Morddrohungen gegen Coca-Cola Gewerkschafter

kanalB 30.05.2006 10:42 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Am 15. und 16. MAi kam es in Kolumbien in der Stadt Barranquilla erneut zu Morddrohungen gegen Gewerkschafter der kolumbianischen Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal.
Hier ist die Übersetzung einer email von Javier Corea, dem Vorsitzender von Sinaltrainal. Bis heute sind bereits 20 Sinaltrainal-Gewerkschafter ermordet worden.

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Neue Drohungen gegen Sinaltrainal Gewerkschafter

Am 15. Mai 2006 gegen 8 h hat Yovana Rodríguez, die Sekretärin von Sinaltrainal-Büro in Barranquilla, als sie zur Arbeit kam, auf dem Boden einen Umschlag gefunden, in dem sich ein Brief mit der folgenden Drohung befand:

M.A.S.
Die folgenden sind die Namen der Pamphleteschreiber und Thesenaufsteller, die diese Stadt ficken: Euripides Yance, Limberto Carranza, Campo Quintero Jesús Tovar, Eduardo Arévalo, Tomas Ramos, Henry Gordón, Gastón Tesillo, Carlos Hernández.
Es ist die Zeit gekommen, ihre Tentakel auszurotten, die sich mit jedem Tag mehr in den Gewerkschaftern, Universitäten und den Organisationen, die sich schlecht beeinflussen lassen, ausbreiten.
Zerreisse diesen Brief nicht und schmeiss ihn nicht weg, schenk ihn einem anderen Menschen, damit sie die Wahrheit erfahren und überbringe diese Information deiner Familie und deinen Freunden.”

Am 16. Mai erhielten die Genossen Euripides Yance und Limberto Carranza in ihren Wohnungen Telephonanrufe, in denen sie mit dem Tod bedroht wurden.

Es nicht das erste Mal, dass diese Art von Drohungen gegen die Genossen Euripides Yance, Campo Elias Quintero, Limberto Carranza und die Familien von Gewerkschaftern von SINALTRAINAL und Coca-Cola Arbeitern gerichtet werden und es passiert genau jetzt, wo wir einen Tarifvertrag mit diesem Unternehmen in Bogotá aushandeln.

Wir fordern die Regierung auf, die Taten zu untersuchen, die materiellen und ideellen Verantwortlichen zu finden und das Leben in die Unversehrtheit der Sinaltrainal Mitglieder und unserer Familien zu schützen.

Mit freundlichen Grüssen,,

LUIS JAVIER CORREA SUAREZ
Präsident von Sinaltrainal
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 http://www.sinaltrainal.org

originaltext:



NUEVAS AMENAZAS CONTRA DIRIGENTES DE SINALTRAINAL


El día 15 de Mayo de 2006, aproximadamente a las 8:00 A.M., en la ciudad de Barranquilla, en la sede de SINALTRAINAL, al momento de hacer su ingreso la secretaria Yovana Rodríguez, encontró en el piso un sobre que contenía en su interior un escrito con la Siguiente amenaza:

¨M.A.S.

Estos son los nombres de los panfleteros y doctrinantes que vienen jodiendo a esta ciudad Euripides Yance, Limberto Carranza, Campo Quintero Jesús Tovar, Eduardo Arévalo, Tomas Ramos, Henry Gordón, Gastón Tesillo, Carlos Hernández.

Llego la hora de estirpar sus tentáculos que día a día crecen en los sindicatos, universidades y en las organizaciones que se dejan mal influenciar.


Espera no lo rompas, ni lo botes regálalo a otra persona para que enteren de la verdad y transmitan esta información a tu familia y amigos¨


Luego el día 16 de Mayo de 2006, los compañeros Euripides Yance y Limberto Carranza reciben unas llamadas telefónicas a sus casas donde los amenazan de muerte.


No es la primera ocasión que este tipo de amenazas se producen contra los compañeros Euripides Yance. Campo Elias Quintero, Limberto Carranza y las familias de dirigentes de SINALTRAINAL y trabajadores de Coca cola y se produce en momentos en que nos encontramos negociando el pliego de peticiones con esta empresa en la ciudad de Bogotá.


Por lo anterior solicitamos del gobierno nacional investigar los hechos, dar con los responsables materiales e intelectuales y garantizar la vida e integridad de los afiliados a SINALTRAINAL y nuestras familias


Atentamente,

LUIS JAVIER CORREA SUAREZ
Presidente
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Ergänzungen

Im Mai gab es weitere Drohungen

Kolumbienkampagne 30.05.2006 - 12:50
neue Morddrohungen gegen William Mendoza, Juan Carlos Galvis, Javier Correa, und andere Mitglieder der Gewerkschaft SINALTRAINAL sind hier dokumentiert:

 http://www.labournet.de/internationales/co/brief_franco.html

Verdi trinkt keine Coke

Leon 30.05.2006 - 18:52
möchte nur ergänzen, dass es eben in Deutschland schon Gewerkschaften gibt die beschlossen haben auf ihren Veranstaltungen keine Coke auszuschenken...
eine davon ist Verdi.
Trotzdem muss die Sache noch weiter an die Öffentlichkeit!

