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Deutsche Bundesstiftung Umwelt pro Gentechnik

Potato Saviour 13.05.2006 18:07
Mit Geld von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) arbeitet das Biotech-Unternehmen Planton an der Entwicklung und Produktion humaner antimikrobieller Peptide (HAMP). Dabei ist es "erstmals gelungen, HAMP in gentechnisch veränderten Kartoffelpflanzen ... in großer Menge herzustellen".
Die DBU ist eine der größten Stiftungen in Europa. Das Kuratorium, dem namhafte Umweltpolitiker angehören, wird von der Bundesregierung berufen.
Mit finanzieller Unterstützung der DBU entwickelt und produziert das Kieler Biotechnologie-Unternehmen Planton GmbH  http://www.planton.de/ so genannte humane antimikrobielle Peptide (HAMP). Diese langkettigen Eiweißmoleküle stammen aus der menschlichen Haut. "Die bakterienbekämpfenden Substanzen zeichnen sich dadurch aus, dass Erreger praktisch keine Widerstandsfähigkeit gegen sie bilden können", weiß Planton-Geschäftsführer PD. Dr. Michael Kleine. Da die Eiweiße nicht in der menschlichen Haut massenhaft produziert werden konnten, habe Planton alternative Produktionsmöglichkeiten suchen müssen. Dabei ist es laut DBU "erstmals gelungen, HAMP in gentechnisch veränderten Kartoffelpflanzen biologisch aktiv, hochrein und in großer Menge in Gewächshäusern herzustellen".

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist nach eigenen Angaben eine der größten Stiftungen in Europa und fördert "innovative beispielhafte Projekte zum Umweltschutz". Der Vorstand der Stiftung - ihr wichtigstes Organ mit weitreichenden Entscheidungs- und Kontrollbefugnissen - besteht aus 14 Mitgliedern, die von der Bundesregierung berufen werden.
 http://www.dbu.de/stiftung/kuratorium.php

Quelle und weitere Informationen:
 http://www.dbu.de/press/artikel.php?id=1166&mailverteiler=1&this=435
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Ergänzungen

hm interessant

tagmata 13.05.2006 - 21:32
mal n fall, wo das gesundheitsrisiko größer sein dürfte als das ökologische. hamps zu produzieren ist für ne kartoffel (oder meinetwegen ein bilsenkraut, auf das die gene überspringen) jedenfalls kein vorteil, weil es ressourcen bindet (also die aminosäuren, aus denen die dinger gebaut werden) aber der pflanze keinen vorteil bringt (pflanzen kriegen keine blutvergiftung, und die zu bekämpfen ist offenbar der hauptzweck von hamps). also, wenns abhaut (bei kartoffeln nicht so ultrawahrscheinlich), wird es wohl nicht weit kommen.

möcht gern mal wissen, wann die typen von planton sich an das projekt gesetzt haben. wie ich die branche kenne, ist das wieder mal jahre her. jedenfalls ist es eher wahrscheinlich, daß das katroffel-hamp nicht funktioniert, oder daß es ziemlich unerwünschte nebenwirkungen hat (weil die raumstruktur eines wirbeltierproteins, das man in einer pflanze exprimieren läßt, selten identisch mit dem original ist, aber die raumstruktur von molekülen im immunsystem einen ziemlich zentralen stellenwert hat) als daß dabei irgendwas rauskommt, was so funktioniert wie es soll. in anbetracht der massen an kohle, die man reinversenkt hat, sind die ergebnisse der "roten" gentechnik ziemlich mau. pflanzen sind weitaus nachgiebiger, was tolerieren von transgenen ohne kaputtzugehen angeht, aber die korrekte expression hinzubekommen ist halt auch dort nicht trivial.

ich frage mich die ganze zeit, warum sie das zeug nicht in zellkulturen produzieren können. wäre billiger, das produkt wäre wahrscheinlich besser, und wenns funktioniert könnte man das ganze eher hochskalieren für die massenproduktion (dieses ganze "wir produzieren medizinische wirkstoffe in pflanzen"-gescheißer ist typisch für die weltfremden wissenschaftler, die in der branche rumhängen wie sand am meer. ey leute, daß das zeug vor verwendung aus dem scheiß krauz rausmus, aufgereinigt werden muß, und zwar großtechnisch, nicht mit ner verkackten adsorber- oder osmosesäule wie bei euch auffer bench, und dabei auch noch schonend berhandelt damits nicht denaturiert wie ein gekochtes ei, damit von einer etwaigen wirkung noch was übrigbleibt, darüber dürfen sich die anderen gedanken machen, oder wie läuft das?).

aber wenn man so ne dreckige zellkultur ansetzt, kriegt man wahrscheinlich weniger fördermittel und auch kein lob von äntschie (die von biologie im allgemeinen und gentech im speziellen ungefähr so viel plan hat wie von der topographie des pluto. eher weniger, denn daß das meiste auf dem planetoiden gefrorenes staubiges gas ist, ist schon fast allgemeinwissen).

wenn ich über die sache nachdenke, wäre es fast n versuch wert, rauszufinden, welche wirkung hamps auf kartoffelkäfer haben. wahrscheinlich keine, aber vielleicht killen sie denen die darmflora, was abhängig von der momentanen darmflora gut oder schlecht sein kann. aber dann wiederum weiß offenbar noch keine sau, *worauf* genau die antibakterielle wirkung von hamps beruht, also ob sie auf ein menschliches immunsystem einwirken, das die arbeit macht, oder ob sie auch für sich ne wirkung haben.