Rostock: Notstand für Neonazis

tine 02.05.2006 01:56 Themen: Antifa
Mehr als 100 teilweise willkürliche Festnahmen - Demonstrationsrecht eingeschränkt - Rechte von Festgenommenen mit Füßen getreten
Nach einem ruhigen Verlauf der Proteste gegen den NPD-Aufmarsch in Rostock am 1. Mai kam es später zu brutalen Einsätzen der Polizei. Eine Vielzahl von Menschen wurde festgenommen, die Behandlung der Gefangenen verlief unter Missachtung der Rechte der Betroffenen.

"Indem wir unsere antifaschistische Demonstration mit dem Umzug des DGBs zusammenlegten, gaben wir der Polizei keine Chance zur Eskalation", so Lea Große, Pressesprecherin des Antifaschistischen Aktionsbündnis 1. Mai. "Offensichtlich glaubte die Polizei ihren Großeinsatz jedoch mit einer Vielzahl von Verhaftungen rechtfertigen zu müssen. Ihr Verhalten trug wenig zum Schutz des Grundrechtes auf Demonstrationsfreiheit bei, sondern schreckte vielmehr davon ab, dieses wahrzunehmen. Die NPD dagegen blieb weitgehend unbehelligt. Während die Stadtverwaltung sich gegen Rechts positionierte, tat sie andererseits alles, um die Neonazis zufriedenzustellen und sie nicht mit Protesten zu konfrontieren."

Die Sperrung der Rostocker Innenstadt erschwerte es vielen Bürgern, an dem Bürgerfest "Rostock bleibt bunt" teilzunehmen. Manche wurden schon beim Verlassen ihrer Wohnung von Beamten kontrolliert, Beschwerden darüber konnten zur Verhaftung führen. Als gegen Ende der antifaschistischen Demonstration die Teilnehmer zu anderen angemeldeten Veranstaltungen auf dem Universitätsplatz gehen wollten, wurden sie von Beamten mit Prügel daran gehindert. Viele, die den Neonazis ihren Protest friedlich, aber direkt zeigen wollten, wurden festgenommen. Völlig überzogen und unverhältnismäßig reagierte die Polizei auf eine Gruppe von mehreren Hundert Menschen in der Ernst-Barlach-Straße nahe der NPD-Route. Nach Zwischenfällen kesselte sie fast alle ein, überrannte einige und schlug auf sie ein. Es kam zu brutalen Verhaftungen, die Eingekesselten wurden erst nach mehr als zwei Stunden herausgelassen.

Mehr als 100 Menschen wurden von der Polizei festgenommen, über 40 von ihnen bis 23 Uhr noch nicht freigelassen. Noch nach 1 Uhr waren nicht alle wieder entlassen. Laut Berichten von Betroffenen durften einige über Stunden ohne Angaben von Gründen nicht telefonieren, so dass es mitunter Minderjährigen lange nicht möglich gewesen ist, ihre Eltern zu erreichen. Die Behandlung der Betroffenen war unkoordiniert; Anwälten war es manchmal stundenlang nicht möglich, über den Verbleib ihrer Mandanten zu erfahren oder Auskünfte waren offensichtlich falsch. Beinahe alle in Gewahrsam Genommenen wurden erkennungsdienstlich behandelt, ohne dass oftmals ein konkreter Tatvorwurf gemacht werden konnte. Besorgte Eltern mussten bis in die Abendstunden vor Polizeiwachen warten, bis ihre Kinder entlassen wurden. Ein großer Teil der Betroffenen wurde nach Waldeck verbracht, ohne dass Möglichkeiten erdacht worden waren, wie sie nach der Freilassung zurück nach Rostock gelangen sollten.

"Die Polizei hat willkürlich Leute verhaftet, die teilweise gar nicht mal demonstrieren wollten", teilt Henning Bartel, Pressesprecher des Antifaschistischen Aktionsbündnis 1. Mai, mit. "Wenn bis zum G8-Gipfel im kommenden Jahr bei jeder öffentlichen Veranstaltung solch ein Einsatzkonzept angewendet wird, werden in Rostock keine Demonstrationen mehr möglich sein, weil die Menschen sich vor einer Teilnahme fürchten müssen. An diesem 1. Mai hat die Polizei das Demonstrationsrecht nicht geschützt, sondern mit Füßen getreten."
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Ergänzungen

Verhaftungen

Beobachter 02.05.2006 - 10:24
Die meisten Leute wurden übrigens während der Auflösung des Kessels herausgerfischt, weil sie in irgendeiner Form die Buchstabenkombination "ACAB" am Körper trugen. Also, das nächste Mal die Jacke zu oder selbig unter den Arm klemmen.

wtf

Willi 02.05.2006 - 13:48
Nix mit gewallt und friedlich und bla

bis zur einkesselung war die ganze stadt so gut wie friedlich. Keine Mülltonnen die brannten oder umgekippt waren und keine scheiben oder ähnliches was zu bruch ging, also wenn DU sagst das wir uns benehmen sollten dann mach die Augen auf.
Das soooo wenig leute da waren ist wirklich peinlich für HRO. Ich wohne hier und war auch im kessel, aber vorher und nachher hab ich kaum rostocker gesehen. Mein mitbewohner sagte mir sogar stolz das weder er noch einer seiner kommilitonen da war... na danke Rostock!!!!

