen wollten und bereit waren bzw. gezwungen den Bullen ihre Personalien zu geben, wurde unter anderem Personalmangel genannt, was angesichts der Unmengen anwesender Polizisten als blanker Hohn erscheint. So verbrachten viele der eingekesselten Demonstranten bis zu fünf Stunden dort, bis die Polizei schließlich kommentarlos ihre Absperrung öffnete.

Es fehlen schon fast die Worte für eine dermaßen lächerliche Vorstellung der Polizei. Während die Nazis durch die Stadt eskortiert werden, wird eine der Gegendemonstrationen matt gesetzt. Eine "beeindruckende" Machtdemonstration seitens der Polizei...

update6 - das letzte für heute

vor ort 03.06.2006 - 23:05
OK, das wars erstmal. Nach unseren Erkenntnissen ist NIEMAND mehr im Polizeipräsidium gefangen.

Es hat viele erfolgreiche Aktionen gegeben - und ohne den massiven Polizeieinsatz hätte es keinen Naziaufmarsch gegeben.

10000 Dank an alle Leute auf der Straße, besonders an die Leute, die sich um alles gekümmert haben. Ein Special-Thanx an die Anwältinnen, die Stunde um Stunde unermüdlich für die Freilassung der Inhaftierten geschuftet haben!!!

Auf viele Leute kommen jetzt vermutlich Verfahren zu. Bitte, meldet euch beim Antifa-KOK, wenn ihr betroffen seid. Geht NICHT zu den Polizeivorladungen.

An alle: Vermutlich brauchen wir eure finanzielle Solidarität, um Prozesse führen zu können. Denkt nach, wie wir zusammen Geld auftreiben können. Informiert euch über www.antifa-kok.de oder über www.terz.org über eventuelle Prozesse.

In den nächsten Tagen wird es ausführlichere Einschätzungen geben - für heute ist erstmal ein laaaaanger Tag (vorerst) zuende.

Informationen erwünscht!

PeterGriffin 03.06.2006 - 23:44

Hallo zusammen!

Hab selbst bis 15uhr an der Demo teilgenommen und bin im forderen Feld mitgegangen. Ich für meinen Teil habe überhaupt keine straftaten von Seiten der Demonstranten mitbekommen und bin völlig unbedacht in die Sackgasse der Polizei gelaufen... völlig irritiert, und verwundert über das Fehlen des Demo-Wagens und/oder einer Person die für Aufklärung der Sackgasse sorgt, habe ich einen polizisten gefragt, warum denn hier plötzlich die demo aufgehalten wird. Dieser meinte dann die Demo wäre von Seiten der Veranstalter wegen Sraftaten der Demonstranten aufgelöst worden...
AUS REINEM ZUFALL HABE ICH DANN DIE KREUZUNG NACH UNTEN HIN VERLASSEN UND DIREKT HINTER MIR WURDE PLÖTZLICH EIN KESSEL ZUGEZOGEN... Eine absolute Sauerei!!! Ich dachte diese Methode sei längst verboten?! Unschuldige solange dort festzuhalten ist eine Menschenrechtsverletzung!!!
Ich würde gerne an der Bonner Universität im Studierendenparlament die Geschehnisse dieser Demo diskutieren und einen Antrag zur Abmahnung der polizei für diesen unrechten einsatz beschließen... mal sehen was man da sonst noch machen kann.

Abschließend noch das 2.Absurdum, welches mir auf der heimreise begegnet ist: Am HBF wurden Menschen rein nach Äußerlichkeiten und ohne Erleuterung selektiert, sodass man nicht nach belieben abreisen konnte. Ich wollte wissen warum zur Hölle man nicht abreisen kann um gerade der direkt konfrontation mit Rechsradikalen aus dem Weg zu gehen? Warum soll denn gewartet werden bis diese sich im bahnhofsbereich aufhalten?
SELBSTVERSTÄNDLICH GAB ES DAZU KEINE AUSSAGEN!
Lächerlich war dann der Hinweis dann man von der Rückseite freien Zugang zum bahnhofsgelände hat? - den sinn davon habe ich dann einfach nicht in Frage gestellt...

So das waren meine persönlichen Eindrücken um Aussenstehenden ein Gefühl zu geben, wie abartig und unverantwortlich man an diesen Tag behandelt wurde.

Antifa D'dorf

Antifa KOK 04.06.2006 - 00:02
Nochmal: WIR BENÖTIGEN EUER GELD! Danke.

