Kurznachrichten zum spanischen Staat

Ralf Streck 25.04.2006 20:59 Themen: Weltweit
Batasuna distanziert sich von Brandanschlägen in Baranain und Getxo und bezeichnet sie als "schwere Zwischenfälle". Sie fordert von der Regierung Folter und Repression einzustellen.
Der Staudamm von Itoiz sei sicher, sagen die Gutachter der span. Regierung, doch ihr Handeln weist eher in die gegenteilige Richtung.
Das abgespeckte Autonomiestatut für Katalonien ist auf dem Weg durch die zweite Kammer des Parlaments und sorgt für große Frustration und bringt, so die ERC die Einheit Spaniens in Gefahr.
Batasuna hat die Brandanschläge vom Wochenende in Baranain und Getxo als "schwere Zwischenfälle" bezeichnet. Die Partei hat sich die Erklärung der lokalen Liste in Baranain zu Eigen gemacht, die als angeblicher Batasuna-Nachfolger ebenfalls einst verboten worden war und sich mit den betroffenen Familien solidarisiert.

Wenige Minuten nach der Pressekonferenz gestern trat der Sprecher der span. Regierung vor die Presse und lobte die Erklärung als richtigen Weg, "die Regierung nimmt Notiz davon". Dabei hat sich Batasuna schon oft derart geäußert. Weiter ist völlig unklar, woher die Anschläge kommen. Schaut man das darüber an, wer davon profitiert, dann würde sich wohl eher die Vermutung erhärten, der Geheimdienst oder Faschos stecken dahinter, um den Prozess zu sprengen. Allerdings tauchten in dem Zusammenhang Flugblätter zu dem Verhafteten letzter Woche auf.

Gestern trat der Präsident von Navarra vor die Presse und forderte von Zapatero, den Friedensprozess wegen den Anschlägen abzubrechen, die er der ETA zuschreibt, doch die macht keine Brandanschläge mit Molotow-Cocktails und hält seit einem Monat die dauerhafte Waffenruhe. Das ist auch deshalb interessant, denn seine UPN war von Anfang an bedingunglos dagegen, ihn überhaupt aufzunehmen. Das abgefackelte Geschäft gehörte einem UPN-Stadtrat.

Batasuna hat die Staatsorgane erneut gefordert, dass auch sie ihre Haltung ändern müssen, damit ein Friedensprozess einen Sinn erhält. Will heißen, die Folter muss genauso aufhören, wie die Zerstreuung der Gefangenen, die Verhaftungen, die Verbote von Organisationen und die absurden Massenprozesse, die gerade wieder einem Menschen fast das Leben gekostet haben. Es sei bezeichnend, dass die Regierung zu all dem schweige. Leider muss man fürchten, dass erneut gefoltert wird. Gestern wurde eine Mitarbeiterin der Gewerkschaft LAB Sandra Barrenetxea in Bilbo verhaftet. Sie soll irgend etwas mit Ibon Menika zu tun haben soll, der letzte Woche verhaftet wurde und Folter angezeigt hatte.

Trotz diverser gegenteiliger Gutachten und die große Zahl der Erdbeben um den umstrittenen Staudamm von Itoiz (Navarra), behaupten die Geologen, die von der Regierung beauftragt wurden, der Damm sei sicher. Sie schließen aber nicht einmal aus, dass der Damm Erdbeben induziert. Komisch ist nur, warum sie fordern, mit der Befüllung und Entleerung in der Probefase vorsichtiger umzugehen, wenn der Damm doch sicherer sei als andere in Spanien. Noch komischer ist, wenn man überall in der Region Erdbebensensoren anbringt. Nach Aussagen der Geologen, werden das ein ein Drittel aller Sensoren sein, die in gesamten Staatsgebiet verteilt sind. Man ist sich wohl des eigenen Gutachtens nicht sicher, dass denen von angesehensten Staudammbauern und Geologen diametral widerspricht. Die Koordination gegen den Damm hat ein neues Erdbeben angezeigt, und muss sich auf das seismologische Institut in Strasburg berufen, weil es in Spanien (trotz der vielen Sensoren in der Gegend) wie viele andere wieder mal nicht richtig aufgezeichnet wurde. Für die Organisation deutet alles darauf hin, das die linke Hangsseite abrutscht, in der die Staumauer verankert ist. Solch ein Vorgang hatte im norditalienischen mehr als 2000 Todesopfer gefordert.

Das katalanische Statut hat seinen Gang durch den Senat begonnen. Es wird ihn wohl ebenfalls passieren, weil die ERC nicht mit der PP gemeinsam stimmt und umgekehrt. Daran ändert nichts, dass die sozialistische Regierung die Linksnationalisten ausgebootet hat. Die PP bräuchte vier andere Stimmen, um das Statut in der zweiten Kammer zu blockieren. Der ERC Chef Carod-Rovira hat gestern gewarnt, dass dieses Statut die Einheit des Staates in Gefahr bringt, weil es viele Menschen in Katalonien schwer enttäuscht, die sich in Richtung Unabhängigkeit wenden würden, wenn zum zweiten Mal scheitert, dass Katalonien die historischen Rechte und eine einigermaßen weitgehende Autonomie erhält. Die PP argumentiert genau umgekehrt, der Staat käme in Gefahr, wenn das Statut beschlossen wird. Sie will heute mehr als vier Millionen Unterschriften gegen das Statut präsentieren.

