Eso-Sekte will in Heidelberg demonstrieren

gruppe gesellschaftliche emanzipation 17.05.2006 02:53 Themen: Antifa Ökologie
Am 20. Mai 2006 will die Esoterik-Sekte Universelles Leben in Heidelberg eine Demonstration vom Bismarckplatz aus durch die Altstadt durchführen. Dazu mobilisiert sie mit Plakaten niedlich dreinblickender Tiere auf denen vermeintlich tierrechtsbewegte Slogens wie "Menschen, esst kein Fleisch!" und "Nieder mit den Schlachthöfen!" prangen. Die Absicht ist klar: mit einer an die Tierrechtsbewegung angelehnten Symbolik und Retorik soll versucht werden ökologisch eingestellte Menschen, Tierfreunde, Vegetarier und so weiter für die eigenen Ziele zu gewinnen. Was diese Ziele allerdings sind und worum es sich beim Universellen Leben handelt möchte dieser Beitrag etwas näher beleuchten.
Esoterik heute:

Esoterik als Religionsersatz für jedermann steht hoch im Kurs. In Deutschland werden 15 Prozent aller verkauften Sachbücher der Sparte Esoterik zugeordnet. Kein Wunder also, dass auch Sekten verschiedenster Ausrichtung wieder regen Zulauf haben. Ihnen allen ist gemein, dass sie in Zeiten fehlender sozialer Bindungen ihren Mitglieder über einfache religiös-esoterische Welterklärungen einen (neuen) Sinn und das Gefühl von Gemeinschaft/Zugehörigkeit vermitteln/anbieten.

Was ist das "Universelle Leben"?:

Ein Paradebeispiel der Funktionsweise esoterischer Ideologie und Praxis ist die v.a. im süddeutschen Raum ansässige Sekte Universelles Leben (UL). Die Ideologie von UL, dessen AnhängerInnen sich selbst als "Ur-Christen" bezeichnen, ist eine Collage aus Versatzstücken christlicher Glaubenslehren, autoritär gewendetem Tierschutz, Schicksalglauben und typisch esoterischen Elementen wie Seele, Karma und Wiedergeburt; das Ganze wird zusammengehalten durch eine dicke Portion Irrationalismus. Daraus ergibt sich eine Praxis, die vor Autoritarismus, Rassismus und Antisemitismus nur so strozt. Universelles Leben (UL) wird 1980 von Gabriele Wittek unter dem Namen Heimholungswerk Jesu Christi gegründet und siedelt sich später, schon unter dem Namen Universelles Leben, im Raum Würzburg an, da eine Sinnflut bevorstehe und die Region Würzburg über ein besonders hochschwingendes Ortskarma verfüge. Unter Leitung Witteks arbeiteten die UL-Jünger hier an der Errichtung eines "Friedensreiches".

Wittek wird von den UL-AnhängerInnen als Prophetin verehrt, als "Sprachrohr" Jesu, durch welches dieser seine Offenbarungen verkünde. Da für UL-AnhängerInnen Gottes Wort von höchster Wichtigkeit vor allem anderen ist, gilt das von Wittek verkündete Gesetz Gottes als "absolutes Gesetz", dem sich alle ohne Widerstreben zu beugen haben. Die Prophetin nimmt damit die Stellung einer autoritären allein herrschenden Führerin ein. Die gesamte Lebenswelt der UL-AnhängerInnen, die in ihrern Gemeinden in Wohngemeinschaften leben, ist autoritär strukturiert. In einem Prozess, den UL selbst als "Umprogrammierung" bezeichnet, wird versucht die Mitglieder zu autoritären Charakteren zu erziehen. Das "Ich" des Einzelnen hat in dieser Vorstellung keinerlei Existenzberechtigung mehr und wird von UL zugunsten der Einordnung ins Kollektiv der Gemeinschaft und der Unterordnung unter die Führerin ("Prophetin") verworfen. Eigene Vorstellungen und Meinungen gelten als dem "göttlichen Wort" entgegengesetzt und sollen aus dem Denken getilgt werden. Entsprechend können auch die unglaublichen Arbeitszeiten der meist in UL-Firmen beschäftigten Mitglieder – nach Angaben von AussteigerInnen 16 bis 18 Stunden täglich – mit der Begründung "Arbeit ist Gebet" gerechtfertigt werden. (Dies und die schlechte Bezahlung trägt natürlich deutlich zur Rentabilität der teuren UL-Produkten bei.)

