Berlin: HeinersdorferInnen gegen Moscheebau

Antifaschistische Aktion Bernau (bei Berlin) 20.05.2006 20:32 Themen: Antifa Antirassismus
Bilder und Bericht zur Demonstration der "Bürgerinitiative gegen Überfremdung" gegen den Bau einer Moschee in Berlin Pankow-Heinersdorf
Heute versammelten sich etwa 200 HeinersdorferInnen und etwa 40 Neonazis aus der Kameradschaft - , bzw. NPD - Szene, und folgendem damit dem Aufruf der "Bürgerinitiative gegen Überfremdung" die sich gegen den Bau einer Moschee stark macht. So zogen sie unter dem Motto "Keine Moschee in Pankow" mit Parolen wie "Wir sind das Volk", "Wir sagen nein zur Moschee", "Wir sind Heinersdorfer - wir wohnen hier" und "Ihr könnt sie haben" (gegenüber dem Gegenprotest) durch die Straßen.

Teilweise gab es am Straßenrand Protest von jungen AntifaschistInnen mit Transpis, Sprechchören und Pfiffen. Doch der Gegenprotest war eher mager. Auch die Kundgebung am Bahnhof Pankow vom Netzwerk Nord-Ost war leider sehr schlecht besucht.

Die HeindersdorferInnen selbst fanden das ihre Demonstration nix mit Rassismus oder mit Nazis zu tun hat, deshalb konnten sie den Gegenprotest nicht verstehen. Doch das sie mit der organisierten Rechten zusammen marschieren störe sie reichlich wenig, solange keine Transparente oder Fahnen mit rechtsextremen Inhalt zu sehen sind.

*Eine ausführliche Auswertung zu diesem Spektakel folgt noch*



Weiteres zum Thema:

 http://www.de.indymedia.org/2006/03/142728.shtml - "Wir sind das Volk!" - Moschee in Heinersdorf

 http://de.indymedia.org/2006/04/142900.shtml - Geschmackloser Aprilscherz in Berlin-Pankow
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Ergänzungen

Mehr Pics aus Pankow

Jens Anger 20.05.2006 - 22:54
Hier Bilder, von den "Bürgern" als sie am Garbatplatz angekommen waren.

Mehr Pics aus Pankow

Jens Anger 20.05.2006 - 23:25
Mehr bilder auf  https://fotoalbum.web.de/gast/lila-weiss-ost-berlin/Pankow_Fotos

Es wurden 2 Neonazis während der Demonstration festgenommen/in Gewahrsam genommen. 1 Antifaschist wurde während der Proteste ebenfalls kurz in Gewahrsam genommen.
Der Bürgermeister von Pankow, Burkhard Kleinert CDU, war erschüttert über das Verhalten der Polizei gegenüber den Gegendemonstranten.

Hier noch ein Video

von den 21.05.2006 - 01:37
bürgerlichen Rassisten:
h**p://www.rbb-online.de/suche/suche.jsp?text=heinersdorf+&submit.x=10&submit.y=17

Zitat eines Bürgers: "Sie kennen doch die Viertel mit den vier A's? [...] Arme, Alte, Ausländer und Asoziale [...] und das wollen wir hier nicht."

*kotz*

Rassismus bekämpfen!
NO NATION! NO BORDER!

NPD zitat

mensch 21.05.2006 - 10:57
Zitat der NPD dazu:

"Mitglieder des NPD-KV 8 nahmen mit ihrem Vorsitzenden Jörg Hähnel privat an der Veranstaltung teil, da eine Parteienbeteiligung seitens des Veranstalters nicht erwünscht war."

Berliner Morgenpost

Berliner Morgenpost 21.05.2006 - 11:07
Berlin (dpa/bb) - Mehr als 200 Demonstranten haben am Samstag im Berliner Bezirk Pankow gegen den geplanten Moscheebau in Heinersdorf protestiert. Nach Polizeiangaben folgten etwa 250 Menschen dem Aufruf einer «Bürgeraktion gegen Überfremdung» und zogen vom künftigen Baugelände an der Tiniusstraße zum Rathaus Pankow. Unter ihnen war nach Berichten von Anwohnern auch der Landesvorsitzende der rechtsextremen NPD. Das Bezirksamt und das Pankower Netzwerk gegen Rassismus veranstalteten zu gleichen Zeit eine Gegenkundgebung.

