Göttingen: 8000 potestieren gegen Nazi-Demonstration

Ich habe gerade an der Groner Str. die Demoteilnehmer gezählt und bin auf etwa 7000 Menschen gekommen. Das Göttinger Stadtradio meldete noch vor einer halben Stunde 5000 Menschen, vermutet aber 8000 bis 9000 Menschen.
Auf der Demonstration der Stadt versammelten sich kurz zuvor nur 200 Menschen. Die Reden wurden von etwa 15 jüngeren Antifa-Anhängern unterbrochen. Der umstrittene Göttinger Uni-Präsident betonte in seiner Rede, dass man es den ausländischen Studierenden schuldig sei, anlässlich des NPD-Demo hier zu protestieren.

Zur Zeit laufen Redebeiträge der NPD am Bahnhofsvorplatz vor 150 Teilnehmern, vielen Polizisten und Journlisten. Einige Journalisten wurden von Ordnern der NPD aufgefordert, den Platz zu verlassen. Es kam zu Handgreiflichkeiten. Nazis sollen ein Kamerateam angegriffen und anfangs mit Fahnen attakiert haben. Die Journalisten weigerten sich, den Aufforderungen der aggressiven NPD-Ordner nachzukommen. Die Polizei griff ein und bestätigte, dass die Demoanmelder kein Hausrecht auf dem Bahnhofsvorplatz hätten. Der Neo-Nazi Christian Worch hat angekündigt, die Veranstaltung bis 13.59 Uhr aufrecht zu erhalten.

Am Bahnhof sollen etwa zeitgleich drei Gegendemonstranten die erste Absperrung nur NPD-Kundgebung durchbrochen haben. Mehr nennenswerte Aktionen am Veranstaltungsort der Nazi-Veranstaltung gab es bisher nicht.
Mit etwa 150 Teilnehmern ist die Nazi-Veranstaltung in diesem Jahr nur halb so gut besucht wie die am 29. Oktober 2005 in Göttingen.
Der Rechte Christian Worch erklärte sich die geringe Teilnehmerzahl an gleichzeitigen Demonstrationen in Koblenz und Thüringen.

Kameradschaften wollten ursprünglich die Demo boykottieren. Heute ist die Kameradschaft Göttingen jedoch wieder anwesend. Der Altersdurchsschnitt liegt bei 17 Jahren. Christian Worch hat eine polemische Rede über die Auflagen der Stadt gehalten. Danach sprach der ehemaliger Republikaner Hans Gerd Wiechmann. Es folgte ein Sprecher der NPD Schleswig Holstein, der den Göttinger Oberbürgermeister Danielowski beleidigte und gegen eine "Multi-Kulti Gesellschaft" wetterte.

Ein Zug aus Norden kommend, in dem sich auch Nazi-Demo-Anmhänger befandem, soll für 10 Minuten von Gegendemonstranten blockiert worden sein, berichtet das Stadtradio in diesem Augenblick.

Vor etwa 30 Minuten gab es einen kleinen Zwischenfall auf dem Vorplatz des alten Rathauses. Als die Bündnisdemo den alten Marktplatz passierte, wurden Cafebesucher von Demonstrierenden angeblich für Nazis gehalten und sollen angegriffen worden sein. Dies berichtete ein Reporter des Stadtradios. Die Polizei griff sofort ein. Noch immer kreist ein Hubschrauber im Tiefflug über der Stadt. Die Polizei bestätigte, ein bekannter Neonazi habe in einem Cafe aufgehalten und sei von Demonstrierenden erkannt worden.


Die Bündnisdemo wurde nicht vom Black Block, sondern von Gewerkschaftern ud Sozialdemokraten angeführt. Der schwarze Block wurde vom bayrischen USK doppelt eskortiert. Am Carree versuchte die Polizei, die Bündnisdemo zu spalten. Dem Gewerkschaftsblock wurde der Durchgang zum Platz der Synagoge gewährt. Der schwarze Block wurde aufgehalten und versuchte, doch noch auf die Goetheallee durchzudringen. Das bayrische USK wurde zwischenzeitlich abgezogen. Die Polizei bildete mehrere Absperrketten.
Zur Zeit wird die Bündnisdemo in der Oberen Masch von der Polizei aufgehalten.