N(e)onazis in Backnang (BaWü)

www.keinenazis.tk 09.05.2006 20:31 Themen: Antifa
Hintergrunginformationen zur Anti-Nazi Demonstration in Backnang am 27.05
Am 27.5. findet um 14 Uhr eine Demonstration gegen Neonazis und rechte Gewalt in Backnang statt. Jeder, der sich aktiv gegen Neonazis richten will, ist dazu aufgerufen sich an dieser zu beteiligen.

Warum diese Demo?


Fast täglich finden in Deutschland Übergriffe durch Neonazis statt, auch wenn über diese nicht immer in den Medien berichtet wird. Rassistische Pöbeleien, Drohungen und Diskriminierungen gehören leider zum Alltag. Alles was nicht ins Weltbild dieser rassistischen Szene passt, wird als Feind angesehen, seien es nun Ausländer, Obdachlose, linke Jugendliche oder Behinderte. Diese menschenverachtende Weltanschauung hat seit 1990 ca. 140 Todesopfer gefordert und noch ist kein Ende dieser Nazigewalt in Sicht. Nachzulesen unter:  http://www.opfer-rechter-gewalt.de/www/service.htm

Nazis in Backnang

Besonders erschreckend ist die Akzeptanz die Neonazis in Backnang in der Bevölkerung genießen. Sie nehmen am öffentlichen Leben teil, und stoßen kaum auf Gegenwehr. Dies wollen wir nun ändern. Bei der Landtagswahl 2006 erreichte die rechtsextreme NPD in Backnang 1 %(doppelt soviel wie bei der Landtagswahl 2001). Insgesamt wählten ca. 5% der Wahlberechtigten in Backnang rechte Parteien.
Im Vorfeld der Wahl wurde die so genannte „Schulhof CD“ von Neonazis an Schulen verteilt. Hierbei stießen sie nicht, wie in anderen Orten, auf Widerstand.

Besonders erschreckend ist die Gewaltbereitschaft der Neonazis im Raum Backnang.
Um dies zu verdeutlichen führen wir im Folgenden einige Beispiele auf:

 Betrunkene Neonazis, die sich zur Zeit in Stammheim befinden, haben im Jahr 2005 versucht ein Asylantenheim anzuzünden, glücklicherweise scheiterten sie an ihrer eigenen Inkompetenz, und es entstand kein ernstzunehmender Schaden.
 Jedoch schafften sie es im Jahre 2004 einen Brandanschlag auf ein türkisches Restaurant zu verüben. Dies befand sich in der Nähe des „Point“, einer gerne von rechtsextremen besuchten Kneipe nahe der Backnanger Innenstadt.
 In dieser konnte die Polizei schon 2002 Cds mit rechtsextremem Musik“gut“ sicherstellen. Ebenfalls wurde von Besuchern dieser Kneipe 2005 ein Punker von ca. 10 Neonazis so stark verletzt, dass er für mehrere Tage ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Des Weiteren kommt es immer wieder vor, dass Neonazis alternative Jugendliche und Nicht-Deutsche anpöbeln und schlagen, dabei machen sie auch nicht vor Frauen Halt. Ebenso zieren sie sich nicht auch mal den Hitlergruß zu zeigen oder „Sieg Heil“ zu skandieren.

Auf die Demonstrationen, welche fast regelmäßig in Schwäbisch Hall veranstaltet werden, erscheinen regelmäßig ca. 20 Neonazis aus dem Raum Backnang.

Nazistrukturen gibt es nicht nur in Backnang sondern im gesamten Landkreis. Kneipen und Diskotheken in denen diese problemlos verkehren können, sind vorhanden, sodass es kein unübliches Bild ist, 40 Neonazis eine Disko bevölkern. Dort werden dann in Bierlaune Menschen, die ihnen nicht passen, verbal oder gewaltsam angegriffen. Es ist für Jugendliche nicht schwer in die rechte Szene hineinzurutschen oder einzusteigen.

Im Rems-Murr-Kreis gibt es, laut Polizeiangaben, 77 straffällig gewordene Nazis, wobei man von einer hohen Dunkelziffer ausgehen kann.

Mit dieser Demonstration wollen wir ein Zeichen gegen Neonazis und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung setzen. Wir wollen auf bestehende Zustände hinweisen und diese ändern. Wir appellieren bei Neonazis und rechter Gewalt nicht wegzuschauen, sondern aktiv zu werden.

Bringt antifaschistische Transparente, Fahnen, Megaphone etc mit.

Kein Freiraum für Neonazis in Backnang - noch sonst wo!

Faschismus ist keine Meinung - Faschismus ist ein Verbrechen!


Mobilisierungsseite: www.keinenazis.tk
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Ergänzungen

titel

name 09.05.2006 - 20:54
Antifaschismus und Repression in Backnang

Auch die Übergriffe der Polizei am Infostand der antifaschistischen Kehrwoche sollten nicht unerwähnt bleiben. Der Infostand wurde damals von der Polizei eingekesselt, Material wurde beschlagnahmt – angeblich wegen „Verwendung von Kennzeichen faschistischer Organisationen“ – gemeint waren klar antifaschistische Symbole, welche ein Hakenkreuz in einer Mausefalle zeigten. Es zeigte sich, dass die Maßnahmen der Polizei nicht zu halten waren und sich als reine Willkür entpuppten.

Als die NPD vor den Wahlen einen Infostand in Backnang durchführten, wurde dieser jedoch von der Polizei geschützt.

Und das alles obwohl sich die Regierung bei allen möglichen Anlässen antifaschistisch gibt, und suggeriert „aus der Vergangenheit gelernt“ zu haben – etwa die Fußball WM, wo sie „Gäste zu Freunden“ einlädt. Hintenrum zeigt sie aber ihr wahres Gesicht mit Patriotismus erheuchelnden Kampagnen wie „Du bist Deutschland“.

Jeder kann sich selber überlegen, in wie weit man also im Kampf gegen Neonazis auf den Staat vertrauen kann.

liebe genossInnen

rusti 10.05.2006 - 09:11
schreibt doch bitte nicht >>Asylantenheim>Asylant<< ist kein feststehender wertneutraler Begriff sondern schlicht ein Schimpfwort, auch wenn er in der Presse oft benutzt wird. Es handelt sich um ein klassisches Beispiel dafür, wie Nazisprache in die Allagssprache übernommen wird. Wörter die mit -ant enden haben oft eine negative, abwertende Bedeutung (wie Querulant...) insbesondere Linke sollten sich dieser Begriffe nicht bedienen.

Asylant = Negativ?

Andy-Bayer 22.05.2006 - 12:06
Es ist keine Frage, dass "Asylant" bei vielen Menschen einen negativen Beigeschmack hat. Auch "Leutnant" ist ja ein Wort, welches einen negativen Beigeschmack haben kann. Aber die Intelligenz sorgt dafür, dass gewisse Worte RICHTIG verstanden werden.

Menschlichkeit und Menschenwürde tun ein Übriges! Jeder, der sich überlegt, am 27.05.2006 auf diese Demo zu gehen, hat wahrscheinlich ausreichend Gehirn und Herz, um durch Worte wie ASYLANT nicht gefahr zu laufen, plötzlich in die rechte Szene abzurutschen.

Danke.

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