Lichtenberg: Angriff auf kurdischen Politiker
Am Freitag Abend ist in der Nähe des Bahnhofs Lichtenberg der kurdische Politiker Giyasettin Sayan von zwei Personen angegriffen und als Ausländer beschimpft worden. Das Opfer befindet sich zur Zeit mit eine Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Es gibt bis jetzt (Sonntag) keine heiße Spur auf die Täter.
Wer jetzt nicht von „No-Go-Areas“ spricht leugnet die Wahrheit.
Wer jetzt nicht von „No-Go-Areas“ spricht leugnet die Wahrheit.
Angriff auf kurdischen Politiker der Linkspartei in Lichtenberg
Am Freitag Abend ist Giyasettin Sayan, ein Politiker der Linkspartei , in Lichtenberg von zwei Männern angegriffen und schwer verletzt worden. Der aus der Türkei stammende Politiker ist nach Presseberichten in der Nacht von Freitag zu Samstag in der Nähe des Bahnhofs Lichtenberg von zwei Personen beschimpft und angegriffen worden. Giyasettin Sayan ist der Kandidat für die Linkspartei in Lichtenberg-Hohenschönhausen und wurde, während er in sein Auto stieg, von zwei Personen als Ausländer beschimpft und mit einer Flasche am Kopf schwer verletzt. Zurzeit befindet sich der 56 Jahre alte Politiker im Krankenhaus. Die Polizei und der Staatsschutz haben inzwischen eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise, die zum Ergreifen der Täter führen, ausgesetzt und bittet um Mithilfe.
Beim Landesparteitag der SPD am 20. Mai äußerten sich der Regierende Bürgermeister und alle Fraktionen bestürzt über den Vorfall. Die CDU sagte dazu, es müsse dringend geklärt werden, ob das Motiv dieses Angriffs der kurdische Hintergrund Sayans oder seine Parteimitgliedschaft seien. Die jüngste Debatte über sogenannte „No-Go-Areas“ scheint hiermit bedauerlicherweise eine traurige Bestätigung zu bekommen. In den letzten Wochen hatten die Worte des ehemaligen Sprechers der rot-grünen Bundesregierung und Vorsitzenden des Vereins gegen Fremdenfeindlichkeit „Gesicht zeigen“ Uwe-Karsten Heye in denen er Menschen nicht deutscher Herkunft riet, bestimmte Orte in Berlin und Brandenburg zu meiden, eine starke Diskussion in der Politik ausgelöst. Man sah durch diese Klarstellung der Tatsachen angesichts der anrückenden Fußball-WM das Image der Region gefährdet.
Die Innenminister einiger Bundesländer, die sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert sehen, äußerten Kritik an der Politik der Berliner Polizei und forderten diese auf, durch ein härteres Durchgreifen dem grassierenden Rechtsextremismus entgegenzuwirken. Der Innenminister in Sachsen-Anhalt setzt nach eigenen Angaben schon länger darauf, rechte Hochburgen stark zu überwachen. Davon ist gegenwärtig nicht viel zu spüren, im Gegenteil, es mehren sich die Stimmen die belegen, dass zahlreichen neonazistische Straftäter in Sachsen-Anhalt weiterhin ungestraft ihr Unwesen treiben. (siehe Kontraste Bericht)
Das Thema Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ist in letzter Zeit ein trauriger Beigeschmack des Alltags in Berlin und Brandenburg. Bei dem Angriff auf den Deutsch-Äthiopier in Potsdam wie bei der Reihe von Überfällen auf Menschen in Friedrichshain hat die Politik das Phänomen verurteilt, aber keine Konsequenzen daraus gezogen. Die Polizei setzt weiterhin darauf, die Bekämpfung des rechten Mainstreams zu kriminalisieren. Rassistische Gewalt ist immer schnell in der Gesellschaft wahrgenommen worden, einige Wochen später jedoch scheint keiner mehr so richtig erinnern zu wollen, dass Rassismus nicht durch Verleugnen und Vergessen verhindert werden kann. Konsequenter Antirassismus ist angesagt!
ES REICHT! DEN RASSISTISCHEN KONSENS DURCHBRECHEN!
Anscheinend müssen erst Menschen sterben, damit wir wachsam werden und erkennen, was in diesem Land geschieht, anscheinend reagiert die Gesellschaft bloß auf Mord und Totschlag. Keine “No-Go-Areas”! Für ein multikulturelles Miteinander!
Antifaschismus ist nicht kriminell!
