Gegen Studiengebühren in Frankfurt

student 10.05.2006 19:45 Themen: Bildung
Vorläufiger Bericht der VV und Demo in Frankfurt
Heute gab es um 12 uhr in frankfurt auf dem campus bockenheim eine VV der studierenden.
Nach einigen guten reden von u.a. asta-, gew- und fachschaftsvertretern zog ein demonstrationszug los: über die senkenberganlage, messekreisel, hauptbahnhof, alte oper, hauptwache/zeil, römerberg. Die stimmung war ausgesprochen gut, d.h. sehr entschlossen und dynamisch…auf der ganzen strecke wurden ununterbrochen parolen gerufen, gepfiffen, gebrüllt, musiziert-es gab eine trommelgruppe- und spontane straßen- und schienenblockaden. steine, db-fahrräder, straßenschilder, absperrungen und mülltonnen wurden auf die straßen getragen und teilweise angezündet. Leider kann ich schlecht schätzen, wie viele leute mitdemonstriert haben-also, bitte nachtragen! Kurz vorm hauptbahnhof kam es zu einem vorfall mit einem sehr nett aussehenden ;) ich glaube mercedes-SLK fahrer, der in entgegengesetzter richtung ziemlich schnell durch die demo (!) fuhr. Zu dem zeitpunkt, als ich ihn sah, war die scheibe des autos schon kaputt, spiegel und nummernschilder ebenso. Angeblich hatte er auf seinem durch die demo einen menschen angefahren! Er war sehr agressiv, stieg aus und schlug und tritt nach leuten. Die studenten haben alle sehr gut reagiert und es nicht zur eskalation kommen lassen, ihn aber doch entschlossen in seine schranken gewiesen. Bitte mehr infos! Es wurden an der alten oper zeitweise 20 leute von den grünen festgehalten, wovon scheinbar 2 festgenommen wurden. Nach der ankunft auf dem römerberg gab es einen weiteren übergriff von den bullen, die leute-ich weiß nicht wie viele, vielleicht auch nur einen- aus der demo zogen. Schlagstock- und Gaseinsatz der bullen, beantwortet mit flaschen und blumen/erde aus den beeten. Auch hier bitte mehr infos hinzufügen.


WEITER SO!!!
WIR MÜSSEN DENEN, DIES IMMER NOCH NICHT VERSTANDEN HABEN, DIE BRISANZ DER LAGE KLARMACHEN!!!
FRANKREICH HATS GEZEIGT: ES GEHT!!!
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Ergänzungen

mehr

infos 10.05.2006 - 20:59
Also, dabei waren grob geschätzt 4000 (!!!) Menschen, da die Demo schwer zu überschauen war, können es auch gut mehr gewesen sein. Auf mehreren Kreuzungen kam es zu Sitzblockaden; Es wurde versucht der Hauptbahnhof zu erstürmen, an der Stelle erschienen dann aber die ersten Riotcops und haben ihrerseits den Bahnhof dicht gemacht - kein rein oder raus mehr. U-Bahnen und Busse hatten (und haben wahrscheinlich immer noch) stundenlange Verspätungen. Da sich noch eine kleinere Demo (500 Menschen) vom Römerberg weiter zur FH und schließlich zum Polizeipräsidium gebildet hatte, sind auch im Feierabendverkehr vielerlei Verspätungen aufgetreten (wer das labile Verkehrssystem Frankfurts kennt, weiß, was da eine Demo anrichten kann). Die Fankfurter Innenstadt dürfte von 13 Uhr-17 Uhr ziemlich dicht gewesen sein. Leider hat sich die Demo dann vorm Polizeipräsidium stark verdünnt (auf der Adickesallee war das ganze dann auch beiderseits von Riotcops flankiert). Vorm Polizeipräsidium dann relativ unkoordiniert aufgelöst.
Die Polizei war mit Hubschrauber und wohl auch kurzzeitig mit einem Wasserwerfer am Start. Gut war, dass auch viele Flyer an PassantInnen und LadenbesitzerInnen verteilt wurden. Also, insgesamt eine richtig gute und lautstarke Demo. In diesem Sinne: radikalisieren - französisch protestieren!
P.S.: Greets an die TrommlerInnen

Alle zusammen am 3.6. in Berlin!

antikap 10.05.2006 - 21:33
Soziale Bewegungen zusammenbringen - join the anticapitalist bloc am 3.6. in der Großdemo in Berlin (  http://www.protest2006.de):  http://wwa.antifa.de. Aus Frankfurt fahren Busse nach Berlin, checkt  http://www.rhein-main-buendnis.de... Alle zusammen für französische Verhältnisse und darüber hinaus!

