Erfolgreicher Widerstand gegen Rechts
Nachdem Mitte dieser Woche das rechtsextremistische Pfingst-"Freiluft"-Wochenende in der mecklenburgischen 150-Seelen-Ortschaft Gammelin-Bakendorf behördlicherseits verboten wurde, machte nun auch Anmelder Jürgen Witt einen Rückzieher. Seiner braunen Gefolgschaft teilte er via Internet mit: "Wir wollten alle Instanzen des Rechtsweges ausschöpfen bis ich ein Anruf von der Toilettenvermietung um 21.00 Uhr bekam das sie nicht liefern soll und Angst hat das, wenn wir es durchbekommen, beim Stürmen der Polizei die Toiletten zerstört werden. Daher haben wir beschlossen, daß wir nicht gegen das Verbot vorgehen."
Unerwarteter Widerstand in Gammelin-Bakendorf
Mitte Mai verkündete der Organisator rechter Demonstrationen, Vereine und Konzerte, Jürgen Witt, er veranstalte über Pfingsten ein "nationales 'Open Air'-Wochenende" in seinem Wohnort Bakendorf mit den einschlägig bekannten Nazibands "Words of Anger", "Kommando Ost" und "Spreegeschwader". Nachdem dieser Termin durch Antifaschist_innen und einer Nachrichtenagentur bekannt gemacht wurde und bundesweit Zeitungen darüber berichteten, regte sich auch bei der Bevölkerung, des zwischen Schwerin und Hagenow gelegenen Dorfes, Widerstand.
Zuerst war die Mehrheit in Bakendorf durch Drohungen der Naziszene eingeschüchtert. Nach journalistischem Nachbohren und öffentlichem Druck entschloss sich die Dorfgemeinschaft, dem braunen Spuk etwas entgegenzusetzen. So wurden in den vergangenen Tagen Schilder gegen das Nazi-Treffen aufgestellt: "Ein Dorf sagt nein - zum braunen Pfingstkonzert und wünscht allen eine gute Heimfahrt."
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk bekannten Udo Brummand, Einwohner von Bakendorf: "Wenn ich nichts mache, dann erfülle ich diese Vorurteile, die tatsächlich zurzeit in den Medien gebacken werden".
Sicherlich war es nicht erfreulich, in den Medien von Bakendorf als eine No-Go-Area zu hören. Doch "bei allem Ärger, den wir hier haben, besteht die Change, dass wir auch gestärkt aus diesem Kampf hervorgehen und sagen 'Mensch, war das nicht toll, dass wir geschafft haben, das Ding abzubiegen'", so Udo Brummand im Interview.
Die Forderung von Bürgermeister Manfred Kebschull, den "Standort für die NPD unattraktiv" zu machen, sollten und müssen sich viele Ortsvorstände auf ihre Fahnen schreiben. Die örtliche Gemeinschaft darf sich nicht damit abfinden, dass sich Rechtsextremisten "ihrer" annehmen, in dem sie Volksfeste organisieren, sich bei Ortsvereinen engagieren und schlussendlich die Bevölkerung - hier zu vorderst Migrant_innen und Linke - in Angst und Schrecken versetzen.
Vor allem durch alltäglichen zivilgesellschaftlichen Widerstand kann sich eine Gemeinde davor bewahren, den Stempel einer rechtsextremen Hochburg aufgedrückt zu bekommen. In Gammelin-Bakendorf wurde das erkannt. Andere Orte müssen diesem Beispiel folgen, müssen klar Position für Go-In-Areas einnehmen, wenn Rechtsextremismus bei ihnen kein Erfolg haben soll.
siehe auch:
Jetzt erst Recht: Nazis Raus aus unserer Stadt
Antifaschistisches Open-Air in Halberstadt am 17. Juni 2006
http://www.wecker.de/cgi-bin/cgi_news1?id=93&ok
Uwe-Karsten Heye hat recht! (21.05.2006)
Nazis planen Open-Air-Konzert in der mecklenburgischen "No-Go-Area" Gammelin-Bakendorf.
