Do: Antifa Block auf Demo gegen Naziladen

°~°antifa°~° 12.05.2006 03:04 Themen: Antifa
Am 20. Mai 2006 wird es in Dortmund eine Demonstration gegen den Neonaziladen "Donnerschlag" auf der Rheinischen Straße geben. Diese wird organisiert vom Dortmunder "Bündnis gegen Rechts". Die Dortmunder Neonazis haben bereits eine Gegenkundgebung angemeldet, um ihren Laden zu schützen. Auch wegen der jüngsten Übergriffe der Neonazis in Dortmund auf die alternative Kneipe "Hirsch-Q", mobilisiert die Antifaschistische Union Dortmund nun zu einem Antifa Block auf der Demonstration des "Bündnis gegen Rechts".
Etwas mehr als ein Jahr ist nach dem Nazi-Mord an Thomas "Schmuddel" Schulz in Dortmund vergangen und es scheint alles wie zuvor zu sein: Bislang drei (ok, 2 1/2) Naziaufmärsche in diesem Jahr, mehrere gewalttätige Übergriffe und am 20. Mai die nächste Kundgebung der Neonazis. Diese steht unter dem geistreichen Motto "Schöner leben mit Naziläden" und richtet sich gegen eine Demonstration des Bündnis gegen Rechts.
Grund genug für Dortmunder AntifaschistInnen am 20. Mai die Nazis mal wieder in ihre Schranken zu weisen. Schon am 28.01.2006 mussten die Neonazis ihren Aufmarsch aufgrund von massivem antifaschistischen Protest abbrechen. An diesen Erfolg gilt es am 20. Mai anzuknüpfen. Hierzu ein kurzer Aufruf der Antifaschistische Union Dortmund.


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Fight the nazis – Join the antifascist bloc!
20/05/06 – Antifa Block auf Demo gegen den “Donnerschlag”

Am Freitag den 28. April überfielen gegen 22.15 Uhr etwa 25 Neonazis die alternative Kneipe „Hirsch-Q“ in der Dortmunder Innenstadt. Die teilweise vermummte und mit Schlagstöcken bewaffnete Gruppe warf die Scheiben der Gaststätte ein und attackierte in der Folge sich vor der Kneipe aufhaltende BesucherInnen eines gerade stattfindenden Konzerts. Des weiteren sprühten sie eine größere Menge Reizgas in den Innenraum der Kneipe. Anschließend teilte sich die Gruppe und verschwand. Die Polizei konnte in der Nähe 18 Tatverdächtige festnehmen. Nach Angaben der Dortmunder Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Festgenommenen um einschlägig bekannte Neonazis. Unter ihnen befand sich unter anderem der Sänger der rechtsextremen Band Oidoxie, Marco Gottschalk.

Die Dortmunder Neonazis traten in diesem Jahr nicht nur durch drei Demonstrationen, sondern auch durch ihre extreme Gewaltbereitschaft in Erscheinung. Schon am Rande des Naziaufmarsches am 28. Januar überfielen mehrere bewaffnete und vermummte Neonazis jugendliche AntifaschistInnen und verletzten diese zum Teil schwer. Am 1. April versuchten 16 Neonazis die antifaschistische Demonstration in Gedenken an Thomas Schulz „anzugreifen“. Der Angriff auf die Kneipe „Hirsch-Q“ am 28. April reiht sich also in eine Serie von neonazistischen Übergriffen in Dortmund ein. Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang natürlich auch der Nazi-Mord an Thomas „Schmuddel“ Schulz im letzten Jahr. Maßgeblich verantwortlich für diese Eskalation der Gewalt ist die Gruppe sog. „Autonomer Nationalisten“, meist jugendlicher Neonazis um die Dortmunder Dennis Giemsch und Dietrich Surmann. Unter der Parole „Dortmund ist unsere Stadt“ versuchen die Neonazis, gewaltsam gegen all diejenigen Menschen vorzugehen, die nicht in ihr Weltbild passen. Dass mit der „Hirsch-Q“ nun bereits eine Kneipe mit alternativem Publikum zum Ziel neonazistischer Gewalt wird, verdeutlicht das Ausmaß des Neonazi-Problems in dieser Stadt. Zum Ausgangs- und Rückzugspunkt neonazistischer Angriffe entwickelt sich zunehmend das von dem Dortmunder Peter Voss betriebene Geschäft „Donnerschlag“ auf der Rheinischen Straße. Der Laden dient offensichtlich nicht nur der Rekrutierung des rechten Nachwuchses und der Verbreitung neonazistischer Propaganda, sondern auch als Stützpunkt der Gewalttäter. So wurden mehrere der Angreifer auf die "Hirsch-Q" von Besuchern des Konzerts als zum Umfeld des Ladens zugehörig identifiziert.

Für den 20. Mai ruft das Dortmunder „Bündnis gegen Rechts“ (BgR) zu einer Demonstration gegen den „Donnerschlag“ auf. Bei einer ähnlichen Demonstration des BgR am 8. Mai 2004 gegen den „Vorgänger“ des „Donnerschlag“, den Neonaziladen „Buy or Die“, war es einigen Neonazis gelungen sich unter die Demonstranten zu mischen und diese teilweise zu fotografieren. Erst am Neonaziladen selbst gaben sie sich zu erkennen und konnten von der Demonstration ausgeschlossen werden. Am 12. Dezember 2005 gelangten um die 20 Neonazis sogar ungehindert in eine Veranstaltung des BgR und verließen diese erst als die Polizei gerufen wurde. Diese Vorfälle zeigen deutlich, dass das Dortmunder „Bündnis gegen Rechts“ anscheinend weder den eigenen noch den Schutz der Demonstrationsteilnehmer gewährleisten kann. Da die Dortmunder Neonazis bereits eine Gegenkundgebung vor dem „Donnerschlag“ angemeldet haben, ist ein kraftvoller antifaschistischer Block allein schon aus Selbstschutzgründen notwendig. Darüber hinaus kann nur durch ein entschlossenes Auftreten auf der Demonstration klargemacht werden, dass das gewalttätige Auftreten der Neonazis in Dortmund nicht unbeantwortet bleibt.

