Neues um den Barmer-Block in Köln

Bertha Setzer 13.05.2006 15:06 Themen: Freiräume
Neueste Nachrichten um den Erhalt des Barmer-Blocks in Köln gibts hier! Wer also alles neue um Europas größten besetzten Wohnblock haben möchte, der/die/das lese hier!
AUS DEM BARMER-BLOCK! NEUES AUS DEM BARMER-BLOCK! NEUES AUS DEM BARMER-BLOCK!

Hier ein paar Termine rund um die Besetzung des Barmer- Blocks.

In den letzten zehn Wochen ist es uns durch Höhen und Tiefen hindurch und trotz aller Widrigkeiten gelungen, das Thema Abriss des Barmer- Viertels publik zu machen und in einen öffentlichen Diskurs zu bringen.

Nun haben wir ein wirtschaftliches Konzept für eine Neugründung einer Genossenschaft erstellt, politisch ist dies unsere Alternative zu den Ergebnissen des Workshops der Stadt Köln. Dieser wird am Montag per Pressekonferenz seine Pläne für die Neubebauung des Geländes Barmer- Blocks/Viertel (Köln Messe Deutz/City) vorstellen.

Der Erbbauverein muss die Räumung und den Abriss verantworten, dieser steht unter Druck von allen Seiten. Am Freitag letzter Woche hat der Erbbauverein versucht eine polizeiliche Räumung durch Provokationen durchzusetzen. Nachmittags versuchte der Vorstand ein Haus in Besitz zu bekommen, an den Häusern randalierende Securitys nach dem Scheitern dieser Aktion, abends ebenfalls Provokation durch Security und hinzukommende Security aus dem Fußball-Stadion.

Die Stadt, voran der Kämmerer Soenius macht Druck, treibt den Abriss voran, um die Einnahmen von den, immer noch zu suchenden Investoren schon mal ins Stadtsäckel buchen zu können. Die Stadt an sich steht aufgrund des Haushaltssicherungskonzeptes massiv unter Druck.


Wir stellen uns auf eine Räumung in den nächsten zwei Wochen ein.
Deshalb noch mal an alle, unterstützt uns den Protest um die Messeklüngelei lautstark zu formulieren, kommt zu Teminen, bei denen Ihr Euch informieren könnt, unterstützt auch mit uns die anderen Proteste in dieser Stadt.



- Samstag, den 13.Mai, 10.Uhr Treffen auf dem Heumarkt mit den Studis, denn Rüttgers und Merkel sind in der Stadt, um 11 Uhr im Sportmuseum.

- Montag, den 15.Mai, 13.30 Uhr Senatssitzung an der FH Deutz.
Treffpunkt um 13 Uhr vor dem Hauptgebäude.

- Montag, ebenso Pressekonferenz des Workshops, wir stellen unsere Ideen vor. Termin wird noch bekannt gegeben.

- Dienstag, den 16.Mai Treffen um 13 Uhr im Barmer- Block, wir wollen von da aus losziehen, und uns noch mal einen Abrissverantortlichen vorknöpfen.
- Abends um 18 Uhr Initiativentreffen im Barmer Block (diesmal nicht im Bürgerhaus) um das weitere Vorgehen zu besprechen.

- Donnerstag, 18.Mai um 15.30 Uhr ist die Ratssitzung im Spanischen Bau, dem alten Rathaus gegenüber.
Wir haben einen Antrag in der Ratssitzung, ebenso wird die polizeiliche Räumung des Unirektoriats behandelt.

-Freitag, den 19.Mai ist Konzert im Barmer- Blocks. Es gibt die „Radio- Active- Toys“ abends gegen 21 Uhr und Bar.


Schließlich, hoffendlich nicht zuletzt der Termin für den Tag X der Räumung:
Wir treffen uns am Abend der Räumung um 18 Uhr vor dem Haupteingang des Deutzer Bahnhofs.

Also klinkt Euch ein, kommt vorbei oder zieht mit uns los.

GEGEN KAPITAL, KLÜNGEL UND KONSENS!
FÜR DEN BARMER- BLOCK UND FREIRÄUME ERKÄMPFEN!

Termininfos gibt´s unter 0171/1723008.

e-mail: barmerviertel@ina-köln.org (Sorry, hier gibt’s dann auch den Link für die webside!)
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

.

