Bayern Land ver.di seit 15.feb.2006 im Streik

200 Jahre Königreich Bayern sind genug 17.05.2006 17:48 Themen: Soziale Kämpfe
Anlässlich der Wiederaufnahme der Verhandlungen für einen Tarifvertrag der im Bereich der Länder beschäftigten Lohnabhängigen am 17.Mai 2006 gab es am München Odeonsplatz eine Protestversammlung.
Die der nun mehr ein viertel Jahr andauernde Streik der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes einiger Länder erlebt eine flächendeckende Massenmedien Ignoranz.
Bei der Kundgebung vor dem bayrischen Finanzministerium wurde nicht an eigentlich medienwirksamen Aufwand gespart. Da ich mich mit dem Streik solidarisiere und da ich nach meiner Einschätzung der Redaktionen der Massenmedien ein Alleinstellungsmerkmal bekomme poste ich im folgenden ein paar Fotos.

Beim Schreiben des Artikels erinnere ich mich, dass die Arbeitsverträge vieler Journalisten an den BAT* angelehnt sind. Indymedia hat eine wichtige Funktion, aber es ist was faul wenn es für die Darstellung der Positionen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst dienen muss.

*BAT Bundesangestelltentarif welcher zusammen mit dem Bundesmanteltarif für Arbeiter für die kommunalen und bundesstaatlichen Angestellten und Arbeiter durch den Tarifvertrag Öffentlicher Dienst ersetzt wurde, während die Tarifgemeinschaft der Länder die Verhandlung scheitern ließ.
Eine ötv Fahne soll wohl andeuten, dass sich die ötv nicht so teilen hätte lassen.

Der Streikmoden Prêt-à-Porter war sehenswert, und wird sicher bei ver.di München zu finden sein:
 http://www.verdi.de/muenchen/
 http://www.verdi.de/muenchen/pressemitteilungen/showNews?id=0fe6607e-e4bf-11da-6d56-000e0c672486

Zum Verständnis des Fallschirmspringer auf dem Odeonsplatz siehe:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Ein_M%C3%BCnchner_im_Himmel

Solidarität wegen Meistbegünstigung!

Sollte es zu einem Tarifabschluss mit einem oder mehreren Bundesländern zur Verlängerung der Wochenarbeitszeit oder Kürzung des Urlaubs- oder Weihnachtsgeldes kommen, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf alle Beschäftigten, deren Arbeitgeber in der VKA organisiert sind.

Eine Meistbegünstigungsklausel des TVöD sieht eine Übertragung eines solchen Ergebnisses auf alle Beschäftigten der Kommunen vor. Dann würde auch für die Beschäftigten in den Kommunen die Wochenarbeitszeit verlängert und Urlaubs- und Weihnachtsgeld gekürzt.
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Ergänzungen

Andererseits ist Verdi gegen Künstler

.. 17.05.2006 - 21:02
Gerade gestern erklärte ver.di sich in Übereinstimmung mit den Verwertungsgesellschaaften, die Künstler und Kunden gleichermaßen über den Tisch ziehen.

Tarifautonomie / Arbeitszeit

Zwangsgesetzliche Beschränkung d. Arbeitszeit 19.05.2006 - 17:35
Für die Beamten fordert ver.di: »verhandeln, statt verordnen«
im Folgenden eine unvollständige Aufstellung von wem Arbeitszeitgesetzte gefordert oder erlassen wurden.

Mit der Dienstpragmatik von 1805 führte Montgelas, im Königreich Bayern von Napolons Gnaden, ein modernes öffentlich-rechtliches Beamtenrecht auf der Grundlage des Befähigungsprinzips ein, das auch für andere deutsche Staaten Vorbildwirkung entfaltete. Durch feste Besoldung, Pension und Witwenrenten wurde der Status des Staatsdiener abgesichert.
Der bayrische Finanzminister setzt ein Denkmal:
 http://www.de.indymedia.org/2005/11/131904.shtml

Zwangsgesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit.
 http://www.ml-werke.de/marxengels/me23_245.htm

In den etwa 100 Tagen des ersten bayrischen Ministerpräsidenten, Kurt Eisner vom 8. November 1918 bis zum 23 Februar 1919 wurde hier die tägliche Arbeitszeit mit acht Stunden verordnet sowie das Frauenwahlrecht eingeführt und die kirchliche Schulaufsicht abgeschafft.

15. November 1918 Stinnes-Legien-Abkommen
Wie über die Staatsordnung, so herrschten auch über die künftige Wirtschaftsordnung bei den Revolutionären heterogene Vorstellungen. Sowohl in der SPD wie der USPD weit verbreitet war die Forderung, zumindest die kriegswichtige Schwerindustrie demokratischer Kontrolle zu unterstellen. Die linken Flügel beider Parteien und die Revolutionären Obleute wollten weiter gehen und eine direkte Demokratie im Produktionsbereich etablieren. Dort gewählte Delegierte sollten dann auch die politische Macht kontrollieren. Diese Rätedemokratie zu verhindern lag nicht nur im Interesse der SPD, sondern auch der Gewerkschaften, die durch die Räte überflüssig zu werden drohten.
Parallel zu den Revolutionsereignissen trafen sich daher vom 9. bis 12. November in Berlin die Führer der deutschen Gewerkschaften unter Carl Legien mit den Vertretern der Großindustrie unter Hugo Stinnes und Carl Friedrich von Siemens. Sie unterzeichneten am 15. November ein »Arbeitsgemeinschaftsabkommen« mit Vorteilen für beide Seiten: Die Gewerkschaftsvertreter sicherten zu, einen geordneten Produktionsverlauf zu garantieren, wilde Streiks zu beenden, den Einfluss der Räte zurückzudrängen und eine Sozialisierung von Produktiveigentum zu verhindern. Die Arbeitgeber garantierten im Gegenzug die Einführung des 8-Stunden-Tages, den die Arbeiter schon seit Jahren vergeblich verlangt hatten. Sie sicherten den Gewerkschaften den Alleinvertretungsanspruch und dauerhafte Anerkennung anstelle der Räte zu. Beide Seiten bildeten einen »Zentralausschuss zur Aufrechterhaltung der Wirtschaft«. Ein »Schlichtungsausschuss« sollte bei künftigen Konflikten vermitteln. Ausschüsse für jeden Betrieb mit mehr als 50 Arbeitern sollten ab jetzt gemeinsam mit der Unternehmensleitung die Einhaltung von Tarifverträgen überwachen.
Damit hatten die Gewerkschaften alle Bestrebungen nach Sozialisierung von Produktionsmitteln unterlaufen und die Räte von vornherein überflüssig gemacht.

Wal Buchenberg - 19.02.2006 10:37
Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert
 http://de.indymedia.org//2006/02/139371.shtml

Wal Buchenberg - 16.03.2006 14:46
Worum geht der Streik im Öffentlichen Dienst?
 http://germany.indymedia.org/2006/03/141414.shtml

bayrischer rundfunk
»Sonst machen wir die WM zum Happening!«
 http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0605/17-verdi-streik/index.xml