entsetzt über die masse von rechten die dann durch die Stadt zogen war nicht nur ich total fertig und deprimiert und sicherlich staute sich da frust auf.
Aber was die Kesselung angeht hab ich bis jetzt jedenfalls keine ahung warum das durchgezogen wurde...demonstranten von einer polizeimauer zur andern rennen zu lassen, ganz davon zu schweigen das immer wieder einzelne poliisten aus der reihe getanzt sind weil sie sich nicht unter kontrolle hatten, hat nic mit DEESKALATION zu tun. Um die scheisse auch warm zu halten wurde dann der kessel auch mal enger gezogen und nachdem die kake total am dampfen war sprach dann auch unter lautem gelache das Deeskalationsbübchen zu uns mit seiner warmen und beruhigenden stimme (wie peinlich). Später griffen sich ca.7er trupps der polizei 3x einzelne leute aus dem Kessel raus, was nicht gerade zur weiteren beruhigung zutrug (ah wo war denn hier Herr Deeskalation?)

Stunden später kam dann auch die ansage vom Leiter der Polizei das diese "temporäre Einschränkung der Bewegungsfreiheit" in wenigen minuten "für die, die dürfen verlassen werden dürfen" (oder so, jedenfalls ergab sein satz nicht mehr sinn als meiner) im Süden ein ausgang entsteht. Da ich links im Süden in der ecke stand sah ich nur ratlose gesicher bei den polizisten die verzweifelt an der sonne festmachen wollten ob sie denn evtl im süden stehen. "in wenigen minuten" wiederholte sich die Ansagestimme (die mormalerweise komplett verschluckt vom Hubschraubergeräusch nichtzu hören war) und fing auch wenige minuten - 50 - an ihre eigene scheisse wieder aufzuwärmen-. Sie liesen uns einzeln wie durch ein langes Gitter, nur das das Gitter hier grün war und schlagstöcke hatte, treiben und regten die menge an mit "beeilt euch" und "drängelt nicht". Um der ganzen menschenverachtenden aktion, in der ich mich nicht nur temporär eingeschränkt gefühlt habe, sondern mir auch noch anhören musste von einem mann in grün das ich mich schon strafbar gemacht habe weil ich überhaupt hier bin und doch lieber den mund halten sollte, die Krone zu geben, wurde einfach mal spontan als 2/3 der leute schon draussen waren der kessen mit gewalt gegen sitzende leute auf dem rasen nochmal enger gezogen. UND NICHT NUR ICH hab mich gefragt warum, obwohl mehr als genug leute immernoch anstanden um rauszukommen, der Kessel mit gewalt nochmal enger gemacht wurde. Das das natürlich eine gegenreaktion gab ist klar und schon hat man wieder 2 am halz herrausgezogene bunte leute gesehen... DANKE Herr Deeskalation!!!!

Fazit also:

Obwohl so viele Zureisen waren, haben es die Einwohner und Studenten Rostocks nicht geschafft auf die Strasse zu gehen (natürlich mit ausnahmen, aber wir haben ja auch angeblich 200000 EW!!!).4000 Grüne verteidigten ca.2000 Nazis (nach meinen angaben) die von Reich und 1.Mai muss arbeitstag werden obdrein den lügen die erzählt werden über die geschichte, gegen ca. 1500 gegendemonstranten (die zum ende hin ca. 400 waren). Darüber weerden die Nazis noch monatelang lachen und feiern!!!!!!

Also trotz 2-3 guten versuchen und der TOTALEN verplantheit der polizei (und den billigen übungen für G8 - wie halte ich mit 1000 Grünen 400 Bunte fest) eine totale katastrophe und ich als Einwohner fühl mich peinlichst berührt das sooo wenig leute auf der Strasse waren, weil sie kein bock hatte auf irgendwas O.o

MfG - ein komplett geknickter Student

Rückfahrt

Fabufab 02.05.2006 - 13:53
Ich kann der Polizei auch nur dafür gratulieren, dass sie direkt nach dem NDP Zug, die Nazis einträchtig in den Bahnhof marschieren ließ und sie in großer Zahl unter sorgsamer Behütung in einen Zug steckte, in dem sich ebenso viele Autonome befanden.
Von polizeilicher Begleitung oder gar Schutz im Zug konnte man leider nicht reden, weil kein einziger Beamter mit einstieg. So saß man zusammen mit 200 Glatzen im Zug und sah sich deren Attacken und Verhöhungen schutzlos ausgeliefert.
Auch dass die DB ihren für 17:07 angesetzten Zug nach Hamburg noch solange warten ließ, bis die meisten Nazis am Bahnhof eintrafen, löste sehr ärgerliche Gefühle aus. Ich kann nur bestätigen, dass viele Bürger im Zug sehr ängstlich waren und damit rechnen mussten, zwischen die Fronten zu geraten.