© Ralf Streck, Donostia - San Sebastián den 24.04.2006

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Ergänzungen

Nachrichten AUS Spanien

muss ausgefüllt werden 27.04.2006 - 11:04
Unterstützt den Streik im Mercadona-Logistikzentrum Sant Sadurní d’Anoia!

Seit dem 23. März befinden sich ArbeiterInnen des größten katalanischen Logistikzentrums des spanischen Einzelhandelskonzerns Mercadona im Streik gegen ständige Schikanen und Übergriffe und für die Wiedereinstellung von vier CNT-Gewerkschaftern. Fast täglich finden in ganz Spanien Demonstrationen, Kundgebungen und andere Aktionen zur Unterstützung der Streikenden statt. Auch eure Solidarität ist gefragt.

Mercadona ist mit rund 1.000 Filialen und mehr als 10 Milliarden Euro Jahresumsatz eine der größten spanischen Einzelhandelsketten. Der Konzern ist auf Expansionskurs; im Jahr 2005 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um satte 18 Prozent, für das laufende Jahr ist die Eröffnung von fast 100 neuen Filialen geplant. Die ArbeiterInnen sehen davon wenig. Nicht zuletzt deshalb, weil die Konzernleitung mit der Gewerkschaft UGT und der gelben Hausgewerkschaft Sindicato Independiente de Mercadona einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von vier Jahren abgeschlossen hat, der die Belegschaften ruhig halten soll. In den letzten Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen in der Einzelhandelsbranche immer weiter verschärft. Prekäre Arbeitsbedingungen und Zeitverträge haben sich rasant ausgeweitet. Gleichzeitig ist auch die Konfliktbereitschaft vieler ArbeiterInnen gestiegen. Ein Indiz hierfür ist, dass sich in den letzten 12 Monaten in verschiedenen Märkten und Logistikzentren von Mercadona Betriebsgruppen der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft CNT ins Leben gerufen wurden.

Eine Betriebsgruppe gründet sich

Anfang 2006 bat eine Gruppe von ArbeiterInnen aus dem Logistikzentrum von Mercadona die CNT in Barcelona um Unterstützung angesichts einer Vielzahl von Schikanen durch das Management. Sie berichteten von extremer Ausbeutung und von rassistischen Übergriffen. Ganz besonders betroffen von den fremdenfeindlichen Schikanen sind die im Logistikzentrum beschäftigten PackerInnen, von denen viele MigrantInnen aus Schwarzafrika und Lateinamerika sind. Die beiden bislang im Betrieb vertretenen Gewerkschaften unternehmen gegen die Mißstände nichts – kein Wunder, denn sie bestehen lediglich aus den Gewerkschaftsdelegierten selbst, die teilweise selbst Leitungsfunktionen in der Firma ausüben. Als den ArbeiterInnen klar wurde, dass sie nur organisiert etwas an der Situation ändern können, traten viele von ihnen der CNT bei. Die wurde schnell zur größten Gewerkschaft im Zentrum und ist zwischenzeitlich in praktisch allen Schichten und Teilbetrieben des riesigen Komplexes von über 2.000 Beschäftigten vertreten.

Repression durch die Firmenleitung

Die Repression durch das Management ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst setzte es alle Hebel in Bewegung um zu verhindern, dass sich weitere ArbeiterInnen der CNT anschlossen. Als das nichts nützte und sich abzeichnete, dass es in Kürze zu einer größeren Auseinandersetzung wegen der ständigen Übergriffe und der Schikanen kommen würde, änderte die Firmenleitung ihre Taktik. Unter einem Vorwand setzte sie die Lohnzahlung für den Sekretär der CNT-Betriebsgruppe um sieben Tage aus und kündigte gleich darauf vier Aktivisten der CNT.

Streik

Kurz darauf, Anfang März schickten 57 ArbeiterInnen aus der Sektion für Be- und Entladung ein von allen unterschriebenes Fax an die Firmenleitung, in der sie ankündigten, in den nächsten Tagen ausführliche und detaillierte Berichte über die Schikanen zu veröffentlichen. In dem Fax wurde außerdem von der Firmenleitung gefordert, dass diese unverzüglich in Verhandlungen über die vollständige Rücknahme der Kündigungen und Sanktionen eintreten solle. Als eine Reaktion ausbleibt, beschließt eine Versammlung von 400 ArbeiterInnen in den Streik zu treten. Gefordert wird besserer Arbeitsschutz, ein sofortiges Ende der ständigen Übergriffe und Schikanen, die Wiedereinstellung der entlassenen Gewerkschafter und eine Lohnerhöhung. Als Streikbeginn wird der 23. März, beginnend mit der Frühschicht festgesetzt, außerdem wählt die Versammlung ein Streikkomitee, das sich aus CNT-Mitgliedern zusammensetzt. Der Streik soll zunächst auf 10 Tage befristet sein. Für den Fall, dass das Management den Forderungen bis dahin nicht nachkommt, beschließt die Versammlung einen zweiten, dann unbefristeten Streik.


