Studiproteste Bonn: Der Tag

Bonner 01.06.2006 23:18 Themen: Bildung
Nachem heute Morgen die Senatssitzung verhindert werden konnte, ging die Unileitung zu ihrem Notfallplan über. Eine Übersicht!
Die ersten Studenten sammelten sich um 17:30 im Hofgarten und stiegen wegen starken Regens in die vom AStA organisierten Buse oder in andere Fahrzeuge, um den Tagungsort zu erreichen.
Zur gleichen Zeit werden die ersten Senatoren zu Hause abgeholt. Und es schien so, als ob sie das Versuchsgut Frankenforst (im Siebengebirge, südlich von Bonn) ansteuern. Daraufhin begaben sich die Studierenden auf dem Weg dorthin.
Dort angekommen mussten sie festellen, dass sie geleimt wurden. Nur ein paar Schaafe, Kühe und Mannschaftswagen der Polizei hatten den Weg in das Bonner Umland gefunden. Auf Anweisung ihres Chef suchten zwei der drei Busfahrer das weite. Als mensch den Ort zu verlassen wollte, versuchte die Polizei die Abfahrt des verbliebenen Busses zu verhindern. Nach einigen Auseindersetzungen und Schickanen musste die Polizei letztlich den verbliebenen Bus ziehen lassen. Jedoch blieben ca. 60 Studenten zurück. Diese entschlossen sich zu Fuss den weg zurück anzutreten.
Parallel versuchten viele den Weg zu dem in der Zwischenzeit bekannt gewordenen Tagungsort: Wachtberg anzusteuern. Viele erreichten ihn und konnten dort ihrem Protest Ausdruck verleihen. Nach einiger Zeit traff auch der verbliebene Bus ein. Es kam zu Auseinadersetzungen mit der Polizei. Im Verlauf dieser wurde auch eine Person in Gewahrsam genommen (Sie ist in der Zwischenzeit wieder frei).
Trotz allem beschloss der Senat Studiengebühren ab dem kommenden Wintersemester für Erstsemester und ab dem kommenden Sommersemester für alle.
Es bleibt aber festzustellen, dass der Kampf nicht verloren ist! Es muss weiter gehen. Studiengebühren und soziale Missstände im allgemeinen sind keine unüberwindbaren Zustände. Der Tag heute hat gezeigt, dass viele bereit sind für ihre Sozialenrechte zu kämpfen ...
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Ergänzungen

Senat verschanzt sich hinter Radarabwehrsyste

Hobo 02.06.2006 - 19:34
Hinter doppeltem Stacheldraht abgeriegelt in Berkum (Wachtberg) und von 200 Polizisten bewacht hat der Senat der Uni Bonn gestern getagt, in den Gebäuden der FGAN (Forschungsgesellschaft für angewandte Naturwissenschaft e.V.). Seit 1955 betreibt dieser Verein Forschung für militärische Zwecke. Nach Eigendarstellung:

„Aufgabe / Ziele
Die Kernkompetenzen der Forschungsgesellschaft für Angewandte Naturwissenschaften liegen in den Bereichen
· Hochfrequenzphysik und Radartechnik
· Optronik und Wärmebildtechnik
· Bildverarbeitung und automatische Mustererkennung
· Ergonomie / Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle
· Kommunikation und Informationssysteme.
Mit Schwergewicht widmet sie sich im Interesse der Landesverteidigung liegenden von öffentlichen Zuwendungsgebern geförderten Forschungsaufgaben, dabei insbesondere der Erhöhung der Leistungsfähigkeit derzeitiger und zukünftiger Aufklärungs- und Führungssysteme. Die Aufgaben der FGAN sind im Wesentlichen:
· die Durchführung von wissenschaftlichen Forschungsarbeiten und Studien
· die Bereitstellung wissenschaftlich/ technischer Expertise für das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg)
· die Beteiligung an nationalen und internationalen Kooperationen (z.B. NATO-Studiengruppen)
Bei der Erfüllung ihrer Forschungsaufgaben bedient sich die FGAN auch ziviler handelsüblicher Produkte und passt diese den angesichts neuer Aufgaben steigendenden Anforderungen der Bundeswehr an.

Neben ihrer Forschungstätigkeit im Interesse der Landesverteidigung hält sich die FGAN vermehrt auch mit Dritten vereinbarten Forschungsvorhaben offen.

Die Forschungsaufgaben der FGAN sind generell anwendungsorientiert und haben überwiegend experimentellen Charakter.“

„Organisation
...
Mitglieder der FGAN sind (zurzeit 12) bedeutende Firmen der deutschen wehrtechnischen Industrie sowie die Mitglieder von Amts wegen. ...

Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Senat und der Vorstand.“

www.fgan.de