Pefekt geplante Aktion: rechte und linke in ein Zug stecken und mal abwarten, was passiert.

richtigstellung

muss ausgefüllt werden 02.05.2006 - 15:01
hm, find ich richtig peinlich was ihr hier schreibt.
erstens: waren gar nicht so wenig leute da, potential war vorhanden.
bullen waren massivst vor ort und haben alles dicht gemacht, so das nicht viel möglich war. alle die jetzt hier rumjammern über rostocker szene und zu wenig leute und keine ahnung, jammern können alle aber krasse aktionen hab ich von euch nicht gesehen. dann bitte auch nich auf dicke hose machen.
erfreulich war das viele hansafans da waren und viele leute mit denen ich nicht gerechnet hätte. sicher kann man nicht gerade von einem erfolg sprechen, aber dreitausend demoteilnehmer ist in ordnung, wenn ihr die woanders habt redet ihr immer von erfolgen usw.....
die bullen haben kleine kinder und frauen vermöbelt und deshalb kann man
ruhig mal erwähnen das die relativ hart eingestiegen sind.
oitiner halt. und jeden einzelnen ausm kessel abzufilmen ist sonst auch nicht üblich, also war es schon repressiver als normalerweise.
anstatt über rostock und die demo zu meckern solltet ihr mal versuchen selber was auf die reihe zu bekommen und irgendwelche fehlinfos zu verbreiten. demo war scheiße und bullen auch...lag aber mehr an den bullen als an der demo....

nie wieder deutschland.

@Rostocker

rafft es mal 02.05.2006 - 15:06
Zu erst mal:
Ich habe keine Ahnung wo du dich aufgehalten hast, aber vor uns stand eine Reihe Polizei, dahinter die Wasserwerfer, gefolgt von einer reihe weiterer Polizeifahrzeuge. dahinter war deutlich eine NPD-Fahne zu erkennen. diese, von der Fahne markierten Stelle wurde mindestens von zwei der fünf Wurfgeschosse getroffen. wenn man jetzt von der Annahme ausgeht, dass die Polizei nicht mit Nazi fahnen Rumläuft, dann kommt man zu dem Schluss, dass es sehr wohl möglich war die Nazidemo zu treffen.

Allgemein zum Vorwurf "selber Schuld":
Etwa 20 Minuten bevor die Nazis am Steintor vorbeizogen, wollten wir uns von dort entfernen. Unter anderem um etwas zu Trinken zu bekommen. Dies war leider nicht mehr möglich, da die Polizei einen Kessel um die 400-500 Leute gezogen hatte. Gleichzeitig rief sie dazu auf sich von Gewalttätern zu distanzieren. Jetzt frage ich mich, wie das möglich sein soll, die Möglichkeit zur räumlichen Distanzierung wurde einem ja genommen.
Als dann die 5 Flaschen flogen, stürmte die BFE Schlägereinheit los und schlug auf jeden der in den ersten Reihen stand ein.
Jetzt kann man sich sagen, dass diejenigen, der ersten Reihe ja selbst schuld sind, dass sie da stehen. Aber was passiert wenn die nach Hinten gehen? dann stehen Andere da, welche vielleicht längst aus der Situation entfliehen wollten, dies aber nicht konnten.
Ich schlage euch vor, dass, wenn es euch nicht wie eigentlich offensichtlich, um Provokation geht, ihr erstmal ein bisschen Erfahrung sammelt, bevor ihr die nächste Scheiße von euch gebt.

Rostocker Jungs

dfdf 02.05.2006 - 15:58
Es gab einen Vorfall in der Nähe der Südseite des Hauptbahnhofs. Ca. 40 Antifas traffen auf einen "Rostocker Jungen", der auf dem Weg zu seinen NPD-Jungs war. Irgendwann lief er Hilfe rufend davon, in Richtung Bullerei. Die Bullerei sah dem Spektakel übrigens nur zu.

BULLENTERROR >>>>> A.C.A.B.

GESA - Horst 02.05.2006 - 16:09
Da sich hier schon ausführlich über den Tag ausgelassen worden ist beschreibe ich hier nur meine Eindrücke innerhalb der "GESA Ulmstraße":

Festgenommen: 12:02

Ankunft an GESA: 12:50

Freilassung aus Gewahrsam: ca. 21:00


Grund der Festnahme ist "Der/Die Betroffene kletterte während eine Demonstration über eine Absperrung und lief in den abgesperrten Bereich." (Rechtschreibfehler im Original)

Zur Situation:

Die Gefangenen wurden auf 4 GESAS (Gefangnensammelstellen) aufgeteilt, es existierte jeweils eine GESA für "weiblich rechts", "weiblich links", "männlich links" und "männlich rechts". Die Gesa für "männlich links" befand sich in der Ulmstraße. An der Gesa angekommen wurde man bereits von einem Pulk aus Zivibullen empfangen, die am Eingang einer Turnhalle (befand sich auf dem Gelände der Bullenwache in der Ulmstraße) warteten. Mit anwesend war auch ein Kameramann (dieser filmte auch mal so zum Spaß die Inhaftierten), welcher die gesamte Aufnahmeprozedur filmte. Als erstes erfolgte die gründliche(re) Durchsuchung, dann das obligatorische Polaroidfoto. Anschließend wurde man in einen Bretterverschlag geführt. Dieser teilte sich in mehrere Bereiche auf. Der erste wurde durch ein 2 Mann Team (Kripo/Zivis) besetzt, die einen Computer betrieben und die Daten des Personalausweises abschrieben. Parallel dazu durchsuchten 2 weitere Bullen das mitgebrachte Gepäck und notierten die Inhalte (mehr schlecht als recht wie sich im nahinein herausstellte). Auch dabei wieder mit anwesend, der Video-Fetischist. Die 2 Vernehmungsbullen versuchten auch schon irgendwelche Einlassungen der Betroffenen zu erreichen, was ihnen in nicht wenigen Fällen wohl auch gelang (War wohl nicht viel mit Aussageverweigerung). Die 2. Station war die Aservatenkammer. Hier wurden nur die festgestellten Sachen übergeben... Dann ging es wieder zurück in den Raum/Verschlag davor, hier begann die eigentliche Vernehmung: "Einlassungen zum Tathergang ?", "Spitzname ?", "Vorstrafen ?" und so weiter und so fort... Bullen begnügten sich sehr schnell mit "Keine Angaben !". Um den obligatorischen Telefonanruf musste erst gekämpft werden... 4. Station war ein aus "Hamburger-Gittern" errichteter Käfig, in welchem sich zur Bestzeit 32 Menschen aufhielten. Die Größe des Käfigs war ungefähr 5 m * 5m. Die ersten Leute befanden sich, laut eigenen Angaben bereits seit 10:00 in Gewahrsam. Das interessante dabei ist, dass die meisten Leute weder über ihre Rechte informiert waren (keine Aussagen/Unterschriften, ein Telefonanruf an Menschen ihrer Wahl?) noch wussten, dass es einen EA gibt und worin dessen Tätigkeit besteht. Auch nach Aufklärung wurden die Rechte nur sehr zögerlich wahrgenommen. Wie viele tatsächlich den EA anriefen konnte nicht ermittelt werden. Innerhalb der Gruppe der (männlichen) Gefangenen bestand keinerlei Solidarität, es konnten keine gemeinsamen Forderungen gegenüber den Bullen formuliert werden (z.B. Wasser zum trinken für die Inhaftierten, Kippenpause, ?). Eine einzelne Person artikulierte mit Hilfe lauter Rufe ihre Forderung nach `ner Kippe. Diese Rufe führten jedoch innerhalb der Gefangenen zur Entsolidarisierung, da einzelne sich dadurch gestört fühlten und die Person baten das rufen einzustellen bzw. sich weiter weg zu setzen. Dieser Forderung kamen die Bullen nach ca. 4 Stunden lauten Rufens nach. Nachdem sich alle Raucher am Gitter aufstellten frönte der Video-Mann wieder seinem Fetisch und ab ging es zum rauchen. Die Person, welche durch ihre lauten ?Kippe?-Rufe die Raucherpause ermöglichte durfte als letzte rauchen gehen und bekam fortan von den Bullen den Spitznamen ?Kippe? verpasst. So gegen 17:00 fingen die Bullen an Wasser zu verteilen (1 Becher à 0,2 l pro Person) , da sie sich dazu wohl genötigt fühlten, da die ?Wasser?-Rufe, in Verbindung mit der Anwesenheit zweier Sanitäter wohl ihre Wirkung zeigten. Nach einer Weile wurde jeder der Anwesenden dem Haftrichter vorgeführt, welcher den Beschluss der Ingewahrsamname bis längstens 9:00 des Folgetages bestätigte. Interessant dabei ist, dass diese Beschlüsse bereits vor der Anhörung der Beschuldigten fertig ausgefüllt waren. Wann die Freilassung erfolgen wird war nicht festzustellen. Gegen 20:00 begannen die Bullen die Leute freizulassen. Festzuhalten bleibt auf jeden Fall, dass sie willkürlich Leute verhaftet und mit den absurdesten Anschuldigungen überhäuft haben. Eine Person saß unter einem Baum, massierte sich die Füße und wurde verhaftet weil man ihr vorwarf Steine geworfen zu haben. Sein Freund, der gegen die Festnahme verbal protestierte wurde beschuldigt eine Fahne geworfen zu haben und ebenfalls weggehaftet. Einer Person, welche eine Hassmaske in ihrer Tasche trug wirft man Verdacht des Verstoßes gegen das Vermummungsverbot vor etc.. Viele machten Aussagen, sowohl vor den Bullen als auch vor dem Richter. Sie wussten nicht was der EA tut und informierten auch nicht über ihre Inhaftierung/Freilassung. Antirepressionsarbeit muss sehr umfangreich werden. Wäre gut wenn die Rote Hilfe in Hamburg sich der Sache annehmen könnte, da in MV solche Strukturen bisher fehlen. Auch für 2007 wäre es von Vorteil die Repression nicht unbeantwortet zu lassen.

Wurdet ihr auch festgenommen so meldet euch beim EA unter der Telefonnummer:

0163 / 1313698 bzw. 0175 / 7318057

SOLIDARITÄT IST EINE WAFFE !!!!!!

deprimierend aber absehbar, leider.