Der Streik beginnt wie geplant und eskaliert sofort, weil die ein größeres Kontigent Guardia Civil (Staatspolizei) in trauter Einigkeit mit dem privaten Wachschutz von Mercadona verhindern will, dass die Streikenden ihre KollegInnen informieren können. Als die Polizei die Streikposten abzudrängen versucht, kommt es zu Rangeleien und einigen leichteren Verletzungen auf Seiten der Streikenden. In den nächsten Tagen versetzt die Konzernleitung Beschäftigte aus anderen Logistikzentren in Spanien nach Barcelona um sie als Streikbrecher einzusetzen. Da die Streikbrecher in Firmenbussen von Barcelona zum Logistikzentrum gekarrt und von der Polizei durchgeschleust werden, verteilen die Streikenden in den nächsten Tagen vor der Abfahrt der Busse in Barcelona Flugblätter. Gleichzeitig rollt die Welle der Unterstützungsaktionen an. Wie bei Kämpfen anarcho-syndikalistischer Gewerkschaften bewährt, wird der Konflikt ausgedehnt und durch eine Imageschädigungs-Kampagne ergänzt. Überall in Spanien finden derzeit Aktionen in Mercadona-Filialen statt, die über die miserablen Bedingungen im Logistikzentrum von Barcelona und bei Mercadona ganz allgemein informieren. Eine Boykott-Kampagne gegen Mercadona wurde zwischenzeitlich ebenfalls ausgerufen. Zur Unterstützung des Streiks finden inzwischen nahezu täglich Demonstrationen und Kundgebungen in der Innenstadt Barcelonas statt, bei denen auch schon einmal der Verkehr kurzfristig zum Stillstand kommt.

Eure Solidarität ist gefragt!

Nachdem die Firmenleitung den Forderungen der Streikenden nicht nachgekommen ist, begann am 4. April der unbefristete Streik. Nun wird Solidarität noch aus einem anderen Grund wichtig. Wie die meisten anarcho-syndikalistischen Gewerkschaften unterhält auch die CNT keine permanenten Streikkassen. Wenn es darauf ankommt, können die Streikenden staatdessen mit der Solidarität ihrer GenossInnen rechnen. Aufgrund der großen Zahl der ArbeiterInnen und der Bedeutung des Streiks ruft die CNT zwischenzeitlich auch international zu Spendensammlungen für die Streikenden auf. Die FAU hat zu diesem Zweck ein Konto eingerichtet, von dem aus wir wöchentlich die Spenden gesammelt an die Streikenden überweisen. Bitte überweist eure privaten Spenden, Überschüsse aus Konzerten, Veranstaltungen, Solidiscos oder was euch sonst noch einfällt an: FAU, Konto 96152201, Postbank Hamburg (BLZ 20010020), Stichwort „Mercadona Streik“. Den Spendenstand werden wir auf www.fau.org dokumentieren. Wer nicht möchte, dass sein Namenskürzel veröffentlicht wird, schreibe bitte „N.N.“ mit in den Verwendungszweck der Überweisung. Auf unserer Website werden wir euch auch über den weiteren Verlauf des Streiks informieren.

Weitere Infos:

Informationen über den Streik (auf Spanisch)
Sonderseite der CNT-Website zu Mercadona
Website der Lokalföderation Barcelona

Spendenkonto der FAU
FAU
Konto 96152201
Postbank Hamburg
(BLZ 20010020)
Stichwort „Mercadona Streik“



PLUS in Spanien entlässt junge Mutter, die ihre Rechte fordert (Update)

Fátima Fernández, Arbeiterin der PLUS-Filiale 'Carretera de Su Eminencia' in Sevilla (Spanien) und Mitglied unserer Schwesterorganisation CNT-AIT, wurde von ihrem Arbeitsplatz entlassen, da sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hat. Mit der Forderung nach sofortiger Wiedereinstellung von Fátima haben dutzende von Syndikaten in Spanien, Deutschland, Österreich und der Schweiz in den letzten Wochen schrittweise damit begonnen, KundInnen der Kette PLUS über die dort herrschenden Arbeitsbedingungen zu informieren. Solange es keine Lösung des Konfliktes im Sinne der entlassenen Kollegin gibt, werden diese Aktionen auf weitere Städte und ggf. auch auf andere Länder, in denen es Märkte der Tengelmann-Gruppe gibt, ausgedehnt werden. Dies ist die Art und Weise, wie wir als anarcho-syndikalistische GewerkschafterInnen seit jeher auf Angriffe gegen eine von uns reagieren.

Im folgenden zur näheren Information: ein Flugblatt und Aktionsberichte. Das Bild zeigt übrigens unsere spanischen GenossInnen bei einer Protestaktion während des UEFA-Pokalspiels am 15.3.2006 im Stadion von Sevilla.

Fátima arbeitete bereits 5 Jahre bei der Firma PLUS. Ihre Wochenarbeitszeit betrug 24 Stunden, verteilt auf drei verschiedene Schichten morgens, abends und nachts (in Spanien gibt es keinen Ladenschluss). Sie verdiente dabei monatlich ungefähr 500 Euro. Nachdem nun ihre Tochter geboren wurde, bat Fátima die Firma PLUS um feste tägliche Arbeitszeiten von 12:00 bis 16:00 Uhr, um sich um ihr Kind kümmern zu können. Nach wiederholten diesbezüglichen Anträgen, welche von PLUS nie beantwortet wurden, zog unsere Kollegin im Mai 2005 vor Gericht. PLUS wurde vom Gericht verurteilt, "die Kollegin zu festen täglichen Zeiten zwischen 12:00 und 16:00 Uhr zu beschäftigen, damit ihr ermöglicht wird, sich um ihre Tochter zu kümmern und zwar bis zum 31. März 2010, wenn das Kind 6 Jahre alt sein wird." Weniger als 48 Stunden nach diesem erfolgreichen Prozeß, kündigte die Firma PLUS unserer Kollegin zum 20. Oktober 2005.