Grutz

Ergänzung

tierr@ 30.05.2006 - 20:45
Cola-Wasser und Blutzölle
 http://de.indymedia.org/2006/03/141636.shtml
Video - ermordete Coca-Cola-Gewerkschafter
von kanaB
 http://germany.indymedia.org/2004/10/95890.shtml

Coca Cola- Boykott in Chiapas
 http://de.indymedia.org/2005/01/103259.shtml

Die Aktien stehen schlecht für Coca Cola
 http://de.indymedia.org/2004/12/101414.shtml

Nazi-Cola - internationale Ausstellung
 http://de.indymedia.org/2004/07/86929.shtml

LINKSAMMLUNG zu Coca Cola
 http://de.indymedia.org/2003/02/40635.shtml

Forum internationle Anklage Coca Cola in Mumbai:
 http://colombia.indymedia.org/news/2004/01/9158.php

Refrat der HU lehnt Antrag der Kampagne ab

tropicola 30.05.2006 - 23:18
Der Refrat der Humboldt-Uni in Berlin (so heißt der AStA dort) hat kürzlich einen Antrag der Kampagne gege Coca-Cola mit der Begründung abgelehnt die Kampagne sei "antiamerikanisch"!!!

Coca-Cola wird es dem Refrat danken.

unglaublich

b 31.05.2006 - 16:09
ich frage mich, ob die leute vom refrat dumm sind, oder ob sie sich ihrer klassenzugehörigkeit entsprechend verhalten, oder ob sie denken, dass es egal ist, wenn gewerkschafter ermodet werden oder ob ich selbst einfach zu beschränkt bin um zu verstehen, was die damit meinen, wenn sie sagen die coca-cola kampagne sei antiamerikanisch und daher abzulehnen.

auf dem boden akribischer recherche kriminelle geschäftspraktiken von coca-cola anzuprangern, was ist daran verkehrt? die alternative dazu ist doch mit den schultern zu zucken und zu sagen, naja, wenn coca-cola gewerkschafter umbrigen möchte, bitte, dem möchten wir nicht im weg stehen.

man müsste also den refrat fragen wie er es richtig fände, auf eine solche sachlage wie die der ermordetetn coca-cola-gewerkschafter zu reagieren.

noch mehr Ergänzung

tierr@ 31.05.2006 - 20:01
spamt den Asta-Berlin mit Protestmails zu, die Adresse lässt
sich Googeln...Sonst noch Wissenswertes zur Coca Cola Company:

Anfang diesen Jahres übernahm Coca Cola die Mineralwassermarke Apollinaris. Unter diesem Titel, darunter das beliebte Heilwasser Heppinger, werden jährlich 195 Millionen Mineralwasser aus der rheinland-pfälzischen Quelle Bad Neuenahr verkauft. Das entspricht etwa 6% des Volumens von Coca Cola-Deutschland ( sic! ), das 2005 nach eigenen Angaben 3,3 Milliarden Liter braune Brühe umgesetzt hat. Die 470 ApollinarismitarbeiterInnen in Hamburg und Bad Neuenahr sollen zur Coca Cola-Company wechseln.

In Panama wurde Coca Cola wegen Umweltverschmutzung, konkret der Verunreinigung der Bucht von Panama mit Färbemitteln ( das Braun...) zu einer Geldtrafe in Höhe von 250.000 Euro, sowie der Beseitigung der Schäden verurteilt. Diese aktuelle ( erstes Halbjahr ) Entscheidung wurde vom Obersten Gerichtshof Panamas gefällt.

In Mexiko ist die Coca Cola-Company, neben Danone, Pepsi und Nestle´, einer der vier Getränkegiganten die zusammen 34% Marktanteil der dortigen Flaschenwasserbranche halten. Mexiko ist eines der Länder, in welchen die Trinkwasserversorgung marode ist ( siehe auch: Wasser-Forum und Gegeninitiativen  http://de.indymedia.org/2006/03/141634.shtml ), gleichzeitig ist der Wasserverbrauch des Landes mit 11, 5 % der welthöchste, nach den USA.
Für eine 300 Dollar-Konzession dürfen die oben genannten Multis jährlich bis zu 3 Millionen Kubikmeter Wasser in Mexiko fördern, während bei Protesten Zehntausnder MexikanerInnen der Regierung von Präsident Vincente Fox ( ehemals Manager bei Coca Cola ) immer wieder vorgeworfen wird, durch Staudämme und Bergbauprojekte die Lebensgrundlagen zahlloser Menschen zu zerstören. Indessen sind die Trinkwasserleitungen Mexiko-Citys marode, mit niedrigem Druck und in den Armenvierteln gehören Vorratstanks zur Grundausstattung des alltäglichen ( Über )-Lebens.



2005 wurden 70 gewerkschafterinnen ermordet

b. 09.06.2006 - 15:17
"Die systematische und gezielte Gewalt gegen die Gewerkschaften hat sich weiter fortgesetzt. Siebzig Gewerkschafter wurden im Laufe des Jahres ermordet, darunter 15 Frauen. Die erschreckende Zahl von Ermordungen liegt dabei noch unter der der vergangenen Jahre. Allerdings haben die registrierten Fälle von Anfeindung von Gewerkschaftern zugenommen und die Regierung hat mit allen Mitteln versucht, die Gewerkschaftsbewegung zu schwächen, ihr Image zu schädigen und sie zu entmutigen." (Internationaler Bund freier Gewerkschaftern, Jahresbericht 2006)

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Coca Cola — ist doch