Bilder der Naziattacke auf die Hirsch Q

Dortmunder AntifaschistInnen 03.05.2006 14:06 Themen: Antifa
Hier nochmal einige Fotos, welche die materiellen Schäden zeigen, welche durch die feige Naziattacke auf die alternative Kneipe Hirsch Q in Dortmund verursacht wurden. Sie sollen lediglich als Ergänzung des hier bereits geposteten Beitrags:  http://de.indymedia.org/2006/04/145072.shtml dienen.
siehe oben
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Ergänzungen

a

a 03.05.2006 - 14:18
ist denn schon genaueres raus welche nazis dahinterstecken? was hat die polizei für anzeigen gestellt?
gibt es genaueres zur demo am 20.05. gegen den donnerschlag?

presse

informah 03.05.2006 - 16:48
Pressemitteilung des Antifaschistischen Bündnis 28.03. // 30.04.2006

Dortmund: Neonazi-Überfall auf die Alternativ-Kneipe „Hirsch Q“ auf
der Brückstraße

Am Freitag den 28. April überfielen gegen 22.15 Uhr etwa 25 Neonazis
die alternative Kneipe „Hirsch-Q“ in der Dortmunder Innenstadt. Die
teilweise vermummte und mit Schlagstöcken bewaffnete Gruppe warf die
Scheiben der Gaststätte ein und attackierte in der Folge sich vor der
Kneipe aufhaltende BesucherInnen eines gerade stattfindenden Konzerts.
Des weiteren sprühten sie eine größere Menge Reizgas in den
Schankraum. Anschließend teilte sich die Gruppe und verschwand. Die
Polizei konnte in der Nähe 18 Tatverdächtige festnehmen. Nach Angaben
der Dortmunder Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den
Festgenommenen um einschlägig bekannte Neonazis.

Michael Laskowiak, Pressesprecher des „Antifaschistischen Bündnis
28.03.“: „Der Überfall reiht sich ein in eine Serie neonazistischer
Angriffe in Dortmund“. Erst am 01. April versuchten mehrere Neonazis
die Gedenkdemonstration an den ein Jahr zuvor ermordeten Punk Thomas
„Schmuddel“ Schulz anzugreifen, am Rande eines Aufmarschs am 28.01.
griffen mehrere vermummte und bewaffnete Neonazis jugendliche
NazigegnerInnen an und verletzten drei Personen schwer.

Es handelt sich dabei nicht um Auseinandersetzungen zwischen
rivalisierenden Jugendlichen, sondern um geplante neonazistische
Angriffe. Maßgeblich verantwortlich für die anhaltenden Übergriffe und
die Hetze ist die Gruppe sog. „Autonomer Nationalisten“, meist
jugendlicher Neonazis um die Dortmunder Dennis Giemsch und Dietrich
Surmann. Unter der Parole „Dortmund ist unsere Stadt“ versuchen die
Neonazis, gewaltsam gegen all diejenigen Menschen vorzugehen, die
nicht in ihr Weltbild passen. Dass mit der „Hirsch-Q“ nun bereits eine
Kneipe mit alternativem Publikum zum Ziel neonazistischer Gewalt wird,
verdeutlicht das Ausmaß des Neonazi-Problems in dieser Stadt. Zum
Ausgangs- und Rückzugspunkt neonazistischer Angriffe entwickelt sich
zunehmend das von dem Dortmunder Peter Voss betriebene Geschäft
„Donnerschlag“ auf der Rheinischen Straße. Der Laden dient
offensichtlich nicht nur der Rekrutierung des rechten Nachwuchses und
der Verbreitung neonazistischer Propaganda, sondern auch als
Stützpunkt der Gewalttäter.

Im Kontext des Überfalls kritisieren wir ausdrücklich das Verhalten
der polizeilichen Einsatzkräfte vor Ort. Die Polizisten hielten die
KonzertbesucherInnen in der Kneipe fest und führten ohne ersichtlichen
Grund eine schikanierende Personalienfeststellung aller Betroffenen
durch. Die anhaltende Neonazi-Gewalt wirft gerade im Vorfeld der
Fußball WM und vor dem Hintergrund des rassistischen Überfalls in
Potsdam die Frage auf: Wie sicher können sich alternative Jugendliche,
MigrantInnen und ausländische Besucher in Dortmund fühlen?

Michael Laskowiak: „Die tatsächlichen und potentiellen Opfer
neonazistischer Angriffe dürfen mit dieser Gefahr nicht alleine
gelassen werden. Das offensive Vorgehen gegen Neonazis bleibt eine
dringende Notwendigkeit.“

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Laskowiak, Pressesprecher des „Antifaschistischen Bündnis
28.03.