Damit das immer wieder betonte Wohl der Gemeinde, dem die langen Arbeitszeiten bei schlechter Bezahlung dienen sollen, auch gewährleistet bleibt verfügt UL über verschiedene Kontrollinstrumente mit denen Mitglieder überwacht und sanktioniert werden. Eher harmlos, wenngleich die wirkungsweise sanfter Kontrollmechanismen nicht unterschätzt werden sollte, erscheint der "Wochenrückblick" beim allwöchentlichen "Abendmahl", bei dem "Taten der Glieder der Gemeinde für den Geist Christi", sortiert nach positiven und negativen, im "Gemeindebuch" festgehalten werden". Noch eindeutiger der Kontrolle dient das Zusammenleben in Wohngemeinschaften von Gleichgesinnten, in denen ein "Äußerer" und ein "Innerer Ordnungshüter" für die Überwachung von Sauberkeit und Ordnung sowie Pünktlichkeit bei der Ausrichtung des Gebets zuständig sind.

Auch bei Ehe, Sexualität und Kinderezeugung und -erziehung hat die Gemeinschaft vorrang vor der persönlichen Entfaltung. Dies geht so weit, dass nur ein "geistiges Paar", was bedeutet, dass beide Partner die Lehren von UL voll verinnerlicht haben müssen, eine Beziehung führen darf. Kinder dürfen zudem nur von "anerkannten", "gesunden" Mitgliedern und nicht aus "Sinneslust" heraus gezeugt werden. Menschen mit vererbbaren Krankheiten oder Behinderungen ist dies ganz untersagt. In UL-eigenen Kindergärten, Grund- und Hauptschulen werden die Kinder nach den Lehren von UL erzogen.

Schließlich werden die faschistisch anmutende Organisations- und Denkstrukturen von UL durch weitere esoterisch-religiöse Ideologiefragmente ergänzt: Der schicksalhaften Vorstellung von Widergeburt folgend werden alles Leid, Unglück und Krankheiten, die ein Mensch in seinem Leben erfährt als Folge von Verstößen gegen Gottes Gesetz in einem vorherigen Leben aufgefasst. Nach dem "Selbstverschuldungsprinzip" ist außerdem nicht nur derjenige, der Gewalt zufügt, sondern auch derjenige dem sie zugefügt wird Schuld. Wer Mensch oder Tier Gewalt antut und das Leben mißachtet versündigt sich an Gottes Werk und häuft schlechtes Karma auf. Das gleiche gelte für Pflanzen, Steine und Mineralien. Da der Mensch durch Gott als vollkommenes Geschöpf erschaffen wurde, sei Krankheit durch negatives Denken oder falsche Ernährung selbst verschuldet.

Solch zu tiefst irrationales und gleichzeitig autoritäres Denken eignet sich natürlich auch bestens zur Rechtfertigung rechten ausgrenzenden Gedankengutes, wie es dann auch in zahlreichen UL-Publikationen propagiert wird. So wird in der UL-Zeitschrift Christusstaat (Sonderausgabe Nr.9 1991) unter der Überschrift "Asylanten: Warum kommen sie?" anhand der Karma-Lehre argumentiert, dass MigrantInnen mit ihrer Flucht gegen Gottes Gesetz verstießen, da sie ihre gottbestimmte Heimat verlassen und zur "Durchmischung der Menschen" beitragen würden. Wenn sie in Deutschland schlecht behandelt, gedemütigt oder von Rechten angegriffen werden sei das nur die logische Folge ihres eigenen Verhaltens und ihnen selbst zuzuschreiben.