Quelle: Berliner Morgenpost Newsticker - 20.5.2006

Bericht zur 'Anti-Moschee-Demo' in Pankow

GFKPTH 21.05.2006 - 11:38
Einige Beobachtungen zur Demonstration gegen den Moscheebau in
Pankow-Heinersdorf am 20. Mai 2006

Nachdem die Teilnehmerzahl zunächst recht übersichtlich klein zu bleiben schien, war ab um 10 Uhr dann doch noch ein bemerkenswerter Zulauf zu verzeichenen. Schließlich waren die Streiter für 'Demokratie und Gleichberechtigung von Mann und Frau' (und immer so weiter) zu einem beachtlichen Auflauf von wohl 150-200 Menschen angewachsen, der sich mehrheitlich aus älteren Herrschaften rekrutierte, wobei allerdings auch einige junge Menschen und Eltern mit Kindern mit von der Partie waren. Es gab auch einen kleineren Block von Nazis, der mit seinen Leuten am Ende des Zuges lief. (Mir schienen das nicht so viele gewesen zu sein, höchstens 20, aber mag auch sein, das ich nicht alles als Nazi erkannt habe, was Nazi ist. Manchmal sind die Übergänge fließend...)

Wenngleich es offenbar den meisten Teilnehmer überhaupt nicht
passte, als rassistisch motiviert wahrgenommen zu werden, deutete
sich doch wenigstens eine 'völkische' Grundstimmung an. Bezeichnend
hierfür waren Äußerungen wie: 'Ihr bekämpft euer eigenes Volk'
(sinngemäß) oder 'Das ist eine Minderheit, die das will'. Häufigstes
Argument gegenüber jungen Gegendemonstranten, war deren junges
Alter, da der, ich nenne es mal argumentierende,
Gegenmoscheedemonstrant ja 'schon 40 Jahre hier' wohne und 'mehr
Erfahrung' habe. 'Wehret den Anfängen' habe man aus der DDR-
Geschichte gelernt.
Was den Leuten offenbar schwer aufs Gemüt drückt, ist die ihrer
Ansicht nach negative Darstellung, die sie in den Medien erfahren.

Weit verbreitet offenbar die Angst vor der bedrohlichen
Missionierung, die ja ohne Zweifel die Moschee mit sich bringen
würde.
Die Informationen über die Gemeinde und ihre angebliche
Gefährlichkeit stammen offenkundig zum allergfößten Teil von den
Webseiten einer ähnlichen Bürgerinitiative in Schlüchtern,
insbesondere von einer Frau Dr. Hiltrud Schröter. Getreu ihren
Forschungsmethoden hat keiner der Menschen, mit denen ich gesprochen
habe, bisher sich mit Gemeindemitgliedern der Ahmadiyya selbst
befasst. Ebenso hatte es Frau Schröter unterlassen, der Ahmadiyya
Gelegenheit zu geben, sich zu ihren Vorwürfen zu äußern, eine
selbständige Erwiderung der Ahmadiyya blieb bislang ohne Resonanz.
Positiv ist zu bemerken, dass wenigstens mit einigen Demonstranten
auf einer recht vernünftigen Diskussionseben zu reden war und nicht
ständig nur mit hochroten Kopf die 'Dummheit' der Gegendemonstranten
beklagt wurde.
Leider stellt sich heraus, dass alle vorgebrachten Argumente
anscheinend aus Frau Schröters Nähkästchen stammen und ihnen
vonseiten der Ahmadiyya-Gemeide bereits entgegnet wurde. Offenbar
setzt man aber auf das beste Mittel von Propaganda: unablässige
Wiederholung von Behauptungen.