Ruhrnachrichten, 1. Mai 2006

Rechter Schlägertrupp überfiel Kneipe

Der brutale Angriff dauerte nur wenige Minuten: Am Freitagabend
stürmte eine Gruppe von 20 bis 30 vermummten Neonazis auf die
Musikkneipe "Hirsch-Q" zu, warf die Scheiben ein, prügelte mit
Schlagstöcken auf die Gäste, versprühte Tränengas im Innenraum. Als
die Polizei mit mehreren Streifenwagen vor der Gaststätte in der
Brückstraße (City) bremste, hatten sich die Angreifer schon aus dem
Staub gemacht.

In der Nähe des Tatorts nahmen die Einsatzkräfte 18 augenscheinlich
rechtsradikale Verdächtige fest. "Sie sind einschlägig bekannt",
erklärt Dr. Ina Holznagel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Bei
ihnen fand die Polizei einen Schlagstock und Sturmhauben. Inzwischen
sind die mutmaßlichen Täter wieder auf freiem Fuß, der Staatsschutz
hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch aufgenommen.

Rund zehn Gäste eines Punkkonzerts hatten sich zum Zeitpunkt des
Überfalls vor der "Hirsch-Q" aufgehalten, nach Polizeiangaben erlitten
drei von ihnen leichte Verletzungen.

"Der Überfall reiht sich ein in eine Serie neonazistischer Angriffe in
Dortmund", sagt Michael Laskowiak, Pressesprecher des
"Antifaschistischen Bündnis 20. 03.". Weitere Überfälle habe es
zuletzt bei der Gedenkdemonstration für den getöteten Punker
"Schmuddel" am 1. April und am Rande eines Aufmarsches am 28. Januar
gegeben. "Dass mit der 'Hirsch-Q' nun bereits eine Kneipe mit
alternativem Publikum zum Ziel neonazistischer Gewalt wird,
verdeutlicht das Ausmaß des Neonazi-Problems in dieser Stadt." Kritik
äußert Laskowiak am Polizeieinsatz: Konzertbesucher seien festgehalten
worden, um eine "schikanierende Personalienfeststellung"
durchzuführen. "Routine", hält Dr. Holznagel dagegen, "wir brauchen
die Personalien der Zeugen".

Der Überfall der rechten Schlägertruppe überrascht Ratsmitglied Prof.
Wolfgang Richter vom Linken Bündnis nicht: "Anlass und Ort ihrer
brutalen Aktionen gegen 'andere' sind den Neonazis gleichgültig."
Ihnen komme es auf Provokation, Einschüchtern und Verbreiten von Angst
an. Ihre Umtriebe müssten "politisch und juristisch kompromisslos"
bekämpft werden. - weg

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Westfälische Rundschau, 1. Mai

Pflastersteine gegen Kneipengäste

"Zum Glück ist nicht mehr passiert", zieht ein sichtlich
angeschlagener Wirt der Szene-Kneipe "Hirsch Q" zwei Tage nach dem
brutalen Anschlag von rund 30 Neonazis Bilanz.

Freitagnacht spielt gerade die linke Skinheadband "Freiboiter" aus
Stuttgart, als das Konzert vor den rund 100 Besuchern abrupt
unterbrochen wird. Nach Zeugenaussagen stürmten rund 20 bis 30 zum
Teil vermummte und mit Schlagstöcken bewaffnete Rechte auf die
Musikneipe in der Brückstraße zu. Steine flogen, Gäste vor der Kneipe
wurden attackiert, "mit Springerstiefeln getreten", sagt Kevin, ein
Augenzeuge. Pflasterseine durchschlugen die Schaufenster,
Reizgasgranaten detonierten in der Kneipe. "Als wir bemerkt haben, was
da vor sich ging, war auch schon alles wieder vorbei", erzählt eine
Angestellte.

Drei Gäste wurden leicht verletzt, zwei wurden von den Pflastersteinen
getroffenen, einer am Kopf. "Die Polizei war sehr, sehr schnell hier",
sagt der Wirt. Im Umfeld der Kneipe nahm die Polizei 18 Verdächtige
aus der rechten Szene vorläufig fest, "darunter auch einschlägig
Bekannte", gibt Oberstaatsanwältin Dr. Ina Holznagel an. "Bei einem
hat man eine Sturmhaube sichergestellt, bei einem anderen einen
Schlagstock." Unter den Festgenommenen auch der Sänger der
rechtsextremen Band "Oidoxie". Das Problem werde sein, so Dr. Ina
Holznagel, den Festgenommenen die Beteiligung am Überfall
nachzuweisen.

Die Polizei stellte die Personalien der Gäste fest. Schon am
Freitagnachmittag hatte die Polizei die Brückstraße rund um die
"Hirsch Q" bestreift. Für den Wirt steht fest, dass der Anschlag etwas
mit der Rivalität zwischen dem "Donnerschlag", dem Treff der
rechtsradikalen Szene, und der linken Szenekneipe "Hirsch Q" zu tun
hat.

In der Kneipe versuchte man, schnell wieder zur Tagesordnung
überzugehen, doch in der Nacht zu Montag standen erneut Neonazis vor
der Gaststätte.