massiver polizeiübergriff

frankfurter 10.05.2006 - 23:00
Der mercedes cabrio fahrer stieg an der blockierten kreuzung aus (nähe messe) und schubste einige teilnehmer der demonstration grundlos und pöbelte. er fuhr dann weiter - in die demo hinein - woraufhin sein auto beworfen und mit tritten traktiert wurde. nach seinem nochmaligen ausstieg fing er an wahllos faustschläge an umstehende zu verteilen (war wohl boxer), wurde aber selbst bespuckt und zurückgedrängt. sein auto war
danach etwas mitgenommen.
Am römer verlief die kunsgebung laut aber friedlich, lediglich einige klopapierrollen flogen durch die luft. als dann einige jugendliche mit weintrauben (!) richtung rathaus warfen, stürmtze ein greiftrupp der polizei in die demo um einen von ihnen festzunehmen. der versuch ihn zu befreien scheiterte an mangelnden teilnahme und brutalem vorgehen der polizisten. ich konnte beobachten wie einer der beamten einen umstehenden, nicht beteiligten - mit einem tonfa schlag gezielt und mit voller wucht in die nieren schlug, der dann auch zu boden ging. auch andere personen wurden geschlagen und getreten. als dann sprechchöre die freilassung des festgenommenen forderten, folgte ein schlagstockeinsatz gegen die erste reihe der demonstranten, wie ich ihn in dieser massivität in letzter zeit selten - bei einer studentendemo allerdings noch nie - erlebt habe. auch wurde gas versprüht. es flogen dann plastikflaschen, gemüse und blumen aus den blumentöpfen am brunnen in richtung der polizei, die wiederum mit einigen beamten in die demo kam um die zerbrochenen blumentöpfe zu sichern. die lage beruhigte sich sehr schnell wieder, da niemand mit diesem einsatz rechnen konnte und gegenwehr weitgehend ausblieb. nach dieser praktischen zerschlagung der demo war auch etwas die luft raus.

Französische Verhältnisse?

Nicki Nilpferd 10.05.2006 - 23:41
Das Potential der Demo wurde heute leider nicht genutzt. Dies lag vor allem an der Verpeiltheit der Demoleitung, man muss es echt so sagen. Vorm Römer standen die Bullen zuerst in einer Einerreihe. Als die Durchsage kam, dass ein paar Leute verhaftet wurden wurde die Stimmung dann merklich besser :) da liefen aber schon RiotCops hinter der ersten Reihe auf. Auf der linken Seite kam es dann zu einem Durchbruchversuch der sofort mit brutaler Gewalt (Pfefferspray, Tritte, Tonfaschläge) vereitelt wurde. Die RiotCops haben eine Bresche geschlagen und sind teilweise in die Leute reingesprungen. Daraufhin flogen dann die Bestandteile zerlegter Blumenkübel. Die restlichen Blumenkübel wurden dann sofort eingekesselt :). Da durch die Attacke die Reihen zeimlich gelichtet waren, gab es auch keinen grossen Widerstand mehr. Ich war durch das Pfefferspray etwas deorientiert (hab nix böses gemacht ;)), aber ich hatte den Eindruck, das nach diesem Vorfall ziemlich viele Demoteilnehmer verschwunden waren (Angst?). Das war dann auch der Anfang vom Ende. Die Demoleitung forderte die Demonstranten auf, die Bullen nicht mehr mit Blumen zu bewerfen Oo und beschloss am Römer zu bleiben, bis die Festgenommenen freigelassen würden. Das passte natürlich gut in die Taktik der Bullen, da sie den gesamten Römerplatz umstellt hatten und somit die Situation kontrollieren konnten. Anstatt die Genossen durch Verkehrsblockaden freizupressen sass man sinnlos am Römer fest. Genau das habe ich mehrmals versucht der Demoleitung zu verklickern, aber die wollten das nicht hören. Es kam wie es kommen musste, immer mehr Leute verschwanden, da sie keinen Sinn mehr in der Aktion sahen... Als schliesslich nur noch ein zehntel übrig war, entschloss man sich nochmal sinnloserweise zur FH zu wandern. Hinten am Römer war ein WaWe gut versteckt...


Also nur so'n kleener Tip fürs näxte mal: In Bewegung bleiben! Wenns irgendwo hängt, einfach weiterziehen. Kreuzung blockieren, warten bis die Bullen alle ausgestiegen sind und dann weiter. Man muss das Potential nutzen und in die Demo reinfühlen...Wenns sinnlos wird, hauen die Leute ab. Wenn man berechenbar agiert freuen sich die Bullen.