Quellen:
Angriff auf Giyasettin Sayan: http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news4250723.html
Kontraste Bericht: http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_4009236.html
Am Freitag Abend ist Giyasettin Sayan, ein Politiker der Linkspartei , in Lichtenberg von zwei Männern angegriffen und schwer verletzt worden. Der aus der Türkei stammende Politiker ist nach Presseberichten in der Nacht von Freitag zu Samstag in der Nähe des Bahnhofs Lichtenberg von zwei Personen beschimpft und angegriffen worden. Giyasettin Sayan ist der Kandidat für die Linkspartei in Lichtenberg-Hohenschönhausen und wurde, während er in sein Auto stieg, von zwei Personen als Ausländer beschimpft und mit einer Flasche am Kopf schwer verletzt. Zurzeit befindet sich der 56 Jahre alte Politiker im Krankenhaus. Die Polizei und der Staatsschutz haben inzwischen eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise, die zum Ergreifen der Täter führen, ausgesetzt und bittet um Mithilfe.
Beim Landesparteitag der SPD am 20. Mai äußerten sich der Regierende Bürgermeister und alle Fraktionen bestürzt über den Vorfall. Die CDU sagte dazu, es müsse dringend geklärt werden, ob das Motiv dieses Angriffs der kurdische Hintergrund Sayans oder seine Parteimitgliedschaft seien. Die jüngste Debatte über sogenannte „No-Go-Areas“ scheint hiermit bedauerlicherweise eine traurige Bestätigung zu bekommen. In den letzten Wochen hatten die Worte des ehemaligen Sprechers der rot-grünen Bundesregierung und Vorsitzenden des Vereins gegen Fremdenfeindlichkeit „Gesicht zeigen“ Uwe-Karsten Heye in denen er Menschen nicht deutscher Herkunft riet, bestimmte Orte in Berlin und Brandenburg zu meiden, eine starke Diskussion in der Politik ausgelöst. Man sah durch diese Klarstellung der Tatsachen angesichts der anrückenden Fußball-WM das Image der Region gefährdet.
Die Innenminister einiger Bundesländer, die sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert sehen, äußerten Kritik an der Politik der Berliner Polizei und forderten diese auf, durch ein härteres Durchgreifen dem grassierenden Rechtsextremismus entgegenzuwirken. Der Innenminister in Sachsen-Anhalt setzt nach eigenen Angaben schon länger darauf, rechte Hochburgen stark zu überwachen. Davon ist gegenwärtig nicht viel zu spüren, im Gegenteil, es mehren sich die Stimmen die belegen, dass zahlreichen neonazistische Straftäter in Sachsen-Anhalt weiterhin ungestraft ihr Unwesen treiben. (siehe Kontraste Bericht)
Das Thema Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ist in letzter Zeit ein trauriger Beigeschmack des Alltags in Berlin und Brandenburg. Bei dem Angriff auf den Deutsch-Äthiopier in Potsdam wie bei der Reihe von Überfällen auf Menschen in Friedrichshain hat die Politik das Phänomen verurteilt, aber keine Konsequenzen daraus gezogen. Die Polizei setzt weiterhin darauf, die Bekämpfung des rechten Mainstreams zu kriminalisieren. Rassistische Gewalt ist immer schnell in der Gesellschaft wahrgenommen worden, einige Wochen später jedoch scheint keiner mehr so richtig erinnern zu wollen, dass Rassismus nicht durch Verleugnen und Vergessen verhindert werden kann. Konsequenter Antirassismus ist angesagt!
ES REICHT! DEN RASSISTISCHEN KONSENS DURCHBRECHEN!
Anscheinend müssen erst Menschen sterben, damit wir wachsam werden und erkennen, was in diesem Land geschieht, anscheinend reagiert die Gesellschaft bloß auf Mord und Totschlag. Keine “No-Go-Areas”! Für ein multikulturelles Miteinander!
Antifaschismus ist nicht kriminell!
