20% Kürzung der Honorare an der VHS Nürnberg

Auf der diesjährigen Maikundgebung in Nürnberg machten die Dozent/innen der örtlichen Volkshochschule (BZ) auf ihre desolate Situation aufmerksam. Ihre Honorare werden um 20% gekürzt. Dazu soll eine „Erfolgsprämie“ eingeführt werden, die bezahlt werden „kann“, wenn bestimmte (undurchsichtige) Kriterien erfüllt werden. Als ob sich „Erfolg“ im pädagogischen Bereich so einfach messen ließe…
Die Dozenten sind Freiberufler/innen, die als pädagogische Tagelöhner von dem schon bisher nicht üppigen Honorar selbst für sämtliche Sozialabgaben sowie für Kosten für Fortbildung aufkommen müssen. Hinzu kommt der Verdienstausfall im Krankheitsfall und bei Kursabsagen. Circa 400-500 Kursleiter/innen leben am Rande des Existenzminimums. Dazu fällt dem Oberbürgermeister Maly (SPD) als oberstem Dienstherrn der kommunalen Erwachsenenbildungseinrichtung nicht mehr ein als lapidar zu bemerken, „das BZ sei allerdings keine Einrichtung, in der solche sozialen Probleme gelöst werden könnten, dafür gebe es andere Hilfseinrichtungen in der Stadt.“
Die Nürnberger Dozenten und Dozentinnen haben begonnen sich selbst zu organisieren. Sie wollen die Kommerzialisierung der (Weiter-)Bildung nicht länger hinnehmen. Sie wehren sich gegen den aufgezwungenen Konkurrenzkampf und gegen die prekären Arbeitsbedingungen, in die die Stadt sie zwingen will. Das Ende der Bescheidenheit ist erreicht! Jetzt heißt es, aus der Isolation und Defensive herauszukommen und den Kampf für die gemeinsamen Interessen kollektiv zu organisieren.