Erste Mainstreambilder

Fortunafan 04.06.2006 - 00:07

Unwahrheit der Polizei

Ex-Eingekesselter 04.06.2006 - 01:44
Ich möchte an der Stelle mal was dazu schreiben (ja, es ist auch eine inhaltliche Ergänzung), dass in der WDR-Lokalzeit ein Polizist damit zitiert wird, dass hier "200 gewaltbereite Leute" festgesetzt worden seien, sprich 200 Leute wurden festgesetzt, die gewaltbereit sind. Das ist nicht wahr. Ich wurde dort ebenfalls festgesetzt und war nicht gewaltbereit. Es stimmt, dass Gewalt von Demonstrationsteilnehmern verübt wurde und zwar in unverantwortlicher Weise. Mindestens einen Steinwurf den ich gesehen habe (den fliegenden Stein, nicht den Wurf) hatte das Potenzial für lebensgefährliche Verletzungen, wenn er richtig trifft. Und warum wirft den jemand, wenn er nicht will, dass er trifft? Was geht im Kopf von so jemand nur vor? zumindest meine Meinung. Absolut irre, auch wenn einige sowas für Vergnügen zu halten scheinen. Mir persönlich wäre es ziemlich egal, wenn nur solche Typen stundenlang festgehalten würden, aber... was ist mit denjenigen, die wie ich nach (für mich zumindest) komplett überraschendem Auflösen der Demo dem Hauptteil weiter folgten (mit der Idee, dass die, wie auf der Demoroute angegeben(!) weiter zur Demo vor der Kirche latscht) und dann plötzlich nicht mehr wegkonnten, weil die Polizei uns nicht rauslässt?? Und dann hat dieser Mensch die Stirn, mich implizit als gewaltbereit zu kennzeichnen. Ich werde für NICHTS als das Ausüben meiner Rechte (denn ich habe keinen Stein geworfen, keine Flasche, keinen Polizisten angegriffen oder sonst irgendeinen Schwachsinn getan, den einige wie gesagt anscheinend für unterhaltsam halten, weil sie wollen, dass es knallt und hinterher sagen können, wie toll sie doch sind) 5 Stunden festgehalten und muss mich dann noch beschimpfen lassen?!

Überhaupt war das heute eine Lehrstunde in Demokratie und Berichterstattung. Wenn ich schon höre in Antenne Düsseldorf, dass mehrere hundert Menschen Steine und Flaschen geworfen hätten... das ist definitiv gelogen. Aus einer Gruppe von mehreren Hundert Menschen heraus, ja. Aber das ist eine vollkommen andere Aussage.

Übrigens

x 04.06.2006 - 10:34
Die Polizei habe zunächst etwa 400 Menschen festgesetzt; 49 seien dann festgenommen worden.

>>> Fünf von ihnen stammten laut Polizei aus dem rechten Spektrum.

Alle im Griff?

Kritik erlaubt? 04.06.2006 - 11:15
Vor Beginn der Demo am Oberbilker Markt wurde mehrfach
vom Veranstalter dazu aufgerufen während der Demo keine
Drogen (auch Alkohol) zu sich zu nehmen und auch von
Gewaltfreiheit war die Rede.
Als ich dann feststellen musste, dass ganz offen bereits
in den ersten Minuten die Flasche kreiste, und einige schon
gegen Mittag vollstramm waren, griff der Organisator nicht ein.
Eine themenbezogene Auseinandersetzung war kaum noch möglich.
Das Chaos war vorprogrammiert.
Tolle Bilder, wie völlig betrunkene Jugendliche lautstark die
Straße blockieren und in Pressemikros lallen. Kein Wort der Selbstkritik.
Warum auch? Schuld sind doch immer die eingesetzten Polizisten.
Offenbar hatten andere Organisatoren ihre Veranstaltung besser
im Griff. Beispielsweise das Bürgerbündnis am Martin-Luther-Platz.
Nach meiner ersten Erfahrung kann ich nur resümieren, dass
themenbezogener und friedlicher Aufstand gegen die Nazis dort
erheblich besser möglich war.

gut geplant.. schlecht durchgeführt

kein Naivling 04.06.2006 - 16:48
So naiv werdet ihr ja wohl nicht sein , dass ihr glaubt, die Auflösung der Demo in der Bismarckstraße wäre nicht vorher schon so geplant gewesen..
Denkt ihr wirklich wir wollten ans andere Ende der Stadt ziehen um da abseits des Naziaufmarsches zu protestieren?! Nein.. die Stelle (Bismarckstraße) war genau richtig um vo da aus auf die Nazi Route zu gelangen. Dummerweise haben die Cops das Spiel durchschaut und sehr schnell darauf reagiert.
Better try next time..
viva la antifa!