01.05.2006 Von Andreas Winkelsträter

Überfall kann nicht überraschen

STELLUNGNAHMEN
# "Der Überfall einer rechten Schlägertruppe auf eine alternative
Musik- und Szenekneipe kann nicht überraschen", so Prof. Wolfgang
Richter für das Linke Bündnis. "Anlässe für ihre brutalen Aktionen
gegen ,andere´ sind den Neonazis gleichgültig".
# Justiz, Staatsschutz, Polizei und bürgerliche Parteien gingen zu
sanft mit den Neonazis um.
# Es komme darauf an, die Umtriebe der Neonazis endlich ernst zu
nehmen und sie politisch und juristisch kompromisslos zu bekämpfen.
# "Der Überfall reiht sich in eine Serie neonazistischer Angriffe in
Dortmund", so Michael Laskowiak für das "Bündnis 28.03.". Maßgeblich
verantwortlich für die anhaltenden Übergriffe und die Hetze sei die
Gruppe "Autonomer Nationalisten" um die einschlägig verurteilten
Dennis G. und Dietrich S. Das laufe alles unter der Parole "Dortmund
ist unsere Stadt", erklärte Michael Laskowiak weiter.

junge welt zum übergriff

b-hörnchen 05.05.2006 - 15:01
Tageszeitung junge Welt, 02.05.2006 / Inland / Seite 4

Rechtes Rollkommando in Dortmund
Überfall auf linke Szenekneipe. Gewaltbereitschaft lokaler Neonazis steigt stetig

Von Markus Bernhardt

Zum wiederholten Mal ist es in der Ruhrgebietsmetropole Dortmund zu einer gewalttätigen Aktion von Neonazis gekommen. Zwischen 20 und 30 zum Teil vermummte Neofaschisten griffen am Freitag abend die alternative Szenekneipe »Hirsch Q« in der Dortmunder Innenstadt an. Während in dem Lokal ein Konzert verschiedener Punkbands stattfand, warfen die Neonazis die Frontscheiben des mit rund 100 Besuchern gefüllten Lokals mit Pflastersteinen ein und versprühten größere Mengen Reizgas. Einige Gäste, die sich im Eingangsbereich des Lokals aufhielten, wurden von den Neonazis angegriffen und zusammengeschlagen. Rund ein Dutzend Besucher wurden verletzt. Eine Person wurde von einem Stein im Gesicht getroffen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die zu Hilfe gerufene Polizei, die mit mehreren Einsatzwagen am Tatort erschien, leitete umgehend eine Fahndung nach den Tätern ein, sperrte jedoch das komplette Gebiet um die »Hirsch Q« ab, um die Personalien der Opfer des neofaschistischen Anschlags festzustellen. »Mit diesem Vorgehen haben die Beamten die Opfer dieser Attacke zu vermeintlichen Tätern umgedeutet«, so eine Besucherin des Lokals gegenüber junge Welt. Auch im Internet finden sich mittlerweile Stellungnahmen von weiteren Betroffenen, die den rüden Umgangston der Beamten kritisieren und von Handgreiflichkeiten der Beamten berichten. Augenzeugenberichten zufolge begründete die Polizei ihr umstrittenes Vorgehen mit angeblich zu befürchtenden Vergeltungsmaßnahmen, denen man durch die Feststellung aller Personalien vorbeugen wolle. In den späten Abendstunden gelang es den Beamten, insgesamt 18 Neonazis vorübergehend festzunehmen.

Antifaschisten machen unterdessen das Umfeld des neofaschistischen Dortmunder Devotionaliengeschäftes »Donnerschlag« für den Anschlag verantwortlich. Auch mehrere Opfer des Angriffs berichteten, einschlägig bekannte Dortmunder Neonazis aus dem »Donnerschlag«-Umfeld identifiziert zu haben.

Schon in der Vergangenheit war die »Hirsch Q« mehrfach ins Visier der extremen Rechten geraten. Es gab verschiedene gewalttätige Provokationen der Neonazis. Außerdem war der Dortmunder Rechtsradikale Dietrich Surmann bereits vor einigen Monaten des Szenetreffs verwiesen worden, als er versuchte, das Lokal auszukundschaften.

Wolfgang Richter, Mitglied des Dortmunder Stadtrates für das Linke Bündnis, übte unterdessen harsche Kritik an den politisch Verantwortlichen der Stadt. »Wie sollte so ein ðZwischenfallÐ, wie es womöglich bald beschwichtigend heißen wird, in einer Stadt überraschen, die so sanft mit ðihrenÐ Neonazis umgeht, wie es Dortmund tut?« fragte er. Weiter forderte der Abgeordnete, die Umtriebe der Neonazis »in jeder Form ernst zu nehmen und sie politisch und juristisch kompromißlos zu bekämpfen«. Schließlich äußere sich Faschismus »so verbrecherisch, wie es ihm möglich gemacht« werde, so Richter weiter.

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Feige!? — Sportsmann

@feige — ...

Randbemerkung — S.I.P.P.I.