Studentenproteste in Prishtina

Agron Sadiku 10.05.2006 15:36 Themen: Bildung Weltweit
Studentenproteste in Prishtina-Polizei und Gerichte gegen LPV-Albanische Tageszeitung berichtet über antirassistische Aktion der WASG Berlin
Kosova News

Studentenproteste in Prishtina-Polizeiterror gegen die LPV- Albanische Tageszeitung lichtet antirassistische Aktion der WASG-Berlin ab.


Studentenprotest in Prishtine

Einige hundert Studenten protestierten am 9. Mai durch Prishtina. Der Protest begann vor der „Philologischen Universität“ und führte durch das Zentrum der Stadt. Gefordert wurde lautstark der Rücktritt von „ Erziehungs- und Bildungsminister“ Agim Veliu. Seit mehreren Tagen wird an den meisten Fakultäten der Unterricht boykottiert und zum Teil wurden Universitätsräume verbarrikadiert. Den Studenten geht es um ein kostenloses Studium mit ausreichendem Lehrmaterial. Sie wenden sich gegen die Beschränkung studentischer und universitärer Verantwortlichkeiten durch die Regierung. Die Realität des Studentenlebens ist durch nicht zu finanzierende Studiengebühren, fehlendes Lehrmaterial und durch Korruption geprägt. Bestimmte Abschlüsse sind nur zu erreichen, wenn das von der Regierung eingesetzte Direktorium und ein Teil der Professoren geschmiert wird. Zudem bezweifeln die Studenten die Fachkompetenz einiger Lehrkräfte, die das Amt nur durch das LDK Parteibuch erhielten. Die Studenten und Studentinnen fordern eine kostenlose und qualifizierte Universität.

Die Situation könnte eskalieren

Auf der Demonstration waren nicht nur Parolen zu hören, die sich auf den Lehrprozess bezogen. Seit Monaten versucht die Regierung im Einklang mit dem Direktorat „politische Veranstaltungen“ an der UNI zu unterbinden. Die Studenten machten jedoch klar, „dass zu einer demokratischen Universität die politische Meinungsbildung gehört. Der Studentenführer Elbasan Hoti erklärte: „ Wir werden unsere Proteste fortsetzen und werden mit der Unterstützung des gesamten Volkes auch gewinnen. Die Androhung von Gewalt kann uns nicht umstimmen“. Minister Agim Veliu sagte gegenüber der Presse: „ Wir lassen uns nicht einschüchtern unsere Linie wird beibehalten“.

LPV-“ Wir weichen weder der Polizei noch werden wir gerichtlich verfügte Hausarreste akzeptieren“

Am vergangenen Freitag kam es in Prishtina zu einer brutalen Polizeiaktion gegen Aktivisten der LPV ( Bewegung für Selbstbestimmung), vor dem Sitz der UNMIK. Die LPV verkündete mittels Flugblättern und Megaphonen einen „ Evakuierungsbefehl für die UNMIK“. Daraufhin ging die Polizei SHPK, mit äußerster Brutalität gegen die Demonstranten vor. Verhaftet wurden 22 Personen, davon mußten 8 Leute 72 Stunden in Polizeigewahrsam verbringen. Die Festgenommenen wurden in den Polizeistationen zum Teil weiter geschlagen und malträtiert. Nach ihrer Freilassung wurde ihnen ein Gerichtsbeschluß ausgehändigt der verfügte: „ Sie dürfen einen Monat ihre Wohnung nicht verlassen, Sie stehen unter Hausarrest“.Dazu erklärte das LPV Leitungsmitglied Liburn Alui: „ Wir akzeptieren solche Beschlüsse und gerichtliche Entscheidungen der antidemokratischen UNMIK Kolonialmacht nicht. Wir werden unsere Aktivitäten fortsetzen, denn Kosova ist unser Haus, wir werden uns bewegen.“ Zwischenzeitlich hat selbst der internationale Polizeikommandant Kai Vitrup, offiziell eine Untersuchung „ wegen der polizeilichen Übergriffe“ angekündigt. Die LPV will unter allen Umständen ihre Aktionen gegen die UNMIK fortsetzen.


Albanische Tageszeitung berichtet über eine Aktion der Berliner WASG

Die albanische Tageszeitung Zeri I Dites prangerte in einem Artikel scharf die bundesdeutschen Abschiebepraktiken gegen Menschen aus Kosova an. Am Beispiel einer Familie wird erklärt, dass die Behörden „oft gegen den Einspruch der UNMIK“ Menschen nach Kosova abschieben und sich nicht im geringsten um die eigene bundesdeutsche Gesetzeslage kümmern. Auf einem Foto werden Aktivisten der WASG Berlin gezeigt, die letzte Woche in Berlin eine Aktion unter dem Motto- „ Hier geblieben“ durchführten. Besonders berüchtigt ist in der Emigration aus Kosova der „rot-rote“ Senat in Berlin wegen seiner Abschiebemethoden nach Kosova. Der sozialdemokratische Innensenator Körting befindet sich sogar in einem besonderen Konflikt mit der UNMIK, der UNMIK gehen oftmals Abschiebungen aus Deutschland und Berlin zu weit.

Agron Sadiku

Quellen: Koha Ditore 10.5.06 Zeri 10.5.06  http://www.Kosova-Aktuell.de
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Ergänzungen

Danke...

MvdH 10.05.2006 - 21:08
...für die Infos! Aus der Region hört man sonst nicht viel, mehr davon! :)

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