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20.05.06 AntiFa Demo in Altenburg(Thüringen)

Bi Ba Butzemann 05.05.2006 21:07
den kiez verlassen- die provinz erobern…
antifaschistischen protest in den hinterhof tragen…


Nachdem es Neonazis aus dem Kameradschaftsspektrum am 17.08. des vergangenen Jahres bereits zum zweiten Mal gelang eine Demonstration in Altenburg anlässlich der Jährung des Schusses auf einen Rudolf-Hess-Plakatekleber zu organisieren, soll Altenburg im Jahr 2006 gleich zweimal als Treffpunkt der rechtsextremen Szenerie dienen. Am 20.05.06 soll der „Tag der nationalen Jugend Thüringens“ in Altenburg durchgeführt werden. Dies scheint angesichts der Entwicklung der letzten Jahre nur eine logische Konsequenz aus der Erstarkung der rechtsextremen Aktivitäten in Altenburg zu sein….
den kiez verlassen- die provinz erobern…
antifaschistischen protest in den hinterhof tragen…


Nachdem es Neonazis aus dem Kameradschaftsspektrum am 17.08. des vergangenen Jahres bereits zum zweiten Mal gelang eine Demonstration in Altenburg anlässlich der Jährung des Schusses auf einen Rudolf-Hess-Plakatekleber zu organisieren, soll Altenburg im Jahr 2006 gleich zweimal als Treffpunkt der rechtsextremen Szenerie dienen. Am 20.05.06 soll der „Tag der nationalen Jugend Thüringens“ in Altenburg durchgeführt werden. Dies scheint angesichts der Entwicklung der letzten Jahre nur eine logische Konsequenz aus der Erstarkung der rechtsextremen Aktivitäten in Altenburg zu sein….


Altenburg und Umland….
Bereits seit geraumer Zeit existieren im Altenburger Umland funktionierende Nazistrukturen. Hierzu gehören nicht nur – bereits seit langem – überregional bekannte Bands wie „Kreuzfeuer“ und „Wewelsburg“. Seit ca. 2001 gründeten sich eine Reihe neuer Bands und Side-bzw. Nachfolgeprojekte aus diesem Umfeld; so z.B. „Moshpit“, „Brainwash“ sowie „Eternal Bleeding“. Über die internationalen Kontakte speziell der Band „Kreuzfeuer“ kam es gegen Mitte der 90er auch dazu, dass sich hier Teile der rechten Skinheadbewegung dem fest strukturierten Hammerskinnetzwerk zuwandten. Neben diesem subkulturellen Strang existieren im Altenburger Land auch Vertriebs- und Handelsstrukturen, über die sowohl neonazistische Musik als auch szenetypische Kleidung vertrieben und so finanzielle Mittel für die rechte Infrastruktur bereitgestellt wird. Als Beispiele hierfür gelten sowohl der ortsansässige Tattooshop „Maniac“ als auch der aus Altenburg stammende „8mal11“-Versand. Bei letzterem kann davon ausgegangen werden, dass dieser durch einen der ehemaligen Betreiber des Nazishops „Outlaw“, Sven „Otto“ Pienkny, betrieben wird.
Daneben ist der vor einiger Zeit aus mehrjähriger Haft entlassene Meuselwitzer Neonaziaktivist Thomas Gerlach zu einer Schlüsselfigur der rechtsextremen Szene avanciert.
Innerhalb kürzester Zeit baute er eine sehr aktive Kameradschaft auf. Diese trat erstmals bei Protestaktionen gegen die Arbeitsmarktreform unter dem Namen „Schöner Wohnen Altenburger Land“ auf. Aktionsgebunden nutzt die Kameradschaft auch die Namen „Nationale Sozialisten Altenburger Land“ und „Nationale Sozialisten Ostthüringen /Westsachsen“. Der mehr oder weniger aktive Kern umfasst ca. 15 Kameraden. Immer wieder tritt Thomas Gerlach bei rechtsextremen Veranstaltungen auf, zum einen als Redner, so auch z.B. am 06.05.2006 in Delitzsch, zum anderen als Veranstalter revanchistischer Demonstrationen in Erscheinung.
Über dieses subkulturelle und kommerzielle Netzwerk ist es den Neonazis in der Gegend in den letzten Jahren augenscheinlich verstärkt gelungen Jugendliche mehr oder weniger offen an nationalsozialistische Ideen heranzuführen. Dies hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, dass seit einiger Zeit entsprechende rechtsorientierte Lifestylemarken a la „Thor Steinar“ über Läden, die keineswegs dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, vertrieben werden. Shops wie der - auch als US-Center bekannte - „Like Fun“ am Weibermarkt pflegen einen völlig unreflektierten Umgang mit dem problematischen Hintergrund solcher Labels, solange der Umsatz stimmt. Das hier zutage tretende Verhalten gegenüber der Entwicklung rechtsextremer Strukturen und Kultur lässt sich auch in Kreisen der Stadtpolitik nachvollziehen: So erklärte der Bürgermeister Michael Wolf auf einer Sitzung des örtlichen Bündnisses gegen Rechts, dass er ein tatsächliches Naziproblem in Altenburg und Umland nicht ausmachen könne. Parallel dazu verortete er das Problem z.B. beim Verlauf der Nazidemo am 17.08.2005 eher auf Seiten der wenigen Gegendemonstranten, als bei den bundes- und teilweise sogar europaweit angereisten FaschistInnen. Angesichts der Tatsache, dass diese nach regulärer Beendigung ihres Demonstrationszuges in Südost in größeren Gruppen durch die Stadt zogen und schlussendlich die angemeldete Kehr-Aus-Aktion des Gegen-Rechts-Bündnisses offensiv störten, scheint diese Einschätzung die tatsächlichen Vorgänge auf den Kopf zu stellen. Eine Ansicht, die scheinbar von Anfang an auch die Basis des polizeilichen Handelns an diesem Tag darstellte: Während ca. 15 AntifaschistInnen auf Höhe des Jugendclubs „Rote Zora“ von einer halben Hundertschaft PolizistInnen darin gehindert wurden ihrer Wut über die vor dem Club stattfindende Zwischenkundgebung der Nazis lautstark Ausdruck zu verleihen, wurden die Nazis in keiner Weise an der Störung auf dem Markt gehindert. Die Taktik der Polizei an diesem Tag hat diese Entwicklung sogar begünstigt.