In der Zeit bis zu ihrer Entlassung wurde Fátima durch PLUS gezwungen, an einer völlig abgelegenen, niemals benutzten Kasse des Supermarktes zu arbeiten, um sie von ihren Kolleginnen zu isolieren. Im Sommer zwang die Geschäftsleitung sie täglich um 14:30 Uhr mittags (bis 43 Grad Celsius in Sevilla), die riesigen Müllsäcke in mehrere hundert Meter entfernte Container zu tragen. Dies bewirkte, daß Fátima einen Schwächeanfall bekam und in eine Klinik eingeliefert wurde.

Vor Gericht wurde erklärt, daß Fátima "unter täglich wechselnden Essenszeiten leidet, sowie unter der Unmöglichkeit die Tochter mitzunehmen oder sie zu festen Zeiten aus dem Kindergarten abzuholen." Ausserdem wurde "die Schwierigkeit mit der Tochter zu Kinderärzten zu gehen oder mit der ihr die Freizeit zu verbringen" sowie "die unablässige Suche nach jemanden, der sich um die Tochter kümmert" beschrieben. Es wurde festgestellt "dass die Arbeitszeiten, zu denen Fátima gezwungen wird,
psychologische Beeinträchtigungen sowohl der Mutter als auch des Kindes mit sich bringen wird".

Wir fordern von PLUS die sofortige Weiterbeschäftigung von Fátima zu den von ihr gewünschten und vom Gericht festgelegten Zeiten.

Wir zeigen PLUS, dass ein Angriff auf eine von uns ein Angriff auf uns alle ist. Wir protestieren international vor Filialen des Tengelmann-Konzerns, bis unsere Forderungen erfüllt sind.

FAU-IAA Hamburg, Leipzig, et al.

Bundesweite Aktionen



03.02.06 | Hamburg: Protestaktionen bei 9 Filialen der Supermarktkette PLUS
Mitglieder der FAU-Hamburg verteilten in den letzten Tagen Flugblätter in und vor 9 PLUS-Filialen in der Stadt.
In nahezu allen Fällen waren sowohl die KundInnen als auch die KollegInnen sehr interessiert an der Sache. In drei Filialen versprachen die KollegInnen den Fall bei sich zu diskutieren. Die FAU-Hamburg wird in den nächsten Wochen weitere Aktionen gegen PLUS durchführen.

Anfang Februar | Leipzig
Gewerkschaftsmitglieder der FAU Leipzig verteilten Flugblätter vor fünf Filialen von PLUS. Viele KundInnen nahmen die Flugblätter wohlwollend auf.

09.02.06 | Berlin
Heute protestierten Gewerkschaftsmitglieder der FAU Berlin vor der PLUS-Supermarktfiliale Gartenstraße/Reinickendorfer Straße. Sie verteilten Flugblätter an die Kundschaft, um auf den Fall Fatima Fernandez in Sevilla (Spanien) hinzuweisen, die entlassen wurde, weil sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hatte (siehe dokumentiertes Flugblatt oben). Diese Aktion reiht sich in eine Kampagne ein, die die spanische Gewerkschaft CNT seit Oktober letzten Jahres zur Unterstützung der entlassenen Kollegin führt. Inzwischen kam es bereits zu mehreren Protestaktionen vor PLUS-Supermärkten in Deutschland und auch in Berlin wird die Kampagne weitergeführt werden.

10.02.06 | Bonn
Mitglieder der FAU-Bonn verteilten Informationsflyer mit einem Protestfax-Vordruck vor Plusfilialen in der Bonner Innenstadt. Es ist geplant, weitere Filialen im Bonner Stadtgebiet zu besuchen.
Die Reaktionen der zahlreichen Kunden war durchweg sehr interessiert und ausgesprochen empört über den Vorfall. Lediglich eine Filialleiterin war recht aufgebracht und wollte Platzverbot (vor dem Supermarkt) erteilen. Wir hoffen, dass die Geschäftsleitung von Plus schon viele Protestfaxe erreicht haben.
Foto und Protestfax zum herunterladen auf der FAU Bonn-Webseite

13.02.06 | Braunschweig
Nach zahlreichen Aktionen im Bundesgebiet wurden am Abend des 13. Februars auch in Braunschweig Beschäftigte und KundInnen von vier PLUS-Filialen über die unrechten Umstände der Entlassung von Fatima Fernandez informiert. Die spanische Arbeiterin der PLUS-Filiale „Carretera de Su Eminencia“ in Sevilla forderte ihre Rechte als Mutter bei der PLUS-Leitung ein, die sie dann vor die Tür setzte. Als Mitglied der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT-AIT erlebt sie seit Beginn ihres Arbeitskampfes praktische Solidarität, die seit vergangenem Montag auch in Braunschweig gezeigt wird.
Sowohl die MitarbeiterInnen als auch zahlreiche KundInnen interessierten sich für den Fall und legten für kurze Gespräche sogar Pausen in ihre Einkäufe ein. Eine Kassiererin der Filiale am Heidberg war offensichtlich über die Aktion schon informiert worden und reagierte ohne Diskussionsbereitschaft mit Rausschmiß und Polizeiandrohung, was auf die drei KundInnen lächerlich gewirkt haben muss. In dieser Gemeinschaftsaktion der Freien ArbeiterInnen Union und Banda Nera Braunschweig hat die PLUS-Leitung einmal mehr erfahren, dass internationale Solidarität eine Waffe ist.