Rosa L. 02.05.2006 - 16:11
Es hat doch schon mit der kontrolle der busse aus Norddtl.durch die polizie angefangen die hatten über ne halber std verspätung wohlgemerkt standen sie aber nur 400 m vom startpunkt entfernt. die polizei kam in die busse rein bei dem bus aus kiel und lübeck musste jeder einzeln mit einem ihm zugewiesenen beamten raus aus dem bus wurde durchsucht und wurde dann 1 min. abgefilmt von oben bis unten. nur die letzten 10 leute haben sie nicht abgefilmt (wieso???!)in den anderen bussen wurde nicht ganz so scharf kontrolliert aber diese wurden dafür im bus gefilmt.und
mal so ganz nebenbei war es ja nicht nur ein kessel sondern schon erheblich früher gleich nach auflösen der demo kam es zu einem kessel bei dem die 40-50 eingekesselten alle in gewahrsam genommen wurden und gleich in die gesa kamen das war so etwa 12:30 vielleicht n bisschen früher oder später. danach hat sich alles total verstreut und ein durchkommen mit den einzel gruppen war nicht mehr möglich da die polizei perfekt dichtgemacht hatte zur nazi-route dann in der zeit bis zum großkessel haben zig leute platzverweise für die innenstadt gekriegt (einige auch schon gegen 9:00 nach autokontrollen etc).
Die polizei war absolut aggro und die meisten aktionen dererseits waren absolut überzogen, gleichzeitig konnte die npd fleißig flugblätter auf der "demokratie"- bzw. fressmeile verteilen. Bei den leuten welche mit bussen angereist waren war zur zeit des treffpunktes (ca. 17:00) vielleicht 1/4 da der rest war in gewahrsam oder im kessel. ein demonstrant hiervon musste über nacht im krankenhaus von rostock bleiben weil er so zusammengeschlagen wurde von der bullerei. fazit: enttäuschend und deprimierend aber voraussehbar, leider.
Göttingen we will rock you

Gedächtnisprotokolle schreiben

blauer engel 02.05.2006 - 20:51
Die Polizei hat am 1.Mai in Rostock, wie erwartet, eifrig für den G8-Gipfel geprobt.
Dies beinhaltete u.a.:
* Koordination mit Krankenhäusern
* großflächige Absperrmaßnahmen (v.a. die Innenstadt) und deren Koordination (erinnerte doch stark ans "Rote Zone"-Konzept vergangener Gipfel)
* "Übungskessel" mit allen legalen und halblegalen Polizeischikanen: auch für deutsche Verhältnisse ziemlich brutales Durchprügeln durch einen Kessel, Ablichten aller gekesselten Personen
* mediale Unterfütterung im Vorfeld ("400 gewaltbereite linke Chaoten, die die Innenstadt demolieren wollen" und andere lancierte Meldungen; plötzlich war nicht mehr die NPD-Demo eine Gefahr für das demokratische Gemeinwohl, sondern die antifaschistische Bewegung)
* den gesamten Straßenverkehr nach und in Rostocks City am 1.Mai zu unterbinden
* Koordination der Versorgung und Unterbringung der verschiedenen Polizeieinheiten
* weitgehende Verbotsverfügung gegen die Antifa-Demo, sicher auch mit dem Augenmerk, wie sich die Antifa-AnmelderInnen verhalten werden (diesmal: Marsch bis zur Gewerkschaftsdemo und dort dann als eigenständiger Block mitgelaufen)
* Testlauf der GeSa (Gefangenensammelstelle)
etc.

Insbesondere der Kessel scheint wirklich nur noch zu Testzwecken abgelaufen zu sein, wobei die antifaschistischen DemonstrantInnen quasi als unfreiwillige Vesuchskaninchen herhalten durften. Die Verhältnismäßigkeit (so heißt das ja formaljuristisch) war für einen solchen Kessel und die Polizeiaktionen in und am Kessel definitiv nicht gewart. Wegen einiger Flaschenwürfe (wohlgemerkt nach erfolgten Polizeiangriffen) knapp 500 Leute fast zwei Stunden einzukesseln, hat mit Verhältnismäßigkeit wenig zu tun.

Platzverweise wurden den 1.Mai über in Rostock willkürlich verteilt, teils mit sich widersprechenden Angaben, teils mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen. Und natürlich nie schriftlich. - Neben der räumlichen Abschottung bestimmter Bereiche diente das offenbar vornehmlich der Erfassung von einigen hundert Personendaten aus dem linken Spektrum.

Das alles ist die bekannte polizeiliche Repression. Darüber jetzt zu jammern oder hier auf teilweisen Nazi-Spam zu antworten, bringt aber gar nichts.
Stattdessen sollten alle Betroffenen und ZeugInnen von Polizeiübergriffen, Festnahmen und dem besagten Kessel Gedächtnisprotokolle anfertigen, in denen sie noch einmal notieren, was sie in dem Zusammenhang gesehen oder erlebt haben (Inhalt: ein kurzer Bericht über die Festnahme selbst, wie und wo genau diese vor sich ging, wie es zu der Festnahme kam und was sonst an wichtigen Sachen passiert ist. Ebenso Details wie Wortfetzen, Bekleidungen, Örtlichkeit, Uhrzeit, FotografInnen, ZeugInnen, Polizeieinheit, Dienstnummer. NICHTS BELASTENDES!). Neben einer möglichst genauen Situationsbeschreibung sollte da insb. auch jeweils festgehalten werden, welche Polizeieinheiten (Uniformfarbe, Länderwappen am Ärmel, besondere Kennzeichen, polizeiliche Kfz-Zeichen, soweit bei den teilweise vermummten PolizistInnen überhaupt möglich auch eine Personenbeschreibung) daran beteiligt waren, ob es vorher Durchsagen gab etc.
Das Gedächtnisprotokoll sollte sorgfältig aufbewahrt werden, denn für evtl. Strafverfahren (gegen Dich als Betroffenen oder gegen andere) könnte diese Erinnerungsstütze ganz entscheidend sein, zumal Prozesse vielleicht erst nach zwei, drei Jahren stattfinden. Die Polizeieinheiten notieren sich ihre tendenziöse Version der Ereignisse ja schließlich auch nach dem "Einsatz".