Ebenfalls unter Berufung auf das Karma- und das Selbstverschuldungsprinzip propagiert UL in verschiedenen Veröffentlichungen Antisemitismus, indem behauptet wird, die Juden hätten mit der Ablehnung Jesu schlechtes Karma auf sich geladen und seien damit selbst für ihre Verfolgung und Ermordung verantwortlich: "Seit 2000 Jahren ernten die Juden von einer Fleischwerdung zur anderen, was sie damals und auch in ihren weiteren Einverleibungen gesät haben – bis sie ihren Erlöser an- und aufnehmen und das bereuen, was sie verursacht haben." "Prüft euch und euer Leben, ob ihr nicht in kleinen und großen Dingen ähnlich denkt, redet und handelt wie die Juden der damaligen Zeit. Auf diese Weise werden viele zum Judas." (Gabriele Wittek (1993): "Das ist mein Wort" (2. Auflage), Universelles Leben e.V.)) In der oben bereits erwähnten Ausgabe der UL-Zeitschrift Christusstaat widmet sich der Redakteur German Murer ausführlich der drohenden Übernahme der Weltherrschaft durch die Juden, die er anhand der Form des Reichsadlers auf dem Zwei-Mark-Stück nachzuweisen versucht. Da verwundert es auch nicht das durchaus gute Kontakte zu rechtsextremen Personen und Organisationen bestehen (vgl. hierzu: VOICE Nr.31 (2002): "Eine Gefahr für die Tierrechtsbewegung?").

Mit seinem Rassismus und insbesondere Antisemitismus ist UL ein durchaus typisches Beispiel für religiös-esoterische Sekten in Deutschland. Auch wenn der durchweg autoritäre esoterische Irrationalismus keineswegs zwangsläufig auf Antisemitismus hinausläuft ist auffällig, dass das esoterische Gefasel von Karma, Schicksal und Wiedergeburt gerade in Deutschland immer wieder zur Rechtfertigung von übelstem Antisemitismus herangezogen wird. Es sind immer wieder deutsche Sekten und Lehren, wie die Germanische Neue Medizin, Bert Hellinger, Jan van Helsing, Thorwald Dethlefsen oder eben Universelles Leben, bei denen an dieser Stelle der Antisemitismus bedient wird. Esoterische Heilslehren stehen eben nicht, wie mancheR meinen könnte, oppositionell zum Rest der Gesellschaft, sondern sind vielmehr den gleichen Vorurteilen und Ideologien verhaftet, die auch in der Mehrheitsgesellschaft noch immer verankert sind.

"Universelles Leben" in Heidelberg:

In Heidelberg verfügt die Sekte über Räumlichkeiten in der Fahrtgasse 7-13 (Altstadt), wo sie wöchentlich mehrere Veranstaltungen mit Titeln wie "Urchristliche Glaubensheilung wie bei JESUS von Nazareth", "Fleisch essen macht krank" oder "Gott spricht durch Prophetenmund" abhält. Darüberhinaus ist sie in regelmäßigen Abständen mit einem Informationsstand in der Hauptstraße vertreten und verfügt über einen permanenten Verkaufstand im Heidelberger Hauptbahnhof, wo sie ihre Produkte an ökologisch eingestellte Kundschaft verkauft und diese mit den ausliegenden Informationsbroschüren an ihre Ideologie heranzuführen versucht.