Und das mit den französischen Verhältnissen üben wir besser nochmal :P

Tipp für Mobilisierung

abcde 11.05.2006 - 09:47
Zur Mobilisierung zu Demos eignen sich auch solche Trailer wie dieser hier der zur Demo in Düsseldorf am 16.5.:
 http://rapidshare.de/files/20162241/trailer_uni_bochum.ogg.html

Grund für die erste "Auflösung" am Römer

S 11.05.2006 - 13:03
Zu Nicki Nilpferd:
Das Problem am Römer war, dass nur die ersten paar Reihen etwas mitbekamen... Ich stand in Höhe des Brunnens und habe nur ab und zu Applaus oder Gejohle gehört. Aber die Megafonansagen kamen nicht durch, von den Geschehnissen mit der Polizei kriegte man ab der 10. Reihe auch nichts mit. Nach einer guten Stunde "Stillstand" bin ich dann auch nach Hause, weil ich dachte, es ginge nix mehr...
Naja, mit den Mittwochen kommt dann die Routine ;)

Bilder zur Demo bei Attac Frankfurt

noName 11.05.2006 - 14:32

bahnhof hätte f. stunden lahmgelegt sein kön

tante t. 11.05.2006 - 14:59
das problem am bahnhof war nicht, ob er "gestürmt" werden konnte oder nicht. tatsächlich war es so, daß die bullen selbst sämtliche eingaenge inkl. rolltore zur b-ebene zugemacht hatten und er somit laengst blockiert war.(selbst die u-bahn hat nicht am bhf gehalten!)aber anstatt ganz einfach mit den 3000 leuten vor dem bhf stehen zu bleiben um diese situation aufrechtzuhalten, sagen irgendwelche asta-büttel und andere spinner durch, "lasst uns weiter zum römer gehen", unglaublich!!! denn an dieser stelle gab es noch keinerlei ansatz zur eskalation seitens der wenigen bullen die überhaupt da waren, so einfach kriegt man die bhfsblokade wahrscheinlich nie wieder. ausserdem mein appell an alle politidioten dieser stadt:schluss mit dem römer-fetisch,das ist doch wirklich der allerschlechteste ort, dort gibts weder auto-noch publikumsverkehr(höchstens paar touris die sich über demofotos freuen), für die bullen der best-place-to-kessel, das "parlament" ist völlig irrelevant als ansprechpartner, so what the fuck is the point!
so see u soon,
keep rockin´
t

und noch was

hans 11.05.2006 - 17:15
man hat die megaphon ansprachen schon ein paar meter weiter nicht mehr verstanden und zwar die ganze zeit über,. am römer wäre es wichtig gewesen. un d, da schliesse ich mich dem vorgänger an, scheisst auf den römerberg als kundgebungsort, da bewirkt ihr nicht viel und leichter einkesseln kann die bullerei nirgendwo sonst.

bahnhof"blockade"

Onkel O 11.05.2006 - 18:48
@ tante t: Du hast vollkommen recht. Am bahnhof ging nichts mehr, er war faktisch dicht. Ich habe mich noch den ganzen restlichen Tag aufgeregt, dass wir nicht dort gelieben sind. Römer... das bringt doch einfach nichts.
Ich denke wir müssen wirklich vorsichtig mit "unserem" Asta sein: Sowohl gestern, als der eine Asta-Futzi vom Bullen Wagen aus Ansagen machte (!), als auch heute, als gleicher auf der Turm VV wieder gegen radikale Aktionsformen wetterte, hat man je gesehen, welche Art von Demonstration sie bevorzugen. Sie haben sich ja z.B. auch schon letzt Jahr bei der Demo als die größten Spalter bewiesen. Zudem wurden heute über den Protest E-Mail Verteiler des Asta schon einige Mails von der Asta-Vorsitzenden weiter geleitet, in denen sich über "Brennende Mülltonnen, Beschädigung von Autos und Beschimpfung von deren Besitzern" beschwert wurde. Betreff: "Protest gegen falschen Protest".
Ich denke es wäre wichtig, dass wir für nächste Woche etwas lauteres als nur die Megas an den Start bekommen. Sicherlich wird der Asta es für die nächste Demo schaffen und damit dann die Demo-Leitung monopolisieren.
Im übrigen war ich begeistert was für Leute gestern vornehmlich mit Barrikaden gebaut haben: Das waren keine sog schwarzer block menschen, sondern ganz "normale" Studenten. In den Unterhaltungen heute habe ich von vielen mitbekommen, die die bestimmteren Aktionsformen sehr positiv fanden.
Unser Protest muss kreativ und vielfältig sein - passen wir auf, dass die grünen Gutmenschen vom Asta die ganze Sache nicht monopolisieren!!!

bahnhof"blockade" II

S 11.05.2006 - 22:02
Am Bahnhof war gestern nicht mehr drin, zumindest nicht mit 3000. Denn die 3000 wären schnell keine 3000 mehr gewesen, da nur ein Bruchteil mitbekam, was eigentlich los war und Otto Normaldemonstrant sich fragte, wo es denn hakt und begann nach Hause zu gehen. Um das mit der Masse durchzuziehen, braucht man mehrere (koordinierte) Lautsprecher an allen Enden des Zuges, die die Masse zusammenhalten und updaten.

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