Und als nächstes solltet ihr dann mit dem EA Rostock und/oder der Roten Hilfe Greifswald, die offenbar auch in Rostock unterwegs war und ein Flugblatt mit Rechtshilfetipps verteilt hat, Kontakt aufnehmen:
EA Rostock:  ea-rostock@gmx.de
RH Greifswald:  greifswald@rote-hilfe.de
(Bitte keine Gedächtnisprotokolle senden und keine Sachen mailen, die euch oder andere belasten könnten! Gebraucht werden wirklich erstmal nur kurze Angabe (also Ort und Zeit), um welche Situation am 1.Mai es sich handelt (Kessel, Festnahme) und ob ihr ZeugIn oder Betroffene seid. Falls ihr wegen irgendetwas beschuldigt werdet, teilt ihnen auch den Tatvorwurf mit, den die Polizei euch gegenüber angeführt hat.)

Mehr Infos zu Gedächtnisprotokollen findet ihr auch in "Durch die Wüste" sowie in der aktuellen Version der Rechtshilfebroschüre "Was tun wenns brennt".

Ach ja: Die Polizeiübergriffe und -schikanen haben jetzt nur einige von uns getroffen, aber gemeint sind wir alle, die wir gegen die Nazis protestiert haben. Deswegen sollten wir auch die Betroffenen, die jetzt evtl. Verfahren erhalten, auch nicht allein im Regen stehen lassen, sondern aktive Solidarität leisten. Ganz praktisch kann das über Soli-Parties etc. gehen, um zumindest die finanzielle Unterstützung bei Strafsachen abzusichern. Der EA Rostock und die RH Greifswald können euch sicher auch ein extra-Soli-Konto für evtl. Rostock-Verfahren nennen.

Keine Koordination

Antifa IZ 02.05.2006 - 21:51
Das Hauptproblem bei der ganzen Demo, war die Unkoordiniertheit der Rostocker. Der Lauti hat nicht über aktuelle Vorgänge informiert, Informationen waren größtenteils fehlerhaft, Die Kommunikation hat nicht geklappt und es waren zu wenig Ortskundige da.

Ich finde es auch sehr schlimm, daß angeblich so viele Aussagen gemacht wurden und so wenige wußten, was der EA ist. Ich war noch nicht auf so vielen Demos, aber so etwas solte man schon vor der ersten Demo wissen.

@muss ausgefüllt werden, antifa IZ, Rosa L

o´brien 03.05.2006 - 11:34
liebe herrschaften, der straight hat recht...

ich finde es war wirklich ein trauerspiel an diesem montag. anscheinend waren die meisten gegendemonstranten zu bequem oder was weiß ich, denn es gab möglichkeiten, auf die strecke zu gelangen. ich selbst habe es mit einem kleinen kreis um die absperrungen herum und hindurch(!) in die no-go-area, also in die insel, die vom naziaufmarsch, der rundrumging, geschafft und konnte von hier aus direkt auf und neben die route. wir haben nach anderen gleichgesinnten gesucht, doch es schien wirklich niemand auf die reihe zu kriegen, die polizeisperrungen zu umgehen. seid kreativ, lasst euch doch nicht so einfach wie die hühner in nen kessel treiben. das kann man kommen sehen...bewegt euch und lasst euch was einfallen, um durch die bullenabsperrungen zu kommen. es war möglich...auch wenn die bullen besonders krass abgingen, dieses mal.

Rückfahrt

DB abhängig 03.05.2006 - 14:51
Ja das mit der Zugfahrt war richtig beschissen...
scheisse war, das man uns halt nicht zum Bahnhof lassen wollte(auch nicht mit nur 5leuten,davon 1 mädchen), wo die Nazis gerade mal von dort weg waren.
Toll war dann, das keiner von den Bullen wusste, wie man HRO verlassen konnte.
Die Idee mit der S-bahn rein zu fahren und dann halt den 17.07 Zug zu nehmen, erwies sich wie oben schon gesagt als Fehler.
Es war schon 2min nach Abfahrtszeit, wo einige bullen die Treppen hoch kamen und dann die ersten tollen Fahnen :(
Wir hatten nur glück, das 3 von uns halt "normal" gekleidet waren und ich und die andere halt uns irgendwie was unauffälliges überziehen konnten.
Ja und selbst Polizeischutz hätte nichts gebracht, die hätten doch eh nicht eingegriffen die faulen,feigen...
na ja, jedenfalls haben wir die Zugfahrt über nichts von einer großen Auseinandersetzung zwischen Antifas und den nazis mitbekommen.
Hoffe, das nächste mal(wenns ein nächstes mal gibt), wirds besser.
antifaschistische Grüße aus SN City