gesicht zeigen gegen nazis-
kein platz für antisemitismus, rassismus und
nationalismus in altenburg und anderswo !!!


Obwohl AntifaschistInnen aus der Umgebung in den letzten Jahren immer wieder hartnäckig versuchten, Neonaziaktivitäten zu verhindern oder diese wenigstens öffentlich zu machen, liegt es auf der Hand, dass für den bevorstehenden „Thüringentag der nationalen Jugend“ eine breitere Mobilisierung erforderlich ist.
Wie in den vorangegangenen Jahren in Gotha, Saalfeld, Jena und Weimar soll in diesem Jahr auch in Altenburg offen neonazistischen Bands und Rednern die Chance zur öffentlichen Artikulation geboten werden. Neben den Bands Eugenik, Eternal Bleeding, Projekt Vril (ex-Blood Revenge) sowie dem Liedermacher Max sind die Redner Frank Schwerdt (NPD-Landesvorsitzender), Ralf Wohlleben (NPD-Kreisvorsitzender Jena), Isabell Pohl („Aktive Frauen Fraktion“), Patrick Paul, Hendrik Heller (NPD) als auch der schon erwähnte Thomas Gerlach (KDS /Freundeskreis Halbe) eingeplant. Mit der geplanten Mischung aus Musik und Politik hofft die Kameradschaft „Nationale Sozialisten Altenburger Land“ bewusst im vorpolitischen Raum Leute zu erreichen, an die organisierte Rechte heranzuführen und langfristig binden zu können.
Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel mittels einer Demonstration Gegenöffentlichkeit in Altenburg zu erzeugen und auf die rechtsextreme Entwicklung der letzten Jahre ausdrücklich hinzuweisen. Also: Am 20.05.2006 nach Altenburg kommen und den antifaschistischen Protest in den Hinterhof tragen!!!!



:::antifaschistische demonstration:::altenburg:::
:::bahnhofsvorplatz///12uhr
:::samstag /// 20.05.2006:::
:::Info: 0173/9673998::: afa_info_2005@yahoo.de:::

Situation in Altenburg:
 http://de.indymedia.org//2005/08/125949.shtml
bürgeliche Medien:
 http://www.abg-net.de/index.php?id=197&tx_ttnews[tt_news]=1352&tx_ttnews[backPid]=70&cHash=777421fe1a
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Ergänzungen

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Warum spammen einige Antifas Indy zu?

Freager 06.05.2006 - 21:06
Was soll zum Beipiel das:  http://italy.indymedia.org/news/2006/05/1064181.php ???