Also kommt zum Antifa Block auf der Demonstration gegen den Neonaziladen „Donnerschlag“ am 20. Mai 2006 in Dortmund!
Zeigt mit uns den Nazis, dass es noch Leute gibt, die sich auch zur Wehr zu setzen wissen!
Kein Vergeben – kein Vergessen!

20. Mai 2006 >>> 12:00 Uhr >>> Westpark / am „Schlafenden Löwen“ >>> Dortmund
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Ergänzungen

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antifa 12.05.2006 - 10:11
auch wenn es tatsächlich etwas kritisch zu betrachten ist, in diversen bündnissen rumzugeistern, ist dortmund echt noch ne ausnahme..
einen guten inhaltlichen beitrag, auch von dortmunder antifas, zu bürgerbündnissen etc. anlässlich des thomas-schulz-gedenkdemo vor einem monat ist auf postantifa.blogsport.de nachzulesen!!!

Infos?

antifa 12.05.2006 - 13:00
Hi,

Schön, dass es einen Antifablock geben soll. Es wär jedoch schön, wenn man hier mal auf eine Antifamobilisierungsseite verweisen könnte, damit der Termin auch vernünftig beworben werden kann.

ich denke

rot schwarz 12.05.2006 - 14:22
Denke der Donnerschlag wurde schon lange dicht gemacht?
Warum nun eine Demo?



Neues aus Dortmund

Bürgerlicher 12.05.2006 - 20:25
Hier eine Meldung von heute aus der "jungen welt"

Räumungsklage gegen Neonazis

Umtriebe neofaschistischer Szeneläden werden Dortmunder Lokalpolitikern langsam unheimlich
Markus Bernhardt

Mit nicht alltäglichen Methoden versuchen sich gegenwärtig einige Dortmunder Lokalpolitiker gegen das Treiben des Devotionaliengeschäftes »Donnerschlag« und seines rechtsextremen Umfeldes zur Wehr zu setzen. Bereits im September des vergangenen Jahres hatte sich die Bezirksvertretung Innenstadt-West in einer Resolution gegen den Szenetreffpunkt von Neofaschisten gewandt. Nun folgten den Worten auch Taten. Gemeinsam mit dem Vermieter des in der Rheinischen Straße gelegenen Objektes machten sich Hans-Ulrich Krüger (SPD), Vorsitzender der Bezirksvertretung, und sein Stellvertreter Manfred Krüger-Sandkamp (Bündnis 90/Die Grünen) Anfang dieser Woche für eine Räumungsklage gegen den »Donnerschlag« stark und reichten diese beim Amtsgericht Dortmund ein.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatte der Laden mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. So dienten die im Stadtteil Dorstfeld gelegenen Geschäftsräume, Angaben Dortmunder Antifaschisten zufolge, desöfteren als Treffpunkt für neofaschistische Aktionen. Der brutale Angriff auf die links-alternative Szenekneipe »Hirsch Q« Ende April (junge Welt berichtete) soll ebenfalls vom Umfeld des Neonaziladens geplant worden sein. Rund ein Dutzend vermeintliche Linke waren damals durch den gezielten Angriff von 20 bis 30 Neonazis verletzt worden.

Angaben der Tageszeitung Westfälische Rundschau zufolge, sollen die Neofaschisten in letzter Zeit verstärkt versucht haben, sich im Bereich der Rheinischen Straße in Dortmund-Dorstfeld niederzulassen. So habe Björn Benjamin Thom, Gelsenkirchener NPD-Landtagskandidat im vorigen Jahr, versucht, die Gaststätte »Treppchen« anzumieten. Zwar habe dies verhindert werden können, jedoch sei es der 25jährigen Anke Salterberg, die 2005 Gelsenkirchener Direktkandidatin der NPD für die Bundestagswahl war, gelungen, einen Piercingladen direkt gegenüber dem »Donnerschlag« zu eröffnen. Kritische Worte fand die Zeitung auch zum Wirken der Polizei. Während diese »die Szene weiter beobachtet«, sei die Bezirksvertretung West »im Gegensatz zu vielen anderen in dieser Stadt« bei »der Abwehr von Neonazis aktiv« gewesen, so die WR.

Das antifaschistische Engagement der Bezirksvertretung könnte unterdessen bereits am 20. Mai wieder auf die Probe gestellt werden, planen Dortmunds Neonazis doch für diesen Tag eine Kundgebung unter dem Motto »Schöner leben mit Naziläden« direkt vor dem »Donnerschlag«. Das »Bündnis Dortmund gegen Rechts« (BgR) ruft für den selben Tag zu einer Demonstration gegen den Naziladen auf (Beginn 12 Uhr im Westpark am »Schlafenden Löwen«).

Nazis entgegentreten

in Gelsenkirchen 19.05.2006 - 00:35
am 10.06 wollen NPD und freie Kameradschaften in Gelsenkirchen marschieren. Infos zum antifaschistischen Widerstand unter: www.fight-them.tk

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block > 5 lüttjen — savitri devi

:)) — antifa dortmund

Danke Antifas — Angsthase

Donnerschlag abgebrannt — Antifa Dortmund (+Friends)

123 — strasse frei

... — ...

@ Bündnis — (muss ausgefüllt werden)