Tatsachenbericht

Gekesselter 04.05.2006 - 20:48
Was ich euch erzählen möchte habt ihr schon vorher erwähnt doch mir scheint noch nicht genug ausgeführt. Ich rede von den 40 - 50 Menschen (ich einer von ihnen), die relativ früh so um 12:00 eingekesselt wurden. Ich weiß nicht wie die Straße hieß ich kann mich nur an dieses Sportschuhgeschäft dessen Eingang sich scheinbar wunderbar für einen Kessel eignete erinnern.
Nach dem wir ein bsichen unkoordiniert durch die Gegend liefen um die NDP-Demo zu erreichen standen wir aufeinmal vor einer reihe Bullen. Als wir uns umdrehten standen da auchn schon welche na ja wie das eben so ist. Viele wollten flüchten doch das ging nicht. Trotzdem wurden wir von den Bullen genötigt uns fort zu bewegen. da sich dies aber als unmöglich heraustellte da wir uns bereits in einem Kessel befanden bekam es der ein oder anderee mit einem Schlagstock zu tun.
Nun standen wir also vor diesem Sportschuhgeschäft und umuns herum ein diziplinierter Bullenhalbkreis. So standen wir etwa 1 1/2 Stunden bis wir nach und nach in Busse oder klein Transporter verfrachtet wurden, in denen wir weitere 1 1/2 Stunden warten mussten bevor wir nun entlich in eine Turnhalle gebracht wurden. Es handelte sich hierbei jedoch nicht um die Rostocker sondern eine 20 min von Rostock entfernte mitten in der Pampa stehende Sporthalle. Angekommen saßen wir weitere 2 Stunden in unseren Fahrzeugen bis wir ind die Turnhalle verfrachtet wurden. In der ganzen Zeit kein Wasser und kein Essen! mManche durften nichteinmal auf Toilette! Nach den üblichen Strapazen also dem Foto und der kurzen Befreihung von allem Hab und Gut lagen wir nun mit Handfesseln am Boden der Turnhalle.... für weitere 7 - 9 Stunden. Ich wurde um 01:30 in die Freiheit entlassen. In dieser Zeit wurden uns ungerchtigkeiten zugefügt und gesetze gebrochen die uns sicher in erinnerung bleiben werden. Es war kein einziges Telefonat erlaubt! NICHT EINS! auf biiten einiger gefangenen die Fenster zu schließen da es mit der Nacht doch recht kalt wurde, wurde nicht reagiert. Dies sind nur ein paar Beispiel würde ich alle ausführen wollen könnte euch das langweilen. Wir wurden unter unmenschlichen Bedingugnen dort eingefercht. Mir kamen die Bullen in dieser Zeit vor als würden sie durch die Legitimierung der Gewalt und der Erlaubniss uns doort festzuhalten zu unberechenbaren Machtlüsternden Willkürherschern.
Auch wenn das ganze etwas drastisch Klingt, fand diese festnahme unter keinerlei gerechtfertigten Bedinggungen statt!

Für eine Demo (und Festnahmen) unter gerechtfertigeten Bedingungen!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 12 Kommentare

@Das

Antifa 02.05.2006 - 12:27
Spinnst du? Bloss weil mal ausnahmsweise keine Barris gebaut wurden war Rostock scheisse? Mitleidstour? Was willst du überhaupt?

Sorry das es Leute gibt die politisch argumentieren, zum Beispiel die Einschränkung des Demonstrationsrechts kritisieren.

Stellvertretend zu allen Krawalen am 1. Mai

Besserwisser 02.05.2006 - 12:40
Es werden Autos angezündet, es wird randaliert, es gibt Krawalle. Kein Wunder, das es Festnahmen gibt. Dann wird rumgejammert. Selbst schuld, kann ich nur sagen. Demonstriert friedlich, benehmt euch, dann geht ihr auch wieder nach Hause und nicht in die Zelle.

Gewalt erzeugt nun mal Gegengewalt, ob in Leipzig, Rostock oder sonstwo. Hört auf zu jammern, und lernt, euch zu benehmen und ihr werdet auch weiter kommen. SO BESTIMMT NICHT

Häää?

Rostocker 02.05.2006 - 13:31
Erst schmeißt Ihr Flaschen und Steine auf die Bullen (soweit kann nun wirklich keiner werfen, dass Ihr die Nazis getroffen hättet), und dann beschwert Ihr euch noch über Festnahmen? Leute, überlegt mal... so wird es nie was!

@Besserwisser

---- 02.05.2006 - 13:33
Wer entscheidet was gutes benehmen bedeutet???

Wenn die Bullen sich an die Menschenrechte halten würden, würden auch nicht ganz soviele steine auf deine kollegen fliegen.

Schon mal was von Wut und Widerstand gehört???

NIX

Hamburger Schüler 02.05.2006 - 13:34
Reden wir hier vom gleichen Rostock?
Was ich da gestern an polizeilichem Verhalten mitbekommen und erfahren habe, war schon erschreckend. Willkürliche Knüppeleinsätze und Pfefferspray OHNE vorhergehende Gewalt der Autonomen, in dieser Form noch nicht erlebt (selbst von den HH-Blacks nich), sowie überall Ausweiskontrollen, waren wohl zum Großteil Schuld an der geringen Teilnehmerzahl.
Leider fehlte dazu noch eine Demoleitung, die uns mit aktuellen Infos über Standort der Nasen versorgt hätte.

