Rektorat der Uni Köln immer noch besetzt

pressegruppe 28.04.2006 18:04 Themen: Bildung
Donnerstags, den 27.4., wurde nach einer fakultätsübergreifenden Vollversammlung spontan das Rektorat der Universität zu Köln von StudentInnen besetzt.
Die Besetzung geht weiter.
Nach der ersten Nacht herrscht beste Stimmung und es gab jede Menge Applaus für die Delegierten von Ver.di, die sich klar auf die Seiten der Studierenden stellten.

Das Rektorat der Universität zu Köln ist nach wie vor in der Hand der Studierenden. Nachdem es gestern Nachmittag zu einer spontanen Besetzung gekommen war, kamen heute zahlreiche Studierende hinzu. Eine der etwa 50 Studierende über die erste Nacht im Büro des Rektors: „Ungewohnt war es schon und bequem auch nicht für alle. Aber das wichtigste ist, das endlich was passiert und wir hier sehr erfolgreich sind. Alle die Leute, die schon vorbei gekommen sind! Ich werde auf alle Fälle noch länger bleiben!“. Auch von offizieller Seite sieht es nicht nach einer Räumung in den nächsten Tagen aus.

Mit der Besetzung drücken die Studierenden ihren Protest gegen Studiengebühren aus, ein Senatsbeschluss einer Studiengebührenordnung soll hierdurch verhindert werden. Eine Sprecherin der Gruppe hierzu: „Da uns als Studierenden die Mitsprache verweigert wird, hatten wir keine andere Möglichkeit, uns Gehör zu verschaffen. Obwohl wir die Betroffenen sind, wird immer über unsere Köpfe hinweg entschieden. Es reicht!“

In einem öffentlichen Plenum formulierten die Studierenden drei Forderungen an den Rektor: Neben dem zentralen Ziel des Verzichtes auf Studiengebühren jeglicher Art wurde ein deutlicher Einsatz für eine ausreichende öffentliche Bildungsfinanzierung gefordert. Zudem ein Ausbau der Hochschuldemokratie, statt der Abschaffung der ohnehin unzureichend demokratischen Gremien, dem sogenannten „Hochschulfreiheitsgesetz“.

Ein Besetzer: „Die mit „Sachzwängen“ begründeten Studiengebühren stehen im direkten Zusammenhang mit Sozialkürzungen in anderen Bereichen. Während großen Firmen und Spitzenverdienern Steuern erlassen werden, wird in Bereichen wie Bildung und Sozialem gespart. Wir solidarisieren uns ausdrücklich mit den Streikenden im öffentlichen Dienst und auch an den Hochschulen und Unikliniken. Der Besuch von Ver.di hat gezeigt, dass auch von gewerkschaftlicher Seite ähnlich gedacht wird.“


Im Rahmen der Rektoratsbesetzung finden dort (Hauptgebäude, Erdgeschoß) tägliche Plenen, jeweils um 10.00 Uhr und um 19.00 Uhr, statt, zu denen wir Euch herzlich einladen möchten.

Wir würden uns freuen, Euch im besetzten Rektorat begrüßen zu können.

Wir möchten Euch ebenfalls zur öffentlichen Senatssitzung der Universität zu Köln am Mittwoch, den 3.5. um 15 Uhr einladen (neuer Senatssaal, Hauptgebäude), bei der die Studierendenschaft ebenfalls ihre Meinung zur Position des Senats der Universität entsprechend bekunden wird.


Die Pressegruppe der Kampagne gegen Studiengebühren an der Universität zu Köln
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Ergänzungen

Studenten machen es sich weiterhin bequem

Pressegruppe Kampagne Uni Köln 30.04.2006 - 09:36
Kölner Studenten machen es sich weiterhin im Rektorat bequem.

Nach drei Tagen Besetzung des Rektorats der Universität zu Köln wird es langsam gemütlich. „Wir richten uns auf einen längeren Aufenthalt ein. Es scheint, dass die Aktionen in Fahrt kommen. Mittlerweile kommen Vertreter der Universität vor wichtigen Veranstaltungen persönlich vorbei, um uns zu bitten, dass wir sie nicht platzen lassen.“, so eine Besetzerin.

In diesem Fall handelte sich um eine Veranstaltung des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschsdienst), zur Begrüßung der Studierenden aus dem Ausland. Der Kompromiss lautete: 10 Minuten Rederecht, im Gegenzug eine ungestörte Veranstaltung.

Als der Redner der Studierenden vor knapp 2000 Austauschsstudierenden auf das Podium stieg, stand die Nervosität den Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben. Und das nicht zu Unrecht: Nachdem Rektor Axel Freimuth kurz zuvor ein rosiges Bild von der „internationalen“ Universität gezeichnet hatte, machten die Besetzer deutlich, wie die zukünftigen Verhältnisse wirklich aussehen: Von den drohenden Studiengebühren sind Studierende aus dem Ausland besonders betroffen, da für sie keine Kreditmodelle vorgesehen sind.

Als der Redner der Studierenden am Ende an die Gäste appellierte, sich international solidarisch zu zeigen, skandierte das Auditorium „Rektorat besetzt!“, mit Trommeln und tosendem Applaus. „So soll es weitergehen“, freuen sich die BesetzerInnen.


Termine der Aktionen, die während der Rektoratsbesetzung an der Universität zu Köln stattfinden, findet Ihr unter:
www.radiocat.de

Pressegruppe der Kampagne gegen Studiengebühren an der Universität zu Köln

Verhindert die Gebührenordnung in Düsseldorf

Besorgte Studis 30.04.2006 - 17:04
Dienstag, 02.05.2006, 15:15 Uhr

Letzte Chance, den Bildungs-Super-GAU auch an der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf zu verhindern!
Am Dienstag, den 2. Mai 2006 soll die Gebührenordnung verabschiedet werden. Die Höhe der Studiengebühren in der Ordnung steht noch längst nicht fest: sie kann auch auf 0,- € festgesetzt werden – wie es in der FH geschehen ist.


Kommt alle zur Senatssitzung, um für die Nullgebühren zu kämpfen!
Um 15:15 Uhr, im Gebäude des Rektorats (16.11).
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg an Uni Köln!