. 13.05.2006 - 15:24

Stellungnahme zum Auszug des Sozialen Zentrum

soziales zentrum köln 13.05.2006 - 15:26
Warum ist das Projekt Soziales Zentrum im Barmer Viertel gescheitert?

Mit der Besetzung des Barmer Viertel am 8. März durch einige AktivistInnen aus dem Umfeld des SSK und SSM wurde die Möglichkeit geschaffen ein Soziales Zentrum in Köln zu errichten.
Dank an die handvoll Aktiver der „ersten Stunde“ und an jene, die sich bis heute den Arsch dafür aufreissen, dass das Barmer Viertel bis heute steht. Ihr wisst schon wer gemeint ist und wer nicht.
Die Verhinderung des Abrisses des Barmer Viertels als einziges politisches Ziel, erschien uns jedoch nicht als ausreichend. Vielmehr stand für uns die Schaffung eines linken emanzipatorischen Freiraums, ein Soziales Zentrum, im Vordergrund.
Leider endete dieser Versuch am 13.4. nach dreiwöchiger Anstrengung mit dem Auszug aus dem Barmer Viertel, da sich für uns keine Ebene der politischen Zusammenarbeit finden ließ.
Der erste Konfliktpunkt ergab sich, als ein Aktiver aus dem Vorderhaus sich in einem Plenum stark antisemitisch äußerte und dieses heftig von Vertretern des Sozialen Zentrums und anderer kritisiert wurde. Es gab den Beschluss, ihn vom Gelände zu verweisen, falls er seine Äusserungen wiederholen sollte. Nachdem dieser seine „Meinung“ erneut bekräftigte, wurde der Beschluss jedoch nicht umgesetzt. Vielmehr entwickelte er sich zu einem der Hauptvertreter der Besetzung. Die Toleranz einer solchen „Meinung“ konnte mit dem politischen Anspruch eines Sozialen Zentrums nicht vereinbart werden und wurde daher auf verschiedene Weise, über Graffiti im Haus, Veröffentlichungen auf Indymedia und persöhnliche Äusserunegen deutlich gemacht. Diese Versuche der Unterbindung einer Verharmlosung von Antisemitismus in der linken Szene wurden jedoch als Angriff auf das gesamte Projekt gewertet und als Spaltungsversuch interpretiert. Daher fand ein spezielles Plenum zu der Thematik statt, an dem sich leider wenige Bewohner des Barmer Viertels beteiligten.
Es konnte keine Lösung des Problems gefunden werden und die Standpunkte verhärteten sich.
Nun begann eine Welle von Provokationen die hauptsächlich auf die Aktiven des Sozialen Zentrums abgezielt waren, da wir von jetzt an als „Politautomaten“ galten.
Diese umfassten sowohl Übermahlungen und Verunglimflichung der Antisemitissmuskritik, persöhnliche Angriffe auf Menschen die sich damit befassten, sprühen und rufen von nationalistischen sowie faschisstischen Parolen, Hitlergrüsse, das Anbringen einer Deutschlandflagge an der Frontseite und auch die direkte Androhung von Gewalt.
Zusätzlich Fanden durch das Aufhängen einer Keltenkreuzflagge NS-Symbole Einzug im Barmer Viertel, die stillschweigend von den Bewohnern hingenommen und toleriert wurden, bis sie von Aktiven des Sozialen Zentrums ernfernt wurde.
Trotzdem wir versuchten mit einigen Bewohnern eine Deeskalation der Situation voranzutreiben, baute sich eine agressive und unsolidarische Atmosphäre innerhalb des Barmer Viertels auf.
Eine weitere Zuspitzung der Situation ereignete sich, als am 11.04, einem Dienstagabend, zwei Menschen, der internen Barmer Sicherheitsgruppe, mit Baseballschlägern auf einem Konzert im Sozialen Zentrum auftauchten und verkündeten die Party wäre jetzt vorbei. Sie waren auch bereit ihr völlig abstruses Vorhaben mit Hilfe von Gewalt in die Tat umzusetzen und waren nur aufzuhalten, indem eine „Führungsperson“ des Vorderhauses hinzugeholt wurde, die ihnen erklärte sie sollten sich um anderes kümmern. Die hierachischen Strukturen der Besetzung sind hier wohl deutlich erkennbar geworden.
Schlüsselmoment des Auszugs (und auch Eskalationspunkt unsereseits) war unumstritten der ungeklärte Einbruch und der folgende, klar zu bennenende, Diebstahl im Sozialen Zentrum.
Nachdem am morgen des 12.04 das Soziale Zentrum von Unbekannten aufgebrochen und DVD-Player sowie Kleingeldkasse entwendet wurden, nahmen sich Bewohner des Vorderhauses das Recht heraus Bier- , Bionadekästen sowie Essbares an sich zu nehmen und unter Anwesenden zu verteilen.
Als am Nachmittag dann festgestellt werden musste wo die Getränke gelandet waren und vorerst friedlich versucht wurde Verantwortliche zu finden stießen wir auf ausweichende Auskünfte, sowie vertröstende und verhöhnende Aussagen.
In Folge dieser völlig unsolidarischen Aktion und der vorherschenden Stimmung in der gesamten Zeit kam für uns nur der Ausszug aus diesem Projekt in Frage.
Da auch die Sicherheit der Besucher des Sozialen Zentrums in dieser Atmosphäre nicht dauerhaft gewährleistet werden konnte und es zu dem zu einzelnen Übergriffen gekommen ist, war der Auszug notwendig.
Die Bestätigung, dass diese Entscheidung richtig war stellte sich direkt am nächsten Abend, der letzten Veranstaltung des Sozialen Zentrums im Bamer Viertel und am anschließenden Ostermontagsplenum heraus.
Während des Abschlusskonzerts fanden einige Bewohner des Barmer Viertels ihren Spass daran, die Luft im gesamten Viertel mit verbrennendem Plastik, explodierenden Spraydosen und einigem mehr, was auf ihrem Lagerfeuer so brannte, zu vergiften. Friedliche Versuche der Intervention des Vorderhauses wurden schlichtweg ignoriert und die des Sozialen Zentrums, so brutal beantwortet das sich derjenige der als Einzelperson versuchte es im Gespräch zu lösen, sich am nächsten Tag einer Augennotoperation unterziehen musste. Es ist bis heute nicht sicher ob er seine uneingeschränkte Sehstärke behalten wird.
Daraufhin verließen ca. 50 Menschen das Konzert im Sozialen Zentrum, um eine Lösung des Problems herbeizuführen. Eine grössere Schlägerei konnte von einigen engagierten Menschen verhindert werden, doch leider wurde trotzdem ein minderjähriger Junge mit einer Flasche,von Besuchern des Sozialen Zentrums, leicht am Kopf verletzt.
Den Verweis vom Gelände den einge Aktive dann am Ostermontag bei einem Plenum bekommen hatten, erneut unter Androhung von Gewalt, war dann wohl entgültig der Beweis, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht möglich gewesen wäre.
Wie soll man ein Projekt getsalten indem nicht nur gegen die schlechten Bedingungen und die Idioten der Bürokratie gekämpft werden muss, sondern auch gegen 90% der Restbesetzung?

