Rektoratsbesetzung an der RUB geräumt

Wilde 13 27.04.2006 18:49 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Studenten der Ruhruniversität Bochum haben am Vormittag den Sitzungssaal des Universitätssenats gestürmt, als dieser über die Einführung von Studiengebühren entscheiden wollte. Der Rektor hat die Sitzung vertagt.
Anschließend wurde das Rektorat besetzt.
Achtet auf weitere Infos unter: www.bo-alternativ.de
Studenten der Ruhruniversität Bochum haben am Vormittag den Sitzungssaal des Universitätssenats gestürmt, als dieser über die Einführung von Studiengebühren entscheiden wollte. Der Rektor hat die Sitzung vertagt. Auf dem Campus demonstrieren weitere 1.000 Menschen, darunter auch Bergleute streikende Uni-Mitarbeiter. Mindestens 150 Studenten machten eine Debatte unmöglich, da die Sicherheit nicht mehr gewährleistet sei, so Rektor Gerhard Wagner. Die Univerwaltung hatte im Vorfeld die Bitte der Studenten abgelehnt, die öffentlichen Sitzung in einen größeren Saal zu verlegen. Nachdem Flugblätter aufgetaucht waren, das Senatsgebäude besetzt zu halten, drohte der Rektor die Räumung des Gebäudes durch die Polizei an. Etwa ein Dutzend Polizisten versuchen seit dem Vormittag ein weiteres Vordringen in die Retoratsetage zu verhindern. Auf dem Parkplatz ist eine Einsatzhundertschaft der Polizei in Stellung gegangen.(wdr.de)
Attac Campus Bochum unterstützt aktiv den Protest und ruft die BesetzerInnen auf, standhaft zu bleiben

Seit heute morgen 11.30 Uhr ist das Rektorat der Ruhr Uni von Studierenden besetzt. Die laufende Senatssitzung, auf der die Einführung von Studiengebühren in Bochum beschlossen werden sollte, wurde durch die Besetzung unterbrochen. Bereits um 10 Uhr fand auf dem Nordforum eine mit 2500 Studierenden außergewöhnlich gut besuchte Vollversammlung statt. Verstärkt wurden die Studierenden von den streikenden Verdi-Kollegen, die ihre Solidarität lautstark mit selbstgebauten Sirenen und Rednern auf der Tribüne zum Ausdruck brachten. Auch Bergleute der Deillmann-Haniel GMBH schlossen sich den Protesten gegen Sozialabbau, wozu auch Studiengebühren gehören, an.

Das Rektorat wurde vor einer halben Stunde von der Polizei gewaltsam geräumt. Es gibt einige leicht Verletzte.

Kommt alle nach Bochum!!!
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Ergänzungen

Solidarische Grüße aus Duisburg

Wolters 27.04.2006 - 19:42
Solidarische Grüße aus Duisburg/Essen. Einmal mehr hat sich ein altbekannter "Knüppelbulle" bewährt und musste von seinen eigenen Kollegen zurückgehalten werden.

Die Polizei zeigte bereits bei der Ankunft der StudentInnen aus DUI/E am BO-HBF Präsenz und begleitete die U-Bahn mit Bullenwanne bis vor die Uni. Einfach nur lächerlich!

Morgen will der Senat in ESSEN über die Einführung von Studiengebühren an der Uni Duisburg/Essen entscheiden. Kommt alle zum Senatssaal in Essen (9 Uhr Beginn)!!! Würden uns freuen, auch StudentInnen aus Bochum, Dortmund, usw. bei uns begrüßen zu können.

Besetzung gewaltsam beendet

Wilde 13 27.04.2006 - 19:43
Hallo,

die Räumung des Rektorats ist in Bochum inzwischen beendet. Alle Leute sind wieder auf freien Fuß. Einige leicht verletzt. 50 Personalien wurden aufgenommen. Schaut bitte nächsten Tage auf www.bo-alternativ.de.
Morgen stimmt der Senat an der Uni Duisburg-Essen ab. Viel Erfolg in Köln.

