Nazi-Übergriff Im Prenzlauer Berg

AIWP 26.05.2006 12:08 Themen: Antifa Antirassismus
Am 25.05., dem "Herrentag" kommt es alljährlich immer wieder zu rassistischen und faschistischen Übergriffen von betrunkenen, aggressiven Männern.
So auch im als bekannten "alternativen" Stadtteil Berlin-Prenzlauer Berg.
Ein Mann, türkischer Herkunft wurde von vier Nazis brutal traktiert.
Der Mann mit migrantischem Hintergrund war mit seiner Freundin und zwei weiteren Freunden im Prenzlauer Berg, auf der Schönhauser Allee auf dem Weg nach Hause, als vier Nazis ihn mit rassistischen Parolen wie "scheiss Ausländer!" und "scheiss Türke!" unweit des S-Bahnhofes Schönhauser Allee provozierten.
Die Angreifer schubsten den Mann und begannen ihn mit Schlägen und Tritten zu traktieren. Hieraus versuchte sich die angegriffene Gruppe um den Migranten zu wehren aus dessen Verlauf die Polizei alarmiert wurde.
Drei der Angreifer (ein 20-Jähriger und zwei 27-Jährige) konnten in der nächsten Seitenstraße (Gleimstraße) gestellt werden und wurden sofort festgenommen.
Der Angegriffene erlitt Prellungen am Oberkörper und steht zur Zeit unter Schock- er musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Heute morgen wurde zudem der wahrscheinlich vierte, 46-Jährige Angreifer in seiner Wohnung im Prenzlauer Berg vom LKA festgenommen.
Drei Angreifer werden heute zum Erlass eines Haftbefehls dem Richter vorgeführt.

Aufgrund dieser Attacke, ist anbei zu bemerken, dass rassistische, antisemitische und faschistische Propagandaaktionen und Übergriffe bereits Realität im Prenzlauer Berg sind.
Erst letztes Jahr kam es vor der Nazi-Kneipe "Sparstrumpf" am so genannten "Herrentag" zu Übergriffen von Nazis auf alternative Jugendliche:

Chronik-Eintrag vom 04.05.2005:
An Himmelfahrt sammeln sich in der Kneipe "Sparstrumpf" (Greifswalder Straße/Danziger Straße) pöbelnde und trinkende Nazis. Schon seit geraumer Zeit wird der "Sparstrumpf" am Abend von Nazis frequentiert und war schon Ausgangspunkt von Angriffen auf alternative Jugendliche

Weitere Informationen zu Übergriffen, Nazi-Strukturen und eine unvollständige Chronik im Prenzlauer Berg ist unter www.aiwp.de.vu abzurufen.

Berlin-Prenzlauer Berg, den 26.05.2006
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Ergänzungen

Das ist leider nicht alles...

reload 26.05.2006 - 12:49

Heute Demo gegen Nazistrukturen und Rassismus

Berlin 26.05.2006 - 14:14
Aus aktuellem Anlass wird es am kommenden Freitag im Berliner Bezirk Lichtenberg eine antifaschistische Demonstration geben.
Die Demo richtet sich gegen die dort verankerten Nazistrukturen und die alltägliche rechte Gewalt.
Nachdem es bereits seit dem letzten Jahr immer wieder Angriffe auf alternative Jugendliche und linke Aktivisten gab, scheint auch wieder das alte neonazistische Feindbild des Nicht-Deutschen in den Fokus der Nazischläger zu rücken.
In der letzten Woche wurde ein Politiker aufgrund seiner dunkleren Hautfarbe zusammengeschlagen. Die Bürgermeisterin und Journalisten wurden von Neonazis bedroht. Bezeichnender Weise kommentiert die Wirtin der Kneipe »Bauernstube« in der Weitlingstraße die Geschehnisse in der Berliner Zeitung mit: »Zecken' haben bei uns nichts verloren« und legitimiert damit die rechte Gewalt indem sie die Linken zu eigentlichen Problem erklärt.

Kommt darum Alle zur Demo gegen Neonazis und Rassisten in Lichtenberg

FREITAG * 26. MAI * 18 UHR * S-BHF LICHTENBERG

Berliner Zeitung

Demo heute in Lichtenberg 26.05.2006 - 14:51
Scheiben eingeworfen

Den Überfall wollen linke Gruppen zum Anlass nehmen, um heute durch Lichtenberg zu demonstrieren. Die Antifa ruft zu einer Demonstration auf, die um 18 Uhr am Bahnhof Lichtenberg beginnen soll. Für den Sommer planen die Antifa Hohenschönhausen und die Antifaschistische Linke Berlin eine breit angelegte Kampagne gegen "rechtsextreme Hegemonie im Weitlingkiez". Im Kiez um den Bahnhof Lichtenberg wohnen viele Neonazis, von denen einige zur Kameradschaft Tor gehörten. Diese wurde im vergangenen Jahr zwar verboten, doch die Ex-Mitglieder haben ihre Strukturen neu organisiert. Immer wieder werden in dieser Gegend Ausländer und "links" aussehende Passanten angepöbelt und bedroht. Für die Polizei ist diese Gegend deshalb seit Jahren ein Einsatzschwerpunkt.

Nach dem Überfall auf Sayan hat die Polizei ihre Präsenz noch einmal verstärkt - nicht ohne Erfolg. So beobachtete eine Polizeistreife in Zivil, wie am Mittwochabend ein Jugendlicher einem Ausländer den Hitlergruß zeigte. Der 14-Jährige Steven R. war nach Angaben eines Polizeisprechers mit einer Gruppe von etwa 15 Jugendlichen auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs Lichtenberg, als ein Mann, vermutlich ein Türke, an der Gruppe vorbeiging. Die Polizisten beobachteten, wie Steven R. straffe Haltung annahm und den rechten Arm hochriss. Der Türke schüttelte den Kopf und ging weiter. Die Beamten nahmen Steven R. fest. Sie fanden bei ihm ein Butterflymesser und ein Handy au dessen Display als Hintergrundbild ein Hakenkreuz zu sehen war. Ferner waren "Gewaltdarstellungen" gespeichert, die noch ausgewertet werden.

Unterdessen zerstörten mutmaßlich linke Täter am Mittwochabend die Scheiben des Lokals Piccolo an der Skandinavischen Straße, das bevorzugt von Rechten besucht wird. Laut Polizei warfen bis zu 20 Vermummte die Scheiben mit Pflastersteinen ein.
Berliner Zeitung, 26.05.2006

Spontan-Demo aus Protest

Autonomer Anarchist 27.05.2006 - 05:51
Aus Protest gegen die Übergriffe am Herrentag gab es gegen 21:45 Uhr eine Spontandemo mit über 30 Leuten vom S-Bahnhof Prenzlauer Allee zum S-Bahnhof Greifswalder Straße.

Nazispelunke Sparstrumpf

Anwohner 29.05.2006 - 19:09

Der Sparstrumpf ( Ecke Greifswalder/Danziger) hat sich zu einer Nazi-Stammkneipe entwickelt. Besonders am Freitag Abend ist der Laden fest in deren Hand. Die Nazis gehören eher zum schon etwas fortgeschritteneren Spektrum - also 30 Jahre und älter. Natürlich zieht das auch den Nachwuchs an.

Ich bin mal Freitag Abend zum Zigaretten holen rein, ich schätze es waren ca 60-80 Nazis plus weibliches Gefolge anwesend.



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