Do: Naziaktivitäten rund um den Donnerschlag

yxcv 19.05.2006 00:02 Themen: Antifa
Rund um den Neonaziladen "Donnerschlag" in der Rheinischen Straße 139 scheint sich momentan ein neuer Schwerpunkt der extremen Rechten in Dortmund zu entwickeln. Nicht nur von antifaschistischer Seite wird der Druck auf den Neonaziladen erhöht. Auch ein paar Politiker gehen in die "Offensive". Mit teilweisem Erfolg.
Nicht nur im Dortmunder Westen ist in letzter Zeit eine erhöhte Aktivität von Neonazis zu beobachten. Seit einigen Wochen werden vor allem in der Dortmunder Nordstadt vermehrt Hakenkreuze an Wände gesprüht. Durch den Duktus ist unschwer zu erkennen, dass die Hakenkreuze wahrscheinlich zu einem großen Teil von einer einzigen Person stammen, jedoch ist die Vielzahl der Hakenkreuze erschreckend. Während vereinzelt auftauchende Hakenkreuze in der Innenstadt innerhalb kürzester Zeit durch die Stadt entfernt wurden, scheint sich diese für die Nordstadt wohl nicht verantwortlich zu fühlen. So bleibt es bisher couragierten Anwohnern überlassen die Hakenkreuze zu entfernen/übermalen.
Doch besonders im Umkreis des Neonaziladens "Donnerschlag" in der Rheinischen Straße scheinen sich die Dortmunder Neonazis zurzeit wohl zu fühlen und lassen sich dort anscheinend vermehrt nieder. Der "Donnerschlag" dient mittlerweile nicht nur der Rekrutierung des rechten Nachwuchses und der Verbreitung neonazistischer Propaganda, sondern auch als Ausgangspunkt bzw. Rückzugsort für gewalttätige Angriffe. Diese richten sich vorzugsweise gegen alles irgendwie "linke" oder "antifaschistische" bzw. was die Neonazis dafür halten. So zum Beispiel auch am 28. Januar 2006, als eine Gruppe von vermummten und bewaffneten Neonazis am Rande ihres Aufmarsches jugendliche AntifaschistInnen überfielen und zum Teil schwer verletzten. Nach dem Angriff zogen sich die Angreifer in Richtung "Donnerschlag" zurück. Am gleichen Tag versuchten außerdem noch Neonazis aus dem "Donnerschlag" heraus ein auf der anderen Straßenseite gelegenes Transformatorenhäuschen anzuzünden. Mit welcher Intention sie das taten ist unklar. Auch die Neonazis, welche die alternative Kneipe "Hirsch-Q" am 28. April angegriffen haben sind nach Augenzeugenberichten dem Umfeld des Donnerschlag zuzuordnen.
Die optisch wenig einladende Gegend um den Naziladen herum scheint derzeit eine hohe Anziehungskraft für Neonazis aus der ganzen Region zu besitzen. Anwohner berichten, dass vermehrt Neonazis in das Viertel um den Laden ziehen. Dies mag natürlich vor allem an den positiven Erfahrungen liegen, welche die Neonazis mit dem "Donnerschlag" bzw. dem Vorgänger "Buy or Die" dort gemacht haben. Von Seiten der Stadt Dortmund wurde der Laden lange Zeit einfach ignoriert und auch die Anwohner in der direkten Nachbarschaft fühlen sich anscheinend nicht wirklich gestört.
Erst im letzten Jahr eröffnete die aus Gelsenkirchen stammende Anke Salterberg schräg gegenüber des "Donnerschlags" den Piercing- und Tatooladen "Haus der Nornen". Dieser war im Februar zwischenzeitlich vom Gesundheitsamt wegen "massive(n) gesundheitliche(n) Beanstandungen" dicht gemacht worden, ist momentan aber wieder geöffnet. Die 25-jährige Inhaberin war im vergangenen Jahr Direktkandidatin der NPD für Gelsenkirchen bei der Bundestagswahl und hat sich direkt über dem Tatooladen in der Rheinischen Straße 148 eingemietet. Sie lebt dort nicht allein: Auch Björn Benjamin Thom (26), ebenfalls NPD-Kandidat für Gelsenkirchen bei der Landtagswahl 2005, wohnt dort mit Anke Salterberg in einer Wohnung. Thom hatte nach Informationen der Bezirksvertretung Innenstadt-West versucht, die im gleichen Haus befindliche Kneipe "Zum Treppchen" anzumieten, dieses habe aber verhindert werden können. Ebenfalls konnte verhindert werden, dass ein Neonazi aus Sachsen ein zweites Ladenlokal in der Nähe des "Donnerschlags" anmieten konnte, so die Bezirksvertretung.
Der Höhepunkt der gewalttätigen Übergriffe durch Neonazis in Dortmund im vergangenen Jahr, der Mord an Thomas "Schmuddel" Schulz durch den Neonazi Sven Kahlin, hat in kleinen Teilen der Dortmunder Politik offenbar zu einem Umdenken geführt. Vor allem die oben erwähnte Bezirksvertretung Innenstadt-West geht das Neonazi Problem in Dortmund teilweise recht "offensiv" an, anstatt es zu ignorieren. So reichten sie zuletzt zusammen mit dem Vermieter des Donnerschlags eine Räumungsklage vor dem Amtsgericht Dortmund ein.

