Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Termin, ein Aufruf, die Einladung zu einer Veranstaltung oder die Ankündigung einer Aktion reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein möglichst umfassendes Infoportal incl. Terminkalender anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Das Veröffentlichen von Terminen, Aufrufen und Einladungen gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen, warum sich Indymedia nicht zum Veröffentlichen von Terminen eignet, findest Du hier.    Bitte nutze stattdessen die verlinkten Terminkalender-Seiten.

Naziaufmarsch am 13.Mai in Koblenz

antifa 12.05.2006 18:12
Da es wohl immer noch Verwirrungen gibt:
Der Rückzug der eigenständigen Antifa Demo bedeutet nicht, dass es keine Antifa Mobilisierung nach Koblenz mehr gibt.
Gerade aufgrund der Situation in Göttingen und der nur erlaubten „stationären Kundgebung“
dort, ist davon auszugehen, dass einige Nazis noch zusätzlich nach Marienfels/Koblenz ausweichen werden.

Umso wichtiger für AntifaschistInnen morgen nach Koblenz zu kommen!

Stadtpläne und Infos auf www.13mai.tk



Hier der Aufruf zu Gegenaktivitäten:
Neonazis wollen am 13.Mai 2006 eine Doppeldemonstration in Marienfels und Koblenz durchführen. Das Motto der Nazis ist einmal mehr „für den Wiederaufbau des Denkmals des I. SS-Panzerkorps“ in dem rheinland-pfälzischem Dorf Marienfels. Bei dem Denkmal handelt es sich um ein Ehrenmahl für die Gefallenen des Kameradschaftsverbandes der 1. und 12. Panzerdivision. Diese Einheiten waren zum einem die Leibstandarte „Adolf Hitler“ (1. Panzerdivision) und die Division „Hitlerjugend“ (12. Panzerdivision).
Die Leibstandarte galt innerhalb der Waffen SS als Elitetruppe und machte durch skrupelloses und brutales Vorgehen auf sich aufmerksam. Sie war nahezu im gesamten Europa an dem deutschen Vernichtungskrieg beteiligt und nachweislich für eine Reihe von Kriegsverbrechen verantwortlich. Soldaten der Waffen SS verstanden sich als politische Kämpfer und damit als fanatische Träger der nationalsozialistischen Weltanschauung. In den Nürnberger Prozessen erklärte der Internationale Militärgerichtshof ausdrücklich die Waffen SS als untrennbaren Teil der Gesamt SS wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer verbrecherischen Organisation. Trotz der Einstufung als Terrororganisation gelang es dem Kameradschaftsverband der 1. und 12. Panzerdivision im Jahre 1971 einen Gedenkstein für ihre toten Kameraden zu errichten. Dass ausgerechnet das winzige Dorf Marienfels im Taunus für einen solchen Gedenkstein in Frage kam, erklärt sich aus der Stationierung der SS Leibstandarte „Adolf Hitler“ 1939/40 in der Region und den daraus entstandenen Freundschaften.
Nach über 30 Jahren war der Pachtvertrag abgelaufen und die Gemeinde wollte den „SS-Stein“ entfernen lassen, was zum größten Teil auch daran lag, dass sich das Bild der jährlichen Gedenkveranstaltung immer mehr verschoben hatte. An den Treffen des Kameradschaftsverbandes nahmen immer weniger Alt- dafür mehr junge Neonazis teil. Gegen die Abrisspläne organisierten Nazis im November 2003 in Marienfels eine erste Demonstration für den Erhalt des Ehrenmahls. Nach der Zerstörung des SS-Gedenkstein durch Unbekannte in der Nacht vom 28./29.04.04, folgten weitere Aufmärsche der Nazis für den Wiederaufbau.
Ein geplanter Wiederaufbau des zerstörten SS-Denkmals aus Marienfels steht zur Zeit allerdings in einer anderen Region kurz bevor. Auf dem Privatgelände des Neonazis Torsten Heise in Fretterode wurde schon das Fundament gegossen. Heise war ehemaliger Landesvorsitzender der verbotenen Freiheitlichen Arbeiterpartei (FAP) in Niedersachsen und lange Zeit Führer der Kameradschaft Northeim. Im Jahre 2002 zog er nach Fretterode in Thüringen. Seit 2004 ist er im Bundesvorstand der NPD. Trotz der Vereinbarungen, die Heise mit dem Kameradschaftsverband der Waffen SS getroffen hat, demonstrieren Neonazis am 13.Mai für einen Wiederaufbau in Marienfels.
Die Aufmärsche in Marienfels haben deutlich gezeigt, welchen Stellenwert die Glorifizierung von Wehrmacht, SS und hier Waffen SS innerhalb der Naziszene haben. Die Heroisierung von Mördern, ihren Taten und der sie bedingenden Ideologie bilden den zentralen Anknüpfungspunkt zwischen Alt- und Neonazis. So waren bei den Nazidemonstrationen regelmäßig Vertreter der sogenannten „Erlebnisgeneration“, wie der Altnazi Otto Riehs, vertreten. Durch die Ehrung der Waffen SS werden Verbrechen relativiert und ein positiver Bezug auf den Nationalsozialismus geschaffen. Aus diesen Demonstrationen werden gemeinschafts- und identitätsstiftende Veranstaltungen, die alle Spektren der Naziszene vereint, weil es um eine zentrale Sache geht: die Verherrlichung des Nationalsozialismus. Dem offenen und positiven Bezug auf den NS, den die Nazis am 13.Mai auf die Strasse tragen wollen, erteilen wir eine klare Absage.

Beteiligt Euch an den antifaschistischen Gegenaktivitäten!
Nazis und NS-Verherrlichung stoppen!



P.S.: Der immer wieder gepostete beitrag von „autonome antifas“ gilt es zu ignorieren, bzw. zu löschen.
Die Seite „nazi demo blabla.tk ist ein nazi fake wo ganz "unauffällig" zu Gewalttaten aufgerufen wird. Schlechter Versuch
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@onkel otto — tante müller

GÖ und KO — antifa

@ hf — Onkel Otto