Quellen:
Angriff auf Giyasettin Sayan: http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news4250723.html
Kontraste Bericht: http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_4009236.html
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Giyasettin Sayan ein Kudischer Politiker?
ohmigod
@Klugscheißer: war auch mein erster Gedanke. "kurdischstämmiger Deutscher" oder so wäre vielleicht der richtige Begriff. Aber dieses Land hat sich leider immer drum gedrückt, seine multiethnische Realität anzuerkennen (ohne Polen wäre der Ruhrpott immer noch ein langweiliger Sumpf; ohne Franzosen würde sich die Linkspartei einen anderen Chefdemagogen suchen müssen usf). Insofern ist es im Sinne einer ansprechenden und nicht so bemüht klingenden Sprache vielleicht besser, die Abstammung solcher Deutscher wie Sayan irgendwann im weiteren Verlauf des Berichts zu erwähnen, aber in der Einleitung zB von ihm einfach nur als "Politiker/Kandidat der LP" zu sprechen. Das klingt weniger PCig, liest sich besser, und gibt die Realität angemessener wahr als die zwanghafte Verwendung irgendwelcher Konstruktionen: Deutschland ist ein Einwanderungsland, und das ist es immer gewesen. Selbst in den Niederlanden oder Dänemark, wo die Eingeborenen ja wohl sehr viel mehr Berechtigung hätten, ihr Land als ein ethnisch/kulturell homogenes zu betrachten, wird die Realität ohne allzu große Probleme akzeptiert. Deutschland ist ziemlich einzigartig in seiner kategorischen Realitätsverweigerung, zumal die "deutsche" Identität selbst nur eine artifiziell herbeikonstruierte auf Basis der Annahme einer eingeborenen "Urbevölkerung" ("die Germanen") ist - in der geläufigen Form eine historisierende Propagandalüge des späten 19. Jahrhunderts - und der kontinuierlichen Fortexistenz derselben bis in die heutige Zeit (bodenloser Schwachsinn - die Nachfahren von Tacitus' "Germanen" finden sich eher in Frankreich, Sizilien, ja sogar Algerien als in Deutschland...).
pc9xklug
Ich erinnere mich noch an einem Vorfall im September 2001. Da hatte eine Zeitung (die, mit den grossen Bildern drin) schon etwa 3 Tage nach einem aufseheneregenden Anschlag mindestens 10 Täter auf der Titelseite, obwohl alle Zeugen und die Täter (falls es denn - für diesen Zeitpunkt - welche gab) verbrannt waren und der Tatort (u.a. ein halbes Stadtzentrum) für Wochen in Schutt und Asche lag.
Letztendlich stellte sich heraus, dass die Täter doch wirklich die Täter waren. Aber stelle sich doch jemand die Konsequenzen vor, wenn nur einer der abgedruckten Vorerurteilten nur ein harmloser Tourist gewesen wäre. Die arme Familie. Die armen Freunde.
Das war journalistisch nicht richtig. Und einige Deutsche Polizisten hätte Kritiker dagegen fast gehaun. - Pressefreiheit und Staat im Staat eben...
Vielen Dank für die vielen Anregungen...
Heute gab es in er Berliner Zeitung ein reizendes Interview mit einer Lichtenbergerin. Sie ist Verkäuferin in einer Bäkerei in der Weitlingstr. und meinte dass der rassistische Ruf des Bezirks schon ziemlich Scheiße sei, sie würde eigentlich mit allen gut auskommen NUR Linke Zecken haben in Lichtenberg nichts verloren. (Die wollen wir nicht haben! sagte sie). Ansonsten ist die Diskussion in den Medien zum Kotzen.
Auch bei Sabine Christiansen wurde über das Thema diskutiert. Die Debatte war aber mehr als ätzend. Natürlich waren alle gegen Rechte Gewalt aber...
Ansonsten bemerkte der Polizei Präsident Glietsch zum Angriff in Lichtenberg: Dass Problem kann nicht nur durch die Polizei gelöst werden. Ja dann tretten alle mal der Antifa bei oder?
An "leser": junge welt vom Mittwoch(24.5.2006
"Berlin. Der bei einem mutmaßlich fremdenfeindlich motivierten Überfall verletzte kurdischstämmige Berliner Linkspartei-Abgeordnete Giyasettin Sayan kann wahrscheinlich am heutigen Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen werden. Von den Tätern fehlt nach wie vor jede Spur. Sprecher der Linkspartei äußerten sich am Dienstag empört über Pressespekulationen, Sayan könnte die Tat inszeniert haben." (junge welt 24.5.2006)
rassistische Gerüchteküche bei der ex-PDS?
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
... — Antifaschist
Demo? — tim
denn ich muss es ja wissen — ich wars!
Graffiiti schuld? — ?
jepp — abwarter
weitere links zum thema — ruhrpottstämmiger deutscher
Liebe Mods, — Antifa Berlin
Linkspartei geht zu Opfer auf Distanz — leser
(muss ausgefüllt werden) — (muss ausgefüllt werden)