Beste Grüsse aus Bochum

Knüppelbulle

wolle 27.04.2006 - 20:01
siehe foto

Rücktritt des Rektors der RUB gefordert

rub.studi 28.04.2006 - 11:14
Protestkomitee 'Gegen Studiengebühren'
Ruhr-Universität Bochum


Bochum, 28.04.2006
P R E S S E I N F O R M A T I O N


Polizeieinsatz an der Ruhr-Uni muss Konsequenzen haben
Bochumer Studierende fordern den Rücktritt des Rektors

Nach dem skandalösen Verhalten des Rektors der Ruhr-Universität Bochum fordern immer mehr Studierende den Rücktritt von Uni-Chef Gerhard Wagner. Um ihrem Protest gegen die mögliche Einführung von Studiengebühren Nachdruck zu verleihen, hatten sich am Donnerstag über 2000 Studierende und über 500 Beschäftigte vor der Universitätsverwaltung versammelt. Sie wollten an der gleichzeitig tagenden öffentlichen Senatssitzung teilnehmen, auf der über Studiengebühren entschieden werden sollte. Was folgte, war einer der größten Polizeieinsätze in der Geschichte der Ruhr-Universität.

Weil das Rektorat und die Fraktion der ProfessorInnen es abgelehnt haben, die öffentliche Sitzung in einen größeren Raum zu verlegen, musste sie wegen Überfüllung abgebrochen werden. Etwa 300 Studierende hatten sich anschließend dazu entschlossen, den Senatssitzungssaal erst dann zu verlassen, wenn das Rektorat schriftlich zusagt, dass die Senatssitzung in einem ausreichend großen Hörsaal fortgesetzt wird. So sollte die Öffentlichkeit hergestellt werden, die in der Verfassung der Ruhr-Uni für Senatssitzungen sowieso vorgesehen ist.

Polizei-Eskalation statt Bereitschaft zu Öffentlichkeit

Anstatt auf die Forderung der Studierenden und Beschäftigen der Ruhr-Uni einzugehen und zu einer wirklich öffentlichen Senatssitzung einzuladen, hat Rektor Gerhard Wagner den Senatssitzungsaal nach etwa fünf Stunden polizeilich und gewaltsam räumen lassen. Etwa hundert friedlich auf dem Boden sitzende Studierende wurden von der Polizei sogar aus dem Sitzungssaal herausgetragen und die Personalien wurden festgestellt. Derzeit steht für die Studierenden die Drohung einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch im Raum - obwohl sie nur etwa fünf Stunden lang einen Raum ihrer Uni genutzt haben, der sonst nach dem Abbruch der Senatssitzung sowieso leer gestanden hätte.

Unverhältnismäßiges und bundesweit einmaliges Vorgehen

"Es ist ein skandalöses und bundesweit einmaliges Vorgehen, dass ein Rektor friedlich protestierende Studierende nach nur wenigen Stunden aus einem Uni-Raum polizeilich und gewaltsam abtransportieren lässt", sagt Ulrich Schröder vom Bochumer Protestkomitee gegen Studiengebühren. "Alles, was die Studierenden vom Rektor gefordert haben, ist ist, dass er zur Fortsetzung der öffentlichen Senatssitzung in einen wirklich öffentlichen Raum einlädt. Dass der Rektor die Polizei gerufen hat, anstatt sich dem Dialog zu stellen, ist ein Armutszeugnis. Gerhard Wagner hat heute bewiesen, dass er nicht das Format besitzt, um weiterhin die Ruhr-Uni zu leiten. Wer sich hinter Türen verschanzt und gleichzeitig die Polizei gegen die eigenen Studierenden einsetzt, muss zurücktreten", so Schröder weiter.

Forderung zieht Kreise

Die große Mehrheit der Studierenden, die sich am Abend zu einem weiteren Protest-Koordinationstreffen getroffen haben, war sich einig: Nach dem Ereignissen von Donnerstag ist Gerhard Wagner ist als Rektor der Ruhr-Uni untragbar. Deshalb haben studentische Parlamentarier angekündigt, auf der heutigen Sitzung des Studierendenparlaments einen Antrag einzubringen, der Wagners Rücktritt fordert.