Diese Bestrebungen der Bezirksvertretung sind auf jeden Fall positiv zu bewerten, jedoch sollte klar sein, dass AntifaschistInnen sich darauf nicht verlassen dürfen. Auch wenn der "Donnerschlag" im günstigsten Falle geschlossen werden sollte, lösen sich die Neonazis damit noch lange nicht in Luft auf.

Am kommenden Samstag findet ab 12 Uhr in Dortmund eine Demonstration gegen den "Donnerschlag" statt. Diese wird organisiert vom Bündnis Dortmund gegen Rechts und steht unter dem Motto "Besser leben ohne Naziläden - Schluss mit Donnerschlag & Co" und startet vom Denkmal des "schlafenden Löwen" im Westpark. Die Polizei rechnet nach eigenen Angaben mit bis zu 1000 Teilnehmern. Die Antifaschistische Union Dortmund ruft zu einem Antifa Block auf der Demonstration auf:  http://de.indymedia.org/2006/05/146535.shtml

Dortmunder Neonazis haben unter dessen eine Gegenkundgebung angemeldet. Diese findet aber nicht wie vorgesehen vor dem Donnerschlag, sondern von 12:30 bis 16 Uhr am Platz von Buffalo auf einer Wiese statt. Trotzdem ist damit zu rechnen, dass der Donnerschlag und der Tatooladen nicht allein zurückgelassen werden. Watch out!

Und am Sonntag den Nazis in Hamm entgegentreten!  http://de.indymedia.org/2006/05/147250.shtml
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Ergänzungen

zu Gelsenkirchen

xXx 19.05.2006 - 00:32
drei Wochen nach der Demo gegen den Donnerschlag, also am 10.6, wollen Neo Nazis in Gelsenkirchen marschieren, die gilt es zu verhindern, wie auch Aufmarsch am 03.06 in Düsseldorf

03.06 Düsseldorf - Infos: www.antifa-kok.de
10.06 Gelsenkirchen - Infos: www.fight-them.tk

Björn Benjamin Thom

me 19.05.2006 - 09:55
björn benjamin thom (roter kreis) auf dem naziaufmarsch in münster am 18.02.

da geht mehr...

:-) 19.05.2006 - 15:41
björn xxx, stilecht mit iro:

Zu Björn Benjamin xxx

No Border No Nation 19.05.2006 - 15:59
Björn Bejamin zeichent sich seit neustem auch als VISDP für den "Widerstand Gelsenkirchen" der seit neustem im Gebiet Schalke/Bismarck/City durch Aufkleber(scanning folgt)"gegen Globalisierung" auf Bauernfang geht.
BTW: B.B.T. lässt sich die Frisur bei "Dadas"(türk. Friseursalon) korrigieren, wie es der aufrechte Deutsche halt so macht ...

Scanning

No Border No Nation 19.05.2006 - 16:24
...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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jaja, es tut sich was

ja, egal 19.05.2006 - 01:38
ja, ihr habt ja recht. es tut sich was. aber deshalb muss man noch lange nicht alle paar tage einen artikel mit den gleichen informationen veröffentlichen. erstellt eine internetseite und lasst die verlinken.

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Platz von Buffalo ?

XYZ 19.05.2006 - 10:14
Wo ist denn der Platz von Buffalo? Interessiert sicher auch noch andere Nichtdortmunder!

Münster

Info 19.05.2006 - 12:49
türkisfarbener Kreis = xxxxxxxxxx (Essen)
Lila Kreis = xxxxxxxxxxxx (Hamm)

Platz von

Bufferlo 19.05.2006 - 13:41
Der Platz von Bufferlo ist bei der Verkehrsinsel am Union-U.

haha

kommie 19.05.2006 - 19:24
die frau auf dem nazi-flyer ist doch ganz klar erkennbar ne asiatin! das ist doch lächerlich... obwohl, vielleicht gehört sie ja zum japanischen brudervolk?!