Eine einseitge Schuldzuweisung ist in solchen Vorfällen wohl auszuschließen und natürlich haben auch wir unsere Fehler gemacht.
Die immer wieder vorgeworfene und auch zu einer schlechten Ausgangsposition führende mangelnde Präsens, gerade in den frühen Morgenstunden, war eine Problematik, die an der Ernsthaftigkeit unseren Engagemnets einige Zweifel aufwarf. Aber auch Organisation und Öffentlichkeitsarbeit litten darunter stark. Ein Vorwurf der berechtigt war, aber von uns aufgrund geringen Potentials nicht entschärft werden konnte.
Unser Hauptaugenmerk lag auf der Gestaltung einer Ebene für linke Politik und unkommerzielle Kultur, die trotz einger Abstriche für kurze Zeit entstand.
Gerade die schwer vernachlässigte Öffentlichkeitsarbeit führte dazu, dass einige Menschen mit dem Begriff Soziales Zentrum nichts anfangen konnten. Sie konnten sich kein Bild davon machen welche Projekte oder Infrastrukturen hier geschaffen werden sollten. Daher verfielen einige dazu unsere Unkommerzialität anzuzweifeln, da keine Gelder, aus den eher geringen Einahmen, in die Kasse des Vorderhauses flossen.
Dazu kam auch, dass die Errichtung eines Sozialen Zentrums in Köln zwar immer im Raum stand, eine grosszügige Vorbereitung jedoch durch die überraschende Bestzungssituation mal wieder zu kurz kam.
Auch die fehlende Auseinandersetzung mit Konfliktlösungsideen war ein ums andere mal offensichtlich und hinterlies merklich seine Folgen.