Es wäre schön, wenn ein paar Menschen die UL-Demo am 20. Mai 2006 kritisch begleiten würde.


zum Abschluss noch ein UL-Zitat:

Die Juden im Dritten Reich sind "wahrscheinlich reinkarnierte Seelen von Sklavenhaltern im Alten Rom" und nach göttlichem Gesetz "unter Hitler eben dran gewesen". (Klaus Meurer, Geschäftsführer der mittlerweile eingestellten UL-Zeitschrift Christusstaat bei einem Vortrag; zitiert nach Hans-Walter Jungen (1996): "Universelles Leben: Die Prophetin und ihr Management")]


UL-kritische Internetseiten:

 http://gabi.kicks-ass.org/
 http://www.projektwerkstatt.de/ul/index.html
 http://free-speech.info/
 http://www.4pawsnet.de/sekten-esoterik_ul.html
 http://maqi.de/ul
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Ergänzungen

das tun!

ich 17.05.2006 - 13:08
kleines Plakat entwerfen:

Tierschutz ja bitte
Sektentum nein danke

[kurzer erklärtext]

[inetadresse mit weiteren infos]

und drüberkleben
(dabei sich nicht erwischen lassen)

Oder Verantwortlichen für die Werbefläche ausmachen und den aufklären, vielleicht überlegt er sich ja, ob er die Werbefläche nochmal an UL vergeben will.

...

... 17.05.2006 - 18:26
etwas einfacher, da es keine vorbereitung benötigt, ist es die untere zeile abzureißen, also die sekteninfos.
das plakat an und für sich (wenigstens dieses "esst ihr jetzt auch unsere krankheiten blablabla") wird von den meisten leuten ja sicherlich nicht groß interpretiert und vermittelt dann eher eine botschaft ala "werd mal gefühlsvegetarier" was zwar nicht super, aber auch nichts schlimmes ist.

gab hier auf indy auch mal pics von plakaten wo die markantesten und eindeutigsten zitate als sprechblasen auf die plakate geklebt wurden. ist auch zu begrüßen. da sollte nur geschaut werden das kurze und eindeutige zitate verwendet werden...

Mehr zu UL bei Indymedia

verlinkerin 17.05.2006 - 21:59
26.02.2006: Universelles Leben gegen Tierrechtler
 http://de.indymedia.org//2006/02/139969.shtml

02.02.2006: Kampagne gegen UL: Schöner Leben ohne Gabi
 http://de.indymedia.org//2006/02/137775.shtml

01.04.2005: Verschönertes UL-Plakat am Oberrhein
 http://de.indymedia.org//2005/04/110664.shtml

05.03.2005: Giessen: Aktion gegen "Universelles Leben"
 http://de.indymedia.org//2005/03/108545.shtml

28.01.2005: Aktion in Mannheim gegen 'Universellse Leben'
 http://de.indymedia.org//2005/01/105142.shtml

24.01.2005: Widerstand gegen "Universelles Leben"
 http://de.indymedia.org//2005/01/104865.shtml

12.01.2005: Erneut UL-Plakate in Giessen verändert
 http://de.indymedia.org//2005/01/103842.shtml

07.01.2005: Bekennerschreiben zur UL-Plakat-Aktion in Giessen
 http://de.indymedia.org//2005/01/103410.shtml

06.01.2005: Plakate von "Universelles Leben" verändert
 http://de.indymedia.org//2005/01/103383.shtml

04.12.2003: Tierschutz, Antisemitismus, Holocaust + POP
 http://de.indymedia.org//2003/12/68887.shtml

06.06.2003: Versucht eine Sekte ein Tierrechtsmagazin mundtot zu machen?
 http://de.indymedia.org//2003/06/53853.shtml

Zur Dokumentation: Distanzierung von UL

TAN 18.05.2006 - 01:00
Distanzierung von der Sekte "Universelles Leben"