Eine kleine Anekdote am Rande: Zwei oder drei Nazis fordern einen
Gegendemonstranten auf, ein Schild: 'Gegen Rassismus' wegzunehmen.
Man sei nämlich kein Rassist. Frage: 'Wogegen geht denn diese Demo?'
Antwort: 'Na, gegen Ausländer.' Frage: 'Und was ist Rassismus?'
Antwort: 'Äh, na gegen Ausländer, aber...öhm'

Informationen von Moscheegegnern:
 http://www.moschee-schluechtern.de/
 http://www.pro-schluechtern.de/
 http://www.ipahb.de/

Ahmadiyya-Website in Deutschland:
 http://www.ahmadiyya.de/

Frau Schröters und der Bürgerinitiative Vorwürfe und die

Erwiderungen:
 http://www.pro-schluechtern.de/texte/schroeter/
 http://www.ahmadiyya.de/islam/artikel/hadayatullah/entgegnung_schroeter.html
 http://ahmadiyya.de/aktuelles/moscheebau/buergerinitiative.html

Verschoben

saul 21.05.2006 - 14:48
Das Teil von "muß ausgefüllt werden" ist duchaus lesenswert. Das ist das Grundproblem, wenn die Linke das Thema tabuisiert überlässt sie die Leute den Nazis und die nutzen natürlich diese Gelegenheit. Das die Anwohner keine Moschee wollen macht sie nicht automatisch zu Rassisten. Nur von links haben sie da wenig Verständnis zu erwarten und da soll man sich nicht wundern wenn sie nichts gegen Hilfe von rechts haben. Nicht das es an Moscheen fehlt, die sind aber meist unauffällig in irgendwelchen Hinterhöfen oder Gewerbegebieten und da stört sich keiner dran. Das die Bewohner bei Neubauten Angst vor kultureller Überfremdung bekommen, wurd von links stets verschwiegen und nicht zur Kenntnis genommen. Ist ja nicht PC und dann heißts ja gleich Rassismus. So überlässt man den Normalbürger den Rechten und die Neonazis freuen sich natürlich wenn sie sich auf so ne Demo willkommen fühlen können.

@ jens anger

Rote Zora 21.05.2006 - 15:48
Doch, den Terminus "Überfremdung" habe ich gelesen. Darauf bin ich in meiner ergänzung auch eingegangen. Offenbar gehst Du aber davon aus, dass Angst vor "Überfremdung" automatisch rassistische Motive zugrunde liegt. Ich würde das anders sehen. "Fremd" ist alles, was meiner gewohnten Lebensart widerspricht. Wenn in meinem Kiez plötzlich immer mehr Naziskins offen rumlaufen, ist das eine Form von "Überfremdung", die mir Angst macht. Die Linke nennt das zwar nicht Überfremdung, es ist aber ein ähnliches Phänomen, wie wenn in meinem Stadtteil plötzlich immer mehr Frauen vermummt rum laufen (müssen), bei denen ich noch nicht mal sehen kann wer es eigentlich ist. Und eifrige Missionare sogar noch versuchen, noch mehr Menschen für diesen sexistischen, extrem-patriarchalen Lifestyle anzuwerben. Ein Lebensstil, eine Kultur macht sich schleichend breit, die nicht die meine ist, die mich und meine Werte zu verdrängen scheint, die am Ende gar Dominanz beansprucht...

Erwiderung zu Hiltrud Schröter

Muslim 08.02.2008 - 01:09
Eine Entgegnung auf Frau Dr. Schröters Schrift „Ahmadiyya-Bewegung des Islam“
 http://mitglied.lycos.de/ahmadiyyaarchiv/islam/artikel/hadayatullah/entgegnung_schroeter.html

Hiltrud Schröter
 http://de.wikipedia.org/wiki/Hiltrud_Schröter


10 Punkte die beweisen, dass zwischen der Selbstdarstellung der Ahmadiyya in den meisten Medien und der Realität in den Schriften und Publikationen der Ahmadiyya, Welten auseinander klaffen.
 http://www.ipahb.de/index-Dateien/Page1495.htm

Erwiderung der 10 Thesen der IPAH e.V.
 http://mitglied.lycos.de/ahmadiyyaarchiv/ipahb/10thesen.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 14 Kommentare an

mobpics please — muhaha

Mehr Pics aus Pankow — Jens Anger

Ich bin auch Linker — und bin

ja — doch

@ eintrag von 01:04 — weihnachten gibts geschenke

herr kleinert — infohansel

muss ausgefüllt werden — muss ausgefüllt werden

aufklärungen — jens anger

@ Saul — Peter G.

*lol* — ich

Üblich — N.N.