Sage mir, mit wem Du verkehrst, und ich sage

der weihnachsmann 13.05.2006 04:08 Themen: Freiräume
Sage mir, mit wem Du verkehrst, und ich sage Dir, wer Du bist



Angriff auf das Bamerviertel von fraglichen sicherheitkräften
Der Erbbauverein in schlechter Gesellschaft
Am Nachmittag des 9. Mai wurden die friedlichen Besetzer des Barmer Blocks durch Axt-Schläge auf-geschreckt. Eingangstüren splitterten.
Die eilends herbeilaufenden Bewohner fanden sich dem Vorstand des Erbbauvereins, Herrn Roche und seinem Anwalt – beide in feinem Zwirn – gegenüber, die, verstärkt durch Bauarbeiter des Erbbauvereins und Security-Leute im schwarzen Outfit durch die splitternden Eingangstüren drangen.
Auf Befragen teilten Herr Roche und sein Anwalt mit, man sei lediglich gekommen, um die Bewohner um ihre Personalien zu bitten, weil man eine Räu-mungsklage vor dem Amtsgericht vorbereite. Neben-bei erwähnten sie, man habe soeben das Haus Barmer Straße 17 wieder in Besitz genommen, da dieses un-bewohnt sei.
Die Bewohner verwiesen die Vertreter des Erbbau-vereins auf die Rechtslage, wonach der Eigentümer oder sein Vertreter Selbsthilfe bei Besetzungen nur innerhalb 48 Stunden anwenden dürfe. Daraufhin verließen sie das Haus Nr. 21 und erklärten, sie woll-ten sich nunmehr an die Polizei wenden.
In den folgenden Stunden drangen Mitarbeiter des privaten Kölner Sicherheitsdienstes WIS in mehrere Gebäude vor und beschädigten Wohnungstüren und Fenster.
Am Abend bekamen sie Unterstützung durch eine Gruppe offensichtlich faschistischer Glatzköpfe, wel-che grölend und den Hitlergruß zeigend durch die Straße marschierten, Anwohner bedrohten und sich schließlich auf das Gelände der KölnMesse flüchte-ten, wo sie vom Pförtner eingelassen und von den „Sicherheitskräften“ mit Handschlag begrüßt wurden.
Erst die Polizei beendete den Spuk und stellte die Ordnung wieder her.
Herr Roche und seine Leute hatten den Plan, sich mit ihren Helfern im Haus Nr. 17 festzusetzen, und vor dort aus den Abbruch des Barmer Blocks zu begin-nen. Die Gewalttätigkeiten und Übergriffe sollten wohl die Besetzer ihrerseits dazu verleiten, selbst Gewalt anzuwenden, um damit einen Vorwand für eine polizeiliche Räumung zu liefern. Am folgenden Tag, Mittwoch den 10.05, hat Herr Roche im Ge-spräch mit der Initiative Barmer Viertel freimütig bekannt, dass es ihm bis zu einer gerichtlichen Räu-mung zu lange dauere und er es auf eine polizeiliche Räumung anlegt. Damit hat der Erbbauverein seine Zusage gebrochen, nur nach einer richterlichen Ent-scheidung Schritte zur Räumung zu unternehmen.
Herr Roche legt Wert auf die Feststellung, dass er und der Erbbauverein mit rechtsradikalten Gewalttä-tern nicht in Verbindung stehen und auch für die Ü-bergriffe des Sicherheitsdienstes will Herr Roche nicht verantwortlich sein. Nach seinen Angaben, un-terstehe der Sicherheitsdienst der Messe. Auch die Messe weist jede Verantwortung für die Übergriffe des Sicherheitsdienstes zurück und betont, dieser ha-be dem Erbbauverein unterstanden und der Teil der Messe, auf dem sich Sicherheitsdienst und rechtsra-dikale Glatzen aufgehalten haben, sei an den Erbbau-verein vermietet. Sicher ist aber eins: Der Sicherheitsdienst, der sich mit rechtsradika-len Gewalttätern einlässt, arbeitet nicht umsonst und hat einen Auftraggeber.
Sicher ist auch: Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie der kaufmännische Vorstand des Erbbauvereins, Herr Roche, mit Helfern Haustü-ren von bewohnten Häusern, in denen Bewohner gemeldet sind, gewaltsam aufbrach.
Bis gestern ist eine der größten und langdauernds-ten Besetzungen in Köln weitgehend friedlich ver-laufen.
Mit seinem Auftreten gestern hat der Erbbauverein die Gewalt ins Viertel getragen. Wir bezweifeln, dass dies im Sinne seiner Mitglieder ist und mit seiner sozial- und wohnungspolitischen Verantwortung zu vereinbaren ist.
Noch ist es Zeit für den Erbbauverein, auf den Weg friedlicher Lösungen und vernünftiger Gespräche zurückzu-kehren. Noch steht nicht einmal fest, was auf diesem Gelände zukünftig geschehen soll. Immer noch gibt es star-ke Kräfte in dieser Stadt, die auch an dieser Stelle Wohnen erhalten wissen wollen.
Der Erbbauverein hat schon den Fehler begangen, die Vertreibung seiner eigenen Mitglieder aus ihren Wohnun-gen im Barmer Viertel mitzumachen. Er sollte jetzt nicht noch den Fehler machen, bei der Vernichtung von Wohnraum an vorderster Front dabei sein zu wollen.
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Ergänzungen