Seit geraumer Zeit instrumentalisiert die Sekte Universelles Leben (UL) mit verwandten Organisationen und Vereinen die Tierrechtsbewegung als Forum für ihre Inhalte. Die Kritik, die es am UL gibt, dürfte allen aus der Diskussion und aus den Berichten der „Tierbefreiung“ und der „VOICE“ bekannt sein. Die „VOICE“ wird aufgrund ihrer kritischen und entlarvenden Berichterstattung über das UL vom selbigen mit Klagen überflutet.
Die Präsenz von Personen aus dem UL-Umfeld auf Tierrechtsaktionen nimmt vor allem beim Thema Anti-Jagd zu. Durch eine Fülle von professionell aufgemachtem Material ist UL im Bild der Tierrechtsbewegung nach außen sehr dominant. Der hierarchisch organisierten Sekte geht es jedoch nicht um emanzipatorische Bewegungen, sondern um die Errichtung eines urchristlichen „Christusstaates“. Die Anhänger sind angehalten, sich strikt nach den Regeln des UL zu richten, die sowohl die individuellen Rechte auf eigene Meinung und persönliche Entfaltung beschränken, als auch eine Reihe von so genannten Reprogrammierungsschritten vorgeben, die den Charakter einer „Gehirnwäsche“ haben.
Die Sekte ist autoritär organisiert. Es gibt eine Hierarchie der Gläubigen, an der Spitze eine Prophetin, die als Sprachrohr für Jesus fungiert und die alleinige Befugnis besitzt, diese Aussagen zu deuten. Das UL erklärt die herrschende Ausbeutung in der Welt durch eine Idee der strafenden Wiedergeburt. Menschen, die sich in Ausbeutungsverhältnissen befinden oder verfolgt werden, seien daher selber schuld, weil sie sich in einem früheren Leben falsch verhalten oder selbst andere verfolgt hätten. Ist es nicht sehr fragwürdig, dass Veranschaulichung dieser Ideologie auch auf Juden bezogene Beispiele benutzt wurden? In seinem Vortrag machte Klaus Meurer - ehemaliger Geschäftsführer der eingestellten Zeitung „Der Christusstaat“ - die Juden für ihre Verfolgung und Ermordung im Nationalsozialismus verantwortlich, da sie reinkarnierte Seelen von Sklavenhaltern gewesen seien. Solche Argumentationsweisen sind, entgegen den Beteuerungen von UL, kein Einzelfall, denn nach dieser Lehre des UL kann jedes Ausbeutungsverhältnis auf persönliche Schuld zurückgeführt und entpolitisiert werden. Den übrigen Menschen bleibt nur, in die Gemeinschaft des UL einzutreten und sich an die Regeln zu halten. Dann, so das Versprechen, werden sie eine sich anbahnende Katastrophe, die „Reinigung“, überstehen.
In der Tierrechtsbewegung versucht das UL, seine Ideen durch Initiativen, Handel mit Lebensmitteln, Veranstaltungen und Verlagserzeugnisse zu verbreiten. Es stellt sich als Streiterin für Tierrechte dar. Inhalte und Praxis belegen aber, dass es dem UL auch nicht um Antispeziesismus geht. Auf Transparenten, die von AktivistInnen der „Initiative zur Abschaffung der Jagd“ benutzt wurden, ist von der Jagd als „Krieg gegen die Schöpfung Gottes“ die Rede. Das bedeutet nicht, dass das Ermorden von Tieren schlecht ist, weil sie ein Recht auf ein unversehrtes Leben haben, sondern dass durch Tiermordung in das Werk eines Gottes eingegriffen wird. Die Untat ist nicht das Ermorden von Tieren, sondern ein „Angriff“ auf den „Schöpfer“. Das Engagement gegen die Jagd erfolgt also aus religiösen, also privaten und willkürlichen Gründen. Aus diesem Grund kann es in dem Weltbild des UL auch keine politische Auseinandersetzung mit Speziesismus geben. Folgerichtig wird die behauptete Achtung vor dem Mitgeschöpf Tier eher locker gehandhabt: So wurde in Geschäften des UL Wolle, Seide und Leder verkauft.
Der geschilderte Umgang im UL mit Menschen und Tieren zeigt eine antiemanzipatorische, antiaufklärerische Sekte, die das Thema Tierrechte nutzt, um mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit zu erreichen und ihre Ideologie zu verbreiten.
Eine Tierrechts- bzw. Tierbefreiungsbewegung, die es ernst meint mit einer herrschaftsfreien Gesellschaft, kann solch eine Organisation an ihrer Seite nicht dulden. Wir fordern dazu auf, sich von UL und Nebenorganisationen zu distanzieren. Mit dem UL und Assoziierten darf es keine Zusammenarbeit (mehr) geben. Das bedeutet: Kein Weiterverbreiten von Broschüren und Werbung, kein Verlinken im Internet, keine Duldung von UL und seinen Transparenten, Schildern, Info- und Lebensmittelständen, Redebeiträgen etc. auf Aktionen/Demonstrationen und keine wirtschaftliche Kooperation oder karitative Unterstützung (z.B. Spende auf die so genannten „Gabenkonten“).