Man sieht sich in Göttingen...

joaaa

uschi 02.05.2006 - 13:36
frage mich warum soviele leute an der seite stehen und fotos machen wenn es doch nie welche im netz gibt . zum kotzen

Interessant

Kein Rostocker 02.05.2006 - 14:58
Es ist schon interessant, dass hier auch jene Menschen zu Wort kommen, die von nichts Ahnung haben bzw. am gestrigen Tag nicht anwesend waren (siehe Besserwisser, Rostocker und weitere). 2.05.2006 12:40

Zu allererst, wurden weder in Leipzig noch in Rostock werden Autos angezündet. Außerdem wurde ein Großteil der Festnahmen von Rostock, schon um 13.00 Uhr getätigt, Sprich vorm Beginn des Aufmarsches und fernab von irgendwelchen Krawallen die von Besserwisser (allein der Nickname sagt schon, über die Minderbemittelbarkeit).

Also, wer nicht dort war, einfach mal die Fresse halten und nicht den besser wisser spielen.

Toleranz und Faschismus

Herr Hamade 02.05.2006 - 15:19
"soll mich mal einer nur für 5 Minuten in ein Zimmer sperren, mit so einem, dann würde ich....."
Solche Sprüche sind völlig normal und allgemein akzeptiert, wenn es um Verbrecher geht, die was furchtbares getan haben, aber bei Faschisten soll man sich "benehmen". Da passt doch was nicht zusammen!
Faschisten sind Verbrecher: Faschisten haben gemordet, vergewaltigt, und gefoltert. Unter anderem haben sie auch kleine Kinder getötet.
Nun ist da eine große Gruppe von Menschen, die sich eindeutig in deren Tradition stellt, viele von denen behaupten noch, das "damals" wäre nicht passiert, reissen noch groß das Maul auf, wenn woanders Menschrechte verletzt werden, und wir sollen uns benehmen, wenn wir versuchen zu verhindern, dass die wieder an die Macht kommen.

Solidarität mit allen antifaschisten

Nazihunter 02.05.2006 - 15:38
habe in den sat 1 news gesehen wie einige helmlose kampfroboterbullen mit spiegelglatze und bloßen fäusten abartigst in die gegendemo geprügelt haben. das sah aus wie in einem schlechten boxkampf .
hat das keiner gesehen ?
das ist mir mehr als übel aufgestossen und da erübrigt sich auch jede weitere diskussion .
ich hoffe nur das das noch konsequenzen hat

gegen staatl. repression des antifaschistischen widerstandes in rostock und überall !!!

an die route

straight 02.05.2006 - 15:57
beschwert euch doch bitte nicht immer das die bullen einen nach einer gegendemo nicht an die route ranlassen, geht einfach möglichst früh in gutem outfit nah an den nazitreffpunkt dann klappts auch meist und glaubt nicht das man von einer gegendemo dann ja irgendwie doch noch hinkommen könnte das klappt zumeist nicht außer die bullen wollen einen pseudogrund wieso die nazis nicht laufen sollen, bsp. 8. Mai 2005 berlin, postsdam 2006 berlin, göttingen 2005 ....beste grüße und denkt dran beim demnächst

Bullenerfolg

Antifa Mecklenburg 02.05.2006 - 17:48
Also, jetzt mal zur gestrigen Demo in Rostock:
Ich war anwesend (einige Schreiberlinge hier wohl nicht!!!)
und die einzigen, die 'nen Erfolg verbuchen konnten, waren die äußerst gewaltbereiten Cops.
Und trotzdem, auch ich bin der Ansicht, dass ihr, die an den unangebrachtesten Stellen und in den dümmsten Situationen Flaschen und Steine warfen, jetzt nicht über Festnahmen meckern sollten.
Sicher, die Bullen gingen extrem gegen uns vor, aber das ist man ja wohl seit langem gewohnt und wenn man die Cops unnötig provoziert, dann sollte man auch immer mit den Konsequenzen rechnen.
Um es ganz klar zu sagen: Ich bin kein Freund unserer Bullen,
aber wie gesagt, wer meint, Steine auf die werfen zu müssen, der hat nicht das Recht, jetzt hier rumzuheulen!!!

mal was ganz anderes

Sophie 02.06.2007 - 21:37
ok, das ist jetzt eine etwas ungewöhnliche anfrage.
ich bin volontärin bei einer jugend-zeitung und für morgen ist (natürlich) wieder eine g9-sonderseite eingeplant. mein bekannter, der sich selbst zu den autonomen zählt, hat mir eigentlich versprochen, für ein kurz-interview zur verfügung zu stehen. nun ist er nicht zu erreichen - er hat sein handy hier liegen lassen.
nun möchte ich der journalistischen grundsätze wegen gerne verschiedene seiten zur g8 betrachten, zu der eben auch die autonome zählt.
vielleicht hat hier ja jemand lust auf 10 minuten telefongespräch. name muss nicht sein, gerne auch anonym. ach, und wir sind im gegensatz zur bild wohl eher g8-kritiker-freundlich (falls man sowas überhaupt sagen kann).

wenn jemand seine sichtweise zu den demos darstellen will:  sophie.wernicke@googlemail.com kurze mail genügt, ich rufe zurück.

viele grüße,
sophie