Köln Barmer Viertel

mitfühlende Grüße aus MUC 13.05.2006 - 12:58
Wohnraumrettung für StudentInnen, für Bedürftige und Wohnungssuchende

 http://barmerviertel.ina-koeln.org/


Deutz, 13.05.06

Die Kölner Expertenrunde, die seit acht Wochen über die Zukunft des Barmer Viertels berät, will heute am 13.5 zu einem Abschluss kommen. Drei beauftragte Architekturbüros werden am Freitagnachmittag ihre Ideen präsentieren.

Frühestens Mitte nächster Woche soll die Öffentlichkeit über die Pläne informiert werden. Die Arbeiten der verschiedenen Architekturbüros müssen nach der Präsentation erst ausgewertet und von den Experten eventuell nachbearbeitet werden. Ursprünglich sollten nach dem Abriss des Barmer Viertels Hochhäuser auf dem Gelände entstehen.

Der Plan wurde aber verworfen, um den Welterbe-Titel des Doms nicht zu gefährden. An den Workshops hatten insgesamt 30 Experten teilgenommen. Darunter unter anderem Vertreter der KölnMesse, der Deutschen Bahn AG, Baudezernent Streitberger oder auch Dombaumeisterin Schock-Werner. Zum vergrößern auf Foto klicken


Deutz, 26.04.06 Kölnische Rundschau


Der Erbbauverein hat mit dem beauftragten Unternehmen den Abbruch des Barmer Viertels terminiert. Danach sollen die Bagger am 8. Mai als erstes Haus Nr. 26 an der Barmer Straße abreißen. Anschließend werden die westlichen Gebäude dem Erdboden gleich gemacht. Ganz zum Schluss sollen die besetzten Häuser folgen. Zum vergrößern auf Foto klicken



Deutz, 26.04.06 Kölnische Rundschau
Am 24. Mai, ist es so weit: Dann wird die Aussichtsplattform auf dem Köln Triangle (auch als LVR-Turm bekannt) für jedermann eröffnet. Von dort aus können die Besucher dann einen grandiosen Blick auf die Stadt werfen. Zugang erhalten sie - gegen einen moderaten Eintrittspreis - über einen separaten Eingang an der Rampe zur Hohenzollernbrücke. Zum vergrößern auf Foto klicken



Deutz, 19.04.06 + 20.4

Im Barmer Viertel rückten am 19.4 die Handwerker an

Vorbereitungen für den Abriss des Barmer Viertels haben begonnen. In den kommenden zwei Wochen wird ein Abbruchunternehmen in den 60iger Jahre Wohnblocks Fenster, Kacheln und Fußböden entfernen, bevor Bagger anrollen. Die Polizei hatte sich auf Proteste der Hausbesetzer eingestellt, die aber ausblieben. Die Besetzer hatten in einem Flugblatt angekündigt, den Abriss der Blocks nicht zu behindern. Nach Angaben des Erbbauvereins wird der ehemals denkmalgeschützte und derzeit besetzte Barmer Block voraussichtlich nicht vor Mitte Mai geräumt.

Standort für eine Musical-Spielstätte?

Die Besetzer haben erneut als Kompromiss vorgeschlagen, die hinteren Häuser abzureißen, im Gegenzug aber die 260 Wohnungen im vorderen Bereich stehen zu lassen.