Die Unterzeichnenden im April 2006
Albino und Blutgruppe Nord, Anti-Covance-Tierversuche (ACT), Die Anti-Jagdseite, Bundesverband zum Schutz vor Rechtsmissbrauch e.V., Georg Hemprich ((Kampagne zur Abschaffung der Jagd), Jagd-Info.net, Münsteraner Initiative für Tierrechte (MIT), Offensive gegen die Pelzindustrie, Palanqueta, Roots of Compassion, SHAC Germany, die tierbefreier e.V., Tierrechts-Aktion-Nord (TAN), Tierrechtsaktionsgruppe Südniedersachsen/Hessen (TRASH), Tierrechtsgruppe Verdura Ludwigsburg, Tierrechtsinitiative Köln (TiK), TierrechtsInitiative Rhein-Main (TIRM), Tierrechtsinitiative Sauerland, Tierrechtsoffensive Franken, tierrechtstermine.de, Tierversuchsgegner München, www.vegan-info.de, VOICE - das Tierrechtsmagazin, 4pawsnet.de

Quellen:
Wir verweisen auf den gut recherchierten und detaillierten Artikel über das UL, der in VOICE 31/ 2003 und Tierbefreiung 37/ 2003 erschienen ist sowie auf die Broschüre „Universelles Leben – Eine Gefahr für die Tierrechtsbewegung“ von Maqi ( http://maqi.de/txt/ul.html).


 http://tan.pflanzenmoerder.de/ul.html

Tierrechtsverletzer

Achim Stößer 18.05.2006 - 10:50
Was in dem Artikel etwas untergeht, ist, daß die Machenschaften dieser Sekte natürlich nicht das geringste mit Tierrechten zu tun haben. Zwar ist klar, daß faschistoides Gedankengut (da Menschen Tiere sind und dies somit Menschen- und daher Tierrechtsverletzung impliziert) mit Tierrechten unvereinbar ist, was aber zu selten erwähnt wird, ist, daß viele der "Christusbetriebe", die dem UL zuzuordnen sind, Tierausbeutungsprodukte verkaufen (wie die Tierrechtsinitiative Maqi schon vor Jahren in der Broschüre "Universelles Leben - eine Gefahr für die Tierrechtsbewegung", zu finden unter  http://maqi.de/txt/ul.html , dokumentiert hat). Siehe dazu auch "Mit Gebeten und Gemüse für die Tiere",  http://antispe.de/txt/ul.html . Auch unter  http://veganismus.de/ul sind u.a. Fotos solcher Produkte zu finden (da diese Tatsache natürlich von UL-Apologeten gern geleugnet wird): z.B.  http://home.arcor.de/veganwitch/ul/img/gzlhonigwaldblueten300x200.jpg oder  http://home.arcor.de/veganwitch/ul/img/schlechtfuerschafe.jpg , daneben umfangreiche weitere Informationen zum Universellen Leben.

wichtig...

kili 18.05.2006 - 12:52
wichtig ist, dass die leute gezielt über die sekte informiert werden.

Der Eindruck - bei weniger aufgeklärten Leuten - dass die demo gegen veganismus/tierrechte gerichtet sei, sollte vermieden werden.

am besten kombinierte infos zu tierrechten und gegen sekten.

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