14.02.06 | Hannover
Am 14.Februar 2006 informierte die FAU Hannover zeitgleich die Beschäftigten in sechs PLUS- Filialen in Hannover über die Situation unserer Kollegin Fatima Fernandez. Die Arbeiterin ist Mitglied der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT-AIT. Sie wurde von ihrem Arbeitsplatz, der PLUS- Filiale „Carretera de Su Eminencia“ in Sevilla (Spanien) entlassen, da sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hat.
Sowohl die Beschäftigten als auch die Kundinnen und Kunden zeigten sich weitestgehend interessiert. In einigen Filialen waren die Beschäftigten offenbar schon vorab von der Geschäftsleitung auf mögliche Aktionen vorbereitet worden.

23.02.06 | Giessen
Am heutigen Donnerstag wurden auch in Giessen KundInnen und MitarbeiterInnen der hiesigen Plusfiliale von Mitgliedern der FAU Lahn mit Flugblättern über den unhaltbaren Umgang von Plus mit seinen MitarbeiterInnen informiert. Die Reaktionen waren grösstenteils positiv und reichten bis zu Kommentaren wie: "Eigentlich dürfte man bei Plus garnicht mehr einkaufen". Das Personal nahm die Flugblätter interessiert entgegen, allerdings war die Marktleiterin nach "Prüfung" der Angelegenheit davon überzeugt, dass das alles nichts brächte, wenn wir hier herumstünden. Nachdem die Stimmung immer aggressiver wurde und uns mit der Polizei gedroht wurde verliessen wir das Gelände.

04.03.06 | Potsdam
Aktion gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei Plus/Tengelmann auch in Potsdam.
Am heutigen Samstag, 04.03.2006, trafen sich einige FAUistas trotz der deftigen Kälte zur ersten Soliaktion in Potsdam für die von der Plus/Tengelmanngruppe entlassene Arbeiterin Fátima .
Um 11 Uhr starteten wir unsere Aktion vor einer Plus-Filiale in der Potsdamer Innenstadt, dabei verteilten wir diverse Flugblätter und Infomaterial zu diesem Thema und zur FAU im allgemeinen.
Die Aktion dauerte eine gute Stunde und wir wurden unser Material auch ziemlich schnell los. Die Reaktionen auf unsere Aktion waren eher durchwachsen und reichten von vollem Verständnis, inkl.Solidaritätsbekundungen, über Gleichgültigkeit bis hin zu "solch ein Scheiss" interessiert mich nicht und "man" kann doch eh nichts ändern, bla. Für uns war jedoch erstmal wichtig, generell ein öffentliches Interesse für diese Thematik zu schaffen, und nebenbei uns in der Potsdamer Öffentlichkeit bekannter zu machen. Dieses werden wir auch noch verstärkt in den nächsten Wochen in und um Potsdam weiterführen.

04.03.06 | Duisburg
Heute protestierte die Gewerkschaft FAU vor und in der PLUS-Supermarktfiliale Königstraße Straße in der Duisburger Innenstadt.
Zu Beginn wurde der Filiale ein Besuch von Innen abgestattet. Dort wurden die anwesenden KundInnen informiert und es wurden Flugblätter in die Auslagen gelegt. Dass das Personal und die Geschäftsleitung hierauf gar nicht reagierten, lag wohl an der Spontaneität und der Schnelligkeit der beteiligten Menschen. Die KundInnen waren sichtlich überrascht über die freundliche Kundeninformation in Bezug auf die Arbeitsbedingungen des Plus-Tengelman-Konzerns. Daraufhin folgte das Informieren der PassantInnen und der kommenden bzw. gehenden KundInnen. Einige von ihnen meinten, es sei eine Schweinerei, was sich die Supermärkte mit ihren Angestellten so erlauben würden, erst Lidl und jetzt auch Plus. Ein anderer Kunde meinte, wir sollten unbedingt zur Montagsdemo kommen, um auch dort das Anliegen der gekündigten Kollegin vorzutragen....??
Bilder auf Indymedia

06.03.06 | Köln
Am Montag, dem 6. März sind wir vor zwei Plus-Filialen in Köln (Zülpicher Platz und Ehrenstraße) mit dem FAU Flugi aufgetaucht und haben Kundschaft und Passanten über den Fall informiert. Ich war am Zülpicher Platz, wo wir zuerst alle waren und und die Fotos machten (siehe Anhang). Erst später teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Zuerst ging ich in den Laden, wo ich zwei Verkäuferinnen fand, denen ich kurz erklärte, um was es ging. Danach verteilten wir draußen die Flugis ungestört, bis die Bullen kamen, die vom Filialleiter gerufen worden waren. Es folgte eine Diskussion, in der ich sagte, daß in der BRD (noch) Jeder und Jede, wo und wann auch immer, Flugblätter verteilen darf. Die Bullen meinten, es sei eine Sondernutzunxgenehmigung der Stadt nötig, weil die Straße städtischer Raum sei. Das ist natürlich Blödsinn, schließlich kann die Stadt nicht einfach per Straßennutzunxordnung das Recht auf freie Meinunxäußerung abschaffen. Schienen sie auch nach einigen Rückrufen bei ihrer Zentrale auch halbwex einzusehen und ließen uns zu Ende verteilen, insbesondere, weil die Flugis in der Zwischenzeit fast alle verteilt waren. Die Aktion war damit beendet und wir verließen den Ort (ich nicht ohne noch vorher meine Personalien abzugeben "Wir müssen einen Bericht schreiben"). Bei der Aktion in der Ehrenstraße gab es keine Störungen.