Uwe Neuhaus, Vorstand des Erbbauvereins, unterstrich gestern, seine Genossenschaft werde keine Stadtpolitik machen: "Wir haben den Vertrag mit der Stadt, das Areal abzubrechen. Wenn am 12. Mai die Ergebnisse des Workshops vorliegen und die Mehrheit sagt, es soll ein Teil stehen bleiben, folgen wir diesem Ratsbeschluss." Er gehe davon aus, dass alles abgebrochen werde. Auch die großen Fraktionen lassen keinen Zweifel daran, dass man sich an den Ratsbeschluss zum Abriss halten werde. Selbst innerhalb der Grünen wird von "Besetzerromantik" gesprochen, das Grundstück sei für eine rein gewerbliche Nutzung geeignet. Man werde anregen, dort unter anderem dauerhaft einen Musical-Standort zu schaffen.



Deutz, 19.04.06 + 21.04.06 Umbauarbeiten Lommi haben begonnen !

Wie aus sicherer Quelle bekannt, das Gebäude mit dem Flachdach wird nicht abgerissen, wegen Lebenslangem Wohnrecht. Es wird nur der Boden, Decke , Toilette und Küche renoviert. Lagerraum Hof u.s.w. auch..

Die erste Etage wurde unter Schutzmäntel und Maske ausgeräumt. Nicht wegen Asbest, sondern jahrzehntelang lagern die Sachen schon dort. Das dies nicht ohne Schutz ausgeräumt werden kann ist selbstverständlich. Für Schnäppchenjäger gab es keine Chance, die Gegenstände wurden mit einem LKW entsorgt.

nach:
 http://www.schael-sick-online.de/aktuelle_meldungen.htm

und jetzt noch ein Erklärungsversuch warum ich diesen bürgerlichen Scheiß hier poste:
Einzelne Exponenten des Kapitalismus sind in ihrer Konsequenz unfaßbar brutal.

was in der meldung (leider) nicht gesagt wird

aber dem ganzen einen "sinn" gibt 13.05.2006 - 16:28
ist folgendes:

Die Plattenbauten westlich des Barmer Blocks werden abgerissen. Die sind auch gemeint, wenn die Presse schreibt:

"Vorbereitungen für den Abriss des Barmer Viertels haben begonnen. In den kommenden zwei Wochen wird ein Abbruchunternehmen in den 60iger Jahre Wohnblocks Fenster, Kacheln und Fußböden entfernen, bevor Bagger anrollen. Die Polizei hatte sich auf Proteste der Hausbesetzer eingestellt, die aber ausblieben. Die Besetzer hatten in einem Flugblatt angekündigt, den Abriss der Blocks nicht zu behindern." - nicht der Barmer BLOCK ist gemeint, sondern der nie besetzte Westteil des Barmer Viertels (so kann man Meldungen verdrehen).

Dabei fällt natürlich ne Menge Schutt an, der eigentlich sachgerecht entsorgt werden muß. Asbest und so. Aber billiger wäre es für die Erbbauer, erst mal die ganze Scheiße in den Innenhof vom Barmer Block zu kippen, groß genug ist das ja. Dazu muß aber ein Zugang geschaffen werden für die LKWs. Und das heißt: aus dem Block muß ein Haus abgerissen werden, ein möglichst wenig besetztes natürlich, damit man den Innenhof irreparabel vollmüllen kann.

Naja, die Polizei hat anderes zu tun, als dem EBV für so eine fischige Aktion den Weg freizukloppen. Also wird auf "Externe" zurückgegriffen.

Wenn mensch das weiß, fügt sich die ganze Sache auf einmal ganz gut zusammen...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Eine Muh, eine Mäh, eine Täterätätä

Frühaufsteherin 13.05.2006 - 10:05
" offensichtlich faschistischer Glatzköpfe, wel-che grölend und den Hitlergruß zeigend durch die Straße marschierten" (...) "Erst die Polizei beendete den Spuk und stellte die Ordnung wieder her."

manchmal glaube ich echt, ihr lebt in nem Wernerfilm. Das Leben voller Stereotypen. Was sagt der Zentralrat dazu, dass es in Köln einen offensichtlichen SA-Aufmarsch gegeben hat? Ist morgen Reichsparteitag in Nürnberg? Werden wir weiterhin mit Bildzeitungsniveau zugespammt? Indymedia ist doch wirklich nurnoch lächerlich!!

Frühaufsteherin, lächerlich bist du!

