BND-Agent Manfred Schlickenrieder

Der Skandal um die Bespitzelung und Anwerbung von JournalistInnen durch den deutschen Bundesnachrichtendienst BND lässt aufhorchen. Angesichts der breiten Palette der Geheimdienstmethoden sind die an den Tag gekommenen Fälle mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges. Wie weit geheimdienstliche Manöver gehen können, zeigt der vom Revolutionären Aufbau Schweiz im Jahre 2000 enttarnte BND-Agent Manfred Schlickenrieder. Eigentlich erstaunlich, warum dieser Fall weder in der derzeitigen Berichterstattung der deutschen bürgerlichen Medien noch im Untersuchungsbericht des Sonderermittlers Gerhard Schäfer erwähnt wird. Der BND-Agent Schlickenrieder gründete im Jahre 1982 unter dem Namen "Gruppe 2" einen Pressedienst und ein Video- und Dokumentationszentrum in München. Er publizierte eine eigene Zeitschrift "texte" und produzierte Videofilme über politische Gefangene, über Arbeiterkämpfe bis hin zur Opposition gegen Shell. Alles mit dem Ziel, Informationen über die jeweils betroffenen Strukturen und Personen zu sammeln. Im Visier der Münchner BND-Filiale Gruppe 2 gerieten in den 90er Jahren auch Greenpeace oder die Opposition gegen den geplanten Flugenhafenneubau in Berlin Schönefeld. Um sich eine Vorstellung über die Arbeitsweise der Schlapphüte zu machen, lohnt sich ein Blick in die von uns seinerzeit im Internet veröffentlichten Dokumente:  http://www.geocities.com/aufbaulist/Gruppe2/Gruppe2.htm
Zürich, 25.5.06