Thomas Gratt ist tot

Reinhard Pitsch 05.05.2006 18:04 Themen: Soziale Kämpfe
1977 war Thomas maßgeblich an der "Palmers – Entführung" beteiligt, für die er im Februar 1979 im Wiener Strafprozeß namens der Bewegung 2. Juni die Verantwortung übernahm. Er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, von denen er mehr als vier Fünftel verbüßte, jedes Gnadengesuch lehnte er ab.
Thomas Gratt


21. Februar 1956 – 29. März 2006


Mitbegründer der Arbeitsgruppe Politische Prozesse/Politische Gefangene (APG)

Aktivist der Bewegung 2. Juni



hat entschieden, sein Leben zu beenden.

1977 war Thomas maßgeblich an der "Palmers – Entführung" beteiligt, für die er im Februar 1979 im Wiener Strafprozeß namens der Bewegung 2. Juni die Verantwortung übernahm. Er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, von denen er mehr als vier Fünftel verbüßte, jedes Gnadengesuch lehnte er ab.

Noch in Haft veröffentlichte er unter dem Pseudonym Buster C. Daniels den Lyrikband ÜBERSETZUNG (Beiheft Nr. 26 der Zeitschrift sturzflüge, Bozen 1989). Nach Haftende war er Gast im Maison des Écrivains Étrangers et des Traducteurs, in dessen Verlag im deutschen Original sowie in französischer Übersetzung durch Didier Viaud der Roman La mise en corps (Edition MEET, Saint-Nazaire 1995) erschien.

Bezeichnenderweise besitzen weder die Österreichische Nationbibliothek noch eine österreichische Universitätsbibliothek eines der Werke. Weder das Pseudonym noch der bürgerliche Name findet sich in einem österreichischen Katalog. Man besitzt hingegen die Exemplare der "Kronen-Zeitung", in denen deren Kolumnist Richard Nimmerrichter – Staberl anläßlich des Strafprozesses die Todesstrafe für Thomas Gratt forderte.



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Wien, 5. Mai 2006
Reinhard Pitsch
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