... 13.05.2006 - 10:49
Weil hier mal der eine oder andere übertreibt, ist gleich alles lächerlich. Dabei übertreibst du doch genauso. Indymedia ist einfach nur ein Spiegel. Seit es Indymedia gibt, kann sich zum Beispiel die Linke sehen wie sie ist: ein Haufen lächerlicher Sektierer und pubertierender Besserwisser. Und natürlich wird Indymedia dafür gehasst. Wer sieht schon gerne in den Spiegel?

@...

Frühaufsteherin 13.05.2006 - 12:18
Im Gegensatz zum Autor habe ich nicht unreflektiert übertrieben, sondern habe Ironie als stilistisches Mittel genutzt um den Unsinn aufzuzeigen. Idiotische Übertreibung nützt leider garnichts, ist eher kontraproduktiv, da die Glaubwürdigkeit des gesamten Artikels und somit die Glaubwürdigkeit der ganzen Szene darunter leidet.

"Ordnung!"

Herr Straff 13.05.2006 - 12:23

> (...)
> Erst die Polizei beendete den Spuk und stellte die Ordnung wieder her.
> (...)

Na dann ist ja alles "in Ordnung"!
Und ich hatte mir schon Sorgen gemacht ...
Ist doch schön, so eine "ordentliche" Polizei zu haben, ... oder vielleich doch nicht so ganz?!

(leider) lächerlich

(muss ausgefüllt werden) 13.05.2006 - 12:35
"Die Gewalttätigkeiten und Übergriffe sollten wohl die Besetzer ihrerseits dazu verleiten, selbst Gewalt anzuwenden, um damit einen Vorwand für eine polizeiliche Räumung zu liefern." die bullen brauchen keinen "vorwand" für eine räumung, schließlich sind das besetzte häuser - d.h. sie gehören leider nicht denen, die drin wohnen, sondern irgendjemand anderem. und wenn der/die drauf bestehen, sein/ihr eigentum zurückzukriegen, tja, dann wird eben geräumt. ob ihr vorher ein paar faschos und türsteher verprügelt oder nicht. die polizei bzw. das ordnungsamt sieht höchstens dann von einer räumung ab, wenn der befürchtete preis zu hoch wäre. ich empfehle euch, mal den "barrikadenplan" nachzusehen (googeln?) oder wieder die "1 million sachschaden pro räumung!" parole anzuwenden. à propos: passiert was wegen der security-firma? ihr wisst schon, öffentlichkeit herstellen, demo vor deren geschäftszentrale o.ä.?

solidarische grüße aus bayern

@ Frühaufsteherin

Jaja 13.05.2006 - 15:24
Doch hast du. Du hast auf alles generalisiert.

Jetzt Reicht Es!

B. Setzer 13.05.2006 - 23:10
MoinMoin!

Mal ne ganz dumme frage:

WARUM KOMMT IHR NICHT EINFACH MAL NACH KÖLN, ANSTATT HIER "GUTE" RATSCHLÄGE ZU ERTEILEN?

Schönen Gruß eines Unterstützers mit Hinkbein!

Blöder Titel..

N.N. 15.05.2006 - 03:31
Es gibt homogene nd heterogene Gruppen und nicht jeder ist zu definiren über die beziehungen ,die er oder sie unterhält,Beziehungen sind z.T. VERMITTELT,zum Teil Zwangsbeziehungen,Beziehungen,,die auf der Untrschiedlichkeit der Beziehungspartner beruhen (Anbieter /Kunde;Irrer/ Betreuer,Kranker /Arzt,Unwissender/Lehrer ,etc.)oder Beziehungen ,die aaus not oder Hoffnung eingegangen werden...(und nicht identisch machen /nicht halten ,was erhofft wird ),etc.

Blöder Titel..

N.N. 15.05.2006 - 03:39
Es gibt homogene nd heterogene Gruppen und nicht jeder ist zu definiren über die beziehungen ,die er oder sie unterhält,Beziehungen sind z.T. VERMITTELT,zum Teil Zwangsbeziehungen,Beziehungen,,die auf der Untrschiedlichkeit der Beziehungspartner beruhen (Anbieter /Kunde;Irrer/ Betreuer,Kranker /Arzt,Unwissender/Lehrer ,etc.)oder Beziehungen ,die aaus not oder Hoffnung eingegangen werden...(und nicht identisch machen /nicht halten ,was erhofft wird ),etc.