08.03.06 | Mülheim an der Ruhr
Anläßlich des Internationalen Frauentages besuchten am Vormittag des 8.3.2006 Mitglieder der Ortsgruppen Düsseldorf, Duisburg, Dortmund, Münster und Moers* der FAU-IAA die Zentrale der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG in Mülheim/Ruhr, um ihrer Forderung nach der Wiedereinstellung der Genossin Fátima Fernandéz, Arbeiterin der PLUS-Filiale ‚Carretera de Su Eminencia’ in Sevilla (Spanien) und Mitglied unserer Schwesterorganisation CNT-AIT, Nachdruck zu verleihen. Nachdem wir kurz unser Transparent aufgehängt hatten, versuchten, Flugblätter zu verteilen – es gab allerdings keine Laufkundschaft – und einige Photos gemacht hatten, wurden wir relativ unhöflich darauf aufmerksam gemacht, dass wir nicht die Erlaubnis hätten, mit einem Transparent das Werksgelände zu betreten, geschweige denn, hier zu photographieren. Wir befanden uns allerdings gar nicht auf dem Werksgelände. Die Dame vom Empfang zog den Sicherheitsdienst hinzu. Nachdem wir ihr allerdings unser Anliegen erklärt hatten, bat sie uns, hereinzukommen. Wir schilderten ihr den Fall und übergaben an der Pforte ein offizielles Protestschreiben der FAU-IAA an Herrn Hans-Josef Nelle (Vorsitzender Deutschland) und Herrn Michael Hürter (Vorsitzender Europa) mit der Forderung der sofortigen Wiedereinstellung von Fátima Fernandéz. Die Dame vom Empfang vereinbarte unverzüglich einen Termin mit Frau Anne Wonink aus der Personalabteilung von Plus, mit der wir fünf Minuten darauf sprachen. Laut eigenen Angaben hatte Frau Wonink von dem geschilderten Fall noch nichts gehört. Die Mülheimer Personalabteilung von „Tengelmann International“ sei nur für das deutsche Personal wie auch deren Einsatz im Ausland zuständig, Plus Spanien führe eine autonome Personalabteilung. Vor unserem Gespräch hatte Frau Wonink sowohl versucht, die spanische Personalabteilung wie auch ihre Vorgesetzten zu erreichen. Frau Wonink, die äußerte, dies sei das erste Mal, dass sie mit gewerkschaftlichen Fragen und mit einer Gewerkschaft konfrontiert sei, versprach, noch am selbigen Tag weiteres in die Wege zu leiten und sich des Falles anzunehmen. Wir hinterließen Frau Wonink neben unserem Flugblatt die Kontaktadresse der GeKo und zwei Telefonnummern, sie ihrerseits ihre Telefonnummer in der Personalabteilung sowie ihre email-Adresse. Einen Anruf bzw. eine email von ihr erwarten wir noch heute Nachmittag. PS: Mittlerweile war der Anruf da. Die FAU ist eingeladen sich am 20.03. mit dem Bereichsleiter Herr Wilde und dem Betriebsratsvorsitzenden Herrn Sistermann zu treffen. Bild auf der Seite der FAU-Düsseldorf

08.03.06 | Hamburg-Harburg: Zum Frauentag: Protest vor PLUS-Markt
Bild Im Rahmen der Europaweit laufenden Protestaktionen und aus Anlass des Internationalen Frauentages wurde heute vor einer PLUS - Supermarktfiliale in Hamburg-Harburg eine Solidaritätsaktion für die Wiedereinstellung von Fátima Fernandéz durchgeführt. Im Rahmen der Europaweit laufenden Protestaktionen und aus Anlass des Internationalen Frauentages wurde gestern vor einer PLUS - Supermarktfiliale in Hamburg-Harburg eine Solidaritätsaktion für die Wiedereinstellung von Fátima Fernandéz, durchgeführt. Fátima Fernandéz ist Arbeiterin der PLUS-Filiale 'Carretera de Su Eminencia' in Sevilla (Spanien) und Mitglied der anarcho-syndikalistischen CNT-AIT, sie wurde von Ihrem Arbeitsplatz entlassen, da sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hat. Neben dem Verteilen von Flugblättern wurde von Aktivistinnen und Aktivisten des Arbeitskreis Weltrevolution und der Libertären Harburg der Fußweg vor der Filiale verschönert. Alsbald war für alle Kunden in bunter Kreide geschriebene entsprechende Forderungen sowie Parolen und Embleme der Frauenbewegung sichtbar. Die Freude über diese Tätigkeiten wurde von PLUS Verkäuferinnen durch drei darüber geschüttete Eimer Wasser sowie Geschimpfe und Herbeiholen der Polizei unterbrochen. Obwohl die Verkäuferinnen vorher über das Warum des Geschehens informiert waren, wollten sie Aktivitäten und das Verteilen von Flugblättern vor ?Ihrer? Firma nicht zulassen. Die meisten Kundinnen hingegen waren aufgeschlossener, mit einigen gab es kleinere Gespräche über den konkreten Fall und über miese Arbeitsverhältnisse. Selbst die Besatzung des anrückenden Streifenwagens zeigte Verständnis für die Protestaktion und verzichtete auf die Feststellung der Personalien. Da viele Kundinnen dieses PLUS Supermarkts innerhalb kurzer Zeit erreicht wurden, kann die Aktion trotz der erschreckenden Überidentifikation der Verkäuferinnen als Erfolg betrachtet werden. Aus diesem Grund wird eine weitere Aktion ähnlicher Art im Stadtteil bald folgen. Wir fordern von PLUS die sofortige Weiterbeschäftigung von Fátima zu den von ihr gewünschten und vom Gericht festgelegten Zeiten von Emma Goldmann + Klara Zetkin