Anzeige 1

ex-da 04.06.2006 - 21:15
Als Teilnehmer der antifaschistischen Gegendemonstration gegen die vom
Gericht genehmigte Nazizusammenrottung in Düsseldorf, habe ich noch am
3.6.2006 bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine Anzeige gegen die NPD
gestellt. In der Anzeige heißt es:
"Hiermit möchte ich noch unter dem Eindruck der neonazistischen Provokation
von heute, der( vom Gericht genehmigten ) NPD-Demonstration stehend,
Anzeige erstatten gegen die Verantwortlichen der NPD wegen Zeigen eines
Transparentes mit der Aufschrift:"Multikulti ist Völkermord". Dieses wurde
von Beginn der Zusammenrottung bis zur Diskussion, die ich mit einem
Polizeibeamten gegen 11.30 Uhr wegen der Einleitung einer Strafanzeige
deswegen, am Nordausgang des Hauptbahnhofes Düsseldorf hatte, gezeigt.
Während der Diskussion - wobei der Beamte wenig Neigung bekundete meinen
Argumenten zu folgen ( ich hatte auf die Verfassung des Landes
Nordrhein-Westfalen hingewiesen) - wurde das Transparent von den Nazis
eingerollt. Trotzdem konnten viele Bürger bis dahin diese Volksverhetzung
wahrnehmen.
Ein weiterer Punkt meiner Anzeige bezieht sich auf das unmögliche Verhalten
der Polizeieinsatzkräfte willkürlich Leute mit Platzverweisen zu belegen,
in einem Falle bis 18 Uhr, die als Antifaschisten erkennbar waren oder auch
als solche vermutet wurden.
Angesichts der ständig palaverten "Gefahr von rechts", mit vielfältigen
heuchlerischen Aussagen, halte ich die Art und Weise des Einsatzes - die
ausschlißelich der skandalösen Entscheidung des Gerichts geschuldet ist -
sowie des Verhaltens von Polizeibeamten - für mehr als fragwürdig und
bitte um Behandlung der Anzeige.
Mit Grüssen verbleibe ich Manfred Demmer "
Manfred Demmer, stellvertretender Vorsitzender der Kulturvereinigung
Leverkusen e.V., Am Stadtpark 68, 51373 Leverkusen

Glaubensfragen (@Durchblick)

Ex-Eingekesselter 04.06.2006 - 22:16
"Wer glaubt denn, dass die Staatsmacht verhindern will, dass
sich die beiden Demonstrationzüge voneinander entfernen."

Das ist keine Glaubensfrage- die Polizei _hat_ es verhindert: Es wurden nicht nur die Straße Richtung Nazi-Aufmarsch und die Parallelstraßen gesperrt, sondern auch die Straße, die von der Naziroute wegführte.

Vielen Dank für die folgende Aussage:

"Im Bereich der Bismarckstraße wollte die Polizei nach den uns
vorliegenden, gesicherten Erkenntnissen zudem die gesamte
Demonstration einkesseln und das genehmigte Weiterziehen der
Demonstration verhindern.
Damit war ein Aufrechterhalten der angemeldeten Demonstration
nicht mehr zu verantworten, wir haben die Versammlung beendet."

Kann man das irgendwo nachlesen, Verlinkung vielleicht?

@Durchblick

keiner 04.06.2006 - 23:31
Du schreibst "der Politiker Laubenburg ... war nachher nur ausserhalb des Kessels pressewirksam in Eigenwerbung aktiv."

Laubenburg war nicht im Kessel, hat aber an der ersten Blockade teilgenommen, die den Nazi-Marsch 45 Minuten gestoppt hat und dann mit den Einsatzleitungen bei den nächten Blockaden gesprochen und sich um die Leute im Kessel Tonhallenstraße gekümmert. Wenn wir blockieren, ist gut, wenn er es tut, ist`s Eigenwerbung. Dss nennst Du "Durchblick"?

Platzverweise/Fahrschule

Bierflasche 05.06.2006 - 13:18
Was ich auch feststellen musste, war, dass die Polizei mir und einer Freundin schon um 9Uhr morgens einen Platzverweis für den Bahnhof erteilte, obwohl wir nur herum geschländert sind, sprich nicht negativ aufgefallen sind.

Ausserdem war die Aktion mit der Fahrschule doch wohl etwas übertrieben, die Leute da so herauszuprügeln.
Naja.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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woher — kommen

Warum soll das gelöscht werden? — Ich bin! Denke ich auch?

richtig so — baal

liebe Mods — Bibi

Gibts — evtl

@update 4 — klugscheißer

@durchblick und kein naivling — tut nichts zu sache

auflösungsquatsch — mister x

Fotos von demo? — bla