Forderungen

Das Protestkomitee 'gegen Studiengebühren' schließt sich den Forderungen an, die von den protestierenden Studierenden an der Ruhr-Universität am Donnerstag abend formuliert worden sind:

- Wir fordern eine wirklich öffentliche Senatssitzung mit Rederecht für alle Studierenden.
- Wir fordern den Rücktritt von Rekter Gerhard Wagner.
- Wir fordern, dass es zu keiner Kriminalisierung der Studierenden und Beschäftigten kommt, die ihren Protest fünf Stunden lang in einem Raum ihrer Universität deutlich gemacht haben.
- Wir fordern, dass der Senat der Ruhr-Universität den gültigen Beschluss vom 09.02.2006 gegen die Einführung von Studiengebühren bekräftigt und die Einführung von allgemeinen Studiengebühren ablehnt.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage www.protestkomitee.de sowie per e-mail unter  kontakt@protestkomitee.de.


Wikipedia-Artikel updaten

Informationsmanagment 28.04.2006 - 13:58

Gemeinsam statt Gegeneinander

Z. 30.04.2006 - 14:33
Ver.di Hochschulgruppe Ruhr-Universität Bochum

_ _

_Offener Brief_







Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Weiler,



"Gemeinsam statt gegeneinander" solle man vorgehen, so lautete Ihr
Ap­pell als Prorektor für Planung, Struktur und Finanzen an die
Studierenden und Beschäftigten der Ruhr-Universität Bochum, nachdem
der
Senat der RUB die Diskussion und Entscheidung über Studiengebühren
vertagen musste. Annähernd 2500 Studierende und Beschäftigte waren
unter
laut­starkem Protest zum entsprechenden Tagesordnungspunkt vom
Nordfo­rum aus in die Verwaltung und in den Senatssitzungssaal
gekommen,
so dass Rektor Prof. Gerhard Wagner die Sitzung am 27.4. gegen 11 Uhr
abrechen musste.

Die streikenden Beschäftigten und die Studierenden der RUB fordern
Sie
auf, dem Appell des Vorsitzenden des wissenschaftlichen
Personalrates,
Herrn Dr. Michael Jost nachzukommen. Lassen Sie Ihrem
Lippenbekennt­nis
gegen das Hochschulfreiheitsgesetz, was nach Ihrer Aussage der RUB
bis
zu 25 Millionen Euro an Kosten verursacht, und der damit verbundenen
Einfüh­rung von Studiengebühren Taten folgen. Fordern Sie sämtliche
Angehörige der RUB zu einem Aktionstag am Landtag NRW. An diesem
Aktionstag müssen die Studierenden vor angedrohten Sanktionen beim
Fernbleiben an Vorlesungsterminen geschützt werden, so dass eine
ge­meinsame Aktion ermöglicht wird.

Der Rektor hat für den kommenden Dienstag, 2.5.zu einer öffentlichen
Diskussions- und Informationsveranstaltung im Hörsaalzentrum Ost
ein­geladen. Schon dort könnten Sie gemeinsam mit dem gesamten
Rektorat
die Studierenden und Beschäftigten auffordern, "Gemeinsam statt
gegen­einander" Ihre und unsere Forderungen zum
Hochschulfreiheitsgesetz, das das Rektorat leider in seiner
Stellungnahme im Grundsatz befürwortet, in Düsseldorf neu zu
artikulieren und eine Änderung der Absichten des Mi­nisters Pinkwart
zu
veranlassen.



Für die ver.di Hochschulgruppe Ruhr-Universität Bochum

W. Schwarz J. Beyer F. Markner

StupA und AStA der Uni Bielefeld solidarisch

il principe 30.04.2006 - 16:19
In der Sitzung des StuPa vom 27.4 und einer AStA-sondersitzung am 28.4
erklärten sich beide Gremien solidarisch mit den Protestierenden der RUB!
Desweitern unterstützt mensch die Forderungen, insbesondere den Rücktritt des Rektors (damit hat mensch in Bielefeld Erfahrung).


Viel Kraft! Ihr schafft das schon! Nieder mit dem König!


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