Nazi-Aufmarsch in Münster-Hiltrup

berichterstattung 07.05.2006 14:45 Themen: Antifa
Polizei setzt Nazi-Aufmarsch in Münster-Hiltrup teilweise durch.
Mit deutlich weniger als 100 seiner Untertanen fiel die Nazidemo des selbsternannten Gauleiters Axel Reitz in Münster nicht gerade groß aus.
Der letzte Versuch einen Fuß auf Münsteraner Boden zu setzten, scheiterte am massiven Widerstand von Antifa und Anwohnern bereits nach 200 Metern im Eier- und Gemüsehagel. Diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen wollend, kündigten die Nazis großspurig an, so lange in Münster zu marschieren, bis „auch Münsters linkes Viertel wieder deutsch ist“. Doch der nationale „Widerstand“ knickte bereits im Polizeipräsidium beim Kooperationsgespräch ein und ließ sich in den Vorort Hiltrup verlegen.
Aber auch dort demonstrierten über 1500 Menschen gegen ihren Aufzug und blockierten die ursprünglich geplante Route. Auch die Ersatzroute konnte nur durch einen massiven und häufig brutalen Polizeieinsatz unter der Regie und direkten Anwesenheit des grünen Polizeipräsidenten Wimber gegen den antifaschistischen Widerstand von ca. 200 Personen durchgesetzt werden. In Anbetracht der hermetischen Abriegelung des kompletten Hiltruper Südviertels ist es schon als Erfolg zu bewerten, dass es überhaupt Leute geschafft haben sich der braunen Gurkentruppe in den Weg zu stellen. Dass die Bullen den Nazis die Möglichkeit zur Agitation auch gerne freiprügeln, dürfte zwar eigentlich niemanden mehr überraschen, aber zum Kotzen bleibt es trotzdem. Ohne die Handlanger in grün hätten die Nazis erst gar nicht aus dem Zug aussteigen können. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Staatsmacht wäre keine der unverhohlen menschenverachtenden Parolen, wie „Ein Sarg, ein Siegel, dass war Paul Spiegel“, gegrölt worden, welche bis zum Mordaufruf reichten: „Linkes Gezeter, neun Millimeter“. Stattdessen begnügte sich die Polizei mit der Kriminalisierung des antifaschistischen Widerstands: diese reichte von gezielten Faustschlägen ins Gesicht über die Einkesselung bis hin zur anschließenden ED-Behandlung von über 190 Personen.

Festzuhalten bleibt:
Auch wenn Axel und seine Lakaien in ihrer verzerrten Wahrnehmung wie gewohnt auch diesen kläglichen Aufmarsch als „Sieg für die nationale Sache“ werten möchten, hätte es ohne den Schutz der von ihnen ach so gehassten Staatsmacht, wohl derbe eins auf die Glocke gegeben. Positiv zu resümieren ist, dass trotz der kurzfristigen Verlegung der Nazidemo in das Kaff Hiltrup sehr viele Menschen ihren Widerstand gegen Faschismus auf die Straße getragen haben.

Fotos folgen.

Antifaschistischen Widerstand organisieren und auf die Straße tragen, let´s push things forward!
Nächste Gelegenheit:
Desaster area reloaded am 13. Mai in Göttingen!


Anmerkung:
Die offene Gruppe: „Rassismus ächten! Boykottiert Go!Parc“ mobilisiert am Freitag 12. 5. 06 von 15.30 bis 20.00 zu einer Kundgebung vor dem Polizeipräsidium in Münster unter dem Motto:

"Verarschen können wir und selber! - deutsche Polizisten!: Helfer der
Faschisten!"
Kommt zahlreich!
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Ergänzungen

Infos zu goparc! in MS gibt´s hier

... 07.05.2006 - 17:48

PE des Bündnis Münster gegen Nazis und Bilder

aktenzeichen xy ungelöst 07.05.2006 - 21:07

es wurden mehr eingekesselt!!!!!!!!!!!!!!!!!

resist!rebel!revolt! 08.05.2006 - 23:40
kleine anmerkung am rande ausser den 190 personen die im kessel waren wurden wir im abgesperrtem gebiet mit 25 personen gekesselt und 1 1/2 in gewahrsam genommen. einige wenige bekamen anzeigen wegen messer und einer ?zange? (weiss jemand ob das als waffe gilt) alle wurden dann noch abfototgrafiert + personalien aufgenommen .als wir freigelassen wurden wurden wir dann noch von den polizisten aus dem gebiet weggebracht und wie in dem anderem beitrag schon erwähnt recht nett behandelt!!!!!! so wollte noch darum bitten dass uns 24 auch aufmerksamkeit geschenkt wird ;-) so bis freitag

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Go!Park??? — Resist

goparc — dfs