http://de.indymedia.org//2006/05/147680.shtml
Unerwarteter Widerstand in Gammelin-Bakendorf
Mitte Mai verkündete der Organisator rechter Demonstrationen, Vereine und Konzerte, Jürgen Witt, er veranstalte über Pfingsten ein "nationales 'Open Air'-Wochenende" in seinem Wohnort Bakendorf mit den einschlägig bekannten Nazibands "Words of Anger", "Kommando Ost" und "Spreegeschwader". Nachdem dieser Termin durch Antifaschist_innen und einer Nachrichtenagentur bekannt gemacht wurde und bundesweit Zeitungen darüber berichteten, regte sich auch bei der Bevölkerung, des zwischen Schwerin und Hagenow gelegenen Dorfes, Widerstand.
Zuerst war die Mehrheit in Bakendorf durch Drohungen der Naziszene eingeschüchtert. Nach journalistischem Nachbohren und öffentlichem Druck entschloss sich die Dorfgemeinschaft, dem braunen Spuk etwas entgegenzusetzen. So wurden in den vergangenen Tagen Schilder gegen das Nazi-Treffen aufgestellt: "Ein Dorf sagt nein - zum braunen Pfingstkonzert und wünscht allen eine gute Heimfahrt."
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk bekannten Udo Brummand, Einwohner von Bakendorf: "Wenn ich nichts mache, dann erfülle ich diese Vorurteile, die tatsächlich zurzeit in den Medien gebacken werden".
Sicherlich war es nicht erfreulich, in den Medien von Bakendorf als eine No-Go-Area zu hören. Doch "bei allem Ärger, den wir hier haben, besteht die Change, dass wir auch gestärkt aus diesem Kampf hervorgehen und sagen 'Mensch, war das nicht toll, dass wir geschafft haben, das Ding abzubiegen'", so Udo Brummand im Interview.
Die Forderung von Bürgermeister Manfred Kebschull, den "Standort für die NPD unattraktiv" zu machen, sollten und müssen sich viele Ortsvorstände auf ihre Fahnen schreiben. Die örtliche Gemeinschaft darf sich nicht damit abfinden, dass sich Rechtsextremisten "ihrer" annehmen, in dem sie Volksfeste organisieren, sich bei Ortsvereinen engagieren und schlussendlich die Bevölkerung - hier zu vorderst Migrant_innen und Linke - in Angst und Schrecken versetzen.
Vor allem durch alltäglichen zivilgesellschaftlichen Widerstand kann sich eine Gemeinde davor bewahren, den Stempel einer rechtsextremen Hochburg aufgedrückt zu bekommen. In Gammelin-Bakendorf wurde das erkannt. Andere Orte müssen diesem Beispiel folgen, müssen klar Position für Go-In-Areas einnehmen, wenn Rechtsextremismus bei ihnen kein Erfolg haben soll.
siehe auch:
Jetzt erst Recht: Nazis Raus aus unserer Stadt
Antifaschistisches Open-Air in Halberstadt am 17. Juni 2006
http://www.wecker.de/cgi-bin/cgi_news1?id=93&ok
Uwe-Karsten Heye hat recht! (21.05.2006)
Nazis planen Open-Air-Konzert in der mecklenburgischen "No-Go-Area" Gammelin-Bakendorf.
http://de.indymedia.org//2006/05/147680.shtml
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Ergänzungen
MEHRERE NAZI KONZERTE !!!
NeoNazi Open-Air in Gammelin Bakendorf doch verboten,
Kein braunes Pfingsten für den Ort
http://de.indymedia.org/2006/05/148636.shtml
Toilettenmangel
nach Gammelin die anderen Konzerte verhindern
Gammelin - ein Dorf wehrt sich
Sendezeit: 02.06.2006 14:12
Autor: Knigge, Almuth
Programm: Deutschlandfunk
Sendung: Deutschland heute
Länge: 04:18 Minuten
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2006/06/02/dlf_200606021412.mp3
NÄCHSTE WOCHE:
Nazikonzert am 10. Juni in Norddeutschland
http://de.indymedia.org/2006/06/148749.shtml
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
pah! — fdhth
"...und wünscht allen eine gute Heimfahrt." — .
??? — Käpt´n Braunbär