Demo in FFM gegen Studiengebühren

Demo gegen Studiengebührengesetzentwurf

Heute demonstrierten nach einer Vollversammlung auf dem Campus Westend (im Volksmund IG Farben-Campus genannt) einige hundert Studenten gegen den Gesetzesentwurf über Studien"beiträge" von Corts, Koch und Co.

Mittlerweile sind die Fakten des "Hessischen Studienbeitragsgesetz", welches als Entwurf vorliegt, der im September - also wenn der gemeine Student keine Veranstaltungen hat und somit aktiv dagegen werden kann - zu einer ersten Lesung im Landtag angesetzt ist, bekannt. Selbige sowie einige über die üblichen Redeninhalte hinausgehende Beitrage wurden an die noch nicht so große Menge von Studenten herangetragen.

Es folgte - die Stimmung war trotz des nicht immer angenehmen Wetters gut und unüberhörbar - die Verabredung für alle, die ihrer Meinung über den Gesetzesentwurf laut kundtun wollen, auf der nahe gelegenen Kreuzung Bremer Str./Hansaallee.

Dort fanden sich viele (Waren die alle vorher bei der VV?)ein, die dann auch laut und nach einer längeren Phase auch ein wenig weiträumiger die Straßen entlang liefen. Transparente waren ein paar vertreten (Eines trug ungefähr folgende Aufschrift: "Volk der Dichter und Denke - Roland ist Dein Henker"), aufgrund des spontanen Charakters der Demonstration allerdings war es vertretbar, daß es an Trillerpfeifen, Trommel und eben auch Infomaterial mangelt.

Es ist eine Tatsache, daß man, wenn man demonstriert, nicht nur Aufmerksamkeit aufgrund von unangenehmen Auffallens haben möchte, sondern den - seien es nun verhinderte Verkehrsteilnehmer, lärmbelästigte Passanten oder andere - aufmerksam Gemachten den zu beklagende Sachverhalt nahebringen will. Dazu benötigt man Infomaterial - und vernünftiges Demo-Verhalten.


Aus Sicht des Demoverhaltens war die Demo mal wieder einen Aufschrei auf indy wert. Allerdings sollte man dazusagen, daß einige im gleichgeschaltetn Pressebereich allgemein als Berufsprotestierer (Warnung an Studenten: Dies ist kein Lohnarbeitsberuf!) benannten Personen nicht gerade von konstruktiver Teilnahme angetan waren.

Ein paar verbesserungswürdige Punkte im Sinne der konstruktiven Kritik:
Wir sind nicht auf einer Demonstration, um uns möglichst schnell durch die Straßen zu bewegen
- Informiert lieber die Autofahrer und andere, es mag nach persönlichem Schicksal aussehen, aber die Autofahrer stecken nicht zu unserem Vergnügen fest.

- lauft langsamer, die paramiltärische (Mittwoch, den 17. Mai '06 in der Münchener Str. im Block stehend) Begleittruppe hat am Ende zu laufen, das sie sich leider immer wieder selber definieren, damit - und einzig damit - spaltet sie immer wieder die "Letzten", die der Demo gewaltig Wahrnehmung geben, von der Demo ab, die dadurch an Masse verliert (ganz zu schweigen von dem Ärger, den die Grüne Macht, die langsam blau wird, gerne zur Abschreckung und persönlichen Rache den abgetrennten Letzten ausläßt).

- Mitdenken! Ja, tatsächlich: Wenn die ganze Demo weiterläuft, ist der vorher blockierte Verkehrsknoten wieder frei für den Verkehr - Effekt der Demo eingeschränkt. Nein, vom Westkreuz zum Nordwestkreuz werden wir es nicht unbedingt schaffen eine Demo zu ziehen, aber wenn man den Messekreisel freigibt, weil man lieber vor nem Garagenhintereingang stehen möchte ...

- wenn von einer nicht-studentischen Seite Behauptungen aufgestellt werden, die zB beinhalten, daß Corts und Co irgendwo nicht auftreten, muß das ebenso wenig der Wahrheit entsprechen, wie die Aufforderung bei einer Festnahme Aussagen zu machen, die über die persönlichen Angaben hinausgehen.

- lest das Demo 1x1 und schreibt Euch die EA Nummer auf: Dies ist für Eure Sicherheit gedacht und scheint seit den letzten paar Demos doch notwendig.


Alles in allem: Schön, daß es, trotz des Wetters und der (ursprünglich) beschränkten Anzahl Angesprochener, eine deutliche und zeitlich ausgedehnte Demo war!
Weiter so, wir müssen die Arbeitsplätze unserer Zukunft - immerhin kann man mit Abi noch Pozilist werden - stärken!