Kundgebung am 21. Mai in Hamm (Westf.)

Antifa 17.05.2006 22:30 Themen: Antifa
In Hamm hat sich eine handlungsfähige Neonazi-Szene etabliert. Die 2003 gegründete Kameradschaft Hamm, die Teil des Aktionsbüros Westdeutschland ist, gehört zu den aktivsten Kameradschaften in NRW. Ihr Aktionismus beschränkte sich in den letzten Jahren vor allem auf regelmäßige Aufmärsche, sowie einer Vielzahl von Propaganda- Aktionen: Flugblätter wurden verteilt, Infotische aufgebaut. Immer wieder kam es auch zu gewalttätigen Angriffen, vor allem auf vermeintliche Linke. Eine neue Qualität neonazistischer Gewalt wurde aber vor zwei Wochen erreicht.
Am 06. Mai fand in Hamm dass alljährliche City-Fest statt. Neonazistische Kleingruppen zogen den ganzen Abend durch die Innenstadt auf der Suche nach Opfern. Uns sind acht Übergriffe an diesem Abend bekannt. Mehrere Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Der schwerste Angriff ereignete sich gegen 0.30 Uhr. Eine Gruppe Neonazis fragte zwei jugendliche City-Fest-Besucher, ob Adolf Hitler „scheiße gemacht hätte“. Als sie dies bejahten, schlugen die Neonazis zu: Ein Opfer wurde mit einem Schlagring erheblich im Gesicht verletzt. Er erlitt einen doppelten Jochbeinbruch, einen Augenhöhlenbruch und eine Kieferprellung und musste operiert werden.

Bei den Tätern handelt es sich um Neonazis der Kameradschaft Hamm. Die beiden Kameradschafts-Kader Christoph Drewer und Sascha Krolzig wurden von den Angegriffenen erkannt. Trotz dieser massiven Übergriffe behauptete die Polizei, das City-Fest sei friedlich gewesen. Erst nach einer Pressemitteilung des antifaschistischen Bündnis wurden die Übergriffe zugegeben.

Ähnlich wie in Dortmund, glauben auch die Hammer Neonazis Hamm sei „ihre Stadt“. Um diese Behauptung zu untermauern, schrecken sie nicht zurück wahllos linke und alternative Jugendliche anzugreifen und massiv zu verletzen. Dass es den Neonazis gelingt in Hamm, zumindest temporär, „Angsträume“ aufzubauen, ist nicht nur auf ihre Gewalt zurück zuführen. Sie dürfen sich zurecht weitgehend ungestört und unbeobachtet fühlen. Die Hammer Lokalpresse berichtet so gut wie gar nicht über neonazistische Aktivitäten, die Stadtverwaltung versucht ihren „Standort Hamm“ zu schützen und die Polizei leugnet, dass es eine Neonazis-Szene gibt. Allerdings scheint nach den Übergriffen etwas Bewegung in die Diskussion zu kommen. Der Staatsschutz sah sich zum ersten Mal gezwungen, die Existenz einer neonazistischen Szene in Hamm zuzugeben. Wir wollen weiter dafür kämpfen, den Spielraum der Neonazis einzuengen. Dazu ist nicht nur erforderlich, die Öffentlichkeit für das Problem zu sensibilisieren, sondern auch bestehende Initiativen zu vernetzen und antifaschistischen Widerstand aufzubauen. Deshalb beteiligen wir uns an der Kundgebung am 21. Mai in Hamm, die von der Grünen Jugend angemeldet wurde. Wir rufen alle AntifaschistInnen dazu auf, daran teilzunehmen. Setzen wir ein starkes Zeichen der antifaschistischen Gegenwehr!
Die Kundgebung startet um 16Uhr auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes (Willy-Brandt-Platz).
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Ergänzungen

Die Nazis treffen sich zur Gegendemo!

Bibi 18.05.2006 - 19:31
Die Nazis treffen sich um 14 Uhr zu einer Gegendemo.
Das habe ich grade im Forum des " Freien Widerstands" gelesen.
Wäre also gut wenn möglichst viele von uns nach Hamm kämen !

SAMSTAG - DORTMUND
SONNTAG - HAMM

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