11.03.06 | Haltern
Flugblattaktion in einem PLUS-Markt in Haltern (Nordrhein-Westfalen)

15.03.06 | Wien / Österreich
Wir, das Allgemeine Syndikat Wien (SYNDIKAT), haben den internationalen Solidaritätsaufruf gegen die Entlassung von Fátima und das Verhalten von PLUS an die Belegschaft von etwa 20 PLUS/Zielpunkt- Filialen in Wien verteilt. Etwa 10 Filialen sollen noch folgen. Wir haben die ArbeiterInnen ermuntert mit uns in Kontakt zu treten, wenn Ihnen ähnliche Fälle bekannt sind und sie bereit sind, sich mit den Angestellten anderer Filialen auszutauschen. Das SYNDIKAT hat sich angeboten hierbei unverbindlich als Koordination zu dienen. Fátima´s Situation dürfte keine Einzelfall sein: ArbeiterInnen berichteten, dass sie mit einer Entlassung rechnen müssen, wenn sie ankündigen in Karenz (gesetzlich garantierter Mutter- bzw. Vaterschaftsurlaub) zu gehen.

15.03.06 | bei Giessen: Erneute Aktion bei PLUS
Am Mittwoch den 15.03.06 haben wir von der OG lahn ein weiteres mal auf die Zustände bei PLUS aufmerksam gemacht. Ab 17 Uhr waren wir in einer PLUS Filiale nahe Giessen damit beschäftigt, MitarbeiterInnen und KundInnen mit Infomaterial zu versorgen. Seltsamerweise lies sich die Geschäftsleitung kein einziges Mal blicken. Alles in allem war es mal wieder ein netter erfolgreicher Ausflug zu PLUS. Solange sich bei PLUS nichts ändert hören wir nicht auf. Wer nicht kämpft hat schon verloren!

15.03.06 | Ludwigsfelde
Informationsaktion bei einem PLUS-Markt in Ludwigsfelde (Brandenburg). Im Umlauf befinden sich dort auch PLUS-Prospekte mit beigelegtem Informationsmaterial zur Entlassung Schikanierung Fàtimas.

15./16.03.06 | Leipzig
Es wurden weitere drei Filialen ohne nennenswerte Zwischenfälle, aber mit positiven Kundenreaktionen mit Informationsblättern beehrt.

18.03.06 | Hamburg-Altona
Erneute Solidaritätsaktion für die entlassene Fátima in Sevilla vor großer PLUS-Filiale in Hamburg-Altona. Mehr als 15 GenossInnen verteilten Flugblätter und informierten die Kundinnen und Kunden über die Diskriminierung von Müttern bei PLUS.

18.03.06 | Frankfurt/Main
Aktionen vor zwei PLUS-Filialen in Frankfurt/Main.

Mitglieder der VAB Frankfurt der FAU besuchten heute zwei PLUS Märkte um den Forderungen von Fatima und der CNT Sevilla Nachdruck zu verleihen. Wir verteilten zuerst Flugblätter an die Kassierinnen, bevor wir uns mit Transparent und Fahnen vor den Märkten aufstellten um die Kundschaft zu informieren. Bereits bei der Aktion vor PLUS am Alleenring gab es beim Flugblattverteilen positive Resonanz von Kundinnen und Passanten. Die Filialleitung dagegen rief panisch einen privaten Sicherheitsdienst an. Dieser versuchte uns wegzujagen, der Bürgersteig gehöre PLUS und wir dürften dort nicht stehen. Wir belehrten ihn kurz eines besseren, daraufhin rief er die Polizei um Hilfe.

Bei PLUS an der Friedberger Landstraße hatten wir gerade die Kassiereinnen informiert und das Transparent entrollt, als uns drei Polizisten besuchten und sich über die Aktion informieren ließen. Durch die Uniformierten ermutigt, kam der Filialleiter vor die Tür und verlangte, daß wir sofort gehen müßten. Das Recht auf freie Meinungsäußerung war ihm nicht bekannt, ein Polizist klärte ihn freundlicher Weise darüber auf und er schlich frustriert wieder in den Laden.

Bei Gesprächen mit Kundinnen wurden wir mehrfach auf die Arbeitsbedingungen und die schlechte Bezahlung bei PLUS, aber auch bei anderen Supermärkten hingewiesen. Von einer älteren Frau wurden wir gefragt, ob sie PLUS jetzt boykottieren solle, sie könnte auch woanders einkaufen gehen. Eigentlich eine gute Idee, oder?