Um aus Fehlern zu lernen muss man sie benennen und aufarbeiten.
Das Soziale Zentrum in der Barmer Siedlung hat ein weiteres mal gezeigt, wie auch schon bei den vorrangegangenen Besetzungen für ein Soziales Zentrum, dass unkommerzielle Subkultur und linke Politik in Köln, absolute Mangelware sind und starken Zuspruch finden.
In den drei Wochen die wir dort gearbeitet haben, hatten wir mehr als 500 verschiedenste Gäste die Angebote und Möglichkeiten gerne genutzt haben.
Daher bedeutet der Auszug aus dem Barmer Viertel nicht das Ende des Sozialen Zentrums, sondern vielmehr einen Neuanfang mit gorßzügiger Vorbereitung.
Seid euch sicher: Wir kommen wieder. So oder So.

Gruss Euere Initiative für ein Soziales Zentrum

Kritik am SZ

funky anfall 17.05.2006 - 03:12
kritik am sz/az
funky anfall 22.04.2006 12:09
ich find eure haltung schlicht katastrophal. eure umgehensweise mit den entstandenen konflikten, an denen ihr im übrigen nicht ganz unschuldig seid, lässt nichts gutes für weitere versuche, ein soziales zentrum zu etablieren, erwarten.
a) ihr habt euch in keinster weise am gemeinsamen(?) projekt barmer block beteiligt, weder praktisch noch inhaltlich.
b) stattdessen habt ihr euren eigenen film geschoben und wohl erwartet, dass alle gleich hurra schreien, weil ihnen endlich mal jemand erklärt was richtig und was falsch ist.
c) ihr habt ner menge leuten vor den kopf gestoßen, indem ihr euch quasi ins gemachte nest gesetzt, eure kasse (durch diverse - zugegeben: gute - veranstaltutungen) gefüllt und eben ansonsten nichts gemacht habt.
d) ihr seid mehrmals, durch verschiedene leute, auf bestehende probleme im block aufmerksam gemacht worden und habt diese schlicht ignoriert. anders kann ich mir nicht erklären, warum ihr euer equipment etc. derart schutzlos im haus stehengelassen habt.
e) eure reaktion auf den bruch war meiner meinung nach jenseits von gut und böse - warum habt ihr das nicht einfach aufs plenum gebracht, anstatt einen auf hobbybullen zu machen?
f) jetzt habt ihr diesen flyer zu eurem auszug verfasst und bubbelt was von unsozialem und unsolidarischem verhalten; und damit erreicht ihr den punkt, wo´s mir jetzt wirklich bis oberkante unterkiefer steht: genau SO habt ihr euch nämlich dem vorderhaus gegenüber verhalten. so einen nonsens nicht nur unerklärt auf ein flugi zu setzen, sondern auch noch hier zu verbreiten... was mich im übrigen auch mehr als wundert, ist dieser satz, dass ihr in nicht zu euren zielen passenden, radikale reaktionen verfallt - das ist euer ernst, nicht wahr? vielleicht überdenkt ihr mal das verhältnis von anspruch und realität innerhalb eurer gruppe?!
g) eure analyse bezüglich der situation im block wundert mich ebenfalls - vgl. d) und die lebensgefahr für euer publikum - das das sz dankbar, aber auch eher konsumorientiert angenommen hat.

klar, es gibt durchaus einige schwierige leute im vorderhaus, die nunmal leider nicht zu geistigen höhenflügen in der lage sind - aber von EUCH hätte mensch ganz klar mehr erwarten können. guckt euch eure grundgedanken noch mal aufmerksam an und DENKT MAL NACH!!! vielleicht klappt´s dann mit einem SOZIALEN zentrum... hope so!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

g — idf

Die einizige.... — EINE ARSCHLOCH

@idf — baddschpensa