Nürnberg: 1400 auf revolutionärer 1. Mai-Demo

organisierte autonomie (OA) 01.05.2006 16:19 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
Unter dem Motto "Streiken - Besetzen - Enteignen! Kapitalismus abschaffen! Für die soziale Revolution!" demonstrierten am 1. Mai 1400 Menschen in Nürnberg für eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft. Die organisierte autonomie (oa), die zusammen mit einem Bündnis zahlreicher linker und internationalistischer Gruppen zur Demo aufgerufen hatte, bewertet die Demo als Erfolg.
Die TeilnehmerInnenzahl liegt mit etwa 1400 noch über der vor zwei Jahren. Im letzten Jahr war die 1. Mai-Demonstration in Nürnberg zwar größer, was aber daran lag, dass wegen eines damals stattfindenden NPD-Aufmarsch (der zeitweise blockiert wurde) mehr Menschen mobilisiert werden konnten.
Die Demonstration war kämpferisch und entschlossen. Zahlreiche AnwohnerInnen hatten Transparente aus ihren Fenstern gehängt, um sich mit der Demonstration und ihren Forderungen zu solidarisieren. Aus einem Haus wurden sogar hunderte schwarze und rote Luftballons aus den Fenstern geworfen, was für Stimmung sorgte. In den Redebeiträgen wurde u.a. zur Grossdemonstration am 3.6. in Berlin und zu den Protesten gegen den G8 Gipfel 2007 in Heiligendamm aufgerufen. Weiter wurden Grußbotschaften aus München und der Schweiz verlesen.
Wie der Ermittlungsausschuss berichtet, gab es eine Gewahrsamnahme, ansonsten hielt sich die Polizei mit Provokationen eher zurück.
Nach der Demo fand im Stadtteil Gostenhof wie jedes Jahr das internationalistische Strassenfest statt.

Mona Winter, eine Sprecherin der organisierten autonomie (oa):
"Jedes Jahr gehen mehr Menschen auf die Strasse, um für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung einzutreten. Das zeigt nicht nur, dass der Kapitalismus von immer mehr Menschen abgelehnt wird, sondern auch, dass sich zunehmend mehr Menschen eine klassenlose Gesellschaft als Perspektive vorstellen können."

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Ergänzungen

Bullenbericht

usk 02.05.2006 - 13:42
Versammlungs- und Veranstaltungsgeschehen 1. Mai 2006 - hier: Stand 15.30 Uhr
NÜRNBERG. (608) Die Nürnberger Polizei hatte am 1. Mai folgendes
Versammlungs- und Veranstaltungsgeschehen zu begleiten:

"Motorradausfahrt" von Nürnberg nach Kelheim:
Bis gegen 10.00 Uhr fanden sich am Treffpunkt in der Münchener Straße ca. 7000 Kradfahrer ein, die sich dann gruppenweise in Richtung Kelheim in Bewegung setzten. Die Veranstaltung wurde von Verkehrskräften der Polizeidirektion Schwabach begleitet. Von 09.30 Uhr bis ca. 12.00 Uhr war deshalb die Münchener Straße stadtauswärts gesperrt. Die angebotene Umleitungsstrecke wurde angenommen.

DGB-Kundgebung:
An der Kundgebung des DGB mit Aufzug von der Fürther Straße (AEG) über Plärrer, Bahnhofsplatz, Königstraße und Schlussveranstaltung am Kornmarkt (bis 14.00 Uhr) nahmen mehrere tausend Teilnehmer teil.
Es kam zu keinen Störungen. Zur Zeit findet dort noch die Maifeier des DGB statt.

Revolutionäre 1. Mai Demonstration:
An dieser Versammlung im Stadtteil Gostenhof nahmen nach Polizeischätzungen ca. 1000 Personen teil. Der Aufzug ging von der Gostenhofer Hauptstraße, Plärrer, Fürther Straße zur Müllnerstraße (Abschlusskundgebung bis 14.00 Uhr). Während des Aufzuges kam es zu
keinen Störungen. Im Vorfeld dieser Demonstration nahm die Polizei zehn Personen wegen versammlungsrechtlicher Verstöße vorläufig fest. Alle zehn sind in der Zwischenzeit wieder aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.

Im Bereich der Müllnerstraße/Veit-Stoß-Anlage veranstalten zur Zeit (angemeldetes Ende ca. 23.00 Uhr) verschiedene Gruppen und Initiativen aus Gostenhof noch ein Internationales Straßenfest.

junge welt zum 1.mai

markus 03.05.2006 - 13:36
»Keine Befreiung ohne Revolution«
Linksradikale Maidemonstrationen in mehreren Städten. Vermehrt neofaschistische Provokationen
Von Markus Bernhardt
Fernab von Bratwurstständen und politischen Sonntagsreden ist es am 1. Mai in mehreren bundesdeutschen Städten zu Demonstrationen linksradikaler Gruppen gekommen. In Berlin-Kreuzberg nahmen rund 2500 Menschen an einer Demonstration unter dem Motto »Keine Befreiung ohne Revolution!« teil, die maßgeblich von antiimperialistischen Gruppen organisiert worden war. Rund 3500 Personen demonstrierten im Rahmen der sogenannten Mayday-Parade durch die Bezirke Kreuzberg und Neukölln für die Gleichberechtigung von Migranten und gegen die Prekarisierung der Arbeitswelt. In den frühen Abendstunden kam es zudem zu insgesamt drei Spontandemonstrationen rund um die Kreuzberger Oranienstraße mit jeweils rund 300 Teilnehmern. Die Teilnehmer wollten damit unter anderem gegen das sogenannte Myfest demonstrieren, welches dort von verschiedenen Initiativen, dem Bezirksamt und der Polizei veranstaltet wurde und das Angaben der Polizei zufolge rund 11000 Menschen besuchten.

Während alle Demonstrationen ohne größere Zwischenfälle verliefen, kam es am späteren Abend rund um den Kreuzberger Heinrichplatz zu den mittlerweile obligatorischen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei. Diese war mit insgesamt 5500 Beamten im Einsatz und ging zeitweise recht brutal gegen vermeintliche Gewalttäter vor. Angaben der Polizei zufolge wurden rund 50 Personen festgenommen. Etwa 40 Polizeibeamte sollen verletzt worden sein.

Unter dem Motto »Streiken – Besetzen – Enteignen! Kapitalismus abschaffen! Für die soziale Revolution!« demonstrierten in Nürnberg knapp 1400 Personen für eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft. Im schleswig-holsteinischen Heide nahmen etwa 200 Menschen an einer Demonstration linker Gruppen und des DGB teil. Aufgrund von Provokationen von Neonazis kam es zu kurzen Auseinandersetzungen zwischen Antifaschisten und der Polizei. Ein Linker wurde vorläufig festgenommen. In Dresden demonstrierten knapp 150 Anhänger anarchistischer Gruppen.

In Magdeburg marschierten unterdessen rund 500 Neofaschisten – anders als in Leipzig und Rostock (siehe jW vom Dienstag) ungestört durch die Stadt. Auch in anderen Regionen – unter anderem in Stolberg (Kreis Aachen) – kam es zu Provokationen von Neonazis. In Freiberg und Bautzen in Sachsen demonstrierten jeweils rund 100 Neonazis. In Heppenheim nahmen etwa 450 Neofaschisten an einem Aufmarsch teil.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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war super! — südbayerIn

Grüße aus München! — schwarweiß

rotfront — yberg