Grüße von der VAB FAU-Frankfurt/M

22.03.2006 | Berlin
Mitglieder des Allgemeinen Syndikats der FAU Berlin, verstärkt durch das Bildungssyndikat Berlin, haben am 22.03. ca. 100 Flugblätter in Solidarität mit Fátima vor der Plus-Filiale Berlin-Torstraße an KundInnen verteilt, nachdem zuvor die MitarbeiterInnen mit Flyern versorgt worden waren.
Den angedrohten Geschäftsführer konnte die Mitarbeiterin die ganze Zeit nicht erreichen. Nach einer guten Stunde gingen wir wohl verrichteter Dinge. Da uns KundInnen fragten, wo sie sich denn beschweren könnten, werden wir das als Anregung nehmen, bei unseren weiteren Aktionen in Berlin eine Fax-Nummer bzw. E-Mail-Adresse anzugeben.

25.03.2006 | Hamburg
In Hamburg besuchten wir heute mit ca. 20 Mitgliedern und FreundInnen der FAU-Hamburg und der anarchistischen Gruppe ABALETA zwei Filialen von PLUS im Hamburger Uni-Viertel. Wir hatten wieder eine aktualisierte Version unseres Flugblattes, Fahnen und unser Transparent "Keine Diskriminierung von Müttern bei PLUS / FAU-IAA" dabei. Bei der ersten Filiale im "Grindelhof" verteilten wir eine halbe Stunde Flugblätter und sprachen mit gutem Echo mit EinkäuferInnen und PassantInnen.
Bei der zweiten Filiale in der Grindelallee kam es nach fast einer weiteren halben Stunde des Verteilens zu einem lächerlichen und der Situation absolut nicht angepaßten Einsatz der, anscheinend vom Filialleiter (welcher sich bei der letzten Aktion von uns in "seinem" Laden noch sehr aufgeschlossen und interessiert zeigte) gerufenen Polizei. Etliche Streifenwagen der nahe gelegenen Sedan-Wache kamen mit Blaulicht und Sirenen angeeilt, da der ersten Aussage der Polizei nach der "dringende Tatverdacht des Straftatbestandes der Nötigung" vorliege. Auf unsere Nachfrage hin, wie sie denn auf diese naive Idee kommen, wurde uns mitgeteilt, daß das Transparent in der Nähe des Einganges potentielle Käufer vom Einkaufen abhalten könnte. Das ist völlig dahergeholt, da wir etliche Meter vor dem Eingang standen und wir bis zu diesem Zeitpunkt hin weder durch die Polizei noch durch das Personal von PLUS gebeten wurden uns aus der Nähe des Einganges zu entfernen. Es folgten Szenen (wie Ihr sie alle kennt) mit Schubsen usw. und die Aufnahme von 8 Personalien / darunter die eines zufällig vorbeikommenden sich einmischenden Journalisten). Da sich die kranke Idee der Nötigung nicht aufrechterhalten ließ, bekamen die 8 Personen einen unbegründeten Platzverweis für vor dieser Filiale.

30.03.06 | Freiburg
Am 30. März 2006 wurde zeitgleich an allen vier Freiburger PLUS-Filialen gegen die Entlassung von Fátima Fernández durch die "Plus Supermercados S.A" in Sevilla protestiert. Es wurden hunderte Flugblätter, von der FAU und der Gruppe La Banda Vaga, verteilt und das Gespräch mit den Angestellten und KundInnen geführt.

30.03.06 | München
Am 30.März startete die FAU München ihre erste Solidaritätsaktion mit der von Plus in Spanien entlassenen Fátima Fernandéz.
Wir trafen uns also um 17 Uhr um 2 Plusfilialen im Universitätsviertel zu "belagern". Wir haben uns also jeweils zu zweit vor die Filialen in der Augustenstr. 75 und vor der Filiale in der Schellingstr. 38 gestellt. Beim verteilen der Flugblätter gabs es viel positive Resonanz. Manch eineR versprach das Protestfax umgehend abzuschicken.

Andere zeigten sich empört über die Behandlung der jungen Mutter. Im laufe der Flyeraktion wurden auch ein paar Verkäuferinnen die Flugblätter überreicht. Was nach anfänglicher Abwehrhaltung als Erfolg gewertet werden kann. Das war der Anfang unser Plusaktionen. In der kommenden Woche werden nochmal zwei bis vier andere Filialen von uns "belagert" werden. Wir reihen uns damit in die lange Reihe der Solidaritätsaktionen anderer FAU Ortsgruppen zum selben Thema ein.

Nachtrag: Am 6. April setzten wir unsere Aktionen vor Plusfilialen fort, es wurden diesmal vor drei (3) Filialen (Hiltensperger Str.11, Klenzstr. 50 und Hohenzollernplatz 7) gleichzeitig die Flugblätter mit dem Protestbrief verteilt. Auch diesmal viel positives Feedback bei den Kunden von PLUS, aber leider auch viel Desinteresse bei Leuten denen ein Begriff wie Solidarität nichts mehr zu sagen scheint. Es sind weitere Aktionen geplant.

05.04.06 | Magdeburg
Auch in Magdeburg gab es eine Aktion vor einer Plusfiliale - nachdem bereits zuvor zahlreiche Plakate geklebt worden waren. Weitere Infos hier.

22.04.06 | Krefeld
Ein krefelder FAU-Mitglied verteilte mit drei SympatisantInnen Flugblätter vor einer Plusfiliale in der Krefelder Einkaufsgallerie "Hansazentrum". Die herbeigerufene Polizei und die Securitys des Einkaufszentrums reagierten mit der Aufnahme von Personalien sowie dem aussprechen von Hausverbote gegen die AktivistInnen.

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Warum und Wo? — Paul